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Erfahrungsbericht: DEQ2496 als Modenkiller und ATM-Ersatz

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
Philipp
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Erfahrungsbericht: DEQ2496 als Modenkiller und ATM-Ersatz

Beitrag von Philipp »

So, anlässlich des Großereignisses, über das ich im Folgenden berichten werde, mach ich mal einen neuen Fred auf.

Für diejenigen, dies noch nicht mitbekommen haben:
Ich habe mir jüngst einen Behringer Ultracurve Pro DEQ 2496 angeschafft, um damit meine Dröhnfrequenzen zu unterdrücken. Außerdem habe ich mit der Option geliebäugelt, evtl. mein ATM durch geeignete EQ-Einstellungen zu "simulieren".
Das Fazit gleich vorweg: der Ultracurve meistert beide Aufgaben mit Bravour!

Bevors losgeht, möchte ich darauf hinweisen dass so ein Gerät immer nur eine Zweite-Wahl-Lösung darstellt. Absorber oder ähnliches sind immer vorzuziehen, aber manchmal macht einem halt die Optik einen Strich durch die Rechnung. Und aktive Absorption ist schlichtweg ein sauteurer Spaß.


Zunächst zum Gerät an sich:

Die für mich relevanten Funktionen sind der Graphische Equalizer (für die grobe ATM-Simulation), der parametrische Equalizer (Feineinstellungen sowie Raumkorrekturen) sowie der Real-Time-Analyzer (zur Einmessung).
Ansonsten gibts noch viele weitere "Spielzeuge", die ich aber im Moment noch gar nicht getestet habe.
Erfreulich ist, dass das Gerät sich absolut NICHT störend bemerkbar macht, weder durch mechanisches Brummen noch durch Störgeräusche aus den Boxen. Die Menüführung ist ob der zigtausend Funktionen zwangsläufig komplex, aber logisch und leicht nachzuvollziehen. Also nur positives bei der B-Note zu vermerken. (Die Optik ist natürlich nicht gerade HiFi-tauglich, was mir aber relativ egal ist. Manch einer könnte sich daran evtl. stören)

Mein CD-Player ist digital angeschlossen, nutzt jetzt also die Wandler des Ultracurve. Im direkten Vergleich kommt mir der AKM-Wandler des Ultracurve ein wenig besser vor (die technischen Daten sind zumindest deutlich besser), vermutlich ist das aber Einbildung. Hörbar schlechter ist er jedenfalls nicht, und darauf kommt's schließlich an. :wink:

An weiterem Zubehör sind XLR-Cinch-Adapter für die Ausgänge zum Amp von nöten, außerdem ein Messmikro (ebenfalls von Behringer: ECM 8000) sowie 10 Meter Mikrofonkabel. Alles in allem kein billiger Spaß, etwa 350 Euro. In Anbetracht der Leistungen aber IMHO ein äußerst fairer Preis.


Anwendung:

Zunächst hab ich einfach mal eine kleine ATM-Simulation am graphischen EQ eingestellt. Als Vorlage hat der Messschrieb meines ATMs gedient. Die Simulation klingt bei mir im Zimmer nach gehörmäßigem Eindruck mehr oder weniger identisch wie das richtige ATM. Vermutung: Messtechnisch sicherlich bei weitem nicht so perfekt, aber in Anbetracht dessen, was der Raum aus meinem Signal macht, sind die Unterschiede IMHO zu vernachlässigen.

Dann hab ich mich mal spaßeshalber die automatische Raumeinmessung laufen lassen. Mikrofon an den Hörplatz gestellt, ordentlich aufgedreht und "Start" gedrückt. Zu meiner Bestürzung gabs nicht nur im Bassbereich (dort hab ichs ja auch erwartet), sondern auch bei höheren Frequenzen Korrekturen um einige Dezibel. Hab eine Zeit lang mit korrigiertem FG Musik gehört, hab mich nicht unbedingt vom Hocker gerissen.
Ich vermute, mein Gehör hat sich an den Klang meines Raumes gewöhnt und ist jetzt angesichts der ungewohnten Linearität verärgert. Abgesehen davon weiß ich aber nicht, wie das Mic beispielsweise auf von hinten reflektierten Schall reagiert, bzw. mit welchem Pegel dieser diffuse Schall noch mitgemessen wird. Kann also auch sein, dass die Einmessung nicht wirklich perfekt ist.
Letztenendes ist das aber egal, denn ich bin mit meinem Mittel- und Hochtonbereich sehr zufrieden und will nur den Bass bearbeiten. Die Raumeinmessung hab ich nur aus reinem Interesse mal laufen lassen.

