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Hörbarkeitsschwelle von (Gruppenlaufzeit) Group Delay

Grundlegende Fragen und Antworten zu Lautsprechern
Inder-Nett

Beitrag von Inder-Nett »

Thilo Maurer hat geschrieben:Ich dachte immer genau dafür wäre ein Forum da? Die Gurus (in diesem Fall du) helfen den Idioten (in diesem Fall mir).
Irrtum, dagegen sprechen 2 Fakten:
1. Ein Forum ist bestenfalls zum Austausch von Erfahrungen, nicht aber zum Ersatz fehlender Grundlagen-Ausbildung geeignet.
2. In einem Forum sind die Rollen (insbesondere die Authoritäten) sehr unklar verteilt, was dazu führt, dass (wie man bei diesem Thema wieder mal besonders anschaulich sieht) Halbwissende aus deplazierten Fachbegriffen durchaus beeindruckende, aber deshalb keineswegs fundierte Artikel verfassen können und dabei gegenüber anderen Halbwissenden einen beachtlichen Eindruck an Kompetenz vortäuschen können.
Thilo Maurer hat geschrieben:...Die Zeitdauer des Enschwingens stellt Delay Nummer 1 dar. das Asschwingen ein meistens noch größeres Delay Nummer 2. Das Problem an deiner <<Argumentation>> liegt darin begründet, dass (siehe Minimal-Phasen-Filter) das Chassis etwa im Bereich 40 - 120 Hz arbeitet, ausserhalb abfällt (daher krümmung im Amplitudengang -> Gruppenlaufzeit). Dazu addiert sich das (quasi vollig getrennt arbeitende) Bassreflexrohr im Bereich 20 - 40 Hz (sehr schmalbandig -> noch höhere Gruppenlaufzeit). Ingesamt ergibt sich ein übles Group Delay.
Allein die Tatsache, wie Du weiterhin mit dem völlig ungeeigneten Terminus "Group Delay" manipulierst, beweist, dass eine solche Diskussion keinen Sinn hat.
Solange Du nicht dazu bereit bist, Dich mit den Grundlagen der Filter-Theorie etwas fundierter auseinanderzusetzen wirst Du das Problem als solches nicht tiefer durchleuchten können.
Thilo Maurer hat geschrieben:Völlig entgegen deiner <<Argumentation>> lässt sich jeden Signal mittels einer Fouriertransformation in voneinander unabhängige Sinus Wellen zerlegen...
Diese Ansicht ist genauso weit verbreitet wie sie falsch ist.
Hier wird von Heerscharen Halbwissender die Fouriertransformation mit der "schnellen Fouriertransformation" (FFT) verwechselt.

Die schnelle Fouriertransformation liefert eine vereinfachte spektrale Darstellung, welche keinesfalls als Basis für eine Rücktransformation geeignet ist. Heir sieht tatsächlich jedes Signal wie "die Summe voneinander unabhängiger Sinuswellen" aus.

Die Fouriertransformation liefert als Ergebnis eine komplexe Funktion mit dem Amplitudenverlauf im Real- und dem Phasenverlauf im Imaginärteil (jeweils als Funktion der Frequenz) und hat zu allem Überfluss die unangenehme Eigenschaft, dass sie nur für zeitsymmetrische Signale (d.h. symmetrisch zum Zeitpunkt T=0) definiert ist und die Ergebnis-Funktion sowohl für positive, als auch für negative Frequenzen berücksichtigt werden muss, um überhaupt zusammen mit dem Phasengang wieder für eine korrekte Rücktransormation geeignet zu sein.

