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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Das "Gipfeltreffen-der-Herzbuben-Action-Double-Feature" in Kurzform

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Links: DVD von Sony / Rechts: BD von Mr. Banker Films


Assassination Games - Der Tod spielt nach seinen eigenen Regeln (USA 2011, Originaltitel: Assassination Games)

Gemeisam einsam?

Vincent Brazil (Jean-Claude Van Damme) ist ein gut bezahlter Profikiller, er erledigt seinen Job stets mit äusserster Sorgfalt und eiskalter Präzision. Auch Roland Flint (Scott Adkins) war einst für besonders brisante Aufträge zuständig, doch nachdem seine Frau vor seinen Augen ins Koma geprügelt wurde, kümmert er sich liebvoll um sie, hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen. Als sich für Flint eine unerwartete Chance zur Rache ergibt, will er diese womöglich einmalige Gelegenheit um jeden Preis nutzen. Ausgerechnet Brazil wurde auf Flints Ziel angesetzt, die beiden Burschen geraten sich erwartungsgemäß ins Gehege. Werden die Profis gemeinsame Sache machen, kann Flint dem scheinbar gefühllosen Brazil über den Weg trauen...???

B-Action die im ehemaligen Ostblock ihre Schausplätze findet hat bei mir immer Kredit, die alten Helden Van Damme, Lundgren und Seagal haben dort schon einige unterhaltsame Flicks mit ihrer Anwesenheit veredelt. In "Assassination Games" trifft Jean-Claude Van Damme erneut auf Scott Adkins, der sich bereits in "The Shepherd" (2008) eine deftige Prügelei mit dem Belgier lieferte. Diesmal ist Adkins nicht lediglich als Nebenfigur am Start, nun ist er zum Co-Star an Van Dammes Seite aufgestiegen. Erwartungsgemäß dominieren die beiden Herren die Sause, die Nebenrollen sind mit den üblichen Fratzen, Sandsäcken und Schiessbudenfiguren gespickt. Den Hauptdarstellern versucht das Drehbuch ein wenig Charaktertiefe einzuhauchen, Eisblock Brazil spielt Geige, besitzt eine Schildkröte und lässt (zunächst widerwillig) eine junge Dame an sich ran. Für Adkins bleibt der treusorgende Ehegatte, insgesamt hat Van Damme die griffigere Rolle erwischt. Leider haben Van Damme und Adkins zu wenig gemeinsame Szenen, generell werden die Fähigkeiten der beiden Helden nur halbherzig gefordert. Van Damme stellte in Filmen wie "Until Death" (2007) und "JCVD" (2008) eindrucksvoll unter Beweis, dass er sich inzwischen zum fähigen Schauspieler entwickelt hat, während Adkins in "Undisputed II: Last Man Standing" (2006) & "Undisputed III: Redemption" (2010) als Yuri Boyka ordentlich vom Leder ziehen durfte. "Assassination Games" bietet in dieser Hinsicht keinen weiteren Schritt vorwärts, kommt nicht über gewöhnliche Standardkost hinaus. Der Plot (obschon nicht extrem kreativ) hat durchaus Substanz, es gibt Rache, Liebe, Hass, Verschwörungen, widerwärtige Gauner, hinterhältige Staatsdiener und ätzende Schreibtischtäter.

Die Farben wurden weitgehend abgwürgt, die massive Reduktion der Farbpalette soll offensichtlich für eine besonders harte und dreckige Atmosphäre sorgen, entpuppt sich aber als sinnfreies und augenquälendes Ärgernis. Dank der stimmungsvollen Kulissen wäre ein solcher Eingriff überhaupt nicht nötig gewesen, für meinen Geschmack leidet der Film sehr unter diesem Unfug. Da ich mich diesmal auf besonders wenige Zeilen beschränken möchte, ist es an der Zeit für das Fazit. Van Damme und Adkins machen ihren Job gut, können aber deutlich mehr. Echte Süchtlinge und Fans sollten auf ihre Kosten kommen, sollten die Meßlatte aber bitte nicht zu hoch anlegen. Die DVD bietet den Film in englischer und deutscher Sprache an, im Bonusbereich warten entfallene Szenen auf Sichtung. Meine Scheibe kam übrigens in einem qualitativ minderwertigen Amaray-Clone daher, ein Griff in die Kiste mit dem Austauschhüllen war unumgänglich. Flatschenneurotiker werden sich über das fehlende Wendecover empören.

6/10 (Obere Mittelklasse. Hier wäre mit wenig Aufwand deutlich mehr drin gewesen. Bereits die grauenhafte Manipulation der Farben sorgt für den Verlust eines halben Punktes!)

Lieblingszitat:

"Du störst mich!"

