Meine Stereoanlage mit nuVero 14 und acht nuLine AW-1000
Verfasst: Do 15. Aug 2019, 18:02
Hallo alle miteinander,
ich denke, mein Stereo-Setup hat jetzt den finalen Zustand erreicht. Hierzu habe ich einen großen Aufwand getrieben und die Kette nach und nach erweitert und optimiert.
Meine Überlegung war, in hochwertige Komponenten zu investieren, die möglichst nicht ausgewechselt werden müssen, sondern ergänzt werden können. Als Schaltzentrale dient der Vollverstärker Marantz PM 14 KI, ein ab Werk aufgetrennter analoger Klassiker mit vielen Eingängen. Angeschlossen sind dort CD-Player, Minidisc-Deck, CD-Recorder, Plattenspieler und eine Docking-Station Pure I20, welche mit einem I-Pod Touch gekoppelt ist. Somit sind Internetradio und mp3 Files integriert. Zusätzlich habe ich noch eine kleine Media-Box angeschlossen, so dass Musik auch über USB-Sticks oder SD/XD-Speicherkarten eingespielt werden könnte.
Die Klangoptimierung und Einmessung der gesamten Kette übernimmt seit 2012 das Antimode 2.0 Dualcore. In den hinteren Raumecken arbeiten zwei Subwoofer nuLine AW-1000 welche digital verzögert ein invertiertes Signal ausgeben und als Bassabsorber dienen.
Seit 2008 habe ich als Boxen-Grundausstattung die nuVero 14, welche in meiner Umgebung ein sehr angenehmes und ausgewogenes Klangbild erzeugen. Ich weiß es bis heute sehr zu schätzen. Vorher habe ich viele Jahre gern mit Selbstbau-Pyramiden gehört, welche dankenswerter Weise von Thomas optimiert wurden.
Meine Nubert-Historie könnt ihr hier nachlesen: Klick
Aufgrund der Tatsache, dass ich keinen reinen Hörraum habe, sondern unter anderem noch ein Esstisch samt Gestühl und weitere Möbel untergebracht sind, muss ich natürlich bezüglich raumakustischer Optimierung gewisse Kompromisse eingehen, welche aber durchaus akzeptabel sind. Hierzu habe ich noch weitere Überlegungen (Absorber an der Decke für die Optimierung der Mitten-/ Hochtonakustik), die aber noch reifen müssen. Eile ist keine geboten.
Für mich hat die nuVero 14 den Vorteil, dass sie wegen der Konusmitteltöner im entsprechenden Frequenzbereich etwas stärker bündelt als die neuere 140. Dadurch kann ich Reflexionen durch die Esstischplatte weitgehend vermeiden, was in meinem Fall wohl von Vorteil ist. Ergänzt habe ich die nuVero 14 durch modifizierte Aufsatzlautsprecher nuLine RS-54, welche das Klangbild im Mitteltonbereich räumlich nach oben erweitern, so dass das Klangbild was die Bühnenhöhe angeht mit dem der nuVero 170 vergleichbar ist. Die großartige Bühnendarstellung der nuVero 170 hat mich stets fasziniert, die nuVero 14 kann meiner Meinung nach in der Bühnenhöhe nicht ganz mithalten. Mein Geheimtipp: Mit den sorgfältig modifizierten RS-54 aber sehr wohl!
Ich berichtete über die Modifikation im Jahr2017: Klick
Ansonsten habe ich ein klassisches Stereodreieck aufgebaut, also ein etwa gleichseitiges Dreieck. Der Hörabstand beträgt etwa 3m.
Bleibt der Bassbereich. Der Hörraum ist ein erweiterter Wohnwintergarten mit stark absorbierenden Wänden (Holzbalkendecke, Wintergarten, der wirkt ebenfalls wie ein riesiger Plattenabsorber).Den Wohnwintergarten haben meine Frau und ich im Jahre 2000 angebaut und danach hörte sich meine Anlage klanglich sehr dünn an.
Selbst meine große Eigenbau-Transmission-Line brachte nicht den gewünschten Bass. Der ging nach dem Umbau durch die Raumvergrößerung und die Bauweise weitgehend verloren.
