Nachdem ich neulich meine fast komplette Anlage verkauft habe und jetzt entsprechender Ersatz gesucht wurde möchte ich hier meine Erlebnisse niederschreiben.
Wohlgemerkt handelt es sich hierbei um subjektive Höreindrücke...keine wissenschaftlichen Ausführungen oder Versuchsaufbauten...ich war einfach auf der Suche nach dem für mich passenden Setup.
1.) Lautsprecher
Die Lautsprecher sind ein Päarchen Nuvero 11 in anthrazit geworden.
Ich konnte diese Lautsprecher in einem doch ziemlich halligen Altbau-Raum bei einem Bekannten von einem Kumpel an einem Päarchen gebrückten Alesis Ra 500,
einem alten Sony ES - Player (mit Holzwangen) direkt mit den Endstufen verbunden und mit regelbarem Ausgang hören...da ging schon wirklich was...es lies auf jeden Fall das Potenzial der Speaker erkennen.
Auch wenn mich die Optik der Nuvero 10 schon sehr gereizt hatte, so habe ich für mich die 11er als beste Wahl entschieden, da diese auch den Tiefton im Heimkino voll und ganz wiedergeben sollen...die 5Hz Differenz zwischen 11 und 10 machen sich dort bestimmt bemerkbar. Vor allem, wenn man zwei AW 1000 gewohnt ist.
2.) Verstärker
Gut, die Wahl der Boxen steht...da ich als Vorstufe und CD-Player Geräte der Marke Trigon daheim habe und diese mich in ihrer Gänze voll überzeugen,
war ich natürlich auf der Suche nach entsprechender Verstärkung. Dabei sollten mehrere Kriterien erfüllt werden:
1.) schwarze bzw. schwarz/ silberfarbene Optik
2.) ausreichend Leistung/ Laststabilität
3.) vernünftiges Preis/ Leistungsverhältnis
4.) XLR Eingänge
Tja, wie es im Leben so oft ist...die Lösung ist ein Kompromiss.
Die entsprechenden Trigon-Monos waren mir neu, wie gebraucht einfach zu teuer.
Mein Blick fiel erstmal bedingt durch gute Erfahrungen mit Studio/ PA -Elektronik in dieser Ecke auf eine Crown XLS 5000.
Geiler Innenaufbau (zwei Ringkerntrafos, mehrere Elkos usw.), aber beim Test im Laden...LÜFTER!!!
Tja, wenigstens ein Versuch.
Gut, sowohl in mehreren Läden, als auch hier im Forum wurden mir Endstufen von Vincent, NAD, Naim, Cambridge, Rotel usw. eine Menge Hersteller ans Herz bzw. Ohr gelegt.
Nad geht von der Optik her nicht. Naim von der Leistung, Vincent sind mir mittlerweile zu teuer (ich hatte vor ca. 10 Jahren mal einen SV 231 zu Testen bei mir...1000 DM das war noch ein Schnapp), Cambridge kommt jetzt wohl neues Modell.
Also Rotel: Optik super, Leistung mehr als ausreichend, Preis passt und XLR-Eingänge...Fehlanzeige. Gut, da ja die Endstufe(RB 1582) bzw. Endstufen (RB 1091)
recht dicht am Pre positioniert werden...kann ich darauf verzichten.
Über den freundlichen Kontakt von Malcolm (Frank) eine analoge Rotel Rb 1582 zu einem super Preis neu geordert und über einen Bekannten ein gebrauchtes Päarchen Rotel Rb 1091 Schaltverstärker (wären minimal teurer) besorgt und gegeneinander verglichen.
Es wird ja häufig die Frage in Foren nach den Unterschieden zwischen den analogen Rotels (RB 1582/ 1552/ 1090/ 1080/ 1070 usw.) und den Class- D Amps (RB 1091/ 1092/ 1572/ 1562...) gefragt. Nun, da mich die dort beschriebenen Meinungen mich persönlich nicht wirklich überzeugen konnten, wollte ich doch selbst mal vergleichen.
Außerdem möchte ich KEINEN NEUEN STREIT ZUM THEMA VERSTÄRKERKLANG vom Zaun brechen...ich höre Unterschiede.
Desweiteren bediene ich mich, wie so viele vor mir, im sog. "HIFI-PROSA-WORTSCHATZ".
3.) Höreindrücke an Nuvero 11 (Schalterstellungen: Bass-voluminös, Mitten neutral, Höhen neutral)
Erstmal zum Augen/ Ohrenscheinlichen: die analoge Rotel Rb 1582 erzeugt weniger Rauschen aus den Hochtönern der Nuvero 11, als die RB 1091. Das könnte an der geringeren Eingangsempfndlichkeit liegen.