Dabei ist (als sinnbildliche Veranschaulichung) der Phasenverlauf genau die Größe, welche den elementaren (und keinsefalls zu vernachlässigenden) Zusammenhang zwischen den verschiedenen Amplitudenwerten (d.h. ggf. zwischen Grund- und Oberwellen) darstellt.
Thilo Maurer hat geschrieben:... die GLZ ist hörbar. Diese ist die Steigung der Phase.
Schon mal eine korrekte Aussage, dummerweise nicht verstanden!
Da der Phasengang selbst minimalphasiger LR-Filter keine konstante Steigung hat kann man für ein solches Filter auch keinesfalls von einer frequenz-unabhängigen Gruppenlaufzeit ausgehen.
Diese Betrachtung würde bestenfalls für schmalbandige Filter gelten, welche NF-Filter per Definition nicht sein können.
Thilo Maurer hat geschrieben:Im Computer lassen sich auch selbstverständlich "negative Group Delay Filters" erzeugen.
Da auch in Computern keine Zeitmaschinen implementierbar sind halte ich diese Aussage schlichtweg für "nicht zuende gedacht".
Thilo Maurer hat geschrieben:Contra: Der Frequenzgang eines FIR Filter ist (entgegen deiner <<Argumentation>>) sehr wohl sauber definiert. Bei einer gerigen Anzahl von Taps (etwa 8192 oder weniger) ergeben sich natürlich unerwünschte Schwankungen im Filterspektrum. Bei einer genügend großen Anzahl von Taps (mehr als 65536) lassen sich diese auf ein unhörbares Minimum reduzieren. Heutzutage sind Filterlängen von 65536*8 kein Problem mehr.
Der FIR-DSP stellt nichts weiter dar, als die Computer-Implemenierung des Faltungs-Integrals.
Wieviele Abtastwerte (bzw. Taps) notwendig sind, um eine saubere Filter-Kurve zu implementieren hängt vordergründig von der zu erzielenden Filter-Bandbreite ab.
Wie sauber die dabei erzielte Filter-Kurve ist hängt (bei Tief- bzw. Bandpass-Implementierungen) vordergründig von der tolerierbaren Verzögerung ab.

Der Frequenzgang des FIR-DSP ist natürlich "sauber defininiert", sofern man die Laplace-Transformierte der jeweils implementierten Stoß-Antwort als "sauber definierten Frequenzgang" bezeichnen kann... :roll:
Thilo Maurer hat geschrieben:Was haben wir daraus gelernt?
Diskutiere nicht mit Xxxxxx.

Sie ziehen Dich auf ihr Niveau
und schlagen Dich dort mit Erfahrung.


In diesem Sinne werde ich mich aus dieser Diskussion auch wieder ausklinken.
Zuletzt geändert von Inder-Nett am Mo 17. Apr 2006, 23:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von bony »

[OT]
Inder-Nett hat geschrieben:Sie ziehen Dich auf ihr Niveau
und schlagen Dich dort mit Erfahrung.
Oh, ein neuer Spruch für die Signatur! :D Sorry für's Niveau. :oops:
[/OT]
Inder-Nett

Beitrag von Inder-Nett »

[OT]
bony hat geschrieben:Oh, ein neuer Spruch für die Signatur!
Der Spruch hängt bei mir über dem Computer ... und ich sollte ihn eigentlich öfter beherzigen. :roll:

Als Signatur halte ich ihn für ungeeignet, würde er doch eine Reihe meiner Beiträge ad absurdum führen :twisted:

Aber Du hast schon Recht, es ist mal wieder Zeit, die Signatur zu wechseln :wink:
[/OT]
Thilo Maurer
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Beitrag von Thilo Maurer »

Inder-Nett hat geschrieben:
Thilo Maurer hat geschrieben:Völlig entgegen deiner <<Argumentation>> lässt sich jeden Signal mittels einer Fouriertransformation in voneinander unabhängige Sinus Wellen zerlegen...
Diese Ansicht ist genauso weit verbreitet wie sie falsch ist.
Hier wird von Heerscharen Halbwissender die Fouriertransformation mit der "schnellen Fouriertransformation" (FFT) verwechselt.

Die schnelle Fouriertransformation liefert eine vereinfachte spektrale Darstellung, welche keinesfalls als Basis für eine Rücktransformation geeignet ist. Heir sieht tatsächlich jedes Signal wie "die Summe voneinander unabhängiger Sinuswellen" aus.

