Später Nachtrag....
Nun komme ich doch der Bitte von Jürgen nach und schildere meine Eindrücke zu den neuen Endstufen (und dem zwischenzeitlich auch gelieferten ATM). Daß ich mir so lange Zeit gelassen habe, liegt einmal an anderweitiger Arbeitsbelastung, aber auch daran, daß es bei mir auch eine ganze Weile dauerte, bis sich der Eindruck gesetzt hat und formulierbar wurde.
Zunächst bekam ich von der NSF nur die beiden Endstufen SP-997 geliefert. Das ATM ließ wegen Verfügbarkeitsengpässen noch fast drei weitere Wochen auf sich warten.
Nach Anschluß der beiden Endstufen zwischen die Pre-out Buchsen des AVR und die beiden vorderen NW 105 habe ich eigentlich erwartet, daß im Vergleich zu vorher die Boxen so richtig turbomäßig loslärmen würden

und den Lautstärkeregler des AVR gaaaanz vorsichtig höhergedreht. Aber ... nichts dergleichen passierte! Also das Lautstärkenniveau der Boxen hatte sich praktisch nicht verändert. Ich mußte noch nicht mal neu einmessen.
Auch eine signifikante Änderung des Klangbilds konnte ich nicht feststellen, zunächst jedenfalls nicht. Nach längerem Hören verdichtete sich jedoch ein vordergründig eher subtiler Eindruck, der schwierig in Worte zu fassen ist: der Klang der Boxen wurde zwar nicht lauter aber nachdrücklicher, präsenter, anspringender, intensiver und dichter. Wie gesagt, dieses Hörgefühl stellte sich nicht aufs erste Hören sondern erst ein, zwei Stunden ein.
Relativ schnell bemerkbar war dagegen der Umstand, daß bei Sprache und Gesang s- bzw. Zischlaute aggressiver hörbar wurden. Dieser Effekt kann bei Musik u.U. eine leichte metallische Einfärbung des Klangs bewirken. Etliche CDs bzw. DVDs später bin ich zur Auffassung gekommen, daß die Transparenz und Detailliertheit gerade von Instrumental-Musik zugenommen hat, einzelne Instrumente klarer und unterscheidbarer musizieren. Bei den tiefen Tönen z.B. von Zupfbässen, Trommeln etc. bewirkt dies eine erhöhte Dominanz im Sinne einer trockeneren und druckvolleren Darstellung.
Obwohl ein nochmaliger Gegenvergleich ohne VINCENT nur mit den AVR-Endstufen noch aussteht, sind mir die wie gesagt subtilen - Effekte es doch wert, die separaten Endstufen zu behalten. Einen handling-Nachteil haben die beiden nicht unbedingt ganz zierlichen Mono-Endblöcke: Das Einschalten meiner Anlage ist jetzt um zwei weitere Einschaltvorgänge bereichert. Denn einmal abgeschaltet wachen sie ohne Knöpfchendrücken an der Frontseite von selbst nicht wieder auf. Einen stand-by-Betrieb gibt es nicht.
Im Vergleich zu den Endstufen hat sich der Einbau des ATM (zwischen pre-out und Endstufe) deutlich spektakulärer ausgewirkt!

Basskraft ist jetzt bei den NW 105 in allen vor allem den leisen Hörsituationen genug vorhanden; manchmal sogar mehr als genug und der linke Regler muß dann deutlich zurückgeregelt werden, um einen zu dominanten Baßbereich abzuschwächen. Sehr wirkungsvoll finde ich auch den mittleren Regler für die Höhen. Dreht man ihn über die (normale?) Mittelstellung hinaus hat dies häufig den Effekt, daß die eine oder andere Aufnahme frischer wirkt und Instrument und Stimmen aus der Tiefe viel näher in den Hörraum hereinkommen. Eine Reglerstellung mehr Richtung linker Anschlag kann zu kalt oder in den Höhen zu spitz abgemischte Aufnahmen deutlich erträglicher und ausgewogener machen. Im Endeffekt unterscheiden sich diese meine Eindrücke nicht wesentlich von den vielen anderen Schilderungen in diesem Forum zum ATM. Deshalb lass' ich es hiermit auch bewenden.
Fazit insoweit: Habe ich bei den Endstufen noch überlegt, ob es ein Behalten lohnt, so stellte sich diesselbe Frage beim ATM für mich nicht.
So und jetzt geht's aber weg vom PC in den sonnigen Frühling raus
Grüße ans Forum, Oliver