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Fight of the Dragon (USA 1999, Originaltitel: Bridge of Dragons)

Dolph und der fiese General Gesichtsruine

Prinzessin Halo (Valerie Chow) blickt mit Beunruhigung in die Zukunft, die Tochter des verstorbenen Königs soll den ungeliebten General Ruechang (Cary-Hiroyuki Tagawa) gegen ihren Willen heiraten, der Militärschädel will auf diese Weise endgültig alle Macht im Staat an sich reissen, sein Terrorregime legitimieren. Halo hat keine Lust auf den Mistbock, sie täuscht während der Trauung eine Ohnmacht vor, ergreift in ihrer Verzweiflung die Flucht vor dem lüsternen Generalissimus. Warchild (Dolph Lundgren) ist das beste Pferd im Stall des blutrünstigen General Ruechang (Cary-Hiroyuki Tagawa), sein Chef schickt ihn auf die Suche nach dem Subjekt seiner Begierde. Problemlos findet Warchild die flüchtige Edeldame, die sich jedoch zunächst mit einer List seinem Zugriff entziehen kann. Freilich ist Warchild schnell wieder auf der richtigen Fährte, doch bei der "Übergabe" der Edeldame an den General platzt dem Elitesoldaten der Kragen. Ruechang bekommt was auf die Fresse, Warchild und Halo ergreifen die Flucht, jetzt geht der Ärger erst richtig los...

Auf Isaac Florentine ist Verlass! Seine vier (bisher) letzten Filme ("Undisputed 2", "The Shepherd", "Ninja - Revenge will rise" und "Undisputed III: Redemption", 2006-2010) machen jede Menge Freude, das in diesem Beitrag kurz vorgestelle Dolph-Vehikel sorgt ebenso für gute Laune. "Fight of the Dragon" kommt nicht ausschliesslich im üblichen B-Action-Gewand ins Haus, der Streifen präsentiert die Handlung in ein nahezu bizarr anmutendes Szenario eingebettet. Das Militär läuft in Uniformen der deutschen Wehrmacht umher, Hubschrauber tragen die Zahl des Deibels, eine Prinzessin muss aus den Klauen eines irren Möchtegern-Despoten gerettet werden, Rebellen leben unter primitiven Bedingungen. Wer oder was fehlt da noch? Klar, der strahlende Held, der Recke aus Stahl, der Kämpfer für die gute Sache. Wer könnte diese Aufgabe besser als mein geliebter Dolph lösen? Niemand, ist doch mindestens genauso klar! Die fröhlich-flotte Mixtur funktioniert richtig gut, Relikte aus vergangenen Tagen, obendrauf eine kleine Prise Fantasy-Feeling, garniert mit einer Scheibe Endzeit. Florentine hätte mit mehr Zeit und Geld vermutlich einen epischen Hammer aus dem Hut zaubern können, in der vorhandenen Form merkt man der Sause die beschränkten Mittel fraglos an, das Ergebnis ist dadurch aber keineswegs weniger liebeswert geraten. Dolph ist cool und knuffig wie immer, Cary-Hiroyuki Tagawa zieht herrliche Grimassen, Held und Antagonist sind perfekt besetzt. Valerie Chow bietet dem Zuschauer einen hübschen Anblick, leider wurde ihre Rolle eine Spur zu züchtig angelegt, aber auch das Leben eines B-Movie-Maniacs ist bekanntlich kein verdammtes Wunschkonzert (warum eigentlich nicht?).

"Fight of the Dragon" hat es nicht leicht (s)eine Zielgruppe zu finden. "Verbogene" B-Action-Motive sind reichlich vorhanden, doch das Szenario und die sonstigen Zutaten werden vermutlich viele Fans verstören. Das Treiben mutet häufig reichlich grotesk an, als wirrer Trasher geht der Flick aber dennoch nicht durch. Zwischen den Stühlen kann die Luft unangenehm dünn werden, doch mein altes Herz und krankes Hirn hat der Film ohne Widerstand erobert. Man bediene sich aus diversen Töpfchen mit schmackhaften Leckereien, setzt Dolph als Krone drauf, fertig ist die Laube! An dieser Stelle eine Warnung an alle "normalen" Filmfreunde, meidet dieses Werk auf jeden Fall, ansonsten kann ich nicht für euer Wohlbefinden garantieren (kann ich sowieso nicht, aber das tut nichts zur Sache)! Die Blu-ray bietet keine Befriedigung für Technikfetischisten, das Bild ist recht körnig und immer wieder sind kleine Verunreinigungen auszumachen. Boni und eine schmucke Aufmachung sucht man vergebens, der günstige Preis wetzt diese Scharte aber locker aus. "Fight of the Dragon" ist angenehmer Unfug, ich habe eine Schwäche für Mumpf dieser Sorte. Übrigens deckelt der Streifen den öden "The last Warrior" (2000) deutlich, diesen von Sheldon Lettich verbrochenen Langweiler konnte selbst Dolph nicht mehr retten...

