nicolas_graeter hat geschrieben:@ergu:Neu für mich ist das Thema bzw. die Darstellung linke vs. rechte Gewalt. Also die öffentliche Wahrnehmung ist hier eher, dass rechte Gewalt über 10 Jahre lang mordend durchs Land ziehen darf, während Linke in einigen Fällen auch mal von einer Hundertschaft am Bahnhof "hingerichtet" werden (?).

Dieser Eindruck entsteht jedenfalls für Normalbürger durch die etablierten Medien...
Gruß
Nicolas
Hallo Nicolas,
das kann ich sehr gut nachvollziehen, da ich in meinem Bekanntenkreis damit beständig konfrontiert und gut geerdet werde. Auch dazu vielleicht einige Beispiele.
Es gab eine Phase, in der in Berlin-Lichtenberg eine relevante rechte Szene vorhanden war. Dies führte dazu, dass so ca. 3-4 mal im Jahr massive Körperverletzungen an Ausländern begangen wurden. Dies hatte so eine starke mediale Wirkung, selbst international, dass an diesem Thema, durch eine durch mich erstellte Konzeption, intensivst gearbeitet wurde. Der Erfolg stellte sich dann Gott sei Dank schnell ein und man kann von einem weitestgehenden Verschwinden der rechten Szene in Lichtenberg sprechen. Trotzdem wird über Lichtenberg immer wieder als Rechte Hochburg berichtet und die Probleme mit Rechts sehr hoch gehalten, obwohl die Realität z.Zt. anders aussieht
Im Gegenzug dazu finden seit Jahren in Berlin Demonstrationen der linken Szene statt, über die auch regelmäßig deutschlandweit berichtet wird. In diesen Demonstrationen wurden seit den 90-ern, mir fehlen die konkreten Zahlen, mehrere 100 Polizeibeamten zum Teil schwer verletzt. Dies stellt immer nur eine Randnotiz dar, ohne dass Druck auf Seiten der Politik ausgeübt wurde. Es ist immer eine Frage des Mainstream und des Betrachtungswinkel, wer, wann verletzt wurde und welche mediale Wirkung daraus resultiert.
Das Beispiel mit meiner Frau angeführt. Bei umgekehrten Vorzeichen, mit gleichem fremdenfeindlichen Hintergrund, die Pressemeldung hätte sicherlich weltweit für Aufregung gesorgt...
Ach ja eine Ergänzung noch, da ich dort als Beobachter selbst zugegen war. Es gab vor 4? Jahren eine Großdemonstration in Dresden, bei dem Rechte einen Aufzug anmeldeten und diverse Gegenkundgebungen angemeldet waren.
Ich war als Berliner doch sehr stark verwundert, dass in Dresden eine so extrem starke und aggressive Linke Szene vorhanden war, welches auch leider wieder zu etlichen verletzen Polizeibeamten führte. Nun lesen ich zufällig eine Anfrage an den Thüringischen Landtag, ob es der Wahrheit entspricht, dass linke Gruppierungen gezielt bezahlt wurden, um an dieser Demonstration teilzunehmen. Die Liste der dort bezahlten Gruppierungen hatte zumindest auf meinem Bildschirm mindestens 2 Seiten. Seitens der Landesregierung antwortete man nur sinngemäß, dass man sehr wohl bezahlen dürfe, um sich dem rechten Mob in den Weg zu stellen. Grundsätzlich keine verkehrte Einstellung wie ich finde, nur sollte man dann auch wissen, wen man da bezahlt. Das Ergebnis in Dresden ist jedenfalls für jeden nachzulesen.