Hallo alle miteinander,
um Missverständnisse auszuräumen:
Ich hatte lediglich den Eindruck, dass unser typisches Bestreben, die Dinge in die Perfektion zu treiben, Tea mglw. von vornherein daran hindert, das Projekt anzugehen, weil er nur noch Probleme und exorbitante Kosten auf sich zurollen sieht. Deswegen wollte ich dieses Perfektionsstreben ein bisschen relativieren.
Und ich wollte meine Begriffsvorstellung von "ausgewogener" Raumakustik näher definieren, nämlich eher im Sinne von "nicht katastrophal", "nicht unerträglich".
Also bitte, raw, wenn du dich persönlich angegriffen gefühlt haben solltest: das war nicht meine Absicht.
Zum technischen Thema:
Die Raumlänge von 8,6 m führt zu einer ersten Längsmode bei 20Hz. Weil so tiefen Tönen nur mit riesigem Aufwand beizukommen ist würde ich vorschlagen, ggf. lieber am Sub den "Low Cut"-Schalter auf 30Hz zu stellen (und kein ABL für die nuBox580 einzusetzen), um sich die Geschichte zunächst einmal ein bisschen zu erleichtern. Ab der zweiten Längsmode ist die Geschichte durch geeigneten (und verfügbaren) Wandabstand zu entschärfen. Die Quermoden (erste Quermode 40 Hz) treten durch zwei Standboxen und vielleicht einen zweiten Sub nicht ganz so heftig in Erscheinung.
Hinsichtlich eventueller Wandverkleidungen habe ich mal ein bisschen gegoogelt. So ganz einfach scheint die Geschichte nicht zu sein, wenn man es treffsicher konstruieren will, aber es wäre vielleicht doch eine aussichtsreiche Geschichte, wenn man sich damit beschäftigt, bevor man mit dem Ausbau anfängt. Geeignete biegeweiche Materialien mit etwas Abstand vor der harten Wand und eingelegtem Dämmmaterial sollen als Plattenschwinger wirken und ein gewisses Bassabsorptionsvermögen aufbringen. Bei der Gelegenheit kann es auch Sinn machen, Verkleidungen aufzubringen, die die Wände anschrägen (bspw. die Raumecken ein Stück verkleiden).
U.u. ist dünnes Sperrholz für die Verkleidungen auch besser geeignet. Rigips-Platten sollten nur einfach beplankt werden und mit relativ großem Rahmenabstand.
Meine Intention dabei wäre eben, dass man jetzt vorab informiert eventuell nötige Ausbaumaßnahmen ohne großen Aufwand nur ein bisschen gezielter ansetzen muss und dabei später teure Absorber sparen könnte.
(Es soll übrigens auch Akustikputz geben.)
Vielleicht hilft diese Seite hierbei ein wenig weiter?
http://fasae.ibpmw.uni-essen.de/ibpm/st ... .htm#26064
Die einseitige Dachschräge ist nicht ideal, weil der Raum damit unsymmetrisch wird, aber mit diesem Manko wird man wohl mehr oder weniger leben müssen. "Der ganze Krempel" in Herrn Nuberts Labor wirkt eher als Diffusor denn als Absorber. Ein passend platzierter Teppich und schöne Sofas (wegen des spärlich möblierten Zimmers eher stoff- als lederbezogen) und unordentlich bestückte Bücherregale helfen bestimmt auch und vielleicht ist der Rest der Familie ganz froh, einen Teil der Literatur im Heimkinoraum versenken zu können. Die Regale sollten dann passenderweise an den per Spiegel als Direktreflexionszonen ermittelten Stellen aufgestellt werden - vielleicht gleichen Regale u.ä. an der glatten Wand den Unterschied zur Dachschräge etwas aus.
Ich bin auch kein Experte für solche Sachen, das vorstehende ist also mehr so als Such- und Experimentieranstoß gemeint. Vielleicht sollte der erste Schritt sein, den leeren Dachraum zu betreten, einfach mal in die Hände zu klatschen und ein kleines Selbstgespräch zu führen. Und einfach mal zu hören, wie der Raum "darauf antwortet".
Edit: Während ich so vor mich hin schrieb und suchte, sind etliche Antworten eingetrudelt, aber ich lass das jetzt trotzdem so stehen.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt