Technik: Dröhnfreie Basswiedergabe! (und anderes)
Verfasst: So 4. Dez 2005, 02:59
Ich habe diesen Thread aufgemacht, um ein paar Lösungen (die ich mir mehr oder weniger selbst ausgedacht habe) klanglicher und optischer Natur euch zu präsentieren. Größtenteils schon selbst praxiserprobt. Dieser Thread sollte Denkanstöße geben.
Ich bin vorerst noch etwas zurückhaltend, da ich das wirkliche Interesse für nicht allzu hoch einschätze, und präsentiere euch nur einen meiner Gedankenergüsse. Falls weiteres Interesse besteht, kann ich ja noch ein paar Dinge zu anderem Zeugs schreiben. Ich würde mich über viel Kritik (positiv wie auch negativ) sehr freuen. (Ich schreib ja nicht umsonst eine gute Stunde hier rum. ) Mich würde es freuen, wenn hier jemand mitliest und etwas nicht versteht oder etwas besser weiß, dass dieser sofort sein Anliegen hier mitteilt. "Wer nicht fragt, bleibt dumm."
Mehr oder weniger habe ich es zu meinem Ziel meines Hobbys "HiFi-Technik" gemacht, klanglich und auch optisch hochqualitativste Lösungen bei absolut geringem Kostenaufwand zu "entwickeln". Driftet nun am Thema Nubert vorbei, wofür ich mich entschuldige. (Ein Blick über den Tellerrand schadet nicht.)
---- super Bass super günstig ----
Ihr kennt ja die entstehenden Nebeneffekte eines Subwooferkaufs, die einem den ganzen Spaß versauen:
- Subwoofer lassen sicht schlecht "integrieren"
- Subwoofer sind allgemein "aufstellungskritisch"
- Subwoofer klingen lahm
- Subwoofer dröhnen
- Subwoofer zerstören den Klang
- ...
Hauptschuld haben daran diese bösen Wellen, die in unseren Räumen rumstehen.
Wie bekommt man die Stehwellen weg? Schaumstoffabsorber größer als Dinosaurier oder etwas weniger große Resonatoren sind, so zumindest meine Erfahrung mit euch , eher unerwünscht; aber sehr wirksam, wenn großzügig eingsetzt. Für Raumakustikverbesserungen braucht man entweder einen Experten oder viel Zeit/Wissen/Messequipment/Geld/Nerven/Geschick im Handwerken (ups, ich wiederhole mich). Wie bekommt man also so wenig Raummodeneinflüsse wie möglich ohne hässliche Holz/Schaumstoffklötze? Ist eigentlich einfach zu lösen... man muss nur drauf kommen.
Okay, denken wir nach! Wenn wir nicht an der Raumakustik selbst herumdoktern dürfen/möchten, müssen wir lautsprecherseitig was machen. Normale Subwoofer strahlen wie eine Kugel. Es wird also viel Energie in den Raum gepumpt, obwohl man selbst eigentlich nur wenig davon braucht. Aha! Es muss also ein Subwoofer her, der der Hörposition genügend Bassenergie schenkt, dem Rest des Raumes aber so wenig wie möglich. Okaaay... hmm... aha!
------ Wir haben doch schon ein bisschen was von Dipol-Subwoofer gehört. Die machen doch soetwas ähnliches. Akustischer Kurzschluss ist also angesagt. Da löscht der Schall von hinten den Schall von vorne aus, da der Schall von hinten phasenverkehrt zum vorderen ist. Dadurch entsteht eine Richtcharakteristik ("Dipol-8") und ein starker Abfall des Pegels zu größeren Wellenlängen und zu großen Abständen hin. Hier zählt die Position der hinteren und vorderen Schallquelle. Wenn man kurz vor der vorderen Schallquelle steht, ist man der vorderen Schallquelle viel näher als der hinteren. Somit ist die Auslöschung recht schwach, man bekommt viel Bassenergie ab. Wenn man sich weit von der vorderen Schallquelle entfernt, sind vordere und hintere Schallquelle verhältnismäßig zum Hörabstand viel näher beisammen. Somit ist auch der hintere Schall dem vorderen fast phasenverkehrt und löscht ihn somit weitgehend aus. ------
Wenn ein solcher Subwoofer nun im Raum sehr nah am Hörplatz platziert wird und frei aufgestellt wird (viel Wandabstand benötigt!), bekommt der Hörplatz viel Schallleistung ab und der der zu den weiter entfernten Wänden gelangende Schall hat aufgrund der Auslöschung viel weniger Pegel. Es wird hier also nur ein schwaches Signal von den Wänden reflektiert. Somit entstehen nur Stehwellen, die im Verhältnis zum "Direktschall" am Hörplatz von viel geringerem Pegel und somit viel geringerem Einfluss sind.