Hier ein Foto der großen Transmission-Line. Sie ist 2m hoch, zweikanalig aufgebaut und nur für den Tiefbass unter ca. 50Hz abgestimmt:
Bei Nubert bin ich dann fündig geworden und habe mir 2003 meinen ersten Subwoofer nuLine AW-1000 als aktiven Bassverstärker gekauft. Damit ergab sich schon eine deutliche Verbesserung, das Klangbild wurde „runder“ und gleichmäßiger.
Ein weiterer Schritt nach vorn war der Einsatz von Digital-Delays mit Absorber–Woofern in den hinteren Raumecken. Damit erhöhte sich die Anzahl der AW-1000 erneut um zwei Stück.
Weiterhin habe ich die Front zwischen den Standlautsprechern mit weiteren AW-1000 ergänzt und jedesmal eine Verbesserung des Klangbildes feststellen können.
Dieser Tage habe ich den Vogel abgeschossen und uns tatsächlich den sechsten nuLine AW-1000 in die Front zwischen die nuVero 14 gestellt. Zusammen mit den Absorber-Aw-1000 sind in unserem Hörraum insgesamt acht dieser Bassisten im Einsatz.
Damit ist auch die Lücke zwischen den NuVero 14 weitgehend ausgefüllt.
Und nun?
Zunächst einmal ist hier der WAF (Woman Acceptance Factor) ziemlich gefordert, man könnte auch sagen, komplett überdehnt. Eine Frau, die rudelweise Subwoofer im Wohnzimmer akzeptiert, ist entweder frisch/ noch verliebt oder hat resigniert oder vergnügt sich mit einen Liebhaber. Ich hoffe auf ersteres.
Zunächst musste ich die Front-Subwoofer alle gleich einstellen: Niedrigste Übergangsfrequenz (Linksanschlag) und Pegelsteller etwa in 9:30 Uhr-Stellung. Soft-Clipping aus, Low-Cut 20Hz, Power auf „Auto“. Das Einstellen der vielen Front-Subwoofer auf gleiche Lautstärke ist mit dem Pegelsteller nur bedingt möglich, genauer geht es mit dem menschlichen Tastsinn.
Hierzu kann man einen gemäßigten Sinus-Basston oder auch ein entsprechendes Musikstück über die Subwoofer wiedergeben und mit den Fingern die Auslenkung der Chassismembran beidhändig ertasten. Die sollte sich bei allen Woofern gleich stark anfühlen. Hierbei habe ich festgestellt, dass der Pegelsteller für die Lautstärker der Subwoofer sehr feinfühlig verstellt werden muss. Auf diese Weise kann man recht genau die gleiche Auslenkung der Chassis einstellen.
Früher habe ich, um Bassüberhöhungen möglichst zu vermeiden, die nuVero 14 als geschlossene Boxen mit Stopfen in den BR-Öffnungen betrieben. Seit der Verwendung des Antimode 2.0 ist dies nicht mehr nötig und irgendwann habe ich die Stopfen entfernt und lasse den Klang mit dem AM 2.0 und dem mitgelieferten Messmikrofon einmessen.
Eines sollte man sich bewusst machen: Eine Herde Subwoofer muss man einhegen und kann diese Bassisten nicht einfach von der Leine lassen. Einmessen ist hier Pflicht. Mini-DSP ist sicher eine gute Lösung, mit dem AM 2.0 ist es recht einfach. NuControl kann es vermutlich auch, diesbezüglich habe ich aber keine Erfahrungen.
Das AM 2.0 braucht bei meiner Anlage etwa 7 Sweeps um das Klangbild zu linearisieren. Der erste Sweep ist im untersten Frequenzbereich grausam laut, beim zweiten Durchlauf hört es sich schon besser an und nach sieben endet das Einmessen automatisch und der Vorgang ist abgeschlossen.
Was bringt das Ganze?
