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MiniDSP: Grundlegende Fragen

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
Haihappen
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MiniDSP: Grundlegende Fragen

Beitrag von Haihappen »

Hey zusammen.

Ich habe zwar viele Threads zum miniDSP gefunden, jedoch konnten da nicht alle Fragen für mich geklärt werden.

Sind weitestgehend allgemeine Fragen, wobei es mir derzeit primär um eine 5.1 Korrektur geht (3 x miniDSP).
Nur, falls das einen Unterschied zu einer reinen Stereo-Korrektur machen sollte.


Ausgerichtet auf den Hörplatz
Ich lese immer wieder, dass bei der miniDSP Korrektur alles auf den Hörplatz ausgerichtet ist.
Was genau heißt hier Hörplatz?

Ich sitze nie stundenlang still sondern lehne mich mal zur Seite, setze mich aufrecht hin oder rutsche mal nach unten.
Können mal 10cm aber auch gern 60cm Abweichung sein. Wie hoch ist der Tolleranzbereich ab dem man sagt "Jetzt profitiert man nicht mehr so stark von der Korrektur"?
Wie sieht es auf am Hörplatz neben mir aus?


Nachträgliche Änderungen Boxen
Das die Boxen alle an Ihrer Position stehen bleiben sollten ist mir bekannt.
Wie ist es, wenn ich diese nachträglich noch erhöhe?

Bsp. Center leicht erhöhen oder anwinkeln, Boxen auf Granitplatten etc.


(Akustische) Änderungen im Raum
In wie weit kann ich nach einer Korrektur noch Raumänderungen vornehmen.
Möbel etc. bleiben alle fest stehen, jedoch könnten noch Absorber an die Wand kommen, neue Regale, Bilder etc.
Eventuell doch ein Deckensegel.

Ab wann ist eine neue Messung/Korrektur ratsam?


Womit teste ich am besten
Ich würde die Korrektur von Magnus machen lassen. Soweit ich es verstanden habe, wird es dann auf meinen persönlichen Hör-Geschmack abgestimmt.

Nutzt man dafür dann am besten x unterschiedliche Filme mit unterschiedlicher Soundkulisse und überlegt dann, was hört sich am besten an?
Wähle ich zudem x unterschiedliche Lieder und höre die dann durch?

Wenn etwas auf meinen Geschmack hin eingerichtet wird, dann gibt es doch unendlich viele Parameter. Jeder Film, jedes Lied hat doch andere Gegebenheiten.
Wie legt man sich da fest, wie habt ihr es gemacht?


Einstellmöglichkeiten nach der Einmessung + Bedienung
Soweit ich weiß, gibt es bestimmte festgelegte Presets, die man auswählen kann, ist das korrekt?

Wenn ja, gibt es eine Fernbedienung um die Presets z. B. bei 3 miniDSP von der Couch zu ändern?
Sind 3 Fernbedienungen notwendig oder gibt es gar keine und man rennt zum Gerät?


Funktionen des AVR
Mein Denon ist aufgetrennt und daher werden die miniDSP direkt daran angeschlossen.
Wird Audyssey am besten komplett deaktiviert? Sollte man überhaupt noch Sound-Einstellungen am AVR vornehmen?


Sicherung der Einstellungen
Ich habe schon einmal ausversehen das Einmessen am AVR gestartet (ganz zu Beginn), da war meine vorherige Einmessung futsch.
Kann so etwas auch beim miniDSP passieren oder gibt es da eine Sicherungsdatei, die man jederzeit problemlos einspielen kann?


Klangschalter
Die hinteren Klangschalter an den Boxen, könnten die noch verwendet werden oder sollte man das nach der Korrektur nicht mehr machen?


Direkt/Dipol
Meine hinteren Boxen laufen im Dipol-Betrieb. Wird damit die Korrektur vorgenommen, bin ich dann daran gebunden oder wie verhält es sich bei einer Umstellung auf direkt?


Ich glaube, das war es erst einmal.

Schon einmal danke für eure Antworten.
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aaof
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Re: MiniDSP: Grundlegende Fragen

Beitrag von aaof »

Wende dich doch mal an Magnus (Mysterion), der kann dich da prima beraten.

