Neben der Suche nach Perfektion in den Lautsprechereigenschaften selbst ist es also die Aufgabe des Entwicklers, die geometrische Form und die Abstrahleigenschaften des Lautsprechers so zu optimieren, dass das mit hoher Wahrscheinlichkeit in den meisten Räumen funktioniert!
das steht so in "Technik >satt<"
und ich möchte hier meine Sicht der Dinge über die
vermeintliche Thematik
Präsenzsenke kundtun:
1)
@TBien hat recht, der LS hat sie auf Achse nicht, das ist aber noch nicht alles, denn ...
2)
@crz und
@DukeNukem haben auch recht, am Hörplatz gibt es sie, andeutungsweise auch bei
@Aygoony, (gemessen!) fast immer ...
3) und
@Metal Mike hat nicht recht, denn das ist mit anderen LS nicht anders, auch fast immer ...
(wenn nicht, dann gibt's wieder andere Nachteile, there is no free lunch
)
und das ist auch
nicht unerwünscht, denn dieser fürs Gehör besonders sensible Bereich soll uns nicht nerven, und nicht ins Harte gehen, aber auch nicht zu stark abfallen, denn da geht's auch beispielsweise um Lokalisierungsinformationen und Stimmfarben, das "Gesamtkunstwerk" ergibt sich also immer aus einer Gratwanderung
zur Erklärung verwende ich aufgrund der imho plakativen Ähnlichkeiten hier Messungen von "soundandrecording" der nuPro A-500 (
https://www.soundandrecording.de/equipm ... 0-im-test/), wenngleich das alles bei jedem LS im Detail natürlich anders aussieht, aber hier soll's ja ums Prinzip gehen)
gut zu sehen hier auf Achse eine Anhebung im Hochton, aber keine Senke in den Mitten
und hier sieht man erstens, wie die Breite der Abstrahlung sich im Hochton verengt, es kommt da also hauptsächlich Direktschall und wenig Energie über Raumreflexionen am Hörplatz an, (vermutlich
) um das auszugleichen wurde der Pegel auf Achse etwas angehoben, siehe oben "rote" Linie, aber auch die Stoffabdeckung schluckt Hochtonenergie, oben "grüne" Linie
zweitens sieht man, dass im Bereich der Trennfrequenz und darunter von etwa 1 bis 2 kHz der Pegel der seitlichen Abstrahlung geringer ist, über seitliche Raumreflexionen kommt also hier weniger Energie am Hörplatz an, eine Messung "sieht" nur die Summe, wir hören aber - wenn überhaupt - nur eine geringfügige Zurücknahme, weil wir - unser Gehör und Gehirn - Reflexionen durch die zeitliche Verzögerung unbewusst vom Direktschall unterscheidet, das steigert das räumliche Empfinden, und lässt die "Senke" im gemessenen Pegel der seitlichen Informationen für uns stark an Bedeutung verlieren!
detto werden drittens aus dem gleichen Grund gegebenenfalls stärkere Raumrückkopplungen bei 3kHz von uns eher nicht als harsch gehört - auch wenn Messungen das glauben machen könnten - sondern nahezu unabhängig vom Direktschall beispielsweise als besonders exakte Ortbarkeit gehört
in der vertikalen Betrachtung sieht man, warum Boden- und Deckenreflexionen besonders im Auge zu behalten sind, rund um 2kHz wird der Pegel unter Winkel durch Überlagerungen der Abstrahlung des Hoch- und Mitteltöners sehr viel stärker beeinflusst als oben horizontal, deshalb sind dicke Teppiche und Deckensegel auch hier im Forum so beliebte Klangtuningmaßnahmen
und auch das für diese Diskussion ursächliche angebliche Loch in den oberen Mitten meines setups kommt vermutlich überwiegend von der stärkeren Einschnürung der steilwinkeligen Reflexionen oben über meine Dachschräge, ohne dass das subjektiv so klar wahrnehmbar wäre, bestenfalls - oder schlechtestenfalls - in Nuancen
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womit sich der Kreis hoffentlich schließt, eine lineare Abstimmung auf Achse ist nicht gleich auch linear unter Winkeln, bei weitem nicht, aber der Einfluss ist durch Messung des Summenpegels am Hörplatz nicht einfach erklärbar, das muss/sollte man einordnen können, deshalb ist "Klang" nicht messbar, was unsere Messungen imho nicht nutzlos macht, aber leider oft zu falschen Schlussfolgerungen führt