In unserem Hörraum mit ca. 37m² Fläche ist das Stereodreieck und der Abstand der Frontboxen natürlich entsprechend groß. Seit letztem Jahr habe ich fünf 1000er zwischen den nuVero 14 stehen und nun die letzte Lücke mit einem weiteren Exemplar geschlossen. Aufgrund der Tatsache, dass der AW-1000 aus dem Lieferprogramm genommen wurde, habe ich das letzte Exemplar gebraucht von privat erworben. Das hat mit etwas Geduld zum Erfolg geführt und der persönliche Kontakt mit dem Verkäufer war sehr nett. Vorteilhaft war dass ich noch eine komplette Originalverpackung des 1000er hatte.
Ziel war nicht einen lauten Bass zu erzielen, sondern einen möglichst gleichmäßigen, gut konturierten Bass bis 20Hz ohne Abfall. Weiterhin sollte er nicht dröhnen und im Hörraum möglichst überall gleich klingen. Außerdem sollten die Subwoofer nicht als eigenständige Lautsprecher heraus gehört werden können, sondern das Klangbild nach unten hin abrunden. Und genau das habe ich so erreicht.
Wenn die Anlage Musik wiedergibt, fallen die Subwoofer überhaupt nicht auf. Auch die nuVero 14 entfalten keinen Eigenklang, es sind einfach ehrliche Lautsprecher. Man hört ein Orchester, eine Band, eine Sängerin. So wie es sein soll. Natürlich, klar und ausgewogen.
Die nebeneinander angeordneten Subwoofer erzeugen ein sehr gleichmäßiges Schallfeld und daher gibt es in meinem Raum überall den gleichen Basseindruck. Dröhnen an einer Stelle und fehlender Bass an einem anderen Standort im Raum gibt es nicht. Außerdem strahlt die große Transmission-Line den Bass in das obere Raumvolumen und sorgt somit ebenfalls für einen möglichst gleichmäßig verteilten Bass. Raumbedingte, schmalbandige Auslöschungen gibt es natürlich, der vom AM 2.0 angezeigte vorher/ nachher-Frequenzgang zeigt dies recht deutlich. Aber diese Art von Auslöschungen gibt es in nahezu jedem Hörraum und sie sind unkritischer als Überhöhungen.
Hier ein Foto der Einmessung mit dem AM 2.0:
Und nun ein Bild der Schallwandler (ohne Esstisch):
Bei Kammermusik haben die Subwoofer kaum etwas zu tun, anders sieht es bei Orgel oder sehr basslastiger elektronischer Musik aus. Aufgrund der enormen Gesamtmembranfläche und des großen Hubs der Chassis sind außergewöhnlich eindringliche Klangerlebnisse möglich. Auch bei tiefsten Frequenzen und hohen Pegeln nimmt man den Klang niemals in irgendeiner Weise komprimiert oder angestrengt wahr, er hat einfach Autorität und wenn die Quelle es vorgibt eine ungeheure und brachiale Wucht. Da „brennt die Luft“. Bis 20Hz ohne Pegelabfall, wenn man der Messung des AM 2.0 Glauben schenkt. Faszinierend ist, dass gleichzeitig im Musiksignal vorhandene Stimmen oder Mittel/ Hochtonanteile ebenfalls völlig klar, unverzerrt und fein angeordnet wiedergegeben werden. Das Ohr ist das Limit.
Aber auch leise macht das Gespann viel Freude. Typisch ist nur, dass ich gerne mal lauter höre, weil das Setup immer problemlos bei jeder Art von Musik „mitgeht“. Das Fehlen jeglicher Angestrengtheit im Klang bei beliebigen Musikstücken und hohen Pegeln ist schon toll und nicht selbstverständlich.
Ich denke, dass sich das jahrelange geduldige Optimieren und die Anschaffung der hochwertigen Nubert-Boxen für mich gelohnt haben. Jetzt bleibt wohl nur die Optimierung der Raumakustik im Mittel/ Hochtonbereich.
Optisch ergibt sich nun eine durchgehende Boxenlinie ohne zusätzlichen Raumverlust. Weiterhin verdeckt die Subwooferreihe alle Kabel und Zuleitungen auf angenehme Weise. Außerdem ist eine große Abstellfläche für Pflanzen und Sonstiges entstanden.
Die Gitter der dicht an dicht stehenden AW-1000 offenbaren übrigens eine ästhetische Wellenlinie:
Jetzt ist mein Beitrag länger geworden als ursprünglich gedacht.