Grundsätzlich ist es aber so, dass der DSP auf einen Hörplatz ausgerichtet wird und da nur wenig Spielraum lässt.

Die Boxen sollte man auch nicht mehr bewegen (glaub die Toleranz liegt bei ca. 5cm).

Audyssey ist so eine Sache, klar wird es mit dem DSP nicht mehr benötigt. Dennoch kannst du natürlich auch nachdem der DSP installiert wurde, Audyssey messen lassen, da du ja ansonsten verschieden Funktionen wie den Dyn. EQ, LFC usw. nicht verwenden kannst. Audyssey kann generell nicht gut mit dem DSP. Daher sind später ein paar Feinarbeiten nötig, aber das ist keine so große Sache.

Der DSP ist meiner Meinung nach vor allem bei schwierigen Raummoden interessant, da er sehr effizient arbeitet und Überhöhungen, die bei vielen Wohnräumen ja drastisch sein können, wegbügelt.

Mich, aber das ist meine eigene Meinung stört an der DSP Lösung, dass ich unflexibel werde. Ich verändere aktuell einfach noch zu viel und lasse das erstmal wie es ist. Audyssey ist nicht mal schlecht (für eine Automatik) und deckt viele Ansprüche durchaus ab.

Einer hat mal geschrieben, Audyssey deckt ca. 80% ab. Wer mehr will, sollte sich mit dem DSP beschäftigen.
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Re: MiniDSP: Grundlegende Fragen

Beitrag von Haihappen »

Danke dir.

Mit Magnus hatte ich vor einiger Zeit schon einmal länger telefoniert. War sehr nett und aufschlussreich.
Leider hab ich einiges aus dem Gespräch vergessen und auch vergessen zu fragen.
Jetzt fällt mir besonders auf, dass "ich" zu meinen Fragen wenig finde.

Davon ab finde ich Antworten und Erfahrungswerte von anderen Nutzern immer vorteilhaft.

Bsp. Sitzplatz. Sagt der Fachmann"maximal 20cm Abweichung" und 50 Nutzer "Bei uns ist auf 2 Hörplätzen noch maximaler Hörspaß gegeben", dann würde ich wohl eher auf die Erfahrungswerte vertrauen.
Mich, aber das ist meine eigene Meinung stört an der DSP Lösung, dass ich unflexibel werde.
Das und das Sitzplatzthema sind das, was mich bisher noch am meisten abschreckt. Ich ändere zwar nicht viel, mag aber schon gedanklich nicht unbedingt eingeschränkt sein.
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Re: MiniDSP: Grundlegende Fragen

Beitrag von aaof »

Du musst mit Magnus mal das Thema der Fernwartung besprechen. Er hat da glaub ich einige Dinge bereits umgesetzt bzw. macht sich da ja auch Gedanken.

Für mich wird das Thema DSP überhaupt nur wieder dann interessant, wenn von außen jemand wie Magnus eingreifen kann. Ich werde mir in diesem Leben das Fachwissen nicht mehr aneignen und bin dafür bekannt, immer mal was zu verändern. :mrgreen:
Zuletzt geändert von aaof am So 27. Aug 2017, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: MiniDSP: Grundlegende Fragen

Beitrag von Lars_S. »

Mal ein paar Worte aus eigener Erfahrung:

Natürlich klingt es am Haupthörplatz am besten, ist auch irgendwo logisch. Das ist ja auch bei reinem Stereo so, Stichwort Sweetspot. Du kannst die Korrektur aber nicht nur am Haupthörplat wahrnehmen, sondern auch allgemein klingt es im Raum angenehmer nach der Korrektur.

Du kannst auch mit Magnus folgendes besprechen:

Er kann auch 4-5 Positionen im Rahmen deiner Bewegung auf der Couch messen und dann die Korrektur anhand der Durschnittskurve aus diesen Postionen durchführen. Dadurch erhöhst du deinen "Spielraum" jedoch wird die Kurve dann nicht ganz so perfekt als wenn man nur eine Position messen würde.

