Hallo zusammen,
vorab: ich habe keine Frage sondern wollte nur mal meine gemachten Erfahrung zum o.g. Thema teilen.
Ich habe seit 2009 ein Set aus 2xNuline32 was ich kurz drauf mit einem Subwoofer AW560 erweitert hatte. Das hatte ich in seinerzeit in Schwäbisch Gmünd zur Probe gehört und für gut befunden. (Als Surrounds mussten daheim ein paar ältere Boxen herhalten). Bei der Elektronik wurde es ein Yamaha RX-V 463. Da die Möbel bereits da waren und nicht austauschbar, fielen wegen der begrenzten Stell-Höhe einige andere Alternativen raus. Sogar beim Yamaha war es eine recht knappe Angelegenheit (zu den Seiten 2cm, noch oben nur 1cm Platz). Oben war eine MDF-Platte von 1cm Dicke die sich beim längerem Betrieb des AVR auf handwarm bis heiß erwärmte (je nach Leistungsabgabe und- dauer).
Natürlich hätte jeder bei den Abständen jeder abgeraten, aber in der Praxis geht wohl jeder hier und da Kompromisse ein auf die er nicht gerade stolz ist. Rückblickend erstaunlich, dass sich der Yamaha so lange so gut geschlagen hat. Auch bei langem Einsatz in 5.1 und mit höheren Lautstärken hat er nie den Dienst quittiert und das Klangergebnis war relativ konstant. Da der Raum und die Aufstellung ohnehin sehr problematisch war, habe ich auch nie die gleichen klanglichen Maßstäbe angelegt wie damals beim Probehören.
Nach nun ziemlich genau 5 Jahren (März 2009 - April 2014) ging es aber los mit deutlichen Ausfallerscheinungen. Beim Kauf hatte ich nur mit 2-3 Jahren Lebensdauer gerechnet wegen der katastrophalen Belüftung - gemessen an den Erwartungen also deutlich übererfüllt. Mit Flackern bei Video, und gelegentlichen Tonaussetzern kündigte sich vor einigen Wochen das unvermeidliche an. Anfangs konnte man mit temporär besser Belüftung die Aussetzer lindern - aber der Schaden war natürlich schon getan.
Neben der Auswirkung auf die Lebensdauer bin ich nun allerdings auch davon überzeugt, dass der Klang selber erheblich unter der Hitze gelitten hat. Ich weiß nicht ob es von Anfang an ein Thema war, oder sich schleichend durch die übermäßige Hitzebelastung der Bauteile ergeben hat, aber mit dem neuen AVR ist es auch vom Klang her ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das erste Indiz hätte wohl sein müssen, dass mir der Klang aus dem vor 1,5 Jahren angeschafften NuPro A20 zum Musik hören deutlich besser gefiel. Bin jetzt vor ein paar Tagen vom Yamaha 463 auf einen Marantz 1604 umgestiegen. Das ist ein Slim-Line Receiver, d.h. er hat aktuell nach oben deutlich mehr Platz zum atmen (wobei es immer noch unter 10cm sind), allerdings ist der Entschluss schon gefasst nun kurzfristig auch die Möbel auszutauschen, damit der AVR ordnungsgemäß aufgestellt werden kann.
Der Klang ist mit dem neuen Gerät erheblich präziser, mehr Auflösung, mehr "Körper", und v.a. auch mehr Bühne. Und auch bei höheren Lautstärken ist er nun "plötzlich" nicht mehr anstrengend. Im Vergleich dazu wirkte der Klang aus dem (hitzebelastetem) Yamaha schon fast breiig. Es ist natürlich immer schwierig in Worten einen klanglichen Abstand klar zu machen, denn es war nun vorher auch keine klangliche Katastrophe (also schon ein grundsätzlich gutes Niveau), aber dass es hörbar besser klingt hat auch meine Nicht-Hifi-affine bessere Hälfte bemerkt. Jetzt macht das Musik hören auf der großen Anlage endlich wieder soviel Freude wie auf der nupro A-20 (eben zusätzlich mit all den Vorteilen eines großen Set-Ups).
Jetzt mag mancher sagen, dass es wegen der unterschiedlichen Geräte ein Äpfel-Birnen Vergleich ist - aber:
* Preislich lagen sie jetzt nicht Welten auseinander (Kaufpreis: Yamaha damals 279,-, Marantz jetzt 379,-) und
* außerdem gehöre ich zu denen die den Einfluss der Elektronik auf den Klang eher für klein halten - mal abgesehen von einer bewussten wärmeren Abstimmung welche die Frequenzkurze verändert. Letzteres kann aber die von mir beschriebenen Klangunterschiede nicht (allein) erklären.
tl;dr: Schlechte Belüftung und zu große Hitze kriegt einen Yamaha AVR zwar erst nach 5 Jahren klein. Aber: Der Klang leidet m.E. deutlich hörbar darunter, zumindest mittel- und langfristig. Mit diesem Wissen hätte ich schon viel früher Möbel und Elektronik ausgewechselt. Es fühlt sich klanglich an wie ein Lautsprecher-Upgrade.
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Erfahrungsbericht: Einfluss schlechte Belüftung AVR
Erfahrungsbericht: Einfluss schlechte Belüftung AVR
4.1 - 2x NV 11, 2x NL 32, AW560 (mit Antimode)
Hier & da: 1x A-20, 2x A-100, Fidelio X2, AKG K530.
Very few people grasp the difference between understanding a point of view and agreeing with that point of view.
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- mcBrandy
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Re: Erfahrungsbericht: Einfluss schlechte Belüftung AVR
Hallo,
vielen Dank für den Erfahrungsbericht.
Wer sich mit Elektronik auskennt, kennt eventuell die SN29500!? Das ist eine Bauteilausfalldatenbank. Dort kann man errechnen, wie lang ein Bauteil bei bestimmten Temperaturen hält. Diese Ausfallraten erhöhen sich expotentiell zur Temperatur. Besonders Elektrolytkondensatoren (meist Siebkondensatoren in den AVRs) sind da ziemlich anfällig bei hohen Temperaturen. Sie trocknen schneller aus.
Gruß
Christian
vielen Dank für den Erfahrungsbericht.
Wer sich mit Elektronik auskennt, kennt eventuell die SN29500!? Das ist eine Bauteilausfalldatenbank. Dort kann man errechnen, wie lang ein Bauteil bei bestimmten Temperaturen hält. Diese Ausfallraten erhöhen sich expotentiell zur Temperatur. Besonders Elektrolytkondensatoren (meist Siebkondensatoren in den AVRs) sind da ziemlich anfällig bei hohen Temperaturen. Sie trocknen schneller aus.
Gruß
Christian
Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, dass die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist. (Stanislow Jerzy Lec)
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