nach unserem letzten Treffen und des nicht ganz überzeugenden Auftritts der CS-65 für mich hatte Janko das Angebot gemacht, die CS-70 direkt mit den 65ern zu vergleichen.
Zu diesem Zweck trafen wir uns gestern mit Dusseluwe (manchmal passen Nicks wie die Faust aufs Auge, welche ich nach dieser Bemerkung wohl bei meiner nächsten Begegnung mit Uwe auch spüren werde
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Vorab: Dieser Test wurde nicht unter "wissenschaftlichen" Gesichtspunkten ausgeführt, wir haben weder die Aufstellung optimiert, noch die Boxen Plätze tauschen lassen. Zudem waren die Lautsprecher auf unterschiedlich hohen Ständern platziert. Es ging nur darum, ob man auch unter ungünstigen Bedingungen einen deutlichen Unterschied zwischen beiden Typen hören kann und ob mir wirklich die Lines eher entgegenkommen, als die Waves.
Zum schnellen Wechsel zwischen beiden LS wurde von Janko ein Umschalter organisiert, so das wir im Betrieb per Schalter ohne Unterbrechung unseren "Test" durchführen konnten.
Zur besseren Vorstellung zwei Fotos, die leider nur mit meiner Handy-Kamera gemacht wurden. Ich bitte die Qualität zu entschuldigen.
![Bild](http://img81.imageshack.us/img81/9278/dsc00040gi6.jpg)
Die Waves haben eine silberne Schallwand, die Lines sind in Esche Schwarz gehalten. Auf dem Fussboden steht ein kleiner DIY-Amp von Caisa, der wirklich sehr gut verarbeitet ist, soweit ich das beurteilen kann. Im Hintergrund steht der dicke Korsun V8i, der Leistung ohne Ende bietet. Wir haben den silbernen Arcam CD-Player genutzt, da der schöne Marantz leider grade beim Service oxidiert. Die Boxenständer sind beide aus dem Nubert-Zubehörprogramm. Am unteren Bildrand steht die gute Hansano-Milch, da Uwe für Kaffee Schwarz zu weich ist. Hinter den CD Playern versteckt sich noch das ATM 85.
![Bild](http://img172.imageshack.us/img172/4725/dsc00042hu4.jpg)
Der Fernseher rechts steht absichtlich da, um den Klang besser auf den Hörplatz umzuleiten. Das Handy vorm Fernseher dient als Raunanimator und soll durch seine Strahlung die Luftmoleküle zum sanften Mitschwingen anregen. Janko setzt übrigens sauteure Audioquest-Kabel ein, für die er sich gestern auch den ein oder anderen Spruch von Caisa einfangen musste
![Wink ;)](./images/smilies/icon/wink.gif)
Getestet haben wir wiedermal mit unterschiedlichster Musik. Von Kraftwerk über Madonna zu Sara K., den Eagles, ACDC, Metallica usw.
Zu meinen Eindrücken: Der Bassbereich beider Lautsprecher ist mit dem ATM sehr sehr erwachsen. Sie sind in der Lage, selbst bei Lautstärken weit oberhalb dessen, was man als normale Zimmerlautstärke ansieht, den Raum mit knackigen, präzisen Bässen zu füllen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich das ATM auswirkt, wenn man mal etwas nach "rechts" dreht. Der Tiefgang ist für fast jede Art von Musik mehr als ausreichend, es könnte höchstens bei elektronischer Musik und Klassik der allertiefste Tiefbass vielleicht etwas zu kurz kommen. Kraftwerks Mensch Maschine empfand ich aber als durchaus überzeugend (grinse noch heute). Ich konnte keinen hörbaren Unterschied feststellen, bis auf die Tatsache, dass die CS-70 anscheinend einen leicht höheren Wirkungsgrad haben. Sie erschienen uns einen Tick lauter. Vielleicht lag das aber auch an der Aufstellung.