Du kannst jede Infrarot FB an den Minidsp anlernen um zwischen den Presets zu wechseln von der Couch aus.

Deine angesprochenen akustischen Maßnahmen wirken sich in erster Linie auf den Nachhall aus, du kannst die Module also auch getrost nach der Korrektur anbringen.

Ich würde die DSP Korrektur nach der Audyssey Messung machen, damit du die Audyssey Funktionen nutzen kannst. Ich finde den Dyn EQ (Loudness) sehr nützlich und würde nicht auf ihn verzichten wollen.

Die Front Lautsprecher auf Granitplatten stellen sehe ich unproblematisch, solange der Center nicht stärker als 15 Grad angewinkelt wird ist auch das kein Problem. Wenn du jedoch die Entfernungen/Aufstellung grundlegend änderst, dann passt die Korrektur natürlich nicht mehr.

Du begibst dich in eine gewisse Abhängigkeit, das stimmt natürlich. Nur solltest du dich fragen, wie oft du deine Aufstellung wohl ändern wirst wenn einmal das Optimum gefunden wurde...

Hoffe ich konnte dir etwas helfen.
Gruß Lars

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Re: MiniDSP: Grundlegende Fragen

Beitrag von aaof »

Meiner Meinung zielt die Lösung von Magnus auf 2 Zielgruppen ab:

1. Die, die Ihren Raum, Boxen-Setup und Aufstellung gefunden haben. Dann macht der DSP Sinn, wenn auf längere Sicht keine größeren Änderungen mehr stattfinden.

2. Nutzer die sich mit der Materie beschäftigen wollen, sich da reinlesen und einarbeiten (sehr gute Englisch-Kenntnisse sind mM. Pflicht). Da bietet Magnus sicherlich einen guten Start, der neben Know-How auch die Technik liefert.
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Re: MiniDSP: Grundlegende Fragen

Beitrag von engineer »

"Raumkorrektur" heisst ja faktisch "Echoelimination" und die ist grundsätlzich 100% ortsabhängig, d.h. die gegenphasigen Signale, die praktisch im Datenstrom eingemischt werden müssen, wirken abhängig von der Phase exakt gegenteilig. Bei hohen Frequenzen von z.B. 20cm Wellenlänge wäre diese Frequenz bei Variation der Kopfposition um diesen Wert dann nicht auskorrigiert, sondern um das doppelte verbogen, zumindest, was die erste Reflektion angeht. Die einzige Möglichkeit, das breitbandig und weitgehend glatt für zumindest einen Ebene zu lösen ist ein Gegenphaseanarray direkt an einer Wand, welche diese an wenigstens zwei Punkten invers strahlend korrigiert.
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Re: MiniDSP: Grundlegende Fragen

Beitrag von rockyou »

Genau deshalb bevorzuge ich mittlerweile die Korrektur nur im Bassbereich mit den entsprechenden Wellenlängen.
2 x nuVero 7, 4 x AW-600, nuControl, nuPower D, Rotel rcd 1072
weitere Nubertboxen, kleine Dual-Drehersammlung
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Re: MiniDSP: Grundlegende Fragen

Beitrag von Lars_S. »

engineer hat geschrieben:"Raumkorrektur" heisst ja faktisch "Echoelimination" und die ist grundsätlzich 100% ortsabhängig, d.h. die gegenphasigen Signale, die praktisch im Datenstrom eingemischt werden müssen, wirken abhängig von der Phase exakt gegenteilig. Bei hohen Frequenzen von z.B. 20cm Wellenlänge wäre diese Frequenz bei Variation der Kopfposition um diesen Wert dann nicht auskorrigiert, sondern um das doppelte verbogen, zumindest, was die erste Reflektion angeht. Die einzige Möglichkeit, das breitbandig und weitgehend glatt für zumindest einen Ebene zu lösen ist ein Gegenphaseanarray direkt an einer Wand, welche diese an wenigstens zwei Punkten invers strahlend korrigiert.
Ich bin mir ganz sicher, dass der TE nach dieser Antwort keine Fragen mehr hat und nun ganz sicher weiß was er jetzt machen soll...
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Re: MiniDSP: Grundlegende Fragen

