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Warum gehen Absorber tiefer mit Wandabstand?

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
twoface
gerade reingestolpert
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Registriert: Do 3. Apr 2008, 22:36

Warum gehen Absorber tiefer mit Wandabstand?

Beitrag von twoface »

Hallo.
Ich bin seit kürzlich ebenfalls stolzer Besitzer von Nubert-Lautsprechern und lese bereits einige Zeit fleissig
im Forum mit.
Ein Thema, welches bisher sträflich vernachlässigt wurde, das mich jedoch die letzten Tage intensiv beschäftigt ist die "Raumakustik".

Raummoden, stehende Wellen und Nachhallzeiten sind mir mittlerweile ein Begriff.
Des Weiteren hat die ganze Sache auch bereits Früchte getragen und ich habe die Aufstellung meiner Lautsprecher und des Sitzplatzes optimiert.

Da ich jedoch nicht weiter als etwa 50cm von der Rückwand weg kann, liebäugle ich mit der Anschaffung einiger Absorber.
Ich habe bereits in einigen Beiträgen/ Diagrammen gesehen das sich die Absorbtionswerte nach unten verschieben bei Montage der Absorber mit Wandabstand.

Wieso ist das so und welcher Wandabstand ist optimal?
Was passiert eigentlich bei stetig wachsendem Wandabstand?
Irgendwann dürfte das "Tieferlegen" des Absorbers doch abbrechen, oder?

Ich würde mich sehr über Antworten freuen.

mfg twoface :roll:
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bony
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Beitrag von bony »

Poröse Absorber dämpfen, indem sie die schwingenden Luftmoleküle durch Reibung abbremsen. Das geschieht natürlich am effektivsten dort, wo die Schwingungsamplitude am größten ist. Direkt an der Wand ist die Amplitude 0 (dort ist ja die Wand, da kann sich nichts bewegen), also kann ein poröser Absorber dort nicht wirken. Bewegt man den Absorber nun von der Wand weg, bringt man ihn in einen Bereich, wo er auch für Frequenzen größerer Wellenlänge (also tiefere Frequenzen) in einem optimaleren Bereich wirken kann.
Das hat natürlich Grenzen. Um noch "einigermaßen" wirken zu können, sollte die Dicke es Absorbers ca. λ/4 betragen.
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AndiTimer
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Beitrag von AndiTimer »

Wären 10cm schon in Ordnung? Man kann sie nach mitten in den Raum hängen :wink: . Würden die 10cm schon was nützen oder kann man sie dann gleich an die Wand hängen?

Gruss
Andi
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ramses
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Beitrag von ramses »

AndiTimer hat geschrieben:Wären 10cm schon in Ordnung? Man kann sie nach mitten in den Raum hängen :wink: . Würden die 10cm schon was nützen oder kann man sie dann gleich an die Wand hängen?
Hängt von der Frequenz ab die die Absorber absorbieren, wo eben der stärkster Wirkungsbereich liegt.
Die Schallschnelle ist (leider) abhängig von der jeweiligen Frequenz.
Wenn also der Absorber ein Frequenzband absorbieren kann, dann wirst du den nie so positionieren können, das er im Schallschnellenmaximum jeder Frequenz des Bandes liegt.

Im Grunde genommen kann man aber sagen, das alles besser ist als die Aufbringung direkt auf der Wand.
Verhält sich genauso wie mit Boxenaufstellung im Raum.

EDIT:

Hab grad rausgefunden das das nur für Kugelwellen gilt. Hast du ein DBA, also eine ebene Wellenfront, dann liegt die Schallschnelle und der Schalldruck in Phase. Sehr interessant wie ich finde. Vielleicht kann das noch jemand bestätigen?!

mfg

ramses
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BlueDanube
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Beitrag von BlueDanube »

Die Wirkung eines porösen Absorbers ist bei einem Wandabstand von Lambda/4 am größten.

Daraus folgt, der Absorber sollte diesen mittleren Wandabstand haben: 86m / Frequenz
Wenns etwas weniger ist, gehts auch noch ganz gut...