7/10 (gut + zahlreiche Wohlfühl- und Knuffigkeitspunkte)

Lieblingszitat:

"Gegen Warchild hat er keine Chance!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

ZODIAC (2007, ca. 160min)
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Sehr solider Thriller um einen Serienmörder, der die Gegend um San Francisco über einen gewissen Zeitraum in Angst versetzt. Der Film begleitet die Auswirkungen auf die beteiligten Detectives und Zeitungsjournalisten dar. Hat mir sehr gut gefallen, war trotz der Überlänge stets spannend. Daher empfehlenswerte
7/10
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Derrick Collectors Box 7 (Folge 91-105)


Folge 92 - Nachts in einem fremden Haus (Deutschland 1982)

Werner Stettner (Stefan Behrens) und seine Gattin Hilde (Susanne Beck) sind nach einer Party auf dem Heimweg. Das Ehepaar wird durch eine lästige Reifenpanne ausgebremst, zu allem Überfluss erweist sich auch der Ersatzreifen als unbrauchbar. Sie haben vor einem Privatgrundstück angehalten, sehen im Haus noch Licht brennen, die Haustüre steht offen. Obwohl sich seine Frau zunächst ziert, betritt Werner Stettner das Gebäude, der junge Mann macht sich mehrfach bemerkbar, erhält aber keinerlei Antwort. Eine unerwartete Entdeckung schockt die Eheleute, auf dem Fußboden liegt ein toter Mann, auf dem Weg nach draussen sehen sie einen PKW hektisch davonrasen, ihr eigenes Auto wird durch ein unglückliches Manöver des anderen Fahrers leicht beschädigt. Endlich auf der nächsten Polizeiwache angekommen, erwischen die Stettners dort noch Derrick und Klein, die die aufgeregten Zeugen umgehend zum vermutlichen Tatort begleiten. Dort öffnet ihnen die mürrische Haushälterin Frau Baum (Marilene von Bethmann), die nichts von den geschilderten Vorfällen bemerkt haben will, auch der wenig später auftauchende Hausherr Dr. Stoll (Heinz Bennent) und dessen Verwandter Erich Steuber (Thomas Astan) sind ratlos. Tatsächlich ist keine Leiche auffindbar, Spuren sind ebenfalls Mangelware. Dennoch glaubt Derrick nicht an einen üblen Scherz der Eheleute Stettner, das seltsame Verhalten Dr. Stolls weckt den Spürsinn des Ermittlers...

Heinz Bennent war schon mehrfach in der Reihe zu sehen, diesmal darf er ganz groß aufspielen. Seine Darbietung ist unglaublich exzentrisch, regelrecht bizarr, Bennent hat herrliche Szenen mit Horst Tappert, bei denen mich seine wirren Ausführungen -und der daraus resultierende Gesichtsausdruck Tapperts- fast vom Sofa gehauen haben, großartig, gigantisch, galaktisch! Vor allem unbeschreiblich, ich rate dringend zur Sichtung! Überhaupt mutet diese Folge wie ein Treffen der "Derrick-Veteranen" an, Thomas Astan spielte bereits in "Lissas Vater" (48) an der Seite von Heinz Bennent, in "Besuch aus New York" (60) überzeugte er als grenzdebiler Privatschnüffler. Hier bleibt Astan ein wenig im Hintergrund, wird (wie fast alle anderen Beteiligten) von Bennent an die Wand gespielt. Susanne Beck und Stefan Behrens sind ebenso "alte Bekannte", als offenbar glückliches Ehepaar fallen ihnen ungewonht zahme, normale Rollen zu. Marilene von Bethmann gruftet die freundlichen Beamten mit Ausdauer an, Ullrich Haupt gibt sich undurchsichtig, Hans Quest und Edith Schneider sind in kleinen Nebenrollen zu sehen. Wie immer eine starke Truppe, angeführt von Heinz Bennent, veredelt durch Horst Tappert!

Zunächst kommt "Nachts in einem fremden Haus" sehr mysteriös daher, bietet kaum einen greifbaren Ansatz für eigene Ermittlungen des Zuschauers. Nach und nach wird der Nebelschleier dünner, durchschaubarer, das Ende setzt jedoch mit einer kleinen und gelungenen Überraschung ein erneutes Ausrufezeichen. Der aufmerksame Zuschauer wird eventuell kleine Logikfehler bemängeln, mich stören diese vermeintlichen Ungereimtheiten freilich nicht, Logik ist eine "phantasiehemmende" Seuche. Ich verrate sicher nicht zu viel, Gier, Gier und Gier treibt die "Bösewichter" mit fatalen Folgen an. Helmuth Ashley sitzt inzwischen fest im Sattel, schon seit einiger Zeit habe ich nichts mehr an den von ihm inszenierten Folgen zu bemängeln. Auch hier lässt sich der Regisseur nicht lumpen, lässt seine Trümpfe Heinz Bennent und Horst Tappert gewähren, das grandiose Ergebnis wird mir nachhaltig im Gedächntnis bleiben! Über den Abspann hat Hans Hammerschmid eine hübsche ("irgendwie grotesk") tönende Komposition gelegt, die wie die berühmte Faust aufs Auge zu dieser Episode aus dem "Derrick-Universum" passt. Mindestens eine gute Folge, mein massiver Lachanfall sorgt für eine weitere Aufwertung, vielen Dank dafür!

7,5/10 (gut bis sehr gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Unstoppable (BD)

Zugführer Action mit Denzel W.

Was zunächst wie ein ganz normaler Arbeitstag aussieht droht sich in eine Katastrophe zu verwandeln...