Zuletzt das wichtigste: FG-Entzerrung im Bassbereich.
Gleich vorweg: Sowas ist recht arbeitsintensiv. Die Raumeinmessung spuckt für Frequenzen unter 80 Hertz kaum noch brauchbare Daten aus, man muss also alles "von Hand" machen. Das heißt zunächst: Von 200 Hz abwärte in 1 Hz-Schritten (!) jede einzelne Frequenz messen und den Pegel notieren. Aus diesen Daten müssen dann brauchbare EQ-Einstellungen gewonnen werden, was ein wenig Rechenaufwand erfordert weil am EQ die Bandbreite der Filter in Oktavanteilen und nicht etwa in Hz-Schritten eingestellt wird.
Letztendlich habe ich 5 Filter gesetzt, und zusätzlich noch am graphischen EQ die ATM-Simu ein bisschen angepasst. (Wäre ja Blödsinn, wenn ich beim GEQ 40 Hz um 6 Dezibel anhebe und dann im PEG wieder absenke)
Letztendlich nochmal grob durchgemessen - ich habe jetzt am Hörplatz einen Frequenzgang, der im Bassbereich bis auf zwei sehr schmalbandige Löcher (160 und 94 Hz) halbwegs linear (+/- 3 Dezibel) bis 23 (!!!) Hertz runterreicht.

Das tolle daran: Die Anhebungen sind letztlich deutlich weniger intensiv als mit ATM, sprich ich habe sogar noch größere Verstärkerreserven. Schuld ist der recht kleine Raum, der bereits ab ca. 40 Hz unterstützend mit Roomgain eingreift. Kein Wunder, dass ich mit ATM (dort wird die Box bis 27 Hz freifeld(!)entzerrt) enorme Dröhnorgien entfacht habe. Ich habs mal gemessen: Mit Bassregler auf "linear" hatte ich im Bereich von 36 bis 42 Hz ca. 15 Dezibel zu viel Pegel!


So. Wie klingt's jetzt?

Mit einem Wort: Phänomenal! Ich habe einen enorm trockenen, völlig dröhnfreien Bassbereich, der bei Bedarf auch mal ordentlich drückt (Kickbass wurde um 2 DB angehoben, da hatte ich eine leichte Senke), aber immer sauber und angenehm bleibt. Was schön ist: Der derart getunte Bass kann gerne auch komplett um ein paar Dezibel angehoben werden, ohne dass es gleich in unangenehmem Gedröhne ausartet. Trockener, sauberer Bass, der so richtig in den Magen haut. Das ist zwar nicht mehr linear, macht aber Spaß!
Ich glaube, die meisten Leute haben überhaupt keine Ahnung wie gut eigentlich richtig sauberer Bass klingen kann. ;)
Am Ultracurve lassen sich etliche Presets abspeichern. Ich hab mir jetzt mal ein "linear"-Preset und ein "Bass-Boost"-Preset eingespeichert, wobei letzteres vor allem bei elektronischer Musik wirklich ordentlich rockt.

Fazit: Ich bin begeistert! Das Gerät rundet die Anlage erst so richtig ab. Das ATM ist arbeitslos geworden, und wird vermutlich demnächst verkauft.


Noch ein Wort zum Vergleich Ultracurve/ATM:
Beim Lesen könnte jetzt der Eindruck entstehen, mein neues Spielzeug wäre in jeder Situation einem ABL/ATM vorzuziehen. Das würde ich so aber keineswegs behaupten.
a) Der Ultracurve erfordert VIEL Arbeit, bis alles passend konfiguriert ist und perfekt klingt. Das ATM ist dagegen eine Plug&Play-Lösung: Reinstecken - Fertig.
b) Mit Messmikro und Adaptern ist der Ultracurve deutlich teurer als das ATM, und ohne Mikro ist kaum eine perfekte Raumeinmessung möglich.
c) Rein messtechnisch ist das ATM dem Ultracurve sicherlich haushoch überlegen. Größerer Dynamikumfang, niedrigerer Rauschpegel, etc., vor allem aber ist der EQ perfekt auf die Box abgestimmt.
Wer eine günstige Raumakustik hat, ist also durchaus mit dem ATM besser beraten.
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Ramius
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Re: Erfahrungsbericht: DEQ2496 als Modenkiller und ATM-Ersat

Beitrag von Ramius »

Philipp hat geschrieben:[...]

