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Emphasis und Indices

Diskussionen über klassische Zwei-Kanal-Geräte wie Verstärker, CD-Player, Plattenspieler
ta
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Beitrag von ta »

Das heißt, CDs mit Emphasis klingen besser (wegen dem Zusatzbit), haben oft die "hochwertigere Musik" (keine Ballermann Hits Vol. 999) und wurden mit mehr Aufwand gemastert (anstelle mit Nero einfach die WAVs auf nen Rohling geklatscht und daraus den Glasmaster erstellt...), weil die Tracks emphasized werden mußten.

Oder kann man das so pauschal nicht sagen?

Und was genau ist Noise Shaping?
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

ta hat geschrieben:Das heißt, CDs mit Emphasis klingen besser (wegen dem Zusatzbit), haben oft die "hochwertigere Musik" (keine Ballermann Hits Vol. 999) und wurden mit mehr Aufwand gemastert (anstelle mit Nero einfach die WAVs auf nen Rohling geklatscht und daraus den Glasmaster erstellt...), weil die Tracks emphasized werden mußten.

Oder kann man das so pauschal nicht sagen?
Das kann man nicht so pausal sagen.
Das ganze wird nur dann interessant, wenn das Quantisierungs-Rauschen zu irgendeinem Augenblick hörbar wird. Bei modernen Popproduktionen ist die
Wahrscheinlichkeit dafür exakt 0.

Ich habe gestern dem Behringer CDs angeboten, deren Pegel um 60 dB reduziert
war. Selbst da war während der Titel kein Rauschen zu hören.
Und was genau ist Noise Shaping?
Kennst Du das Shannon-Hartley-Theorem?
Zuletzt geändert von Frank Klemm am Do 11. Aug 2005, 13:58, insgesamt 1-mal geändert.
ta
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Beitrag von ta »

Frank Klemm hat geschrieben: Kennst Du das Shannon-Hartley-Theorem?
Nein. :oops: Leider nicht.

Auch Wikipedia kann weder mit Noise Shaping noch Shannon-Hartley-Theorem was anfangen...
Das normale Shannon ist mir soweit einleuchtend, daß man ein Signal mit der doppelten der maximal vorkommen könnenden Frequenz abtasten muß, um es reproduzieren zu können..... aber diese ganzen Integrale und Ableitungen bei Wikipedia 8O check ich net wirklich.... :roll:

Und wegen dem Klirrfaktor - ich dachte irgendwo gehört zu haben daß sich ein einfacher digitaler EQ (z.B. in nem Soundkartentreiber) immer negativ auf den Klirrfaktor auswirkt :?: Deswegen kam ich bei der Emphasis drauf, die ja sowas auch irgendwie macht..... :?
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Koala
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Beitrag von Koala »

ta hat geschrieben:Auch Wikipedia kann weder mit Noise Shaping noch Shannon-Hartley-Theorem was anfangen...
Versuch's mal bei den anglistischen Nachbarn ;)

greetinsg, Keita
ta
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Beitrag von ta »

Hey cool darauf bin ich irgendwie gar nicht gekommen!

:oops:

THX!!
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

ta hat geschrieben:
Frank Klemm hat geschrieben: Kennst Du das Shannon-Hartley-Theorem?
Nein. :oops: Leider nicht.

Auch Wikipedia kann weder mit Noise Shaping noch Shannon-Hartley-Theorem was anfangen...
Die Wikipedia sollte man bei technischen Dingen ohnehin meiden. Statt fundierten
Wissen (was ja nicht unbedingt unverständlich heißen muß) steht dort vieles auf dem
Niveau von RTL und PRO7.

Auf der de.wikipedia.org sieht es da sehr grauslich aus, auf en.wikipedia.org hat man
wenigstens eine gemischte Qualität der Artikel.
ta hat geschrieben: Das normale Shannon ist mir soweit einleuchtend, daß man ein Signal mit der doppelten der maximal vorkommen könnenden Frequenz abtasten muß, um es reproduzieren zu können..... aber diese ganzen Integrale und Ableitungen bei Wikipedia 8O check ich net wirklich.... :roll:
Shannon hat bis 2001 gelebt. Er hat mehr als nur einen fundamentalen Satz der
Informationstechnik ausgeheckt.

Das bekannteste ist das Nyquist-Shannon-Theorem:
Die Abtastfrequenz eines bandbegrenzten Signal muß (mindestens) doppelt so groß wie dessen Bandbreite sein, damit es (exakt) rekonstruiert werden kann.

=> Signal mit einer Bandbreite von 0 bis 20 kHz muß z.B. mindestens mit 40 kHz abgetastet werden.
=> Signal mit einer Bandbreite von 440 bis 470 kHz muß z.B. mindestens mit 60 kHz abgetastet werden.
=> Signal mit einer Bandbreite von 3400 bis 5500 kHz muß z.B. mindestens mit 4200 kHz abgetastet werden.
=> Signal mit einer Bandbreite von 87 bis 108 MHz muß z.B. mindestens mit 42 MHz abgetastet werden.

Shannon-Hartley-Theorem:
Die Kanalkapazität C eines Kanals mit normalverteiltem Rauschen berechnet sich zu:

C = Int log2 (1+SNR(f)) df

Damit kann über einen verrauschten analogen Kanal nur Information mit

C < Int log2 (1+SNR(f)) df

übertragen werden.

Umgedreht gilt aber eben auch:

Über einen Kanal mit der Kanalkapazität C kann ein beliebiges Signal mit einem SNR übertragen werden, wenn

Int log2 (1+SNR(f)) df < C

erfüllt ist.

SNR ist dabei als Verhältnis der Gesamtleistung durch die Rauschleistung zu verstehen.
10 pW Gesamtleistung, 9 pW Signalleistung und 1 pW Rauschleistung ergibt ein SNR von 10.