Wenn man nun als Beispiel eine untere Grenzfrequenz von ca.80Hz annimmt, wo die Vorderkante des Absorbers mindestens 1m von der Wand entfernt sein sollte, erkennt man leicht, dass es eigentlich keinen wirkungsvollen porösen Tieftonabsorber geben kann....zumindest nicht in Wohnraumverhältnissen - in schallarmen Messräumen gibts diese Einschränkung nicht so sehr.....
Gruß
BlueDanube

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AndiTimer
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Beitrag von AndiTimer »

Das sind bei mir die Wallpanels von aifoam, 100x50x8cm groß. Infos unter
http://www.aixfoam.de/cgi-bin/shop/sh_a ... NC_ID=8004

Mir geht es nur darum, ob ich den Aufwand entsprechender Abstandshalter zu basteln betreiben soll oder nicht.

Gruss
Andi
twoface
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Beitrag von twoface »

Hallo.
Vielen Dank für die bisherigen Antworten, ich habe wieder dazugelernt.

Der praktische Hintergrund meiner Frage ist folgender:

Ich habe zwei Nubox 311 in meiner kleinen (470 x 265 x 250) Studentenbude stehen.
Aufstellung war lediglich "in die Breite", also vor der langen Wand möglich.
Lautsprecher und Hörplatz sind lediglich jeweils 1/5 von der Wand weg.

Um den Direktschallanteil zu erhöhen, hatte ich mir in meiner naiven Unwissenheit einfach einige breitbändige Absorber, welche idealerweise von etwa 150hz aufwärts linear arbeiten, für die Rück- und Frontwand erträumt. :roll:

Tja, dream on, sag ich nur. :lol:

Dafür wäre wohl 30cm Basotect + 30cm Wandabstand nötig.

Plattenschwinger scheinen die passende untere Grenzfrequenz mitzubringen, sind jedoch meines Wissens nach oben hin stark limitiert.

Ideal wäre wohl ein sandwich aus Platttenschwinger + Basotect, aber ist soetwas überhaupt realisierbar?


mfg twoface
Zuletzt geändert von twoface am Mi 7. Mai 2008, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
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ramses
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Beitrag von ramses »

Da du ja in deinem Keller eh schon den Aufwand betreibst ein Heimkino einzurichten, meine ich sollte es an den Abstandshaltern nicht scheitern. Der Aufwand gemessen mit dem des Heimkinobaus ist doch relativ gering oder?

Du kannst in diesem fall die Absorber sogar für Beleuchtungszwecke nutzen, falls gewünscht.
Hinter einem Absorberpannel findet z.B. eine Leuchtstoffröhre oder Kaltkathode platz die dann für diffuse Beleuchtung sorgt.
Diese Anordnung sieht man ja auch des öfteren mit MDF Platten und Leuchtmittel dahinter. Kann richtig gut wirken.

http://www.bilder-space.de/show.php?fil ... OtulH4.JPG

Ich würde mir wie Papst vielleicht einen Holzrahmen um die Absorber bauen, da diese in sich nicht wirklich stabil sind - hab die aixfoam selbst daheim.
Diesen könnte man dann mit Abstandhaltern an der Wand befestigen.

Wollte ich anfangs bei uns auch so im Wohnzimmer realisieren, ließ sich aber aus optischen Gründen nicht durchbringen ;)

mfg

ramses
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asb
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Beitrag von asb »

Hallo,

Ideal wäre wohl ein sandwich aus Platttenschwinger + Basotech, aber ist soetwas überhaupt realisierbar?
In der Tat. Die nennen sich dann Verbundplattenresonatoren.
Ich glaube, das Fraunhofener Institut hat da ein Patent drauf.

Moderne Messräume werden wohl immer häufiger mit VPR`s ausgestattet, da der benötigte Aufbau bei vergleichbarem Wirkungsbereich um einiges flacher ausfällt, als bei herkömmlichen porösen Absorbern.

Hier haben wir mal angefangen darüber zu diskutieren.
Eventuell ergibt sich demnächst mal eine Möglichkeit einen Aufbau in einem Wohnraum zu testen (in ausreichender Fläche).
Interessant ist das Konstrukt schon.



Grüsse Andy
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AndiTimer
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Beitrag von AndiTimer »

Du kannst in diesem fall die Absorber sogar für Beleuchtungszwecke nutzen, falls gewünscht.
Du kannst Gedanken lesen 8O , in der Tat spiele ich mit dem Gedanken.

Gruss
Andi
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