Die Fouriertransformation liefert als Ergebnis eine komplexe Funktion mit dem Amplitudenverlauf im Real- und dem Phasenverlauf im Imaginärteil (jeweils als Funktion der Frequenz) und hat zu allem Überfluss die unangenehme Eigenschaft, dass sie nur für zeitsymmetrische Signale (d.h. symmetrisch zum Zeitpunkt T=0) definiert ist und die Ergebnis-Funktion sowohl für positive, als auch für negative Frequenzen berücksichtigt werden muss, um überhaupt zusammen mit dem Phasengang wieder für eine korrekte Rücktransormation geeignet zu sein.

Dabei ist (als sinnbildliche Veranschaulichung) der Phasenverlauf genau die Größe, welche den elementaren (und keinsefalls zu vernachlässigenden) Zusammenhang zwischen den verschiedenen Amplitudenwerten (d.h. ggf. zwischen Grund- und Oberwellen) darstellt.
Das ist jetzt immerhin schon fast richtig. Das mit dem zeitsymmetrischen Signalen solltest du nochmal überdenken (v.a. solltest du nicht ständig das wort definiert verwenden wo es nicht angebracht ist). Ausserdem ist die FFT nur ein Algorithmus welcher eine schnelle Berechung einer diskreten Fouriertransformation (wahrscheinlich das wovon du redest) ermöglicht. Ausserdem liefert die Fouriertransformation als Ergebnis eine komplexe Funktion mit dem Amplitudenverlauf der dem Betrag der komplexen Zahl entspricht und einem Phasenverlauf der dem Winkel der komplexen Zahl zur reelen Achse entspricht.
Inder-Nett hat geschrieben:
Thilo Maurer hat geschrieben:... die GLZ ist hörbar. Diese ist die Steigung der Phase.
Schon mal eine korrekte Aussage, dummerweise nicht verstanden!
Da der Phasengang selbst minimalphasiger LR-Filter keine konstante Steigung hat kann man für ein solches Filter auch keinesfalls von einer frequenz-unabhängigen Gruppenlaufzeit ausgehen.
Diese Betrachtung würde bestenfalls für schmalbandige Filter gelten, welche NF-Filter per Definition nicht sein können.
Habe ich jemals von einer konstanten Steigung der Phase gesprochen? Ich kann mich nicht entsinnen.
Inder-Nett hat geschrieben:
Thilo Maurer hat geschrieben:Selbst wenn die Phase negativ ist, muss die Steigung dies nicht auch sein. Diese ist nach dem fundamentalen Kausalitätsprinzip der Physik in der realen Welt (wieder Minimal-Phasen-Filter) immer positiv. (Selbstverständlich sind Zeitreisen derzeit nicht möglich). Im Computer lassen sich auch selbstverständlich "negative Group Delay Filters" erzeugen.
Da auch in Computern keine Zeitmaschinen implementierbar sind halte ich diese Aussage schlichtweg für "nicht zuende gedacht".
Hier ist mir ein Fehler unterlaufen. :idea: Entschuldigung. Ich habe mich von deinem
Inder-Nett hat geschrieben:Die Unsinnigkeit dieser Betrachtungsweise wird offensichtlich, wenn man den Hochpass betrachtet, welcher in der gleichen Situation eine negative Phasenverschiebung erzeugt ... im Sinne des Group Delay wäre das fast sowas wie eine Zeitmaschine.
in die Irre leiten lassen. (Nichtglobale, falls linerer Filter) negative Gruppenlaufzeiten sind durchaus möglich (z.B. hat der Linkwitz-Transform Filter ein negatives Group Delay). Das hat mit Zeitreisen natürlich nichts zu tun. Man stelle sich z.B. eine Gruppe vor und wendet darauf einen Filter an der eine mit der Zeit abfallende Verstärkung verursacht (das ist dann natürlich kein linearer Filter mehr). Schon sieht es so aus als wäre die Gruppe in der Zeit gereist.
Inder-Nett hat geschrieben:Diskutiere nicht mit Xxxxxx.
Mein Name ist Thilo Maurer und ich würde gerne weiter mit Ihnen diskutieren. V.a. würde ich mir wünschen, dass Sie mir das mit dem
Inder-Nett hat geschrieben:
Thilo Maurer hat geschrieben:...Die Zeitdauer des Enschwingens stellt Delay Nummer 1 dar. das Asschwingen ein meistens noch größeres Delay Nummer 2. Das Problem an deiner <<Argumentation>> liegt darin begründet, dass (siehe Minimal-Phasen-Filter) das Chassis etwa im Bereich 40 - 120 Hz arbeitet, ausserhalb abfällt (daher krümmung im Amplitudengang -> Gruppenlaufzeit). Dazu addiert sich das (quasi vollig getrennt arbeitende) Bassreflexrohr im Bereich 20 - 40 Hz (sehr schmalbandig -> noch höhere Gruppenlaufzeit). Ingesamt ergibt sich ein übles Group Delay.
Allein die Tatsache, wie Du weiterhin mit dem völlig ungeeigneten Terminus "Group Delay" manipulierst, beweist, dass eine solche Diskussion keinen Sinn hat.
Solange Du nicht dazu bereit bist, Dich mit den Grundlagen der Filter-Theorie etwas fundierter auseinanderzusetzen wirst Du das Problem als solches nicht tiefer durchleuchten können.
nochmal genauer erkären würden. Ich sehe ein, dass sich das wörtchen "addiert" sich wohl durch "überlagert" ersetzt gehört. Ausserdem habe ich das mit dem Einschwing und Ausschwing als zusätzlichen nichtlinearen Effekt betrachtet, was ich nicht erwähnt habe und was evtl. auch nicht ganz richtig ist.
Zuletzt geändert von Thilo Maurer am Di 18. Apr 2006, 14:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von teite »

