Nutria hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 13:01
Wenn ich in die Raumecken gehe und dann Musik höre - auf welche Weise ziehe ich denn dann Rückschlüsse von dem Gehörten auf die vorhandenen Probleme bezüglich Wänden und Glas? Das ist mir grad noch nicht klar.
Viele Grüße, Jan
Du hörst ja, wie sich der Frequenzgang an der linken und rechten Seite voneinander unterscheidet.
Das was dort zu viel ist, wird in den Raum zurück reflektiert und führt zum Ungleichgewicht.
Ziel sollte es sein, dass der Klang im gesamten Raum noch homogener wird.
Auch wenn dir das nur teilweise gelingen wird- Da der Unterschied wie du schreibst nicht allzu groß ausfällt, sollte sich eine Besserung erzielen lassen.
Um mehr Homogenität im Bass zu erreichen, kannst du z.B. den Tiefbass unter 80 HZ auf einen Subwoofer auslagern und diesen weiter rechts näher am Glas aufstellen, sodass der Bass im gesamten Raum bzw. rechts und links gleichmäßiger klingt.
Raummoden unter 80 HZ solltest du grundsätzlich versuchen zu meiden oder per EQ vorsichtig absenken.
Auch kannst du den Bass deiner Boxen links zur Wandseite mehr absenken und rechts zur Glasseite mehr anheben bzw. die Höhen rechts vorsichtig bei etwa 16 kHZ breitbandig absenken.
Das Herumdoktern per EQ mit unterschiedlichen Settings für de rechte und linke Seite macht jedoch erst dann Sinn, wenn der Raum durch die Aufstellung der Bässe und z.B. einen Akustikvorhang rechts so gut wie möglich optimiert ist.
Oder anders: Auch ohne EQ sollte es zu 80% passen.
Denn ein EQ macht den Klang nicht zwingend besser. Er kann leichte tonale Differenzen oder Dröhnen im Raum minimieren aber keine gröberen Probleme bei der Aufstellung kompensieren. Der Raum macht weiterhin den Klang.
Und: Für das Absenken ist ein EQ besser als für das Anheben geeignet.