Gar nicht mal übel, einzig ein wenig zu schnulzig und heroisch am Ende.

7.0
Grüße
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von INZTITUT »

Sanctum - James Cameron

Überraschend gut - spannend - weniger spektakulär im Ton, als in der Story und im Bild.
Trailer zum Film:
Hatte als 3-D Blue Ray bereits im 2D Modus einen recht plastischen Effekt und ein sehr gutes Bild.


Ich wünsche viel Spaß beim Anschauen!

Viele Grüße
Sascha
hank_chinaski
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

Chihiros Reise Ins Zauberland
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Wunderbar, auch der 5.1 Sound überzeugt. Klare Empfehlung :!:
8/10
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Einer gegen das Imperium (Italien, Türkei 1983, Originaltitel: Il mondo di Yor)

Tapferes Goldlöckchen trifft den wahnsinnigen Herrscher der rotierenden Blechschädel

Yor (Reb Brown) streift durch eine urzeitliche Welt voller Gefahren und Rätsel, kein Feind oder Untier kann den blonden Hünen stoppen. Glück für Ka-Laa (Corinne Clery) und Pag (Luciano Pigozzi), deren Leben durch das beherzte Eingreifen Yors gerettet wird, ein gefräßiger Dinosaurier wollte die junge Schönheit und ihren väterlichen Begleiter verspeisen. Freilich verguckt sich Ka-Laa sofort in ihren Retter, der gestählte Leib des Helden bringt die Säfte der Dame in Wallung. Friedlich und freundlich begrüssen die Stammesgenossen der Geretten den furchtlosen Jäger, doch das nächste Unheil lässt nicht lange auf sich warten. Blutrünstige Höhlenmenschen fallen über den unvorbereiteten Stamm her, richten ein fürchterliches Blutbad an, Yor, Ka-Laa und Pag können dem Unheil knapp entkommen. Weiterer Ärger mit den Höhlenbewohnern steht bevor, allerdings sind diese Ereignisse nur Vorboten des Schreckens, auf unseren strahlenden Helden wartet eine weitaus dramatischere Begegnung. Schon immer trägt Yor ein goldenes Amulett, er kennt weder dessen Bedeutung, noch weiss er etwas über seine Eltern oder Herkunft. Bevor der Haudegen auf seinen wahren und gefährlichsten Gegner trifft, kreuzen weitere Freunde und Feinde seinen Weg, für Ka-Laa wird es mehrfach Anlass zur Eifersucht geben, Pag erweist sich als zuverlässiges Helferlein und sicherer Bogenschütze...

Antonio Margheriti zählt zu den wichtigsten und verehrungswürdigsten Regisseuren des italienischen Genrekinos. Meist unter dem Pseudonym Anthony M. Dawson unterwegs, verdanken wir dem eifrigen Filmemacher zahlreiche wundervolle Werke. Um den Rahmen dieses Beitrages nicht zu sprengen, will ich mich auf ein paar besonders liebenswerte Filme beschränken. 1968 kam der schöne Giallo "Sieben Jungfrauen für den Teufel" (Nude... si muore) in die Kinos, 1970 der starke und angenehm unheimliche Western "Satan der Rache" (E Dio disse a Caino), in dem Klaus Kinski großartig aufspielte. Sehr am Herzen liegen mir auch der "Grusel-Giallo" mit dem klangvollen Titel "7 Tote in den Augen der Katze" (La morte negli occhi del gatto, 1973), sowie der Söldner-Reisser "Kommando Leopard" (1985), mit dem damals massiv gehypten Lewis Collins in der Hauptrolle. Antonio Margheriti war in unterschiedlichen Genres aktiv, eines haben jedoch alle Filme (in deren Genuss ich bisher kam) gemeinsam, der Spassfaktor ist sehr hoch, auch wüster Unfug kommt nie ohne handwerkliches Geschick daher. So hat "Einer gegen das Imperium" beste Voraussetzungen mein Herz im Sturm zu erobern, was dem Flick dann auch ohne Mühe gelingt, sogar ein altes Mufflon ist noch immer zu tosenden Lachanfällen und ehrlicher Liebe fähig.