Mein CD-Player ist digital angeschlossen, nutzt jetzt also die Wandler des Ultracurve. Im direkten Vergleich kommt mir der AKM-Wandler des Ultracurve ein wenig besser vor (die technischen Daten sind zumindest deutlich besser), vermutlich ist das aber Einbildung. Hörbar schlechter ist er jedenfalls nicht, und darauf kommt's schließlich an. :wink:
Versteh ich nicht, hast du den CD-Player per Toslink-Kabel an den Ultracurve angeschlossen und bist von da per XLR-Cinch-Adapter an den Amp gegangen? Warum nicht per Toslink aus dem Ultracurve raus an den Eingang des Amp?
Philipp hat geschrieben: An weiterem Zubehör sind XLR-Cinch-Adapter für die Ausgänge zum Amp von nöten, außerdem ein Messmikro (ebenfalls von Behringer: ECM 8000) sowie 10 Meter Mikrofonkabel. Alles in allem kein billiger Spaß, etwa 350 Euro. In Anbetracht der Leistungen aber IMHO ein äußerst fairer Preis.
Könnte man auch das Messmikro des Denon 3805 nehmen, oder passt nur das Behringer Mikro zum Ultracurve (zwecks Kalibrierung :?: [...]
Philipp hat geschrieben:Das tolle daran: Die Anhebungen sind letztlich deutlich weniger intensiv als mit ATM, sprich ich habe sogar noch größere Verstärkerreserven. Schuld ist der recht kleine Raum, der bereits ab ca. 40 Hz unterstützend mit Roomgain eingreift. Kein Wunder, dass ich mit ATM (dort wird die Box bis 27 Hz freifeld(!)entzerrt) enorme Dröhnorgien entfacht habe. Ich habs mal gemessen: Mit Bassregler auf "linear" hatte ich im Bereich von 36 bis 42 Hz ca. 15 Dezibel zu viel Pegel!
Beschreib doch mal die Abmessungen deines Raumes, damit man sich über die Raummoden einen Eindruck verschaffen kann (also, Breite, Länge, Höhe).
Wie stehen deine Boxen? Direkt an der Wand wegen WAF?

Hast du auch Cornberblocks eingesetzt oder hat die Raumoptik das nicht erlaubt? (WAF?)

Ansonsten weckt dein Bericht mein Interesse am Ultracurve. Wenn meine Cornerblocks da sind muß ich noch mal Messen, ob ich per Ultracurve noch etwas nachregeln muß.

MfG
Ramius
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Beitrag von bony »

Interessanter ausführlicher Bericht!

Zur Frequenzgangkorrektur per Equalizer (bzw. DSP-Systemen) hat sich Herr Nubert ja schon öfter mal geäußert, u.A. in "Technik Satt" ab Seite 16. Oder z.B. auch --> hier besonders deutlich zur Korrektur im Hochtonbereich!
Ramius hat geschrieben:Warum nicht per Toslink aus dem Ultracurve raus an den Eingang des Amp?
Ich denke mal, insbesondere weil der H/K-Stereoverstärker keinen eigenen D/A-Wandler besitzt. Und zum Zweiten vielleicht, weil die Wandler des DEQ sehr ordentlich zu sein scheinen.
Wenn meine Cornerblocks da sind muß ich noch mal Messen, ob ich per Ultracurve noch etwas nachregeln muß.
Im Bassbereich sollte man sich nicht zu viel von den Cornerblocks erwarten, insbesondere wenn sie direkt in den Ecken stehen. Ich habe zwar vor einiger Zeit mal eine durchaus deutliche Wirkung auch unterhalb von 80 Hz gemessen, bin aber inzwischen ein wenig skeptisch, was ich da überhaupt gemessen habe und selbst, wenn die Messung halbwegs richtig sein sollte, scheint mir die Wirkung tatsächlich geringer zu sein, als man nach dem ersten Blick auf das Messergebnis vielleicht annehmen würde.
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Ramius
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Beitrag von Ramius »