Moin,

Ui Inder-Nett schlägt wieder zu. ;)
Ich gebe zu, das ich gelegentlich Sachlagen etwas vereinfache und verallgemeiner und natürlich auch falsches von mir gebe, aber ich behaupte auch nicht wissenschaftliche Abhandlungen hier zu schreiben.
Inder-Nett hat geschrieben:BR-Subs scheiden nicht grundsätzlich aus. Eine gut ausgelegte BR-Box stellt für den Lautsprecher eher sowas wie einen akustischen Saugkreis geringer Güte dar, wobei die "Bass-Abstrahlung durch das Bassrohr" keine ernsthafte Rolle mehr spielt.
Dadurch wird das Phasenverhalten und die Impulstreue ggf. sogar geringer beeinflusst, als durch eventuelle Kompressions- und Resonanzeffekte in der geschlossenen Box (von Downfire oder Bandpass ganz zu schweigen).
Nun das Phasenverhalten mit abgeleitetem Group Delay eines BR-Subwoofers bedingt sich aus dem Summen-Amplitudenfrequenzgang von Membran und BR-Rohr und der erzeugten Phasendrehung von 360Grad durch den Helmholtzresonator.

Wenn die Tuningfrequenz eines BR-Subs bei 40Hz liegt hast du einen Hochpass 4.Ordnung unterhalb dieser Frequenz, mit daraus resultierendem Group Delay, was durchaus über der Hörbarkeitsschwelle liegen dürfte. Dazu kommt die Phasendrehung durch den Helmi was bei der Tuningfrequenz nochmal Group Delay dazuaddiert.

Wenn man das hörbare Group Delay durch die Änderung des Amplitudengangs minimieren will, braucht man einen Sub der relativ flach bis 20Hz abfällt. Dadurch braucht man eine sehr tiefe Tuningfrequenz (zB. 20Hz).

Dann hast du aber bei dem aus dem BR-Rohr abgestrahlten Schall eine Phasendrehung von 360Grad was einem Group Delay (bei 20Hz) von 50ms entspricht.
teite hat geschrieben:Ein gut konzipierter CB Sub kann es schaffen, aber die übliche AVR-Subtrennung bei 80Hz (24db/okt) brummt einem schon mal 12.5ms auf. :wink:

Mit FIR Filtern kann man aber das elegant lösen und hat dann sehr wenig Group Delay.
Eben genau DAS ist es, was ich mit die relevanten (bzw. für diese Thematik eben gerade nicht relevanten) Fachbegriffe durcheinanderwerfen meinte.