Vielen Dank fürs Lesen und beste Grüße
OL-DIE
ich denke, mein Stereo-Setup hat jetzt den finalen Zustand erreicht. Hierzu habe ich einen großen Aufwand getrieben und die Kette nach und nach erweitert und optimiert.
Meine Überlegung war, in hochwertige Komponenten zu investieren, die möglichst nicht ausgewechselt werden müssen, sondern ergänzt werden können. Als Schaltzentrale dient der Vollverstärker Marantz PM 14 KI, ein ab Werk aufgetrennter analoger Klassiker mit vielen Eingängen. Angeschlossen sind dort CD-Player, Minidisc-Deck, CD-Recorder, Plattenspieler und eine Docking-Station Pure I20, welche mit einem I-Pod Touch gekoppelt ist. Somit sind Internetradio und mp3 Files integriert. Zusätzlich habe ich noch eine kleine Media-Box angeschlossen, so dass Musik auch über USB-Sticks oder SD/XD-Speicherkarten eingespielt werden könnte.
Die Klangoptimierung und Einmessung der gesamten Kette übernimmt seit 2012 das Antimode 2.0 Dualcore. In den hinteren Raumecken arbeiten zwei Subwoofer nuLine AW-1000 welche digital verzögert ein invertiertes Signal ausgeben und als Bassabsorber dienen.
Seit 2008 habe ich als Boxen-Grundausstattung die nuVero 14, welche in meiner Umgebung ein sehr angenehmes und ausgewogenes Klangbild erzeugen. Ich weiß es bis heute sehr zu schätzen. Vorher habe ich viele Jahre gern mit Selbstbau-Pyramiden gehört, welche dankenswerter Weise von Thomas optimiert wurden.
Meine Nubert-Historie könnt ihr hier nachlesen: Klick
Aufgrund der Tatsache, dass ich keinen reinen Hörraum habe, sondern unter anderem noch ein Esstisch samt Gestühl und weitere Möbel untergebracht sind, muss ich natürlich bezüglich raumakustischer Optimierung gewisse Kompromisse eingehen, welche aber durchaus akzeptabel sind. Hierzu habe ich noch weitere Überlegungen (Absorber an der Decke für die Optimierung der Mitten-/ Hochtonakustik), die aber noch reifen müssen. Eile ist keine geboten.
Für mich hat die nuVero 14 den Vorteil, dass sie wegen der Konusmitteltöner im entsprechenden Frequenzbereich etwas stärker bündelt als die neuere 140. Dadurch kann ich Reflexionen durch die Esstischplatte weitgehend vermeiden, was in meinem Fall wohl von Vorteil ist. Ergänzt habe ich die nuVero 14 durch modifizierte Aufsatzlautsprecher nuLine RS-54, welche das Klangbild im Mitteltonbereich räumlich nach oben erweitern, so dass das Klangbild was die Bühnenhöhe angeht mit dem der nuVero 170 vergleichbar ist. Die großartige Bühnendarstellung der nuVero 170 hat mich stets fasziniert, die nuVero 14 kann meiner Meinung nach in der Bühnenhöhe nicht ganz mithalten. Mein Geheimtipp: Mit den sorgfältig modifizierten RS-54 aber sehr wohl!
Ich berichtete über die Modifikation im Jahr2017: Klick
Ansonsten habe ich ein klassisches Stereodreieck aufgebaut, also ein etwa gleichseitiges Dreieck. Der Hörabstand beträgt etwa 3m.
Bleibt der Bassbereich. Der Hörraum ist ein erweiterter Wohnwintergarten mit stark absorbierenden Wänden (Holzbalkendecke, Wintergarten, der wirkt ebenfalls wie ein riesiger Plattenabsorber).Den Wohnwintergarten haben meine Frau und ich im Jahre 2000 angebaut und danach hörte sich meine Anlage klanglich sehr dünn an.
Selbst meine große Eigenbau-Transmission-Line brachte nicht den gewünschten Bass. Der ging nach dem Umbau durch die Raumvergrößerung und die Bauweise weitgehend verloren.
