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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
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kdr
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von kdr »

....zero dark thirty....

Bin Ladens Ende :!:

packend , fesselnd , schonungslos , super Spannend dargestellt . :!: :!:
Nuvero 14 , Nuline CS 70 + DS 60 , Denon PMA 2000ae + DCD 2000ae , AVR Sony , Bluray +TV Philips .
tiad
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von tiad »

chevalcaplumba hat geschrieben:
gruffy01 hat geschrieben:The Last Stand.....ich war sehr skeptisch, doch meine Erwartungen wurden übertroffen. Zudem gibts als Tonspur DTS-HD Master Audio 7.1 die viel Freude bereitet :mrgreen:

Natürlich handelt es sich hier um keine tiefenpsychologische Abhandlung über den Abgesang der Menschheit, sondern um einen straighten Actionthriller.

Wer die alten Arnie-Filme mochte, der ist hier goldrichtig
So sehe ich das auch. Und ein paar nette Sprüche von Arnie gibt es auch.
Arni hat aber irgendwie zu wenig Präsenz...
Der entflohener Bösewicht (Drogenboss) kommt cooler rüber (imho).
WZ:SR9600/DV9600/DVP-S7700/RCD06/nL100+ATM100/CS70+ABL80/DS50/AW1000** PC: MH a25.2/nB311/AW440**SZ:C375BEE/C565BEE/C426/nuVero4+ATM
Jaky
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Jaky »

The Expendables, einer meiner Lieblingsfilme, den ich mir immer wieder anschauen kann :roll:
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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DVD: Synapse Films (USA)



Wandering Ginza Butterfly (Japan 1971, Originaltitel: Ginchô wataridori)

Meiko glüht vor

Nach drei Jahren kommt Nami (Meiko Kaji) aus dem Gefängnis frei, die Witwe ihres Opfers setzte sich für die vorzeitige Entlassung der jungen Frau ein. In Ginza -dem pulsierenden Vergnügungsviertel Tokios- findet sie Beschäftigung als Hostess in einem Club. Nachdem ihre Vergangenheit durch einen unglücklichen Zufall ans Tageslicht kommt, steht die Betreiberin des Clubs trotzdem zu ihrer neuen Mitarbeiterin, endlich scheint Nami einen Schlußstrich unter die Ereignisse der letzten Jahre ziehen zu können. Unangehmerweise lechzt der lokale Gangsterboss nach dem Etablissement, konfrontiert die Inhaberin mit unerfüllbaren Forderungen. Nami hat einen waghalsigen Rettungsplan in der Hinterhand ...

Wer sich ein wenig mit dem japanischen Exploitationfilm beschäftigt, der wird geradezu zwangsläufig auf Meiko Kaji treffen. Legendär die vierteilige "Sasori" Reihe (1972/73) und die beiden "Lady Snowblood" Streifen (1973/74). Zuvor entstand "Wandering Ginza Butterfly" (in dessen Fortsetzung Meiko an der Seite von Sonny Chiba zu bewundern ist). Regisseur Kazuhiko Yamaguchi erzählt uns die Geschichte einer jungen Frau, berichtet in stilvollen Bildern von ihrer Stärke und Loyalität, von Mut, Demut und Liebe. Garniert mit Humor und Melancholie, freilich nicht ohne Gewaltausbrüche. Vermutlich wird der interessierte Betrachter die bereits genannten Werke zum Vergleich heranziehen. Auf den ersten Blick kann "Wandering Ginza Butterfly" sich nicht mit der überschäumenden Schönheit und Gnadenlosigkeit von "Lady Snowblood" messen, präsentiert sich nicht so bösartig und hart wie "Sasori". Ja, "Schauwerte" springen den Zuschauer weniger offensiv an. Gleichwohl sind sie reichhaltig vorhanden, verlangen allerdings mehr Aufmerksamtkeit und Aufgeschlossenheit. Geschickt ziehen Drehbuch und Regie die Schrauben an. Das "sportliche Duell" zwischen Meiko und einem Schergen des Oberganoven ist großartig inszeniert, darauf folgt ein kurzer Einschub aus Trauer und Regen, schließlich entlädt sich aufgestauter Zorn im rasanten Finale.

Stundenlang könnte ich mich in Lobpreisungen ergehen, ohne Atempause von Meiko Kaji schwärmen. Ihre edle Schönheit, ihre Zartheit, die Unbeugsamkeit und Zielstrebigkeit ihrer Filmcharaktere. Es mutet unfair an, denn das gesamte Ensemble leistet gute Arbeit, Meiko überstrahlt jedoch alle anderen Damen und Herren vor der Kamera, bleibt stets Mittelpunkt in diesem rastlosen Großstadt-Kosmos. Es gibt keine bessere Freundin und keine gnadenlosere Gegnerin als Nami! Ergo verzichte ich darauf mit den Namen anderer Darsteller um mich zu werfen, obwohl mein schlechtes Gewissen hier und da an meinen Eingeweiden nagt. Keine Sorge, im zweiten Teil taucht Sonny Chiba auf, den ich mit Sicherheit nicht zu namenlosen Randnotiz degradieren werde. Übrigens verwöhnt uns der Score mit Meikos Gesang, was will man mehr???