Zunächst mutet der Streifen wie eine knuffige Fantasy-/Barbaren-Sause an. Bereits der erste auftauchende Dino kündet unmißverständlich von einem gesteigerten Pegel des Irrsinns, Conan würde beim Anblick des geifernden Ungeheuers panisch auf dem Fellstiefel kehrtmachen. Später gibt sich weiteres Viehzeug die Ehre, mir hat es besonders der "Tödliche Nachtvogel" angetan, für den die Begegnung mit Yor zu einer schmerzhaften und endgültigen Erfahrung werden soll. Für Brüller sorgen die Antagonisten der ersten Filmhälfte, mit blauem Schlonz eingeschmiert und in einer Höhle hausend, glotzen sie wie eine Kreuzung aus Urmensch und Werwolf aus der Wäsche, gewissermaßen wie Waldemar Daninsky auf Crack. Diese Stinker -vorrangig deren Rudelführer- erweisen sich als anhänglicher und zunehmend lästiger Pöbel, Yor holt sich nicht nur Hautauschlag und Brechreiz, ihm saust auch eine Keule auf die harte Rübe. Alles sehr schön und herzallerliebst, genug für einen Eintrag im Register der unverzichtbaren Barbaren-Perlen. Damit gibt sich Margheriti aber nicht zufrieden, nach einer lustigen Seefahrt landen Yor und seine Begleiter im Zentrum des Grauens, sie treffen auf einen Schmalspur-Imperator, welcher von seinen Vasallen ehrfurchtsvoll "Der Höchste" genannt wird. Ja, dieser "Höchste" erinnert stark den den Imperator aus dem Sternenkrieg des Herrn Lucas. Nur hat sich der finstere Impi des guten George möglicherweise nicht zwei Tonnen Koks durch den Riechkolben gezogen, was der "Höchste" aber ganz offensichtlich mit Hingabe und Ausdauer getan hat, denn anders ist sein wirrer Geisteszustand kaum erklärbar. Mehr Wahnwitz passt nicht in die Tüte? Von wegen, ihr solltet euch die Androiden anschauen, die dem "Höchsten" als persönliche Mädchen für alles zur Seite stehen. Lustige Blechmützen zieren die laufenden Mülltonnen, Lord Vader dreht sich vor Zorn im Grabe um. Ferner gibt es noch die "normalen" Bewohner unter der Knute des Höchstenpopöchsten, die schon lange keinen Bock mehr auf den Größenwahn ihres Obermotzes haben. Es brodelt gewaltig unter der Oberfläche, den Blechköppen wird es an den Lack gehen...

Reb Brown ist wie geschaffen für die Hauptrolle, sein überwiegend debiler Gesichtsausdruck steigert den Unterhaltungswert enorm. Wo Arnold nur Muckis am Start hat, da wirft Reb zusätzlich eine gehörige Portion Schwachsinn in die Waagschale, Yor regiert Conan in den Staub. Bekanntlich machen die putzigen Helferlein und bösartigen Schweinebacken oft einiges mehr her, als so mancher aalglatter und langweiliger Held, erfreulicherweise lassen sich die Nebenfiguren auch in diesem Streifen nicht lumpen (der Fairness halber sei erwähnt, dass Reb Brown keinesfalls langweilig erscheint). Mein Oberknuffel ist eindeutig Luciano Pigozzi, den ich ausdauernd knuddeln möchte. Man kennt den Herrn mit dem Froschgesicht aus zahlreichen Italoknüllern, er wurde gern als Bösewicht besetzt, diesmal fungiert er als Sympathieträger erster Güte. Pigozzi ist ein toller Schauspieler, sein Talent kommt ihm im Rahmen dieses groben Unfugs zugute, er hatte sichtlich Spass an seiner Arbeit. Im lustigen Felldress ist der Mann mit Pfeil und Bogen immer zu Stelle, folgt seinem Freund bis in die hintersten Winkel der Welt. John Steiner taucht zwar erst spät auf, hinterlässt als völlig durchgeknallter "Höchster" aber bleibenden Eindruck. Er röchelt wie Vader, kleidet sich wie der Imperator, hängt faschistoidem Rassenwahn nach, hält sich für den Herrscher der Welt. Steiner hat mir schon so manchen Filmabend versüßt, für diesen Auftritt verdient er einen der oberen Plätze auf meinem Altar der Paranoia und Neurosen. Die Damen werden von Corinne Clery angeführt, die ich vor allem für ihre Darbietung in "Wenn Du krepierst - lebe ich" (Autostop rosso sangue, 1977) verehre, in dem sie sich mit Franco Nero und David Hess plagen musste (hervorragender Film, bitte anschauen!). Clery wacht mit Eifersucht über Yor, weibliche Konkurrenz treibt ihr im Eiltempo die Zornesröte ins Gesicht. Lustige Gestalten füllen das Ensemble ansprechend auf, auf jeden Mitwirkenden einzugehen erscheint mir unnötig, schaut euch gefälligst den Film an, ihr werdet euren persönlichen Liebling sicher finden!

Mit dem tollkühnen Sprung vom "Fantasy-Barbaren-Spielplatz" in Richtung Science-Fiction, vollführt "Einer gegen das Imperium" auch einen konsequenten Wechsel der Kulissen, der böse, böose, böööse Höchste macht keine halben Sachen, der Todesstern ist ein Spielzeug im Vergleich zu seiner Schaltzentrale der Macht! Die De Angelis Brüder haben einen flotten Titelsong beigesteuert, passt. Was "eigentlich" als vierteilige TV-Serie gedacht war, findet heute auf Spielfilmlänge gestutzt den Weg in unsere Player. Egal wie dieses Treiben ursprünglich angedacht war, die mir vorliegende Fassung funktioniert erstklassig, knapp 84 Minuten ohne eine Sekunde Leerlauf oder gar Langeweile (trotzdem würde ich zusätzlich gern die "vollständige" Version sehen). VZM hat diese Perle italienischer Filmkunst vor ein paar Jahren auf den Markt geworfen, die DVD kann der geneigte Süchtling für wenige Taler erstehen, entsprechende Angebote sind im Netz mühelos zu finden. Sicher, die Scheibe ist weit davon entfernt perfekt zu sein. Aber der geringe Preis für den Silberling -und vor allem die Unverzichtbarkeit des Streifens!!!- lassen die technischen Schwächen der DVD zur Nebensache werden. Immerhin hat dieser Titel ein Wendecover im Gepäck, mit dem sich der allseits beliebte FSK-Flatschen tarnen lässt.

