Hallo,
Frank Klemm hat geschrieben:Der Sinn eines Filters ist nicht nur, den Frequenzgang auf das Arbeitsbereich
einzuschränken, sondern auch das Chassis vor Signalen zu schützen, die
es zwar nicht abstrahlt, die es aber mechanisch belasten oder zerstören.
Schon richtig, ich bezog mich mit meiner Kritik eher auf die unterschiedlichen Phasensteilheiten zwischen HP und TP. Der Sinn erschliest sich mir nicht, es sei denn man geht davon aus, das die Lautsprecher schon akustisch am Ende des Arbeitsbereichs sind.
Typische Tieftöner sind mechanisch am empfindlichsten unterhalb des Arbeitsbereichs.
Ein Filter reduziert hier zwar kaum noch den Amplitudenfrequenzgang, aber
die Membranauslenkungen.
[...]
Noch schlimmer sieht es bei BR-Systemen aus. Akustisch zwar ein Filter 4. Ordnung,
mechanisch ist die belastung unterhalb des Arbeitsbereichs noch schlimmer.
Irgendwann meine ich ein Posting von AH gelesen zu haben, das Subsonicfilter auch den hörbaren Bereich beeinflussen. Kann mich jetzt aber nicht mehr genau erinnern.
Zum Thema Gruppenlaufzeit:
Die Trennung des Subwoofers mit einem Tiefpaß hoher Ordnung ist in mehrerlei
Hinsicht technisch sinnvoll.
Zum einen muß man den Frequenzgang besonders ab 300 Hz unter -40 dB drücken,
damit der Sub unhörbar bleibt. Filter hoher Ordnung sind hier besser als Filter
niedriger Ordnung, man kann die Trennfrequenz höher ansetzen und hat im
Übertragungsbereich weniger Verzerrungen.
Kann man theoretisch, wenn man nicht auf das Bassmanagement der Consumer AV-Receiver angewiesen wäre...
Dann könnte man zwischen dem Hochpass für die Satelliten und dem Tiefpass für den LFE unterschiedliche Trennfrequenzen nutzen (zB: HP 80Hz, TP 150Hz).
Das ist natürlich nur möglich wenn bei einem normalen AVR Bassmanagement keine nicht Tiefbassanteile vom LFE Kanal an die Mains umgeleitet werden, wenn sie höher sind als die Trennfrequenz.
Zum zweiten sagt die Ordnung so gut wie gar nichts aus. Die Regel mit
90°/Ordnung ist für werdende Ings geeignet, nicht zu wesentlich mehr.
Sie beschreibt die Drehung von Tiefpässen für f -> +oo. Interessanter
ist der Verlauf der Gruppenlaufzeit. Einen sehr schönen Verlauf haben z.B.
Besselfilter hoher Ordnung. Die haben bis weit ins Sperrbereich eine
sehr konstante Gruppenlaufzeit.
Dass die Phasendrehung fliessend erfolgt ist klar.
Trotzdem ist es ne nette Faustregel zum Überschlagen für Ingenieure.
In meinem Denon AVR-1905 sind Butterworthfilter, zumindest lässt der FG der Satellitentrennung das vermuten.
Nette Grafiken, womit wurden die erstellt (gnuplot?).
cu,
Stefan