bony hat geschrieben:[...]
Im Bassbereich sollte man sich nicht zu viel von den Cornerblocks erwarten, insbesondere wenn sie direkt in den Ecken stehen. Ich habe zwar vor einiger Zeit mal eine durchaus deutliche Wirkung auch unterhalb von 80 Hz gemessen, bin aber inzwischen ein wenig skeptisch, was ich da überhaupt gemessen habe und selbst, wenn die Messung halbwegs richtig sein sollte, scheint mir die Wirkung tatsächlich geringer zu sein, als man nach dem ersten Blick auf das Messergebnis vielleicht annehmen würde.
Ich habe mir die Cornerblocks bestellt, da diese auch oberhalb von 80Hz eine gute "äquivalente Absorbtionsfläche" haben. Ich erhoffe mir gute Absorbtion gerade im Bereich 80 bis 1000 Hz, da ich nach eigenen Messungen dort auch einige Wellen im Frequenzgang habe.
Meine 42 Hz Resonanz bemerke ich eigentlich bei Stereo nur sehr gering. Und im Filmbereich habe ich die 125er per Bassmanagement bei 60Hz getrennt. So muß ich "nur" den Sub bearbeiten. :lol:

Imho sollten die Cornerblocks schon eine positive Wirkung haben, sonst werde sie zurückgehen.
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Beitrag von raw »

Guter Bericht.
Ich glaube, die meisten Leute haben überhaupt keine Ahnung wie gut eigentlich richtig sauberer Bass klingen kann. :wink:
Ich bin mir sicher, dass es bei dir noch genügend Group Delay und Nachschwingen gibt. :wink:

Wenn schon ECM8000, warum nicht gleich einen Pre-Amp, damit du am PC richtig messen kannst? :)
Zu meiner Bestürzung gabs nicht nur im Bassbereich (dort hab ichs ja auch erwartet), sondern auch bei höheren Frequenzen Korrekturen um einige Dezibel. Hab eine Zeit lang mit korrigiertem FG Musik gehört, hab mich nicht unbedingt vom Hocker gerissen.
Der Direktschall ist nicht mehr linear. Der Diffusschall auch nicht. Nur die Summe aus beidem.
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Beitrag von schabbeskugel »

Den Bericht finde ich auch sehr positiv.

Die Idee, mit dem DEQ das ABL (grob) nachzubilden und die Moden ein bisschen abzumildern ist mir auch schon gekommen, dafür braucht's aber (meiner Vermutung nach) kein zu genaues Einmessen, da (dröhn-)Moden erst im eingeschwungenen Zustand entstehen und man den Frequenzgang nicht auf diesen hin optimieren sollte.

Sonst gehen kurze Impule total unter ...
Gegen die (grob-)ABL-Nachbildung spricht nach meinem Gefühl wenig,
man hat die völlige Wahlfreiheit des Frequenzgangs, kleine Bass-FG-Abweichungen gegenüber dem ABL werden höchstwahrscheinlich durch schlechte Raumakustik (Nachhall, Moden) großzügig überdeckt.

An dieser Stelle nutze ich noch die Gelegenheit, auf meine HK3470 Bass/Höheneinsteller-Messung hinzuweisen, die ergeben hat, dass diese zur linearen Bass/Höhen Anhebung/Absenkung durchaus gut taugen.
Philipp
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Re: Erfahrungsbericht: DEQ2496 als Modenkiller und ATM-Ersat

Beitrag von Philipp »