Einsteiger beschaffen sich zunächst "Lady Snowblood" und/oder "Sasori", Süchtlinge freuen sich über die tolle DVD aus dem Hause Synapse Films. Die Scheibe zeigt den Streifen in schöner Qualität, bietet ein Interview mit dem Regisseur an, ferner sind Trailer, Postergalerie und Infos über Meiko Kaji an Bord, hinzu kommt ein Audiokommentar. Per Wendecover lässt sich der Spieltrieb des Käufers befriedigen. Ganz dicke Empfehlung!

7,5/10 (gut bis sehr gut)


Lieblingszitat:

"Did anyone tell you it was going to be easy?"


---


Ultrakurz:

• Deadlock (Deutschland 1970) - Roland Klick hetzt Mario Adorf, Anthony Dawson und Marquard Bohm aufeinander, die Wüste bebt! Ganz großes Kino! Großartiger Film auf sehr guter DVD (Filmgalerie 451/Red Line Edition).

8,5/10 (sehr gut bis überragend)


• Revenant - Sie kommen in der Nacht (USA 1998) - Vampir-Sause zwischen Humor und Gewalt, Casper Van Dien erstaunlich gut, Rod Steiger grandios, Udo Kier in einer Nebenrolle. Ansprechende TV-Produktion, die DVD von filmArt ist nicht sensationell, geht aber durchaus in Ordnung.

6/10 (obere Mittelklasse)


• ...die keine Gnade kennen (USA 1977) - Verfilmung der "Operation Entebbe" mit üppigem Staraufgebot. Charles Bronson, Martin Balsam, Horst Buchholz, Jack Warden, Eddie Constantine und weitere bekannte Gesichter. Grandios Yaphet Kotto als Idi Amin! Kaum zu glauben, aber "Raid on Entebbe" ist tatsächlich eine TV-Produktion! Auf der DVD von Ascot Elite ist der Film ungekürzt und in ansprechender Qualität enthalten.

7/10 (gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Argaweens Wiedergeburt
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Argaweens Wiedergeburt »

Cabin in the Woods Blu-Ray
Ich mochte Joss Whedon mal extrem als Autor zu den Zeiten von Buffy The Vampire Slayer und Angel.

Cabin in the Woods hat Joss auch wieder als Autor mit gewirkt. Mir kam es so vor, als ob er seine Buffy Story da noch mal abspielt. Es ist genau das gleiche System im Film zu spüren. Es werden Klischees von Horror aufgegriffen, und dann eben alles umgekehrt oder manchmal bewusst ins lächerliche gezogen. Genau wie es bei Buffy damals der Fall gewesen ist. Leute, die, die alte Serie nie gesehen haben, werden den Film wahrscheinlich deshalb abfeiern, weil er als Horrorfilm genau das tut. Das Genre parodieren, Klischees ohne Ende auf den Kopf stellen, verdrehen, oder sie bewusst feiern. Das Haus im Wald ist das aus Evil Dead, die Brücke ist aus Freitag der 13. Horrorfans erkennen sofort, was Sache ist und können sich mit diesen Dingen identifizieren und meinen den Ablauf zu kennen, der aber eben so nicht ist. Genau so wie zahlreiche Figuren, denen wir später im Film noch begegnen, da ihren Auftritt haben. Die vielen Horrorfans bekannt sein sollten.

Trotz einem schönen Spannungsaufbau in den ersten Minuten, und für FSK 16 ziemlich vielen heftige Szenen, und Überraschungen, sowie Anspielungen auf das Genre und seine ständig gleichen Fehler habe ich mich gelangweilt, mit den Augen gerollt, und fand das ganze weder besonders schockig noch lustig. Denn das meiste hat man halt alles so schon in Buffy damals kennengelernt. Ich war froh als dieser Quatsch endlich vorbei war. Noch länger hätte ich die zweite Hälfte bestimmt nicht ertragen.

Bild ist sehr gut, und der Ton ist auch sehr gut gelungen. Macht Spaß.

Within Temptation Black Symphony Blu-Ray
Meine Güte. Kann mal bitte jemand dem oder den Kameramännern für das nächstes Mal sagen, dass das ein Konzert ist und kein Michael Bay Film? Diese Hektik von Szene zu Szene ist ja grausam!!! So schnell kommen die Augen gar nicht mit. Es sei denn, man steht auf diesen VIVA und MTV Stil.
Noch dazu verliert man so öfters mal das Eigentliche, was da auf der Bühne abgeht aus den Augen. Wirklich grausam zusammen geschnitten. Geht gar nicht.