Der Hochton-Bereich konnte von mir auch nicht wirklich Unterschieden werden. Trotz mehrmaligem Umschalten war ich nicht in der Lage, einen Unterschied eindeutig zu identifizieren, noch zu beschreiben. Dies mag bei optimaler Aufstellung vielleicht anders aussehen, allerdings vermute ich, dass das ein zu vernachlässigender Faktor ist. Die Höhen sind bei beiden Boxen für mich angenehm und frisch.
Einen wirklichen Unterschied konnte ich nur in den Mitten erkennen und zwar besonders im Stimmenbereich. Die Waves geben die Stimmen sehr direkt rüber und stellen den/die Sänger/in etwas in den Vordergrund.Die Lines zeichnen hier das Klangbild doch etwas weicher, was von vielen sicherlich immer mit Wärme umschrieben wird. Allerdings ist diese Wärme nicht angenehmer, ich empfinde sie bei rockiger Musik sogar als etwas langweiliger. Die Waves waren mir beim letzten Hören etwas anstrengend vorgekommen, weil sie mit ihrem Detailreichtum und ihrer Direktheit zum genauen und konzentriertem Hören zwangen, aber diesen Eindruck konnte ich gestern nicht bestätigen. Wahrscheinlich hat mein ausgewachsener Kater von der Weihnachtsfeier meine Aufnahmefähigkeit beim letzten mal doch negativ beeinflusst.
![Wink ;)](./images/smilies/icon/wink.gif)
Einen nennenswerten Faktor gibt es noch: Der Bühnenaufbau der Waves ist anders. Die Wave staffelt die Bühne sehr breit, räumlicher, während die Line doch etwas enger spielt. Die Ortbarkeit der Instrumente war bei der Wave auch genauer. Riesig ist dieser Unterschied allerdings auch nicht und sicherlich hat die Aufstellung hier wieder ihren Teil zum Unterschied beigetragen.
Die Verarbeitung bei beiden Lautsprechern ist tadellos. Das Furnier und die Kantenverarbeitung lassen aber die Line für mich als Sieger in diesem Kapitel vom Platz gehen, da mir der folierte Korpus der Wave nicht ganz so gut gefällt. Dafür punktet die Wave eindeutig mit ihrer Schallwand.
Liebe NSF, schonmal darüber nachgedacht, den Line-Korpus mit der wave-Schallwand anzubieten?
Die Wave konnte mich gestern nun voll überzeugen. Ich nehme die (nur leichte) Kritik vom letzten hören zurück. Beide Nuberts sind großartige Lautsprecher.
Wenn man mich allerdings heute fragt, welche Box besser ist, so kann ich nur antworten: Mir gefällt die Wave besser, allerdings verschwimmen die Unterschiede nach 30 Sekunden hören vollständig. Nur im direkten Vergleich oder beim konzentrierten hören fallen die Unterschiede auf. Was besser ist, kann nur jeder für sich selbst entscheiden.
Weitere Erkenntnis: Ist die Aufnahme schlecht, ist es ganz egal, welche Box da steht. Es wird dann auch schlecht klingen. Extrem empfand ich Madonnas Hung up. Als Vertreter der aktuellen Chart Musik war das mal wieder ein Armutszeugnis in Sachen Abmischung. Das war sogar eine Beleidigung für meine Holzohren. Hier machen sich gute Lautsprecher sicherlich nicht bezahlt, da sie jede Schwäche der Aufnahme gnadenlos aufdecken. Mit einer guten Aufnahme kann man aber ohne Probleme in eine andere Welt abgleiten und Gänsehaut bekommen. Die beiden Nuberts bieten ein phänomenales Preis-/Leistungsverhältnis bei ihrem großen Potential.
Der Abend war wiedermal sehr nett, allerdings waren Caisa und ich uns so manchesmal einig, wenn Uwe mal wieder ein Highlight seiner Sammlung ausgegraben hatte......
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Es hat Spaß gemacht.