Beitrag von Hermann Karbon »

Lars_S. hat geschrieben:
engineer hat geschrieben:"Raumkorrektur" heisst ja faktisch "Echoelimination" und die ist grundsätlzich 100% ortsabhängig, d.h. die gegenphasigen Signale, die praktisch im Datenstrom eingemischt werden müssen, wirken abhängig von der Phase exakt gegenteilig. Bei hohen Frequenzen von z.B. 20cm Wellenlänge wäre diese Frequenz bei Variation der Kopfposition um diesen Wert dann nicht auskorrigiert, sondern um das doppelte verbogen, zumindest, was die erste Reflektion angeht. Die einzige Möglichkeit, das breitbandig und weitgehend glatt für zumindest einen Ebene zu lösen ist ein Gegenphaseanarray direkt an einer Wand, welche diese an wenigstens zwei Punkten invers strahlend korrigiert.
Ich bin mir ganz sicher, dass der TE nach dieser Antwort keine Fragen mehr hat und nun ganz sicher weiß was er jetzt machen soll...
Da steht sinngemäß nur das, was Nubert in "Technik Satt" auch schreibt. Der TE wird darauf hingewiesen, dass im Mittel-Hochtonbereich die Raumkorrektur per DSP offenbar nicht zielführend ist:
Technik Satt, S. 11:
Dsp-Systeme und Equalizer zur
»Raumkorrektur« eines Klangspektrums
In letzter Zeit tauchen häufig Produktvorstellungen in Firmen-
prospekten und Tests in Fachzeitschriften auf, die den Eindruck
erwecken, es sei sinnvoll, den gesamten Frequenzgang eines
akustisch unangenehmen Raumes einfach an der Hörposition
messtechnisch zu erfassen und daraus ein Korrektursignal abzu-
leiten. Wenn dann den Boxen zusammen mit der Musik die „um-
gekehrte“ Frequenzgangveränderung des Raumes angeboten wird,
sollen die Raumeinflüsse kompensiert werden.
Zugegeben, vor vielleicht 25 Jahren dachten auch wir, dass der
Klang einer Beschallungsanlage dann wohl gewinnen würde,
wenn der (durch gleitenden Sinus, Frequenzgemische oder durch
Schmalbandrauschen gewonnene) Frequenzgang am definierten
Sitzplatz eines Hörers durch Equalizer linearisiert werden würde!
Erst die katastrophalen Hörergebnisse dieser Versuche bei der
Kompensation des Gesamtfrequenzbereiches veranlassten uns,
konzentriert über solch eine Vorgehensweise nachzudenken und
uns mit diesem Gebiet intensiv zu beschäftigen:
Der „Frequenzgang“ von impulsartigen Signalen im Raum sieht
bei jeder Art der Impulszusammensetzung völlig anders aus – und
hat praktisch gar nichts mit dem Frequenzgang im eingeschwun-
genen Zustand zu tun!
(...)
Oberhalb einiger hundert Hertz sind die Resonanzen und
Auslöschungen so ungleichmäßig im Raum verteilt, dass schon
der Abstand zwischen den beiden Ohren eines Hörers ausreicht,
um für jedes Ohr völlig unterschiedliche Bedingungen zu schaf-
fen. Deshalb sind in diesem Frequenzbereich nur breitbandige
Beeinflussungen des Frequenzganges – also als Klangregler –
sinnvoll. Die durch Raumreflexionen verursachten Klang-
veränderungen im mittleren und höheren Frequenzbereich durch
„Umdrehen“ der eingespeisten Informationen verbessern zu
wollen, funktioniert nicht. Das ist vergleichbar mit dem Versuch,
Echos oder Nachhall von Stimmen durch zusätzlich noch ge-
genphasig gesprochene (quasi eingesaugte) Worte verhindern zu
wollen. Erst die völlige Stille des Sprechers – oder eine vollstän-
dige akustische Dämpfung der reflektierenden Flächen – können
das Echo verhindern.
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