Ein 24dB/okt-Tiefpass hat keinesfalls eine Verzögerung von X ms, sondern wirkt ausschließlich auf Sinustöne an der Trennfrequenz im eingeschwungenen Zustand mit einer definierten Phasenverschiebung, welche lediglich bei oberflächlicher Betrachtung wie eine Verzögerung aussieht.
Gähn, ok es ist eine Vereinfachung, aber nicht grundsätzlich falsch. An der Trennfrequenz hast du bei einem Butterworth Tiefpass 4.Ordnung (Eckfrequenz 80Hz) ein Group Delay von ca. 12ms das dann etwas zurück geht auf 10ms in den unteren Frequenzbereichen.

Das Group Delay ist natuerlich frequenzabhängig, denn es ist die negative Ableitung des Phasengangs. Im übrigen interessiert *mich* an dieser Stelle nur die Differenz des Group Delays zwischen oberere und unterer Grenzfrequenz des Hörbereichs. Ein Group Delay über alles, aka Latenz, ist für die Hörbarkeitsschwelle uninteressant.

cu,
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Inder-Nett

Beitrag von Inder-Nett »

Thilo Maurer hat geschrieben:V.a. würde ich mir wünschen, dass Sie mir das mit dem
...
nochmal genauer erkären würden.
Sehr geehrter Herr Maurer!

Welchen Sinn/Wert hat wohl eine Diskussion, in welcher der ursprünglich Fragestellende alles Besser zu wissen glaubt und dann letzten Endes von Anderen erwartet, dass sie seine eigenen (falsch zitierten) Beiträge genauer erklären.

Ich für meinen Teil halte den von ihnen verfassten und fälschlicherweise unter meinem Namen zitierten Beitrag für unsinnig, weil er auf fehlerhaften Annahmen beruht und Fachbegriffe auf nicht angebrachte und irreführende Art verwendet.
Sie haben kundgetan, was Sie von meinen Ausführung halten und ich halte es für unhöflich, Sie weiter mit diesem "Käse" zu belästigen.
Ich wünsche ihnen in ihrer beruflichen Laufbahn weiterhin viel Spaß mit dem Group Delay und uns allen, dass Sie damit nicht eines Tages womöglich noch Lautsprecher mit vielversprechenden Ankündigungen auf den Markt bringen.

Hochachtungsvoll,

Inder-Nett (Aus Kognito 8) )
teite hat geschrieben:Ich gebe zu, das ich gelegentlich Sachlagen etwas vereinfache und verallgemeiner und natürlich auch falsches von mir gebe, aber ich behaupte auch nicht wissenschaftliche Abhandlungen hier zu schreiben.
Dagegen ist ja erstmal nichts einzuwenden, albern wird es nur, wenn man dann der korrekteren Darstellung widerspricht und auf der Vereinfachten besteht (und erst recht, wenn diese Vereinfachung in ausgerechnet dieser Situation nicht angebracht ist) :roll:
Wenn die Tuningfrequenz eines BR-Subs bei 40Hz liegt hast du einen Hochpass 4.Ordnung unterhalb dieser Frequenz, mit daraus resultierendem Group Delay, was durchaus über der Hörbarkeitsschwelle liegen dürfte.
So eine Diskussion ist doch albern.
Ich nannte die "gut ausgelegte BR-Box" und Dein Beispiel zielt auf eine schlecht ausgelegte Billig-Box ab, denn
1. Das BR-Prinzip dient dazu, die untere Grenzfrequenz der Box durch die Helmholtz-Resonanz weiter nach unten zu ziehen, d.h. der Frequenzbereich unter der Tuningfrequenz markiert die untere Grenzfrequenz der Box und ist für die Betrachtung des Phasenverhaltens nicht mehr relevant.
2. Die "gut ausgelegte BR-Box" wird so bedämpft, dass sie sich gegenüber dem Lautsprecher wie ein akustischer Saugkreis geringer Güte verhält und damit lediglich die Nachgiebigkeit der Box in diesem Frequenzbereich (d.h. den Wirkungsgrad des Lautsprechers) verbessert.
Die Schallabstrahlung durch das Bassrohr sollte bei einer gut ausgelegten BR-Box eine eine untergeordnete Rolle spielen (oder wie sonst erklärst Du Dir, dass es bei den nuBoxen völlig egal ist, ob das Bass-Rohr hinten ist und ggf. überhaupt nicht akustisch in den Hörraum einkoppeln kann).
teite hat geschrieben:Gähn, ok es ist eine Vereinfachung, aber nicht grundsätzlich falsch. An der Trennfrequenz hast du bei einem Butterworth Tiefpass 4.Ordnung (Eckfrequenz 80Hz) ein Group Delay von ca. 12ms
Es ist eine unzulässige Vereinfachung, weil sie nur für die messtechnische Erfassung des Filterverhaltens an der Trennfrequenz im eingeschwungenen Zustand und nur bei der isolierten Betrachtung eines einzelnen Filters gültig ist.

