Oh, ja klar, 'eau', dann noch der Plural 'eaux', dann 'haut' und 'hauts'. Und das alles mit nur einem Laut. Aber Du hast völlig recht. Umgekehrt ist das Französische fast immer eindeutig. Weil es immer viele Reformen gab und die Sprache viel stärker normiert wurde. Obwohl die traditionellen Schreibweisen meistens beibehalten wurden, hat man die Aussprache nach dem Prinzip der Analogie angepasst. Einzige Ausnahme die mir gerade spontan einfällt ist Singular und Plural von Ei und Ochs': oeuf/ oeufs und boeuf/ boeufs --> im Sg. /öf/ und /böf/ mit kurzem ö und im Pl. nur /ö/ bzw. 'bö'. Da muss man leider die Aussprache wissen, da kein Analogieschluss möglich ist.Aber ist es im Französischen nicht zumindest umgekehrt eindeutig?
ZB. "eau" (hast Du oben vergessen ) wird immer "o" gesprochen und "eu" immer "ö" gesprochen, usw.
Ich kann zwar selbst nur ein paar Brocken Französisch, aber ein Kenner sagte mir einmal, dass beim Lesen die Aussprache immer eindeutig sei.
Und bei manchen Schreibweisen muss man vom Kontext her schaun um welche Wortart es sich handelt um die richtige Aussprache zu treffen: z.B: Les poules couvent souvent ou couvent (Die Hühner brüten oft im Kloster) 'couvent' wird hier je unterschiedlich ausgesprochen.
Hier macht es das Französische wieder viel komplizierter. Auf Satzebene gibt es anstatt eines festen Wortakzentes nur einen Wortgruppenakzent mit 4 bis 11 Silben (Betonung auf der letzten) je nach Sprechgeschwindigkeit und Redeabsicht.Sehr "nutzerfreundlich" finde ich auch, dass im Italienischen die Worte immer auf der vorletzten Silbe betont werden (wenn kein Stricherl oben drauf ist )
Nun ja, da dies vielleicht nicht für alle so interessant ist, hör ich mal besser auf.
Gruß, Pandosto