Das Konzert selbst. Also Sharon hat eine verdammt hohe Stimme, und manchmal bei einigen Liedern sage ich ganz ehrlich, nervt sie mich wirklich tierisch. Bei anderen würde man sich öfters wünschen, dass da noch eine Stimme ist, um gegen das Orcester anzukommen, was mir hier weit aus besser gefällt. Ich weiß aber auch, dass Sharon Tage vorher erkältet war ( Siehe Extras ), und nicht mit voller Kraft singen konnte. Das sollte man dann vielleicht wieder berücksichtigen. Denn dafür hat sie da unglaubliches geleistet.

Bild ist zwar nur 1080i aber das merkt man überhaupt nicht. Das Bild ist in allen Belangen für mich perfekt.

Der Ton. Hier bekommt man eine grandiose Auswahl an Tonspuren. Es hört sich bei jeder toll an. HI-FI Fans würde ich die PCM Stereo Tonspur ans Herz legen und den anderen die 5.1 PCM Tonspur.
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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DVD: Code Red (USA)



Slithis (USA 1978, Originaltitel: Spawn of the Slithis)

Monsterhunger

An der kalifornischen Küste werden verstümmelte Hundekadaver gefunden. Wayne Connors (Alan Blanchard) zeigt Interesse an den seltsamen Vorfällen, während ihn sein Job als Lehrer zunehmend anödet. Wenig später verlieren Menschen auf grausame Weise ihr Leben. Wayne stellt auf eigene Faust Ermittlungen an, findet schwach radioaktiven Schlamm und einen verstörten Augenzeugen. Entsteigt nachts ein Monster den Fluten des Pazifik? Freilich zeigt der zuständige Gesetzeshüter wenig Begeisterung für Waynes Theorie, doch die erschreckende Wahrheit soll weitere Opfer fordern ...

"Slithis" bedient sich bei den Monsterfilmen der fünfziger Jahre, jeder Monsterfan erinnert sich gern an "Schrecken vom Amazonas" (Creature from the Black Lagoon, 1954) von Altmeister Jack Arnold. Angenehmerweise streift "Slithis" jeglichen Muff der biederen Fünfziger ab, kann nie das Jahrzehnt seiner Schöpfung leugnen, die goldenen und wilden siebziger Jahre! Gleich zu Beginn nimmt mich die seltsam trostlose Stimmung der runtergekommenen Küstensiedlung gefangen, in der vorzugsweise abgerissene Gestalten in dunkeln Ecken abhängen. Suff bietet keinen zuverlässigen Schutz vor Monsterzugriffen, Alkohol ist folglich kein Ausweg, Vietnam keine gültige Ausrede. An Humor mangelt es nicht, so wurde der Gattin des Helden der klangvolle Vorname "Jeff" verpasst, Besuche auf dem Polizeirevier fühlen sich nach Freakshow an, immer wieder sorgen schräge Dialoge für Schmunzler. Rund 86 Minuten Spieldauer kommen nicht ohne Füllmaterial aus, welches jedoch keine Langweile verbreitet, vielmehr für weitere Lacher beschert. So schleppt ein schäbiger Kerl eine junge Göre ab, man fühlt sich ins Vorspiel eines Softpornos versetzt. Zur Handlung trägt das ungleiche Paar nichts bei, dient lediglich als Futter fürs Monsterchen. Zuvor taucht Irgendwann ein entstellter Wissenschaftler auf und flüstert bedeutungsschwangere Dialoge, nur um ohne weitere Beteiligung in der Versenkung zu verschwinden. In all diesem Geschwurbel dürfen Erklärungsversuche für die Entstehung und den Antrieb des Geschöpfs nicht fehlen, Stephen Traxler haut uns völlig abstruse Theorien um die Ohren, mein Sofa bebte vor Freude!

Alan Blanchard gefällt in der Rolle des neugierigen Lehrers, der wenig Lust verspürt als Etap­pen­schweinpädagoge auf den Ruhestand zu hoffen. Judy Motulsky gibt die hübsche Gattin, darf hier und da die Umtriebe ihres Angetrauten hinterfragen. J.C. Claire sorgt für den unvermeidbaren Wissenschaftler, Dr. John gehört zu den freundlichen Vertretern seiner Zunft. Mello Alexandria schließt sich als mutiger Fischer den Monsterjägern an, John Hatfield bleibt als versoffener Tagedieb in Erinnerung. Fraglos ist das Ungeheuer der wahre Star dieser Sause, geifert im ansprechend gestalteten Monster Suit durchs Szenario.

Mir gefällt die dreiste Sorglosigkeit der Macher! Bei Bedarf wird der Stoff per sinnfreier Füllmasse gestreckt, überdies plagt sich die Story nicht mit dem Bremsklotz namens Logik, herrlich, Radioaktivität macht alles möglich. Unfug und Schmuddel halten den Stoff zusammen, stellenweise großartig, oft wundervoll schräg und zu jeder Sekunde liebenswert. Nüchtern betrachtet macht "Slithis" wenig richtig, unterhält aber auf allen Ebenen vorzüglich. Zumindest wenn der Zuschauer den Siebzigern zugeneigt ist, Monster und haltlosen Schabernack ins Herz geschlossen hat. Lob verdient auch die DVD von Code Red, das Label präsentiert den Flick in stimmungsvoller Verfassung, im Bonusbereich sind diverse Trailer zu finden. Momentan ist die Scheibe im Labelshop wieder erhältlich, schaut bei http://www.codereddvd.com rein, es lohnt sich.