Aber angesprochenes Rauschen ist ab ca. 30 cm unhörbar. Trafobrummen ist der analogen RB 1582 ebenfalls fremd, wogegen die "digitale" 1091 ein leises hochfrequentes Pfiepen von sich gibt...kenn ich so nur vom Ladegerät meines Handys oder Laptops...ist aber ebenfalls vom Sitzplatz nicht mehr wahrzunehmen.
Verarbeitung, Oberflächen-Finish, Anschlüsse...alles Top.
Hörbeispiele:
Kari Bremnes "Norwegian Mood"
Jeanette Lindström "Walk"
E.S.T. "Strange place for snow"
Dire Straits "Love over Gold"
Sting "Mercury falling"
OST "The dark knight" / "Inception"
Auf genaue Hörbeispiele (wie Track 15 ab min.2:43 fängt ein gezupter...an) möchte ich hier mal verzichten...das überlasse ich dann doch den Hifi-Fachzeitschriften.
Gemeinsamkeiten:
a.) Leistung...also Leistung haben beide Verstärker für meinen Hörraum, meine Hörgewohnheiten und meine Nachbarn mehr als genug.
Man kann bei beiden Modellen, trotz unterschiedlicher Verstärker-Technik am Lautstärkeregler drehen und da geht immer mehr, ohne das es nervig wird!
Unterschiede:
größter Unterschied:
die gesamte Abstimmung... Class D eher hell, schlank
analog: runder/ bassbetonter
b.) Bassbereich:
RB 1091...sauber abgestuft, knackig, im ganzen eher schlank, aber dennoch mit Nachdruck (wirkt differenzierter)
RB 1582...ebenfalls schön differenziert, jedoch runder/ weicher...im Vergleich viel mehr Druck im gesamten Bassbereich akustische Instrumente erscheinen einen Tick plastischer
c.) Hochtonbereich:
Die Digitalen strahlen in der oberen Lagen mehr. Becken haben mehr Biss. Raico hatte damals in seinem Vergleich (Vincent SP 998 vs. Rotel RB 1092) geschrieben, er empfinde Härte
im Klangbild...das Gefühl teile ich in keinster Weise. Es ist eher der unterschiedliche Grundcharakter. Bei den Class D Endstufen fällt die Betonung eher
ins Helle. Wenn ich den Vergleich mal auf den Speaker übertrage, wie die Nuvero 11 bei Bass-Schalterstellung neutral zu voluminös.
d.) Räumlichkeit: Ich empfinde den Klang über die Monos (RB 1091) als etwas räumlicher...das könnte an der besseren Kanaltrennung (Mono-Prinzip, wo jeder Lautspecher seinen eigenen Verstärker hat) liegen,
wobei man hierfür mal wissen müsste, wie hoch der Wert der Vorstufe beträgt. Der Unterschied ist aber minimal.
Fazit:
Eine Erkenntnis, welche ich schon seit meinem letzten Lautsprecher/ bzw. Gerätewechsel in mir Trage:
ES KLINGT ANDERS.
Besser, schlechter...ich weis nicht. Ab einem gewissen Niveau klingen meiner Meinung nach die angeschlossenen Komponenten einfach anders gut.
Ob man bereit ist das entsprechende Geld dafür zu zahlen liegt ja bei jedem selbst. Beispielsweise waren der Benchark Dac 1 und das Advance Acoustic CD Laufwerk wahnsinnig gute Komponenten für den Preis.
Das Design, die Haptik und das Prestige stehen da natürlich auf einem anderen Blatt.
Bei der RB 1582 gefällt mir das ruhige, kraftvolle Klangbild. Akustische Instrumente klingen unglaublich realistisch. Im Ganzen ein ruhiges, stabiles Klangbild.
Die RB 1091 Monos punkten mit ihrer knackigen und zackigen Spielweise. Live/ PA-feeling kommt eher auf.
Eins ist Fakt, nämlich das beide Endstufen-Modelle auf verdammt hohem Niveau spielen...bzw. das Preis/ Leistungsverhältnis passt aus meiner Sicht wunderbar.
Interessant wird es, wenn zwei verschiedene Modelle von ein und demselben Hersteller sich gegenüberstehen und wirklich anders klingen.
Gut, wenn man die beiden UVPs gegeneinader hält, wäre mir die Entscheidung nicht wirklich schwer gefallen!
Dann würde es sofort ohne groß zu überlegen die analoge RB 1582 (1350€) werden. Das Päarchen RB 1091 wurde mal für 3000€ verkauft...diese Preisdifferenz hätte ich im Verhältnis zur Klangdifferenz nicht zahlen wollen.
Doch da die beide fast gleich viel kosten...Da werde ich noch eine Woche hören und dann wird entschieden. Aber eines weis ich schon mal, egal welche bleibt, beides sind super Endverstärker.
Also ich schreib dann, wenn es Neuigkeiten gibt.
LG Guidmo