Hier ein Foto der großen Transmission-Line. Sie ist 2m hoch, zweikanalig aufgebaut und nur für den Tiefbass unter ca. 50Hz abgestimmt:
Bei Nubert bin ich dann fündig geworden und habe mir 2003 meinen ersten Subwoofer nuLine AW-1000 als aktiven Bassverstärker gekauft. Damit ergab sich schon eine deutliche Verbesserung, das Klangbild wurde „runder“ und gleichmäßiger.
Ein weiterer Schritt nach vorn war der Einsatz von Digital-Delays mit Absorber–Woofern in den hinteren Raumecken. Damit erhöhte sich die Anzahl der AW-1000 erneut um zwei Stück.
Weiterhin habe ich die Front zwischen den Standlautsprechern mit weiteren AW-1000 ergänzt und jedesmal eine Verbesserung des Klangbildes feststellen können.
Dieser Tage habe ich den Vogel abgeschossen und uns tatsächlich den sechsten nuLine AW-1000 in die Front zwischen die nuVero 14 gestellt. Zusammen mit den Absorber-Aw-1000 sind in unserem Hörraum insgesamt acht dieser Bassisten im Einsatz.
Damit ist auch die Lücke zwischen den NuVero 14 weitgehend ausgefüllt.
Und nun?
Zunächst einmal ist hier der WAF (Woman Acceptance Factor) ziemlich gefordert, man könnte auch sagen, komplett überdehnt. Eine Frau, die rudelweise Subwoofer im Wohnzimmer akzeptiert, ist entweder frisch/ noch verliebt oder hat resigniert oder vergnügt sich mit einen Liebhaber. Ich hoffe auf ersteres.
Zunächst musste ich die Front-Subwoofer alle gleich einstellen: Niedrigste Übergangsfrequenz (Linksanschlag) und Pegelsteller etwa in 9:30 Uhr-Stellung. Soft-Clipping aus, Low-Cut 20Hz, Power auf „Auto“. Das Einstellen der vielen Front-Subwoofer auf gleiche Lautstärke ist mit dem Pegelsteller nur bedingt möglich, genauer geht es mit dem menschlichen Tastsinn.
Hierzu kann man einen gemäßigten Sinus-Basston oder auch ein entsprechendes Musikstück über die Subwoofer wiedergeben und mit den Fingern die Auslenkung der Chassismembran beidhändig ertasten. Die sollte sich bei allen Woofern gleich stark anfühlen. Hierbei habe ich festgestellt, dass der Pegelsteller für die Lautstärker der Subwoofer sehr feinfühlig verstellt werden muss. Auf diese Weise kann man recht genau die gleiche Auslenkung der Chassis einstellen.
Früher habe ich, um Bassüberhöhungen möglichst zu vermeiden, die nuVero 14 als geschlossene Boxen mit Stopfen in den BR-Öffnungen betrieben. Seit der Verwendung des Antimode 2.0 ist dies nicht mehr nötig und irgendwann habe ich die Stopfen entfernt und lasse den Klang mit dem AM 2.0 und dem mitgelieferten Messmikrofon einmessen.
Eines sollte man sich bewusst machen: Eine Herde Subwoofer muss man einhegen und kann diese Bassisten nicht einfach von der Leine lassen. Einmessen ist hier Pflicht. Mini-DSP ist sicher eine gute Lösung, mit dem AM 2.0 ist es recht einfach. NuControl kann es vermutlich auch, diesbezüglich habe ich aber keine Erfahrungen.
Das AM 2.0 braucht bei meiner Anlage etwa 7 Sweeps um das Klangbild zu linearisieren. Der erste Sweep ist im untersten Frequenzbereich grausam laut, beim zweiten Durchlauf hört es sich schon besser an und nach sieben endet das Einmessen automatisch und der Vorgang ist abgeschlossen.
Was bringt das Ganze?
In unserem Hörraum mit ca. 37m² Fläche ist das Stereodreieck und der Abstand der Frontboxen natürlich entsprechend groß. Seit letztem Jahr habe ich fünf 1000er zwischen den nuVero 14 stehen und nun die letzte Lücke mit einem weiteren Exemplar geschlossen. Aufgrund der Tatsache, dass der AW-1000 aus dem Lieferprogramm genommen wurde, habe ich das letzte Exemplar gebraucht von privat erworben. Das hat mit etwas Geduld zum Erfolg geführt und der persönliche Kontakt mit dem Verkäufer war sehr nett. Vorteilhaft war dass ich noch eine komplette Originalverpackung des 1000er hatte.