Ramius hat geschrieben:Versteh ich nicht, hast du den CD-Player per Toslink-Kabel an den Ultracurve angeschlossen und bist von da per XLR-Cinch-Adapter an den Amp gegangen? Warum nicht per Toslink aus dem Ultracurve raus an den Eingang des Amp?
Der HK hat keine eigenen Wandler, wie die meisten Stereovollverstärker. Abgesehen davon scheint der DAC im Ultracurve wirklich sehr sehr hochwertig zu sein, besser jedenfalls als alles was man in einem Einstiegs-HiFi-Gerät erwarten könnte. Einen Unterschied zum CD-Player-Wandler hab ich allerdings nicht zweifelsfrei feststellen können, mir fehlen aber auch die Möglichkeiten zum DBT.
Ramius hat geschrieben:Könnte man auch das Messmikro des Denon 3805 nehmen, oder passt nur das Behringer Mikro zum Ultracurve (zwecks Kalibrierung :?:
Solange du das Mikro irgendwie an den XLR-Eingang anschließen kannst - natürlich! Du solltest aber die Empfindlichkeit des Mikros kennen, damit du sie im Menü des Ultracurve angeben kannst. (In dBV/Pa)
Ramius hat geschrieben:Beschreib doch mal die Abmessungen deines Raumes, damit man sich über die Raummoden einen Eindruck verschaffen kann (also, Breite, Länge, Höhe).
Wie stehen deine Boxen? Direkt an der Wand wegen WAF?
Hast du auch Cornberblocks eingesetzt oder hat die Raumoptik das nicht erlaubt? (WAF?)
Der Raum ist ziemlich unregelmäßig geformt:
Bild
(Das Bild ist aus einem alten Thread rauskopiert, der Pfeil hat keine Bedeutung...)
Hinter den Boxen fängt das Regal erst auf etwa 1m Höhe an, so dass die Boxen im Endeffekt deutlich freier stehen als es auf dem Bild den Anschein hat. Rückwandabstand der Chassis ca. 90 Zentimeter, das entspricht etwa 1/5 der Raumlänge. Seitlich hat die linke Box etwa 60 bis 70 Zentimeter bis zum Regal, zur Wand ists ein Meter. Die rechte steht sowieso "völlig frei".
Zum Modenproblem: Das Zimmer besteht praktisch aus zwei miteinander verbundenen Räumen. Die Länge des Zimmers (im Bild also von oben nach unten) entspricht grob der Breite des größeren Raumabschnitts. Ich höre also in einem Raum, der sich am Hörplatz (zumindest was die Raummoden betrifft) annähernd wie ein quadratischer Raum verhält. Deshalb dieses brutale Dröhnen. Und da er eben nicht exakt quadratisch ist, ist mein Dröhn-Peak auch so breit.
Außer einem dicken Teppich hab (die große türkise Fläche) hab ich eigentlich keine Absorber im Zimmer. Die Raumakustik ist IMHO sehr angenehm, nicht zuletzt wohl durch den sehr großen Teppich. Keinerlei Flatterechos oder so. Hatte schon bis zu 1 Kubikmeter (das ist ganz schön viel!!!) Matratzen, Kissen, Teppiche, Decken etc. in verschiedene Ecken verteilt, insbesondere unten links (auf dem Bild), das hat den Gesamtklang minimal (!) trockener gemacht, der Effekt an den kritischen Dröhnfrequenzen war allerdings NULL. Dafür hats scheußlich ausgesehen. ;)

Es gibt für so tiefe Frequenzen eigentlich nur zwei "einwandfreie" Absorptionsmöglichkeiten: Helmholtzresonator (wäre bei mir immer noch riesig, vor allem in Anbetracht der geforderten Bandbreite), oder aktive Absorption bzw. DBA (nur in streng rechteckigen Räumen wirklich perfekt, und außerdem extrem teuer).
Ansonsten bleibt nur noch der Griff zum Equalizer, und das hab ich dann ja auch getan. ;)

Mit WAF hat das übrigens nix zu tun, ich bin alleiniger Herrscher. Mit 23 Jahren ist die Welt noch in Ordnung... :mrgreen:
Ramius hat geschrieben:Meine 42 Hz Resonanz bemerke ich eigentlich bei Stereo nur sehr gering...
a) meine Resonanz ist, wie oben erklärt, schon recht heftig. Viele Hörräume haben wohl nicht so krasse Peaks.
b) obendrein bin ich ziemlich perfektionistisch. Bei zwei Drittel meiner Aufnahmen hat man von dem Peak überhaupt nichts gemerkt, bei vielen weiteren hats zumindest nicht gestört. Ca. 20 CDs waren allerdings mit ATM auf linear so gut wie unhörbar.
Allerdings habe ich ja nicht nur die krasse Resonanz gekillt, sondern auch den sonstigen Bereich zwischen 20 und 200 Hz vorsichtig (!) geglättet. Das ist definitiv auf JEDER Aufnahme positiv vernehmbar.
raw hat geschrieben:Guter Bericht.
Ein Lob vom Guru himself! Womit hab ich das verdient? ;)
raw hat geschrieben:Ich bin mir sicher, dass es bei dir noch genügend Group Delay und Nachschwingen gibt.
Klar gibts immer was zu verbessern, aber ich habe jetzt immerhin mal die übelste Störquelle ausgeschaltet.
raw hat geschrieben:warum nicht gleich einen Pre-Amp, damit du am PC richtig messen kannst?
Sooo oft messe ich jetzt auch wieder nicht irgendwelche Sachen. Und der DEQ hat ein hübsches, absolut ausreichendes SPL-Meter. Bei den paar Gelegenheiten, wo ich mal was ausmesse, kann ich den Graph auch schnell per Excel malen. Sollte ich eines Tages mal Boxenbau oder sowas machen, kann ich mir ja immer noch nen Preamp holen, is ja kein Ding. Im Moment lohnt sichs für mich IMHO einfach nicht.
raw hat geschrieben:Der Direktschall ist nicht mehr linear. Der Diffusschall auch nicht. Nur die Summe aus beidem.
Logisch. Warum bin ich da nicht selber draufgekommen?!? Bild
schabbeskugel hat geschrieben:dafür braucht's aber (meiner Vermutung nach) kein zu genaues Einmessen, da (dröhn-)Moden erst im eingeschwungenen Zustand entstehen und man den Frequenzgang nicht auf diesen hin optimieren sollte.

