Ich möchte euch meinen seit Dienstag andauernden Test nich länger vorenthalten!
Getrieben von einigen Aussagen hier im Forum, war ich mir nicht mehr sicher, ob mein kleiner 2105 wirklich alles aus meinen NuBox 580 herausholen würde. Somit dachte ich immer mehr und mehr über einen Vollverstärker bzw. eine Endstufe nach.
Schlussendlich machte ich mal einen Thread auf, um zu sehen was einem da so angeboten wird
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Nach ca. 3 Seiten Verstärkeraufzählen beschloss ich zwei in die engere Auswahl aufzunehmen:
den NAD C 372 (~ 800)
und die Monoblöcke SAC IGEL 60 ( 998/ regulär 1298)
Ein unfairer Vergleich... oder?!
Am Montag trafen die beiden IGELs bei mir ein. Amperlite erklärte sich dazu bereit, mir am Dienstag seinen NAD inkl. Testequipment vorbeizubringen. Ein sehr freundliches und wie ich finde selbstloses Angebot das ich durchaus zu schätzen weis!
Auch von Seiten SAC kam man mir entgegen und räumte mir eine 12 Tage Testfirst ein (ohne die Geräte bezahlen zu müssen!).
Nach einer kurzen Begrüßung ging es dann auch gleich an den Aufbau. Da mein Zimmer nicht gerade viel Platz bietet, musste der NAD auf seiner OVP platz nehmen. Sieht nach wie vor chaotisch aus bei mir, gartenschlauchdicke Kabel durchziehen den kleinen Wohnraum
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Als Vorstufe diente die NAD interne, da die IGELs reine Monoblock-Endstufen sind.
Von der Vorstufe ging es dann über Cinch in die IGELs. Von den beiden Endstufen jeweils in den Umschalter und von dort aus schlussendlich zu den Boxen.
Mit dem Umschalter den Ampi gebaut hatte, konnte man nun fast störungsfrei zwischen den beiden Endstufen der Geräte hin- und herschalten während ein Titel über den Player abgespielt wurde!
Um 20Uhr MEZ konnten wir mit dem Blindtest beginnen!
Erster Testtag:
Bei dem ersten Test ging es um die Tiefenstaffelung, das Album ist mir leider schon wieder entfallen
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Der erste Durchlauf ging wohl an den NAD. Beim zweiten male entschied ich mich unbewusst jedoch für die IGELs. Somit kann man sagen, die beiden Kandidaten machten ihre Sache beide hervorragend! Einen Eindeutigen Unterschied konnte man nicht wirklich heraushören.
Den einzigesten Unterschied den ich den ersten Tönen entlocken konnte, bezog sich auf meinen Denon AVR. Da liegen Welten dazwischen! Der Bass, wesentlich präziser, die Höhen klarer vorallem bei hohen Pegeln zeigen die IGELs und der NAD dem Denon wo der Hammer hängt! Der Denon verzerrt IMHO wesentlich früher. Die Pegel von Dientag hatte ich vorher noch nie so fahren können! Endlich konnte ich mal meine NuBoxen richtig hören.
Die erste Entscheidung war somit gefällt, eines der beiden Geräte bekommt demnächst bei mir ein neues zu Hause!
Weiter ging es mit "Blues Company - Invitation to the Blues", ein wunderschönes Stück!
Nach einer kleinen Eingewöhnungphase begann Ampi wieder mit dem Umschalten. Ein leichter Unterschied fiel auf. Nicht im Bereich der Mitten und Höhen - hier spielten beide Kandidaten absolut gleichwertig - eher im Bass/Tiefbass.
Einer spielte knackiger und verschluckte nicht so viele Details, der andere eher wärmer und mit ein wenig mehr Druck. Hierbei handelte es sich allerdings nur um Nuancen! Bitte nicht falsch interpretieren, mann muss schon genau hinhören.
Am Ende des Test entschieden wir uns beide für den knackigeren Kandidaten, der uns mit seinen Details und der daraus resultierenden luftigkeit mehr überzeugen konnte.
Es war zu unserer Verwunderung der NAD!
Trotz eines preislichen Unterschieds von Direkt 198 (mit der Vorstufe Beta von SAC wären es glatt 696!!) schien der C 372 seine Arbeit hier einfach besser zu machen (fürs Geld)!
Da wir nun wussten, wo wir die Unterschiede finden würden - und zwar im Bassbereich - schwenkten wir nun auf Basslastige Musik um. Weiter ging es also mit einem Album von "James Zabiela - Renaissance" (Elektro, Techhouse).