Wir reden hier aber über Frequenzweichen von Lautsprecher-Boxen, welche in ihrer normalen Einsatz-Situation
1. breitbandig angeregt und
2. nicht voneinander unabhängig betrieben werden.
Die dabei auftretenden Probleme (insbesondere der phasenrichtigen akustischen Mischungen der verschiedenen Frequenz-Anteile breitbandiger Schall-Ereignisse) werden aber durch die unzulässige Vereinfachung in einen falschen Zusammenhang gestellt.
teite hat geschrieben:Im übrigen interessiert *mich* an dieser Stelle nur die Differenz des Group Delays zwischen oberere und unterer Grenzfrequenz des Hörbereichs.
Auch wenn es *dich* nicht interessiert ist die Phasendrehung zwischen Grund- und Oberwellen eines breitbandigen Signals bereits eine Verfälschung, welche (je nach Charakteristik des Signals) durchaus wahrnehmbar sein kann.
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Beitrag von Thilo Maurer »

Inder-Nett hat geschrieben:1. Das BR-Prinzip dient dazu, die untere Grenzfrequenz der Box durch die Helmholtz-Resonanz weiter nach unten zu ziehen, d.h. der Frequenzbereich unter der Tuningfrequenz markiert die untere Grenzfrequenz der Box und ist für die Betrachtung des Phasenverhaltens nicht mehr relevant.
Sagen Sie, Teite, erzeugt nicht ein 24dB Tiefpass auch noch eine Oktave höher noch ein ordentliches Group Delay?
Inder-Nett hat geschrieben:2. Die "gut ausgelegte BR-Box" wird so bedämpft, dass sie sich gegenüber dem Lautsprecher wie ein akustischer Saugkreis geringer Güte verhält und damit lediglich die Nachgiebigkeit der Box in diesem Frequenzbereich (d.h. den Wirkungsgrad des Lautsprechers) verbessert.
Die Schallabstrahlung durch das Bassrohr sollte bei einer gut ausgelegten BR-Box eine eine untergeordnete Rolle spielen (oder wie sonst erklärst Du Dir, dass es bei den nuBoxen völlig egal ist, ob das Bass-Rohr hinten ist und ggf. überhaupt nicht akustisch in den Hörraum einkoppeln kann).
Ich gebe zu von einer solchen Variante der Bassreflexlösung noch nie etwas gehört zu haben. Sicher eine gute Idee: Bassreflex-Geschlossen-Hybrid. Sagen Sie, Teite ist der AW1000 ebenfalls so konstruiert?
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Beitrag von BlueDanube »

Thilo Maurer hat geschrieben:Sagen Sie, Teite, .....
Sagen Sie, Hr. Maurer, wird das jetzt zur Gewohnheit, alle mit "Sie" anzusprechen? :?
Gruß
BlueDanube

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Beitrag von teite »