Gern würde ich weiter von diesem Film schwärmen, doch ich habe gleich eine dringende Verarbredung mit einem anderen Knuffel. Also genug der Sülze, beschafft euch die DVD!

8/10 (sehr gut + Knuffigkeit kennt keine Grenzen)

Lieblingszitat:

"Du verdammter Affenschädel!"
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Im Ultrakurzformat:


Gone in 60 Seconds - Die Blechpiraten (USA 1974)

Eine Bande von Autodieben nimmt einen riskanten "Großauftrag" an. Einer ihrer Denker und Lenker gerät ins Visier der Polizei, eine wilde Verfolgungsjagd mit unzähligen Blechschäden nimmt ihren Lauf...

Bevor die rund vierzig Minuten (!) dauernde Hatz losbricht, hat "Die Blechpiraten" leider nicht viel (eher gar nichts) zu bieten. Überwiegend talentfreie Laiendarsteller langweilen mit belanglosem Geschwätz, ferner mangelt es an Gespür für Bildkomposition, Schnitt und grauenvolle Musik quält die Ohren. Das wüste Gerase und Geschepper entschädigt für den vorherigen Gähnanfall. Mit einfachen Mitteln hat Regisseur, Autor, Produzent und Hauptdarsteller H.B. Halicki erstaunliches vollbracht, abseits der grossen Studios seine Vision eines "Autofilms" mit jeder Menge Herzblut umgesetzt. Für diesen Einsatz verdient Halicki Respekt, auch wenn viele Unzulänglichkeiten in diesem Fall tatsächlich öde anstatt knuffig anmuten. Es gibt etliche besser gelungene Genrebeiträge, der Vollständigkeit halber sollte man "Gone in 60 Seconds" durchaus gesehen haben, sympathischer als das seelenlose Remake ist der Flick auf jeden Fall.

Die DVD von Mr. Banker wurde noch vor kurzer Zeit für wenige Taler verschleudert, sie bietet zwei unterschiedliche Schnittfassungen und ein paar Boni an, insgesamt eine brauchbare Scheibe.

5/10 (mittelprächtig, inkl. Sympathiebonus)


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GSI - Spezialeinheit Göteborg: Im Fadenkreuz (Schweden 2009)

Johan Falk (Jakob Eklund) und seine Kollegen müssen sich diesmal mit Drogenhändlern aus Osteuropa beschäftigen. Johans Zuträger Frank Wagner (Joel Kinnaman) erweist sich erneut als sehr hilfreich, doch des Helferleins Freundin gerät "versehentlich" in Mühle der Zielpersonen. Nun hat Frank eine persönliche Rechnung zu begleichen, doch die zu befürchtende Eskalation könnte die Ermittlungen gefährden...

"Im Fadenkreuz" knüpft an das solide Niveau von "Waffenbrüder" an, schaltet aber im Bereich "Action" noch einen weiteren Gang herunter. Die dritte Folge der sechsteiligen Reihe bemüht sich redlich darum, den zentralen Charakteren zusätzliche Tiefe und Glaubwürdigkeit zu verliehen. Einblicke in Johan Falks Privatleben entlarven den Ermittler als kleine Schweinebacke, Frank Wagner und seine Lebensgefährtin werden mehr und mehr zu tragischen Figuren. Falk ist mir inzwischen fast ein wenig zu konturlos angelegt, darüber täuscht auch sein eingestreutes Fremdgepoppe nicht hinweg, ich hoffe auf eine Aufwertung der Hauptfigur. Joel Kinnaman ist längst in seine Rolle hineingewachsen, sein Schicksal liefert die "Herzschlagmomente".

Der grosse Wurf gelingt noch immer nicht. Weiterhin wird angenehme Unterhaltung geboten, ich hoffe jedoch auf eine deutliche Steigerung.

6,5/10 (oberste Mittelklasse)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Jess Franco Gold Collection aus dem Hause Galileo Medien AG, Frontansicht des Schubers


Jack the Ripper (Deutschland, Schweiz 1976, Originaltitel: Jack the Ripper)

Klaus schlitzt Lina auf (ich prangere das an)