Hier sei noch erwähnt, dass durch den vorn-hinten phasenverkehrt emittierten Schall ein solcher Subwoofer als "Schnellewandler" funktioniert und Raummoden im Druckminimum maximal anregt.
Uoah, anspruchsvoll... viel Denkarbeit war das.
Wie sieht das nun konkret aus? Der Subwoofer muss sehr nah am Hörplatz sein. Also unter etwa einem Meter. Die Wände müssen weit weg sein. Also die Aufstellung sollte in einem größeren Raum sein. Über 20m² sage ich pauschal. Nichts für kleine Räume oder wandnahe Aufstellungen. Ebenso kann man hier mehr oder weniger nur einen Hörplatz pro Subwoofer haben. An sich also eine Freak-Konstruktion. Der Bass ist dafür aber total störfrei und einfach nur brutalst geil! Von keiner Subwooferanordnung (außer vielleicht DBA) habe ich bis jetzt einen so guten Bass gehört. Außerdem: Dieser Sub lässt sich problemlos "integrieren". Hach, das Leben ist hart. (Wenn man sich aber intelligent anstellt, kann man eine solche Anordnung tatsächlich gut und optich unauffällig realisieren.)
Praxis? Es funktioniert natürlich! Habe ich den Sub in 50cm Abstand zu meinem Kopf, habe ich einen total raummodenfreien Bass. Klingt arschgeil. Stehe ich aber in 3 Meter Entfernung zum Sub, höre ich fast nichts. (---- WOW! Absolut Mitbewohner-/Nachbarschaftsfreundlich!!!)
So ein Subwoofer sieht beispielsweise so aus:
Beispielsmaße für ein 30cm-Chassis:
oben: B*H*T: 35cm*20cm*50cm
unten: B*H*T: 40cm*40cm*20cm
(...gar nicht so groß)
Keine vielen Subwoofer, nur ein Chassis in einem einfachen Gehäuse, das keines ist. Das ist nicht teuer. Ein für diesen Zweck geeignetes Peerless SLS-12 kostet etwa 80 (oder weniger). Man bräuchte hierzu noch einen EQ, eine Weiche und eine Endstufe. Das lässt sich gebraucht für insgesamt unter 200 realisieren und (achtung, jetzt werd ich böse) klingt tausendmal besser als ein 1000er in euren Dröhnkammern. Raumakustikverbesserungsmaßnahmen im Wert von 200 können dagegen klanglich ebenso nicht anstinken.
EDIT: Post am 3. Juni 06 überarbeitet.
Ich bin vorerst noch etwas zurückhaltend, da ich das wirkliche Interesse für nicht allzu hoch einschätze, und präsentiere euch nur einen meiner Gedankenergüsse. Falls weiteres Interesse besteht, kann ich ja noch ein paar Dinge zu anderem Zeugs schreiben. Ich würde mich über viel Kritik (positiv wie auch negativ) sehr freuen. (Ich schreib ja nicht umsonst eine gute Stunde hier rum. ) Mich würde es freuen, wenn hier jemand mitliest und etwas nicht versteht oder etwas besser weiß, dass dieser sofort sein Anliegen hier mitteilt. "Wer nicht fragt, bleibt dumm."
Mehr oder weniger habe ich es zu meinem Ziel meines Hobbys "HiFi-Technik" gemacht, klanglich und auch optisch hochqualitativste Lösungen bei absolut geringem Kostenaufwand zu "entwickeln". Driftet nun am Thema Nubert vorbei, wofür ich mich entschuldige. (Ein Blick über den Tellerrand schadet nicht.)
---- super Bass super günstig ----
Ihr kennt ja die entstehenden Nebeneffekte eines Subwooferkaufs, die einem den ganzen Spaß versauen:
- Subwoofer lassen sicht schlecht "integrieren"
- Subwoofer sind allgemein "aufstellungskritisch"
- Subwoofer klingen lahm
- Subwoofer dröhnen
- Subwoofer zerstören den Klang
- ...
Hauptschuld haben daran diese bösen Wellen, die in unseren Räumen rumstehen.
Wie bekommt man die Stehwellen weg? Schaumstoffabsorber größer als Dinosaurier oder etwas weniger große Resonatoren sind, so zumindest meine Erfahrung mit euch , eher unerwünscht; aber sehr wirksam, wenn großzügig eingsetzt. Für Raumakustikverbesserungen braucht man entweder einen Experten oder viel Zeit/Wissen/Messequipment/Geld/Nerven/Geschick im Handwerken (ups, ich wiederhole mich). Wie bekommt man also so wenig Raummodeneinflüsse wie möglich ohne hässliche Holz/Schaumstoffklötze? Ist eigentlich einfach zu lösen... man muss nur drauf kommen.