Sonst gehen kurze Impule total unter ...
Dewegen hab ich zuletzt einfach beim Musikhören "nach Gehör" wieder ein bisschen hochgepegelt. Die Absenkung beträgt jetzt ca. 4 dB "zu wenig", wenn man den Sinus-Pegel als Referenz hernimmt. Die Tatsache, dass es in dieser Tiefe kaum mehr allzu kurze Impulse gibt (!), erleichtert die Sache aber erheblich.
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Re: Erfahrungsbericht: DEQ2496 als Modenkiller und ATM-Ersat

Beitrag von raw »

Philipp hat geschrieben:Hatte schon bis zu 1 Kubikmeter (das ist ganz schön viel!!!) ....
Nö. ;)
Dafür hats scheußlich ausgesehen. ;)
Darüber kann man doch hinweg sehen. ;)
Ein Lob vom Guru himself! Womit hab ich das verdient? ;)
Eigentlich wollte ich ja noch ein "sehr" vor "guter" setzen, war aber zu schwäbisch dazu. ;) BTW: Ich nix Guru.
Sollte ich eines Tages mal Boxenbau oder sowas machen, ...
Hehe, ich Spitzbub. ;)
OL-DIE
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Beitrag von OL-DIE »

Hallo Philipp,

mir gefällt dein Bericht sehr gut. Ich denke, du hast die beste Lösung für dein Geld bekommen. Der Behringer Ultracurve Pro DEQ 2496 Prozessor scheint ja in Bezug auf das Rauschen und die Qualität der Wandler ein recht gutes Gerät zu sein. Offensichtlich hat da in den letzten Jahren ein Fortschritt stattgefunden. Schön zu hören. Weiterhin bringt dir das Gerät neben der Beseitigung der übelsten Bassüberhöhungen eine Art ABL-Ersatz. Dieser Zusatznutzen ist natürlich eine willkommene Sache. Zu den Nachteilen hast du eine realistische Einschätzung und das finde ich gut. Ich denke, dass die Vorteile in deinem Fall überwiegen.

Nebenbei: Die teuren Velodyne-Subwoofer haben eine Einmessvorrichtung nebst Messmikro und EQ eingebaut. Sie arbeiten meines Wissens nach genau wie deine Lösung. Also bist du in bester Gesellschaft :wink: .

Ich freue mich, dass du eine gute Lösung für dein Problem gefunden und hier so ausführlich beschrieben hast.

Gruß
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Beitrag von Philipp »

Danke für die Blumen!

Ich denke auch, dass ich für meine Situation die beste Lösung gefunden habe.
Zu den Nachteilen hast du eine realistische Einschätzung und das finde ich gut.
Naja, um für sich die bestmögliche Lösung zu finden führt nunmal IMHO kein Weg daran vorbei, zunächst die auftretenden Klangprobleme zu analysieren, die Ursachen zu erforschen und sich dann gründlich mit den bestehenden Möglichkeiten auseinanderzusetzen und deren Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen. Alles andere bleibt doch Stochern im Dunkeln...

(Wobei ich zugeben muss, ziemlich lange "im Dunkeln gestochert" zu haben... siehe Experimente mit Subwoofern etc...)
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