7/10 (gut)


Lieblingszitat:

"... these cards don't give you the right to break into a private residence."
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Derrick Collectors Box 10 (Folge 136-150)



Folge 145 - Schonzeit für Mörder? (Deutschland 1986)

Trümmerfeld des toten Tyrannen

Dr. Arnold Bothe wird schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Zufälligerweise befindet sich Derrick dort gerade zu einer Untersuchung, Stephan plagt die Wirbelsäule. Flugs eilt er zum Sterbenden, kann jedoch lediglich einen Blick in dessen aufgerissene Augen werfen. Bei ihren Ermittlungen treffen Stephan und Harry auf ein merkwürdiges Familiengefüge und die schrullige Haushälterin des Opfers. Offenbar waren alle nahe Verwandten von Dr. Bothe abhängig, der seine Überlegenheit gern und rücksichtslos auslebte. Verdächtig vor allem die junge Ehefrau des Getöteten und dessen Sohn, Helene Bothe (Lena Stolze) und Eberhard Bothe (Christoph Waltz) haben seit einiger Zeit ein Verhältnis ...

Lena Stolze überzeugt mit ihrer Darstellung der zerbrechlichen Witwe, Christoph Waltz mutet zunehmend psychotisch an, überspannt den Bogen jedoch nicht, so gerät Eberhard Bothe nicht zur Karikatur. Horst Bollmann gibt den Bruder des Toten nicht minder überzeugend, lässt sich ausführlich über die Stärke seines Herren aus, suhlt sich in eigener Schwäche. Sein Sohn wird von Volker Lechtenbrink zum Besten gegeben, Ralf Bothe ist ein mittelprächtiger Pianist, neigt zu philoposhischen Anwandlungen mit zynischer Schlagseite. Lechtenbrinks Vorstellung lässt mich nicht los, ist seine Darbietung großartig oder dilettantisch? Ab und zu taucht Hilde Volk als überforderte Haushälterin auf, versteckt sich hinter ihrem kratzbürstigen Schutzwall. Zu Beginn hat Horst Naumann herrliche Szenen mit Horst Tappert. Unser Stephan lässt sich nur widerwillig untersuchen, zeigt sich als ungeduldiger Patient, bewahrt dennoch die Contenance, unverschämter Stumpfsinn ist bekanntlich nicht seine Sache.

Was macht die Herrschaft eines unangreifbaren Familienoberhaupts mit seinen Schäfchen? Sie suchen sich Nischen zur Flucht, geben sich mit der eigenen Mittelprächtigkeit zufrieden, wagen es nicht aufzubegehren. Schlimmer noch, sie werden eventuell zu unkontrollierten Angstbeißern, vielleicht nur für einen kurzen Moment, fraglos mit fatalen Folgen. Nicht immer ist der Tod das Ende, auch nach seinem gewaltsamen Ableben wirkt die Kraft des Toten, treibt einen seiner Schützlinge in den Wahn. Ja, es ist eine oft gedroschene Phrase, aber einmal mehr ist Blut ist dicker als Wasser, bitter und gnadenlos schlägt das Finale zu. Kein Befreiungsschlag möglich, zu mächtig hängt der Schatten des Alleinherrschers über allen Angehörigen. Kurz blickt die Kamera in die Augen des Opfers, Derrick und den Zuschauer lässt dieser Blick nicht los. Was ist dort zu sehen? Finale Erkenntnis des Schreckens? Klarheit den Bogen überspannt zu haben? Tobender Höllensog? Eberhard Schoener unterlegt die Geschehen mit stimmungsvoller Klangmalerei, hier und da scheint eine Nähe zu Angelo Badalamenti zu bestehen.

7/10 (gut)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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BD+DVD Combo: Shout! Factory (USA)



Death Valley (USA 1982, Originaltitel: Death Valley)

Geschlitze im Tal des Todes

Billy (Peter Billingsley) leidet unter der Trennung seiner Eltern. In seiner Heimatstadt New York verabschiedet sich der kleine Junge tränenreich vom geliebten Vater (Edward Herrmann), fliegt wenig später mit seiner Mutter Sally (Catherine Hicks) in den Südwesten der USA. Während eines gemeinsamen Urlaubs soll Billy sich an Mike (Paul Le Mat) gewöhnen, Jugendliebe und neuer Lebensgefährte der Mutter. Für den kleinen Jungen keine leichte Aufgabe, ebenso eine Herausforderung für Mike und Sally. Beim Spaziergang durch die Wüste entdeckt Billy ein Wohnmobil, offenbar sind die Reisenden nicht anwesend, heimlich lässt der Eindringling eine goldene Kette samt Änhänger verschwinden. Kurz zuvor wurden drei junge Leute grausam im Camper abgeschlachtet, doch Mike, Sally und Billy verlassen den Ort ohne Kenntnis dieser fürchterlichen Vorfälle. Nach kurzer Rast geht die Reise weiter, man trifft auf eine gesicherte Unfallstelle, das zuvor von Billy betretene Wohnmobil liegt nun ausgebrannt neben der Landstrasse. Schon nagt das schlechte Gewissen an Billy, voller Reue übergibt er dem Sheriff (Wilford Brimley) die entwendete Kette, inklusive Mitteilung einer wichtigen Beobachtung. Während sich die Urlauber dem Vergnügen hingeben wollen, bringen weitere Ermittlungen nicht nur den Sheriff in akute Lebensgefahr ...