Ziel war nicht einen lauten Bass zu erzielen, sondern einen möglichst gleichmäßigen, gut konturierten Bass bis 20Hz ohne Abfall. Weiterhin sollte er nicht dröhnen und im Hörraum möglichst überall gleich klingen. Außerdem sollten die Subwoofer nicht als eigenständige Lautsprecher heraus gehört werden können, sondern das Klangbild nach unten hin abrunden. Und genau das habe ich so erreicht.
Wenn die Anlage Musik wiedergibt, fallen die Subwoofer überhaupt nicht auf. Auch die nuVero 14 entfalten keinen Eigenklang, es sind einfach ehrliche Lautsprecher. Man hört ein Orchester, eine Band, eine Sängerin. So wie es sein soll. Natürlich, klar und ausgewogen.
Die nebeneinander angeordneten Subwoofer erzeugen ein sehr gleichmäßiges Schallfeld und daher gibt es in meinem Raum überall den gleichen Basseindruck. Dröhnen an einer Stelle und fehlender Bass an einem anderen Standort im Raum gibt es nicht. Außerdem strahlt die große Transmission-Line den Bass in das obere Raumvolumen und sorgt somit ebenfalls für einen möglichst gleichmäßig verteilten Bass. Raumbedingte, schmalbandige Auslöschungen gibt es natürlich, der vom AM 2.0 angezeigte vorher/ nachher-Frequenzgang zeigt dies recht deutlich. Aber diese Art von Auslöschungen gibt es in nahezu jedem Hörraum und sie sind unkritischer als Überhöhungen.
Hier ein Foto der Einmessung mit dem AM 2.0:
Und nun ein Bild der Schallwandler (ohne Esstisch):
Bei Kammermusik haben die Subwoofer kaum etwas zu tun, anders sieht es bei Orgel oder sehr basslastiger elektronischer Musik aus. Aufgrund der enormen Gesamtmembranfläche und des großen Hubs der Chassis sind außergewöhnlich eindringliche Klangerlebnisse möglich. Auch bei tiefsten Frequenzen und hohen Pegeln nimmt man den Klang niemals in irgendeiner Weise komprimiert oder angestrengt wahr, er hat einfach Autorität und wenn die Quelle es vorgibt eine ungeheure und brachiale Wucht. Da „brennt die Luft“. Bis 20Hz ohne Pegelabfall, wenn man der Messung des AM 2.0 Glauben schenkt. Faszinierend ist, dass gleichzeitig im Musiksignal vorhandene Stimmen oder Mittel/ Hochtonanteile ebenfalls völlig klar, unverzerrt und fein angeordnet wiedergegeben werden. Das Ohr ist das Limit.
Aber auch leise macht das Gespann viel Freude. Typisch ist nur, dass ich gerne mal lauter höre, weil das Setup immer problemlos bei jeder Art von Musik „mitgeht“. Das Fehlen jeglicher Angestrengtheit im Klang bei beliebigen Musikstücken und hohen Pegeln ist schon toll und nicht selbstverständlich.
Ich denke, dass sich das jahrelange geduldige Optimieren und die Anschaffung der hochwertigen Nubert-Boxen für mich gelohnt haben. Jetzt bleibt wohl nur die Optimierung der Raumakustik im Mittel/ Hochtonbereich.
Optisch ergibt sich nun eine durchgehende Boxenlinie ohne zusätzlichen Raumverlust. Weiterhin verdeckt die Subwooferreihe alle Kabel und Zuleitungen auf angenehme Weise. Außerdem ist eine große Abstellfläche für Pflanzen und Sonstiges entstanden.
Die Gitter der dicht an dicht stehenden AW-1000 offenbaren übrigens eine ästhetische Wellenlinie:
Jetzt ist mein Beitrag länger geworden als ursprünglich gedacht.
Vielen Dank fürs Lesen und beste Grüße
OL-DIE