Hallo,
Inder-Nett hat geschrieben:Dagegen ist ja erstmal nichts einzuwenden, albern wird es nur, wenn man dann der korrekteren Darstellung widerspricht und auf der Vereinfachten besteht (und erst recht, wenn diese Vereinfachung in ausgerechnet dieser Situation nicht angebracht ist) :roll:
Nun meine Verallgemeinerung sollte eigentlich nur ein kleiner Seitenhieb auf das geniale Bassmanagement gängiger AV-Receiver sein. 8)
1. Das BR-Prinzip dient dazu, die untere Grenzfrequenz der Box durch die Helmholtz-Resonanz weiter nach unten zu ziehen, d.h. der Frequenzbereich unter der Tuningfrequenz markiert die untere Grenzfrequenz der Box und ist für die Betrachtung des Phasenverhaltens nicht mehr relevant.
Der Schall aus dem BR-Port ist aber nicht unbedingt schmalbandig, die "Hubentlastung" durch den Port ist durchaus schon eine Oktave über der Tuning Frequenz sichtbar. Ohne Schallabstrahlung durch den Port wäre der Amplitudengang nichtlinear.

Beispiel:
Bild
stereophile hat geschrieben:Fig.3 B&W 802D, nearfield responses of midrange unit (green), woofer (red), and port (blue), with the complex sum of the nearfield woofer and port responses, taking into account acoustic phase and distance from the nominal farfield point (black).
Boomy oder? Aber das Prinzip sollte klar sein. ;)
2. Die "gut ausgelegte BR-Box" wird so bedämpft, dass sie sich gegenüber dem Lautsprecher wie ein akustischer Saugkreis geringer Güte verhält und damit lediglich die Nachgiebigkeit der Box in diesem Frequenzbereich (d.h. den Wirkungsgrad des Lautsprechers) verbessert.
Das mit dem "akustischen Saugkreis" verstehe ich nicht.

Ich verstehe BR-Gehäuse so, das um die Tuningfrequenz herum, also im Helmholtz Resonanzbereich, die Membran eine wesentlich härte Federspannung durch das hintere Luftvolumen sieht. Deshalb reduziert sich auch der Hub.

Der Helmholtz muss so konstruiert sein, das bei der Resonanzfrequenz die Schallwelle um 360Grad phasenverschoben wird, bevor sie den BR-Port verlässt, um eine Phasenaddition zu gewährleisten.
Die Schallabstrahlung durch das Bassrohr sollte bei einer gut ausgelegten BR-Box eine eine untergeordnete Rolle spielen (oder wie sonst erklärst Du Dir, dass es bei den nuBoxen völlig egal ist, ob das Bass-Rohr hinten ist und ggf. überhaupt nicht akustisch in den Hörraum einkoppeln kann).
Bass breitet sich (in diesem Fall) kugelförmig aus und das Ohr kann nicht zwischen Diffus- und Direktschall unterscheiden.
teite hat geschrieben:Im übrigen interessiert *mich* an dieser Stelle nur die Differenz des Group Delays zwischen oberere und unterer Grenzfrequenz des Hörbereichs.
Auch wenn es *dich* nicht interessiert ist die Phasendrehung zwischen Grund- und Oberwellen eines breitbandigen Signals bereits eine Verfälschung, welche (je nach Charakteristik des Signals) durchaus wahrnehmbar sein kann.
Sämtliche relevanten Grund- und Oberwellen sollten im Hörbereich angesiedelt sein, oder widersprichst du mir da? ;)

D.h. wenn das Group Delay zwischen 20kHz und 20Hz identisch ist, reden ich von einem linearphasigem Lautsprecher. Mögliche Latenzen über alles sind nicht hörbar, zumindest nicht direkt.

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Beitrag von Thilo Maurer »

BlueDanube hat geschrieben:
Thilo Maurer hat geschrieben:Sagen Sie, Teite, .....
Sagen Sie, Hr. Maurer, wird das jetzt zur Gewohnheit, alle mit "Sie" anzusprechen? :?
Entschuldigung. Ich habe versucht die Ettikette zu währen um eine Eskalation zu vermeiden. Soll nicht wieder vorkommen.
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