Antischall scheidet ja aus, weil die meisten Formen des Tinitus durch Nervenreizungen entstehen und gar kein wirklicher Schall existiert. Was es gibt, ist ein zeitweiliges Brummen und Zirpen, dass durch Ablagerungen (Mineralien) entsteht, die im Innenohr in Bewegung sind und für Effekte sorgen (und z.T. sogar Gleichgewichtsprobleme machen können). Allenfalls das könnte man theoretisch kompensieren.
Es gibt aber Ansätze, das Gehör zu desensibilisieren, indem man den Ton, der vorherrscht, lauter draufgibt, um das Gehirn zu veranlassen, ihn verstärkt wegzublenden. Soweit mir berichtet wird, scheint das auch oft zu funktionieren. Und dann gibt es eben einfach Rauschen und Musik zum Maskieren. Beim Rauschen ist es oft zweckmäßig, die Störfrequenz abzusenken.
Zu der anderen Thematik "Sinneshaare kaputt": Meistens gehen die empfindlichen zuerst kaputt, während unempfindliche desselben Frequenzbereichs noch funktionieren. Dann greift das Hörgerät ein und komprimiert das Signal mit einem Dynamikkompressor:
1. werden leise Signale angehoben, damit sie wieder hörbar werden
2. werden laute Signale abgesenkt, um den generell existenten Maskierungseffekt durch laute Signale zu mindern und auch das Ohr vor weiteren Schäden zu bewahren.
Es ist also dringlich anzuraten, dass man ein Hörgerät benutzt, wenn man schon Defizite hat und nicht etwa alles etwas lauter zu hören! Das ändert nämlich die Relativlautstärken nicht, hilft also den leisen Tönen nicht, sondern beschleunigt sogar noch obendrein den Niedergang. Man darf nicht außer Acht lassen, dass es einen Grund gibt, für die Schäden und oft genug war das eben schon die zu laute Musik.
Die noch mehr aufzudrehen ist also XXX