"Death Valley" reitet zwar auf der "Früh-Achtziger-Slasherwelle" mit, präsentiert aber in mancherlei Hinsicht durchaus eigenständig und erfrischend. Hier wird kein Campus zum Spielplatz des Killers, kein Maskenmann jagt bekiffte Teenies durch den finsteren Wald. Zu Beginn mutet der Streifen nach Scheidungsdrama an. Rührselige Szenen stellen uns Billy vor, ein kluger Junge, dennoch hilflos und traurig über das Zerwürfnis der Eltern. Diesen Faden nimmt man immer wieder auf, Billy lässt den neuen Mann an Mutters Seite gern auflaufen, Mike bemüht sich recht geduldig um die Zuneigung des Kindes. Meist bleibt die Kamera recht nah an den Darstellern, die weitläufige Landschaft dient lediglich als unaufdringliches Umfeld. Spannung und Härte bewegen sich in gemäßigten Bahnen, das durchweg gut aufgelegte Ensemble trägt den Film ohne wüste Exzesse durch kurzweilige 88 Minuten. Regisseur Dick Richards hat keine allzu umfassende Filmographie vorzuweisen, inszeniert gleichwohl mit entspannter Routine, kann sich ohne Ausnahme auf seine Mitstreiter vor und hinter der Kamera verlassen.

Kinder in Filmen, manchmal ein schwieriges Thema. "Death Valley" stellt zu allem Überfluß einen kleinen Jungen mit Hang zur Klugscheißerei in den Mittelpunkt, bringt überdies das Thema Scheidung ins Spiel. Keine allzu guten Vorzeichen für einen gelungenen Filmabend? Gern gebe ich Entwarnung, schnell gewöhnt man sich nicht nur an Billy, nach und nach wächst einem der kleine Bursche sogar ein wenig ans Herz. Peter Billingsley spielt erstaunlich gut, bringt die Trauer über den Verlust des bisherigen Umfelds überzeugend rüber, bereits erwähnte Besserwisserei mag ich Billy kaum anlasten, unter Druck mutiert er nicht zum Superboy, insgesamt angenehm, lobenswert und irgendwie putzig. Catherine Hicks ist jedem Horrorfan bekannt, sie wurde einige Jahre später von Chucky drangsaliert, war dort erneut als besorgte Mutter eines kleinen Jungen zu sehen. Sally gefällt mir gut, sie meistert den schwierigen Spagat zwischen Sohn und Lover erstaunlich, baut beiden Seiten immer wieder goldene Brücken. Paul Le Mat kommt folglich nicht als fieser Stiefvateranwärter daher, Mike ist der freundliche Durchschittstyp für den mittelgroßen Hunger. Als Bösewicht(e) bekommen wir es mit Stephen McHattie zu tun, einem vielbeschäftigter Schauspieler mit markanten Gesichtszügen, im Finale darf er für einige Minuten auf die Pauke hauen, zuvor sorgt er für leichte Gruselschauer. Positiv fällt auch Wilford Brimley auf, er gibt den knuffigen Sheriff, bricht das Klischee vom faulen und widerlichen Dorfbullen auf. Ihr wollt den hässlichsten Babysitter aller Zeiten sehen, obendrein verfressen, aufgedunsen und grenzdebil? Mary Steelsmith dürfte vermutlich unschlagbar sein, herrlich! Damit sind die wichtigsten Akteure genannt, freut euch auf ein sympathisches Trüppchen.

"Death Valley" ist kein Überflieger, bietet dem Genrefan jedoch gute und erfrischende Unterhaltung. Wer sich mit Slashern sonst schwer tut, darf in diesem Fall gern einen Blick riskieren. Zusammenfassend ein kurzweilig erzählter, ansprechend photographierter und überdurchschnittlich gut besetzer Streifen, der auf seinem standfesten Gerüst mit geschätzten Schablonen spielt, dabei teils erstaunlich weit über den Tellerrand blickt. Kleine Jungs mit Brille und seltsamer Frisur ... müssen nicht zwangsläufig nervige Kackbratzen sein. Wieder was gelernt, vielen Dank dafür!