Noise Shaping nutzt eben aus, daß SNR(f) keine Konstante sein muß, sondern eine
Funktion von f sein kann.

In schlechtem Englisch hatte ich das mal hier niedergeschrieben:

http://hydrogenaudio.org/musepack/klemm ... ither.html
Und wegen dem Klirrfaktor - ich dachte irgendwo gehört zu haben daß sich ein einfacher digitaler EQ (z.B. in nem Soundkartentreiber) immer negativ auf den Klirrfaktor auswirkt :?: Deswegen kam ich bei der Emphasis drauf, die ja sowas auch irgendwie macht..... :?
Klassisch ist bei der Wiedergabe am Ausgang des DA-Wandlers eine RCR-Kombination
in den Signalweg geschaltet worden.

Code: Alles auswählen

         1 kOhm              75 Ohm (Schutzwiderstand)
   |\      ___        |\       ___
---| >----|___|---+---| >-----|___|--->
   |/             |   |/
                 _|_
                 | | 428,571428 Ohm
                 |_|
                  |
                 _|_ 50 nF
                 ---
                  |
                   \
                  _ \
                  |
                 _|_
                
Wenn der DA-Wandler relevante Verzerrungen erzeugt, die vergleichbar oder
höher als die theoretischen Grenzen der Quelle sind, ist diese Implementierung
sinnvoll.

Heutzutage ist das eher nicht mehr notwendig, es gibt DACs mit mittlerweile
effektiv(!) 19 bis 20 bits, gestackte DACs erreichen bis 22 bit.
In den Anfangszeiten hat man sich mit effektiv 12,5 bis 13,5 bit rumgeschlagen.

Ansonsten hat JEDER DAC mit Oversampling ohnehin einen internen Digitalfilter.
Mit und ohne Preemphasis hat dieser nur unterschiedliche Koeffizienten.

Code: Alles auswählen

Multibit:
                                     Preemphasis
                                         |
                                         v
 44,1 kHz +-------------+ 88,2 kHz +-------------+ 352,8 kHz 
--------->| 128 TAP FIR |--------->| 24 TAP FIR  |---------->
  16 bit  +-------------+  24 bit  +-------------+  24 bit   

352,8 kHz +--------------+ 352,8 kHz +--------+ analog +-----+ analog +---------+
--------->| Noise-Shaper |==========>| 4 DACs |=======>| Sum |------->| Lowpass |--->
 24 bit   +--------------+ 4x16 bit  +--------+   x4   +-----+        +---------+


WenigBit:
                                                               Preemphasis
                                                                    |
                                                                    v 
 44,1 kHz +-------------+ 88,2 kHz +-------------+ 352,8 kHz +-------------+ 1411,2 kHz 
--------->| 128 TAP FIR |--------->| 24 TAP FIR  |---------->|  8 TAP FIR  |----------->
  16 bit  +-------------+  24 bit  +-------------+  24 bit   +-------------+   24 bit   


1411,2 kHz +--------------------------+ 22579,2 kHz +--------+ analog +-----+ analog +---------+
---------->| Oversampled Noise-Shaper |============>| 8 DACs |=======>| Sum |------->| Lowpass |--->
  24 bit   +--------------------------+   8x1 bit   +--------+   x8   +-----+        +---------+
Weiterhin gibt es noch mit dem Wort Shannon: Shannon-Fano-Kodierung
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maks
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Beitrag von maks »

Frank Klemm hat geschrieben:
Die Wikipedia sollte man bei technischen Dingen ohnehin meiden. Statt fundierten
Wissen (was ja nicht unbedingt unverständlich heißen muß) steht dort vieles auf dem
Niveau von RTL und PRO7.

Auf der de.wikipedia.org sieht es da sehr grauslich aus, auf en.wikipedia.org hat man
wenigstens eine gemischte Qualität der Artikel.
So radikal würd ich die Wikipedia nicht abwerten. In Sachen Physik zumindest sind dort einige Sachen wirklich gut und fundiert aufbereitet. Natürlich können sie nicht mit einem fetten Lehrbuch mithalten - das ist aber auch nicht der Sinn der Sache.

Nur so nebenbei - möcht ja nicht zuviel OT abgleiten.

so long...
maks
Musik: Squeezebox Touch|nuConnect AmpX|NuVero 10|Sennheiser Momentum 2 OE
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

maks hat geschrieben:
Frank Klemm hat geschrieben:
Die Wikipedia sollte man bei technischen Dingen ohnehin meiden. Statt fundierten
Wissen (was ja nicht unbedingt unverständlich heißen muß) steht dort vieles auf dem
Niveau von RTL und PRO7.

Auf der de.wikipedia.org sieht es da sehr grauslich aus, auf en.wikipedia.org hat man
wenigstens eine gemischte Qualität der Artikel.
So radikal würd ich die Wikipedia nicht abwerten. In Sachen Physik zumindest sind dort einige Sachen wirklich gut und fundiert aufbereitet. Natürlich können sie nicht mit einem fetten Lehrbuch mithalten - das ist aber auch nicht der Sinn der Sache.
An vielen Stellen sieht es ziemlich übel aus. Das schließt nicht aus, daß es gute
Seiten gibt. Aber für den Normalbenutzer ist das ganze ziemlich gefährlich.
Halbwissen, Viertelwissen und Meinungen sind eher die Regel. Populäre Spezialfälle
werden als generische Lösungen hingestellt. Physik geht vielleicht noch, schlimmer
sieht noch die Technik aus.

* http://de.wikipedia.org/wiki/Longitudinalwellen
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Beitrag von maks »

Nun ja die Erklärung ist ja wohl nicht falsch und beschreibt das wesentliche?

so long...
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