Okay, denken wir nach! Wenn wir nicht an der Raumakustik selbst herumdoktern dürfen/möchten, müssen wir lautsprecherseitig was machen. Normale Subwoofer strahlen wie eine Kugel. Es wird also viel Energie in den Raum gepumpt, obwohl man selbst eigentlich nur wenig davon braucht. Aha! Es muss also ein Subwoofer her, der der Hörposition genügend Bassenergie schenkt, dem Rest des Raumes aber so wenig wie möglich. Okaaay... hmm... aha!
------ Wir haben doch schon ein bisschen was von Dipol-Subwoofer gehört. Die machen doch soetwas ähnliches. Akustischer Kurzschluss ist also angesagt. Da löscht der Schall von hinten den Schall von vorne aus, da der Schall von hinten phasenverkehrt zum vorderen ist. Dadurch entsteht eine Richtcharakteristik ("Dipol-8") und ein starker Abfall des Pegels zu größeren Wellenlängen und zu großen Abständen hin. Hier zählt die Position der hinteren und vorderen Schallquelle. Wenn man kurz vor der vorderen Schallquelle steht, ist man der vorderen Schallquelle viel näher als der hinteren. Somit ist die Auslöschung recht schwach, man bekommt viel Bassenergie ab. Wenn man sich weit von der vorderen Schallquelle entfernt, sind vordere und hintere Schallquelle verhältnismäßig zum Hörabstand viel näher beisammen. Somit ist auch der hintere Schall dem vorderen fast phasenverkehrt und löscht ihn somit weitgehend aus. ------
Wenn ein solcher Subwoofer nun im Raum sehr nah am Hörplatz platziert wird und frei aufgestellt wird (viel Wandabstand benötigt!), bekommt der Hörplatz viel Schallleistung ab und der der zu den weiter entfernten Wänden gelangende Schall hat aufgrund der Auslöschung viel weniger Pegel. Es wird hier also nur ein schwaches Signal von den Wänden reflektiert. Somit entstehen nur Stehwellen, die im Verhältnis zum "Direktschall" am Hörplatz von viel geringerem Pegel und somit viel geringerem Einfluss sind.
Hier sei noch erwähnt, dass durch den vorn-hinten phasenverkehrt emittierten Schall ein solcher Subwoofer als "Schnellewandler" funktioniert und Raummoden im Druckminimum maximal anregt.
Uoah, anspruchsvoll... viel Denkarbeit war das.
Wie sieht das nun konkret aus? Der Subwoofer muss sehr nah am Hörplatz sein. Also unter etwa einem Meter. Die Wände müssen weit weg sein. Also die Aufstellung sollte in einem größeren Raum sein. Über 20m² sage ich pauschal. Nichts für kleine Räume oder wandnahe Aufstellungen. Ebenso kann man hier mehr oder weniger nur einen Hörplatz pro Subwoofer haben. An sich also eine Freak-Konstruktion. Der Bass ist dafür aber total störfrei und einfach nur brutalst geil! Von keiner Subwooferanordnung (außer vielleicht DBA) habe ich bis jetzt einen so guten Bass gehört. Außerdem: Dieser Sub lässt sich problemlos "integrieren". Hach, das Leben ist hart. (Wenn man sich aber intelligent anstellt, kann man eine solche Anordnung tatsächlich gut und optich unauffällig realisieren.)
Praxis? Es funktioniert natürlich! Habe ich den Sub in 50cm Abstand zu meinem Kopf, habe ich einen total raummodenfreien Bass. Klingt arschgeil. Stehe ich aber in 3 Meter Entfernung zum Sub, höre ich fast nichts. (---- WOW! Absolut Mitbewohner-/Nachbarschaftsfreundlich!!!)
So ein Subwoofer sieht beispielsweise so aus:
Beispielsmaße für ein 30cm-Chassis:
oben: B*H*T: 35cm*20cm*50cm
unten: B*H*T: 40cm*40cm*20cm
(...gar nicht so groß)
Keine vielen Subwoofer, nur ein Chassis in einem einfachen Gehäuse, das keines ist. Das ist nicht teuer. Ein für diesen Zweck geeignetes Peerless SLS-12 kostet etwa 80 (oder weniger). Man bräuchte hierzu noch einen EQ, eine Weiche und eine Endstufe. Das lässt sich gebraucht für insgesamt unter 200 realisieren und (achtung, jetzt werd ich böse) klingt tausendmal besser als ein 1000er in euren Dröhnkammern. Raumakustikverbesserungsmaßnahmen im Wert von 200 können dagegen klanglich ebenso nicht anstinken.
EDIT: Post am 3. Juni 06 überarbeitet.