Mir liegt die BD+DVD Combo aus den USA vor, beide Scheiben kommen mit Regionalcode daher. Auf Blu-ray erstrahlt "Death Valley" in sehr schöner Qualität, im Bonusbereich ist eine kleine Auswahl von Trailern zu finden. Ferner befindet sich ein Audiokommentar mit Regisseur Dick Richards an Bord, gute Veröffentlichung eines guten Films. Bisher liegt das Werk in Deutschland lediglich auf einem gekürzten Tape vor. Vielleicht kümmert sich irgendwann ein einheimisches Label um den Flick, mir ist leider nichts davon bekannt, ergo empfehle ich die importierte Version, geeignete Abspielgerätschaften vorausgesetzt.

7/10 (gut)


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"Behind the sofa, quick."
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Argaweens Wiedergeburt
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Argaweens Wiedergeburt »

Ich sag es gleich vorweg: Alle Darsteller, egal ob jung oder alt, waren klasse fand ich und auch so hebt sich die Reihe frisch von 0815 Hollywood Brei ab. Der zweite Teil des großen Finale steht mir noch bevor und obwohl ein paar ganz schlechte Aussetzer dabei waren, die offenbar von Muggeln mit gemacht wurden, bin ich doch enttäuscht, dass es nun schon wieder vorbei sein wird mit einer wundervollen Fantasywelt neben dem Herr der Ringe, die jemand geschaffen hat. Ich würde sofort wieder meinen Schulbesuch in Hogwarts buchen.

Harry Potter und der Stein der Weisen Neuauflage - US Extended Edition

Langatmig aber noch nahe am Buch. Unterhaltsam. Buchfans werden hier kaum was vermissen. Toll. Für Kinder ist die Länge grenzwertig.

Harry Potter und die Kammer des Schreckens Blu-Ray Neuauflage - Uncut

Wieder nahe am Buch und um einiges Temporeicher, witziger, unterhaltsamer aber auch düsterer und spannender. Vor allem am Ende geht es richtig derbe ab. Für Kinder ist die Länge wieder an der Schmerzgrenze.

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Das Buch war ihr bestes überhaupt. Das kann man auch mehrmals lesen, weil es ein wenig Mindfuck bietet und damit auch ältere schon eher anspricht. Außerdem war es sauspannend. Der Film ist unter den Fans der Filme meistens als der Beste Teil betitelt. Und das ist kein Wunder. Ein neuer Regisseur begibt sich an Harry Potter, gestaltet alles düsterer, unheimlicher und verabschiedet sich vollständig von dem Kinderimage der ersten beiden, vor allem aber von dem ersten Film. Als der Film im Kino kam, hab ich ihn 2 mal gesehen, weil ich ihn so gefeiert habe. Später auf DVD dann über 5 Mal. Und nun auf Blu-Ray auch schon wieder 3 Mal. Es nicht alles aus dem Buch drin aber das Wichtigste. Ein weiterer gelungener Film.

Auch wenn Dumbledore nun von jemand anderen gespielt wird :(

Harry Potter und der Feuerkelch Blu-Ray

Das Buch fand ich zwar damals leicht schwächer als das dritte Buch aber immer noch genial. Besonders die Aufgaben, die Rätsel haben mich damals voll mit gerissen und natürlich auch viele emotionale Momente. Der Film beschränkt sich leider auf viele unwichtige Details des Buches, lässt dafür andere wichtige aus, die wichtig gewesen. Hier wäre eine längere Fassung für später die bessere gewesen. Als ich aus dem Kino kam wollte ich nichts mehr von den Potter Filmen wissen. Ich war so enttäuscht von dem Film nach dem Buch. Meine Mitschauer haben nur die Hälfte kapiert, weil so viel fehlte. Immerhin ist dieser Potter dafür wieder schon düster und wird hier auch um einiges brutaler und ist wieder angenehm kurzweilig für alle, die die Bücher nicht gelesen haben, also immerhin noch halbwegs gute Fantasy Unterhaltung. Manche Szenen sind meiner Meinung nach schon nicht mehr für FSK 12 sondern eher FSK 16. Die eine Todesszene zeigt dann deutlich und zum allerletzten Male für den letzten Hasser, der Potter Bücher immer als Kinderscheiße abgestempelt hat, dass es das nie war. Ich hab viele Eltern damals im Kino erlebt, die mehr als bestürzt aus dem Film kamen und nicht gar nicht kapiert hatten, was sie ihren kleinen Kindern für Bücher gekauft hatten.

Harry Potter und der Orden des Phönix Blu-Ray

Ich dachte man könnte den vierten Film nicht mehr unterbieten. Hier haben wir Teil 5. Der es geschafft hat. Das Buch war schon nicht so der Bringer und unter allen Potterfans wird es mit als eines der schwächsten gehandelt. Der Film ist eine Zumutung für alle, die das Buch gelesen haben. Da fehlt ungefähr doppelt so viel wie bei dem vierten Film. Für alle anderen ist es schwer, da einige Zusammenhänge zu kapieren, die hier wieder viel zu schnell abgehandelt werden. Der Lichtblick des Filmes ist eindeutig die Darstellerin von Doloris Umbridge. Man hat selten eine weibliche Person mit ihrem gespielten Lachen so gehasst wie sie. Immerhin wusste der Regisseur aber noch, was er macht...