Dr. Dennis Orloff (Klaus Kinski) geht am Tage einer ehrenwerten Tätigkeit nach. Der Arzt behandelt in seiner Praxis die armen Leute Londons, seine Patienten sind ihm dankbar und ergeben. In den finsteren Nächten fällt die Maske des Wohltäters, er fällt Prostituierte an und ermordet die Frauen auf bestialische Weise, von der Presse bekam er den Namen Jack the Ripper verpasst. Inspektor Selby (Andreas Mannkopff) kommt mit seinen Ermittlungen nicht voran, ausgerechnet ein blinder alter Mann (Hans Gaugler) ist momentan der zuverlässigste Zeuge. Tatsächlich kann der Blinde erstaunlich gute Angaben bezüglich des Täters machen, im Gegensatz zu den ansonsten meist widersprüchlichen Aussagen anderer Beobachter. Eines Tages fischt der Tagedieb Charlie (Herbert Fux) fischt eine abgetrennte Hand aus dem Wasser, kommt dadurch dem Ripper auf die Spur. Auch die Inspektor Selby nahestehende Cynthia (Josephine Chaplin) mischt sich in den Fall ein, sie verkleidet sich als Freudenmädchen um den Schlächter anzulocken. Mit ihrer waghalsigen Aktion will sie dem Kriminalisten unter die Arme greifen, ein fataler Fehler...???

Filme zum Thema "Jack the Ripper" gibt es alle Jahre wieder, auch der von mir sehr geschätzte Spanier Jess Franco nahm sich des Stoffes an. Der Film entstand im Rahmen der sehr fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Schweizer Produzenten Erwin C. Dietrich, für dessen Unternehmen Franco in der Zeit von 1975 bis 1977 tätig war. Für die Titelrolle konnte man Klaus Kinski gewinnen, der seinen Part mühelos aus dem Ärmel schüttelt, herrlich. Obwohl aus Kostengründen in der Schweiz gedreht wurde, kommt die "neblige Londonatmosphäre" sehr schön rüber, bleiche Schwaden ziehen wie seidige Leichentücher durch die engen Gassen (oh weh, die Medikation des Verfassers muss erneut angepasst werden). Das Drehbuch baut nicht auf eine spannende Enttarnung des Killers, die Maske fällt bereits in der Anfangsphase des Streifens. Problematisch ist diese Ausrichtungs keinesfalls, denn im Mittelpunkt steht die kernige Leistung Kinskis, sowie die nicht minder überzeugende Truppe der Nebendarsteller, die teils knuffig-groteske Auswüchse vom Stapel lassen.

Klaus Kinski bleibt unvergessen, sicher für manche Menschen noch immer ein Reizthema, ohne Zweifel ein kantiges und kauziges Denkmal der Filmgeschichte. Egal ob seine oft skurrilen Auftritte nur der Imagepflege dienten oder echt waren, langweilig war Klaus Kinski nie. Als Ripper glotzt er mit beängstigend stechenden Blicken auf seine Opfer herab, verliert abseits seiner Untaten (zunächst) nur erstaunlich selten die Contenance. Eine meiner liebsten Szenen ist die Zurechtweisung der aufdringlichen Vermieterin, die den Arzt offensichtlich enger an sich binden möchte, ihm nicht nur die Tür ihres Hauses zu öffnen gedenkt. Keine Chance, Doc O. pöbelt sie im Schnellverfahren nieder, armes MILF-Tantchen. Die Seelenqualen des Rippers werden thematisiert, die Erklärungsansätze bieten jedoch keine Überraschungen. Andreas Mannkopff bleibt als Inspektor Selby recht blass, nicht nur Kinski lässt ihn in den Hintergrund rücken. Passt schon, denn das übrige Ensemble sorgt für etliche Glanzpunkte, darunter auch des Chefermittlers Helferlein Sergeant Ruppert (Peter Nüsch). Josephine Chaplin hat weitaus mehr Feuer unterm Hinters als ihr dröger Bullenfreund Selby, Ursula von Wiese nagt als bes­ser­wis­se­rische Alte an den Nerven der Beamten, sie mahnt Moral und Züchtigkeit an, ihr Gezeter zauberte mir mehrfach ein feistes Grinsen aufs Gesicht. Hans Gaugler spielt den klugen, feinfühligen Blinden großartig, nebenbei sehr sympathisch und warmherzig. Gesichtsruine Herbert Fux sehen wir passenderweise als verschlagenen Erpresser und Taugenichts, seine abstossende Fratze muss man einfach lieben. Für die nötige Erotik sorgt Francos Gattin Lina Romay, die als Bartänzerin einen unfassbar scharfen Auftritt hinlegt. Wie so oft hing mir bei ihrem Anblick die Zunge vor Gier aus dem Hals, bei Lina kommt sogar ein scheintoter Knacker auf Touren. Leider fällt Lina dem böööösen Herrn Kinski zum Opfer, Franco nutzt diese Tat zum einzigen wirklich ruppigen Gewaltausbruch dieses Films. Vor dem Mord jagt der Ripper sein Opfer durchs Gebüsch, nimmt sie dann aufgeschlitzt ran, versucht sich wenig später als Metzger. "Irgendwie" passt diese plötzliche Exzessflut nicht zum Rest, allerdings wird sie nur sehr empfindlichen Zuschauern an die Nieren gehen (uuaaahhh...). War Jess sauer auf seine Lina, man(n) zerhackt diesen feuchten Traum doch nicht einfach so (grins)?