Auch bei TrentemØllers - Rykketid viel ein leichter Unterschied zugunsten des NAD auf. Auch hier kam uns der Bass etwas knackiger aber nicht so wuchtig wie bei den IGELs entgegen, was mehr gefiel. Es allerdings nur Nuancen, die beim normalem Hören warscheinlich nicht auffallen würden!
Man muss wirklich genau hinhören und sich schon extrem auf den Bass konzentrieren!
Viel mehr haben wir dann auch nicht mehr ausprobiert, ein wenig in die ein oder andere Scheibe hineingehört um evtl. andere Unterschiede zu finden, erfolglos wie sich im nachhinein herausstellte.
Fazit nach dem ersten Testtag: Beide Kandidaten haben sich wirklich gut in Szene gesetzt. Bei EINEM Bluesstück und EINEM Elektrostück konnte der NAD etwas mehr überzeugen, ansonsten hielten sich die Beiden die Waage.
Aufgrund des P/L Verhältnisses geht allerdings der NAD C 372 hier eindeutig als Sieger hervor!
Aufgeschraubt wurden die beiden auch nochmal, ich hoffe Ampi kann die Bilder noch nachreichen.
Beim NAD erhält man insgesamt für sein Geld mehr Technik.
Den stärkeren Trafo (bzw. 2) dürften die IGELs für sich inne halten mit jeweils 250VA. Beim NAD fehlte leider die Angabe.
Beiden stehen jeweils 2 x 10.000µF für einen Kanal zur Verfügung.
Die Produktbezeichnung der Transistoren von den IGELs war leider nicht einwandfrei erkennbar: 2 Stück verrichten ihren Dienst in einem Monoblock, im C 372 waren es hingegen (ich müsste Lügen?) pro Kanal 8 Stück (wenn ich das richtig behalten habe
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Zweiter Testtag:
Am Mittwoch testete ich die Beiden alleine gegeneinander. Somit war es kein Blindtest mehr!
Wieder fing ich mit dem Bluesstück von der "Blues Company" an, da man am Vortag hier die meisten Unterschiede ausmachen konnte. Wieder mit dem selben Ergebnis. Die IGELs wärmer und ein wenig druckvoller, der NAD trockener und knackiger. Mittlerweilen war ich mir aber nicht mehr sicher, was mir mehr zusagt.
Weiter ging es mit der DVD "Suzann Vega - Live in Montreux". Suzann dürfte den meisten hier ein Begriff für ihre ausgesprochen schöne und volle Stimme sein.
Ihrer Stimme war es auch, welcher die IGELs etwas mehr Wärme "entlocken" konnten und es klang um Nuancen harmonischer. Der NAD wirkte bei Suzanns Stimme etwas kühler, bracht nicht so viel "Gefühl" herüber. (Und immer schön an die Nuancen denken! )
Man sieht, ein schweres Los, mal der eine, mal der andere Kandidat vorne
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Da ich nicht so viel Zeit hatte und ich mir meine Nachbarn nicht noch mehr vergraulen wollte, brach ich den Test nach ca. 1 Stunde ab
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Weiter ging es Heute:
Wieder Suzann Vega. Mein Eindruck von Gestern verdeutlichte sich. Die Stacheltiere machen hier ihre Arbeit etwas besser.
Der Entschluss stand aber bereits heute Mittag nach gründlicher Überlegung fest. Klar, beide Geräte haben ihre Vorzüge, das möchte ich gar nicht bestreiten
Der NAD trocken, knackig.
Die IGELs wärmer und mit mehr Druck.
Wenn man jetzt noch den Preis hinzuzieht, dann lohnen sich die IGEL aber nicht wirklich, auch wenn der Klang gefällt und der NAD geht in meinen Augen als Sieger hervor. Vorallem halten sich beide klangtechnisch insgesamt die Waage.
Der NAD ist halt ein Allerweltsverstärker wogegen die IGELs schon einen Hauch von Exclusivität ausstrahlen. Aber für mich kein Argument, mein Konto gänzlich zu plündern und den Rest des Monats zu hungern
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Das ist es mir dann doch nicht wert!
-ENDE-
Ich hoffe der Bericht gefällt und evlt. hilft er dem Ein oder Anderen seinem Ziel näher zu kommen.
Mehr Höreindrücke gibts ggf. noch die nächsten Tage, denke aber, viele Unterschiede werden sich da nicht mehr herauskristalisieren.
mfg
ramses