Denn jetzt kommt mein absolutes Grauen der Potter Filme. Ich hasse diesen Film und will meine verlorenen Minuten meines Lebens wieder. Hat das Drehbuch ein Schlammblut geschrieben!? ;)

Harry Potter und der Halbblutprinz Blu-Ray

Ich hab damals natürlich, wie sollte es anders sein, das Buch gelesen und ich hab bei manchen Szenen Probleme gehabt nicht zu schluchzen. Besonders bei einer ganz wichtigen Szene einer Person, die man so lieb gewonnen hatte. Der Regisseur schafft es wirklich diese Szene so zu abzuwandeln, als sie diese Person es absolut nicht Wert gewesen. Nicht mal eine Beerdigung Szene gab es im Film zu sehen. Und bis endlich wichtige Szenen kommen zieht sich der Film so dermaßen extrem in die langweilige Länge, es passiert so gar nichts wichtiges für das Fortkommen der Geschichte. Man hat Probleme wach zu bleiben, und wenn dann eine Szene kommt, die überhaupt nicht, und ich meine überhaupt nicht, die nicht im Buch vor kam aber im Film, ( Das passiert ihm 2 Mal ) fragt man sich, ob der Regisseur überhaupt was aus diesem Buch gelesen hat oder er auf miesen Drogen bei dem Zeitpunkt war oder ein schlechtes Muggel Leben führte.

Denn selbst für Nichtkenner des Buches wirkt der ganze Film wie ein Durcheinander und total Zusammenhanglos. Außerdem ist das Bild viel zu dunkel. Man erkennt kaum was.

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1

Wahnsinn. Nach so einer Enttäuschung diesen Film zu erleben ist, als ob einen jemand gerade aus dem Schlaf aufgeweckt hätte. Es ist zwar nicht alles nahe am Buch ( Die Szene mit Dobby am Kronleuchter gibt es im Buch zum Beispiel nicht. ) und das ist sehr schade, weil gerade das im Buch so extrem spannend war, dass man die Luft angehalten hat, aber dieser Film bietet sonst unglaublich viel an Emotionen ( Immer mehr Tote zum Beispiel... ) , Actionszenen und Tempo wie keiner der Filme davor. Man wird förmlich mit gerissen und am Ende kriegt man nach so viel toller Unterhaltung dann einen Cliffhanger vom feinsten dahin geknallt. Und auch hier sind wieder Szenen bei wo ich mich über FSK 12 wundere aber lassen wir das einfach.

Ich befürchte, der zweite Teil des Finale wird mich dafür wieder enttäuschen aber je mehr ich meine Erwartungen runter schraube, desto besser wird es. Schlimmer als 6 kann das endgültige Finale nicht sein :sweat: :lol:

Und abseits von Zaubern, Zauberschaulen, Muggeln und Schlammblütern habe ich noch was ab 18 Jahren geschaut :mrgreen:

DREDD
Im O-Ton gesehen.

Früher wäre so ein Streifen auf dem Index gelandet. Heute geben sie es frei. Tolle schöne neue Film Welt :D

DREDD ist neben The Raid glaube ich der härteste aktuelle Actionfilm den ich bis dato gesehen habe. Kein Kinderkram mehr. Hier wird Wortwörtlich drauf gehalten bis niemand mehr steht. Ohne auch nur ein bisschen Rücksicht auf die empfindlichen Zuschauer zu nehmen. Der Humor beschränkt sich hier nicht auf auflockernde Sprüche sondern absolut zurückhaltendem trockenen Humor von DREDD selbst, und seinen Gegnern, die sich zum Beispiel über einen überflüssigen Sidekick auslassen, den es auch in diesem Film wieder gibt. Die Gegenspielerin MA ist mehr als fies und jedes Mal wenn sie wieder auf der Heimkino Leinwand auftaucht, weiß man, dass wieder was absolut heftiges passieren wird. Außerdem werden die beliebten Zeitlupenszenen, die Paul Anderson bei seinen Resident Evil Filmen verwendet und immer mehr verschandelt, hier äußerst sinnvoll genutzt und in die Story mit eingebracht.

Dennoch erwähnte ich schon The Raid. DREDD muss sich gefallen lassen ähnlich abzulaufen. Wer The Raid gesehen hat ( Nach Tony Jaa Filmen, John Woo wohl das Geilste was es jemals im Actionbereich gab ) wird hier vieles gleiches erkennen.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

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DVD: Subkultur Entertainment



Die Entfesselten (Frankreich, Italien 1975, Originaltitel: L'agression)

Rache, Wahnsinn und sonstige Irrtümer?

