Kikl hat geschrieben:Als Grenzwert für eine induktive Dämpfung werden laut Audio 0,2 dB zugelassen.
Dieser Wert ist nichtmal so dumm und klingt nur "wissenschaftlicher" als der von mir genannte Richtwert (1/20).
Bei all diesen Betrachtungen wird allerdings häufig ausser acht gelassen, dass die "induktive Dämpfung" im Bass-Bereich völlig vernachlässigt werden kann, weil sich das Kabel in Reihe zu einer um mehrere Zehnerpotenzen größeren Induktivität im Tiefpass der Box befindet.
Im Hochton-Bereich ist sie hingegen recht unkritisch, weil die Lautsprecher bei diesen Frequenzen eine höhere Impedanz haben und die Hochtöner meist ohnehin in Reihe zu (linearisierenden) Widerständen geschaltet sind...
Aber so läuft das meist, wenn Halbwissende aus ihren "Ahnungen" eine Wissenschaft machen...
Das Kritische ist doch vielmehr wenn die Weiche der Box einige grobe konstruktive Fehler enthält und sich dann die Abstimmung der Weiche ggf. aufgrund der Kabel-Induktivität verschiebt. Und gerade bei solchen Problemfällen ist ein extrem niederohmiger Verstärker-Ausgang (d.h. hoher Dämpfungsfaktor) eher kontraproduktiv... und dann dämpfen auch zusätzliche Korrektur-Einheiten wesentlich besser als der vermeintliche "Dämpfungsfaktor" des Verstärkers.
Gianni hat geschrieben:Ich vermute mal, dass er die Anordnung der einzelnen Chassis meinte und die daraus resultierende schlechte Abstrahlcharakteristik.
Das wäre weniger kritisch, wenn man weiss, wo man den Kopf zum Hören hinhalten muss
Kritischer ist die Auslegung als 4-Wege-System und die damit verbundenen Resonanz- und Phasen-Probleme in den Weichen. Sowas ist in einer Passiv-Boxen-Anordnung praktisch nicht beherrschbar.
Wenn man die damit verbundenen Probleme kennt (und zwar sowohl aus praktischer Erfahrung, als auch die dahinterliegenden fundamentalen Theorien), dann erübrigt sich auch das "Probe-Hören".
Die Boxen haben einen "ganz eigenen" Klang, der muss nichtmal schlecht sein, aber doch irgendwie anders (weil 3 Phasendrehungen über das Frequenzband verteilt sind
)
Und mit jeder Änderung der Aussenbeschaltung verschieben sich die Phasendrehungen minimal in der Frequenz und es klingt wieder anders.
Der Effekt ist schwer zu beschreiben, weil Phasendrehungen ohne Änderung des Frequenzganges eine gewisse "Änderung der Räumlichkeit" suggerieren.
Der innenliegende Bass hingegen hat das Prädikat "Fehlkonstruktion" ohne weitere Abstriche verdient
Das hat Raico ja offensichtlich schon selbst bemerkt und ihn durch zwei richtige Bass-Systeme ergänzt.
Raico hat geschrieben:Ich würde so etwas nie von Geräten oder Boxen eines anderen User sagen
Ich schreibe sowas auch nur über Geräte anderer User, wenn es aufgrund offensichtlicher Informationen zweifelsfrei auf der Hand liegt.
Ausser der HiFi-Voodoo-Branche haben alle anerkannten Fachleute schon vor Jahrzehnten akzeptiert, dass sich 4-Wege-Systeme nur mit phasen- und laufzeit-korrigierten elektronischen Filtern einigermaßen sauber realisieren lassen.
Und ich schreibe das auch nur in dieser Deutlichkeit, damit Anderen klar wird, dass der Klangungerschied bei Dir nicht aus dem Kabel, sondern aus der Box kommt. Die Box ist (aufgrund ihrer konstruktiven Auslegung) extrem sensitiv für jede Art der Aussenbeschaltung.
Diese Erfahrung lässt sich z.B. auf Nubert-Lautsprecher
in keiner Weise übertragen.
Aber wie das halt so ist mit der Eigendynamik.
Geht den Themen wie den Boxen