"Jack the Ripper" punktet mit seiner bemerkenswerten Mannschaft vor der Kamera, bietet eine überwiegend sehr schöne und gruselige Atmosphäre, hat Humor und eine Prise Erotik im Gepäck. Auch "Franco-Skeptiker" dürfen einen Blick riskieren, der Film gehört zu den bodenständigeren Werken des Regisseurs. IMHO bietet sich ein unterhaltsames Double Feature mit "Im Schatten des Mörders an" (La noche de los asesinos), ebenso ein für "normale" Menschen zugänglicheres Kind des Spaniers. Für mich zählt "Jack the Ripper" nicht zu den Höhepunkten Francos, gute und kurzweilige Unterhaltung werden aber zu jeder Sekunde geboten (daran ändert auch Linas unangemessenes Ende nichts). Der Flick liegt mir als Beitrag zur "Jess Franco Gold Collection" vor, das Set enthält weiterhin die folgenden Sausen:

• Greta - Haus ohne Männer
• Blue Rita
• Love Letters of a portugese Nun
• Women in Cellblock 9
• Voodoo Passion
• Barbed Wire Dolls
• Wicked Women


Die DVD bietet den Film ungekürzt und in solider Qualität an. Das Set kommt als schickes Digi mit Schuber, für Franco-Fans (eventuell auch für mutige Neulinge) ein klarer Pflichtkauf! Alternativ kann man den Film auch einzeln erwerben, ergo sind Ausreden ungültig!

7/10 (gut + diverse Wohlfühlpunkte)

Lieblingszitate:

"Zum Teufel! Sie verdammte Kröte!"

&

"Sie hatte ihre letzte Periode zu Methusalems Zeiten."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Im Ultrakurzformat:


Nightmare on Elm Street 3 - Freddy Krueger lebt (USA 1987)

Nancy Thompson (Heather Langenkamp) ist inzwischen als Psychoklempnerin am Start, in einer Anstalt für auffällige Jugendliche treffen sie und ihre Schützlinge erneut auf Freddy Krueger. Patricia Arquette ist in einer der Hauptrollen zu sehen, Laurence Fishburne gibt den freundlichen Pfleger, Kultschädel John Saxon und Robert "Freddy" Englund runden das durchaus bemerkenswerte Ensemble ab.

Nightmare on Elm Street 2 - Die Rache (1985) ist IMHO zwar besser als sein Ruf, doch erst mit dem dritten Teil verpasste man dem legendären Erstling (Nightmare on Elm Street - Mörderische Träume 1984) einen wirklich stimmigen Nachfolger, Teil 2 bleibt ein (angenehmer) Sonderling im Rahmen der Reihe. Der dritte Aufguß bietet eine ausgewogene Mischung aus Horror, Härte und Humor, blödsinniger Klamauk gewinnt nie die Überhand. Die deutsche Synchronisation sorgt mit ihrer teilweise politischen Inkorrektheit für diverse Schmunzler (Neger & Bimbo wurden ausgerechent Herrn Fishburne in den Mund gelegt), Freddy selbst macht im Originalton allerdings deutlich mehr Freude, daran ändert auch die beste Synchro nichts. Einige FX sind großartig, den "Freddy-Wurm" und den "Fernseher-Freddy" liebe ich besonders, "Skelett-Freddy" ist knuffig, die "Ader-Marionette" bereitet mir auch nach fast 25 Jahren noch immer Schmerzen (wuuarrgh).

Fast so gut wie der Auftakt. Teil 3 haut lauter und heftiger auf die Pauke, Teil 1 behauptet sich mit seiner auf den Punkt eingefangenen Atmosphäre.

7,5/10 (gut bis sehr gut)


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Bordello of Blood (USA 1996)

Abgewrackter Privatschnüffler (Dennis Miller) gerät in einen brisanten Fall, er sucht den verschollenen Bruder (Corey Feldman) einer attraktiven Blondine (Erika Eleniak). Vampirin Lilith (Angie Everhart) hat andere Vorstellungen von einem gelungen Abend...

Die TV-Serie "Tales from the Crypt" schwappte Mitte der neunziger Jahre bis in die Kinos. 1995 gab es den gelungenen "Ritter der Dämonen" auf die Augen, ein Jahr danach folgte "Bordello of Blood". Mehr als "nette Horrorunterhaltung" vermag der zweite Streifen nicht zu bieten, der Humor wirkt auf mich oft zu krampfig, die Darsteller bleiben blass (besonders der öde Dennis Miller), das reizvolle Bordell-Szenario wird nicht angemessen sexy genutzt. Der "Dauer-Halbstarke" Corey Feldman geht mir langsam aber sicher auf die Nerven.

Lieber erneut "Ritter der Dämonen" schauen. Noch besser: Gleich zum Amicus-Klassiker "Tales from the Crypt" (1972) greifen, der den gesamten Stoff aus den neunziger Jahren locker in den Sack steckt! Die DVD aus dem Hause CMV ist ordentlich, war man von der alten Universal-Scheibe nicht behaupten konnte. Im Bonusbereich findet der Fan zwei sehenswerte Episoden aus dem "Tales from the Crypt" Kosmos, leider trifft man dort erneut auf Corey Feldman.

6/10 (obere Mittelklasse)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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