Paul Varlin (Jean-Louis Trintignant) ist mit Gattin Hélène (Michèle Grellier) und Tochter Patty (Delphine Boffy) auf dem Weg in den Urlaub. Auf einer Autobahnraststätte kommt es zu einem kleinen Zwischenfall mit drei Motorradfahrern. Wenig später entdeckt der Familienvater die Biker im Rückspiegel, es folgt eine gefährliche Auseinandersetzung bei hohem Tempo. Schließlich landet die Familie mit ihrem PKW auf einem Feld abseits der Autobahn, Paul liefert sich eine wüste Prügelei mit den erneut auftauchenden Typen und wird bewusstlos geschlagen. Kaum ist der Geprügelte wieder halbwegs auf den Beinen, erblickt er ein Bild des Grauens, Hélène und Patty leben nicht mehr! Zur Beerdigung ihrer Schwester reist Sarah (Catherine Deneuve) an, gelangweilte Ehefrau und kantiger Witwer kommen sich körperlich nahe. Derweil gehen die polizeilichen Ermittlungen nur schleppend vorwärts, Paul wird zunehmend von Rachegelüsten ergriffen ...

Regisseur Gérard Pirès präsentiert uns ein Werk abseits üblicher Rachethriller und/oder Bikermovies. Protagonist Paul Varlin erhebt sich nicht als aufrechter Bürger über den mit Abschaum gefüllten Sumpf, vielmehr bekommen wir es mit einem aufbrausenden Hasardeur zu tun, klare Grenzen zwischen Gut und Böse lösen sich auf. Unerbittlich dreht sich die Spirale, fieser Twist inklusive, die blutige Abrechnung scheint nicht mehr aufhaltbar, glücklicherweise sind Franzosen oft für Überraschungen gut. Auf den ersten Blick mag das Finale zu brav angelegt sein, doch diese gegen aufgebaute Erwartungshaltungen gebürstete Marschrichtung, soll sich letztlich als mutig und konsequent erweisen. Ich möchte nicht zu viel verraten, wende mich daher umgehend den zentralen Charakteren zu.

Jean-Louis Trintignant bricht das Klischee des präzisen Selbstjustizlers auf. Nein, ein wortkarger und zielstrebiger Racheengel ist Paul Varlin keineswegs, vielleicht eine Art Gegenentwurf. Varlin pöbelt mit Vorliebe, verliert schnell die Beherrschung, vögelt nach dem gewaltsamen Tod seiner Gattin deren Schwester. Mit Trintignant hat man die Hauptrolle grandios besetzt, hier wird kein strahlender Held oder höschenbefeuchtender Sexgott benötigt. Catherine Deneuve gibt die frustrierte Hausfrau auf der Suche nach Abenteuern, der gewaltsame Tod von Schwester und Nichte schrumpft zur Nebensache. Auf der Suche nach Liebe, Lust und Aufmerksamkeit, vordergründig symbolisiert ein Wechsel der Frisur Veränderung, den Willen zum Glück und den Aufbruch in eine bessere Zukunft. Deneuve und Trintignant prallen aufeinander, ineinander, bleiben gemeinsam einsam, Antworten gibt das Finale nicht, an Fingerzeigen mangelt es jedoch keineswegs. In der wichtigsten Nebenrolle sehen wir Claude Brasseur als André Ducatel. Jener Ducatel arbeitet als Kellner, bringt eine herrlich schmierig-schleimige Aura ins Spiel, Brasseur ist für mich der wahre Star des Streifens, daran ändern auch die starken Vorstellungen von Trintignant und Deneuve nichts. André Ducatel verdient den Preis "Schmierlappen des Monats", für Freunde schräger Schweinepriester eine wahre Wonne. Philippe Brigaud gefällt als Gesetzeshüter, während Franco Fabrizi eine weitere Schippe Lustmolch ins Spiel bringt.

Harsche Dialoge sind kein Problem, gar erwünscht? Dann freut euch auf ein kleines Feuerwerk rüder Sprüche und Beschimpfungen, die wilden Siebziger in Bestform! "Die Entfesselten" hat noch mehr zu bieten, so nötigt mir die jederzeit stimmungsvolle Kameraarbeit Respekt ab. Auf das unerwartete Ende habe ich bereits hingewiesen, lasst euch überraschen! Rache mag oft Blutwurst sein, diesmal kommt sie in Form von Schweinskopfsülze mit doppelter Portion Gelee aus der Hüfte. Auf besondere Weise schmackhaft, die Saat geht in Mund, Magen, Herz und Hirn auf, ergo schlucke ich altes Luder allzu gern.

Subkultur Entertainment bietet "L'agression" in schöner Qualität an, auf Wunsch mit dem alternativen Ende der deutschen Kinofassung. Obendrauf gibt es eine Bildergalerie, hinzu kommt ein Booklet mit Anmerkungen von Marcus Stiglegger. Fast hätte ich das Wendecover für Spielkinder unterschlagen. Tolle Veröffentlichung eines prächtigen Films, vielen Dank dafür! Kaufzwang, ist doch klar!

Dicke 7,5/10 (gut bis sehr gut). Sammelwürdigkeit der DVD: 10/10!


Lieblingszitat:

"Die Frau ist bezaubernd. Die Frau ist göttlich. Die Frau ist ein Mirakel. Sie liebt den Schwanz! Das sind die nackten Tatsachen, mein Lieber!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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