Malcolm hat geschrieben:Da denke ich doch nicht über Schlachtvieh nach!
Der Meinung kann ich mich so aber auch nicht anschließen (möglicherweise aber missverständlich formuliert oder ich verstehe es falsch).
Wo soll denn der Gedankengang enden? Da könnte einem ja alles egal sein, denn irgendwo auf der Welt geht es immer einem noch schlechter oder die Zustände sind noch schlimmer. Das alles ist für mich also kein Grund, nicht auch auf das Schlachtvieh mal ein Augenmerk zu richten. Und auf das, was überhaupt bei uns als
Lebensmittel so auf dem Tisch landet.
Deshalb lasse ich mich aber trotzdem noch lange nicht gerne von extremistischen Moralaposteln einem Mörder nahe stellen. Und wenn, wie unlängst geschehen, Bilder von Legehennen vergleichend neben Bilder von KZ-Häftlingen gestellt werden (das Betrifft jetzt nicht oben verlinkte Seite, dazu habe ich mir davon zu wenig angesehen) finde ich das, sehr gelinde gesagt, ein Unding.
meine freundin ist vegetarierin, sie sagt, wenn man fleisch essen will,
dann sollte man auch in der lage sein, das tier selbst zu töten.
ich hätte damit kein problem.
Ganz soweit würde ich nicht unbedingt gehen. Das kann man glaub schon dem Schlachter überlassen. Ich finde es aber auch nicht falsch, wenn man sich bewusst ist, woher das leckere Schnitzel kommt, das man gerade isst, dass das nicht auf Bäumen wächst. So wie das beispielsweise auf einem Bauernhof ist, bei dem ich öfters mal bin, gefällt mir das irgendwie ganz gut: Zum Eigenbedarf werden da zwei bis drei Schweine gehalten. Die werden durchaus liebevoll umsorgt. Die sind zum beispiel sehr zutraulich und lassen sich gerne streicheln.
Irgendwann ist es dann aber so weit und die ehemals umsorgten Haustiere landen im Kochtopf - so ist das halt.
Wenn manche Tierliebhaber, die ihre Katzen mit Hühnchen bekochen, keine Lämmer oder Rehe essen, weil die doch so arg süß aussehen, sich darüber mockieren, dass ich einem Hund, der nicht spurt, auch mal einen Tritt gebe und sich aber gleichzeitig gerne die Chicken-Pressfleisch-Nuggets beim McD reinziehen, hat das für mich schon fast was heuchlerisches. Den moralischen Zeigefinger würde ich trotzdem nicht erheben.