Viel Physik braucht es dazu eigentlich nicht - nur ein bisl nachdenken.
Wie ja schon erwähnt sind bei einem Dualcore Prozesser 2 physikalisch Kerne vorhanden. Es sind also (fast) alle wichtigen Schaltkreise der CPU doppelt vorhanden plus ein paar mehr. Das heißt, dass die Elektronen (oder genauer, das elektrische Feld) sich in beiden Schaltkreisen parallel und zur gleichen Zeit "fortbewegen". Die Taktfrequenz der CPU gibt dabei den "Schaltrhytmus" vor.
Wie imacer schon ausgerechnet hat, ändert sich bei 3GHz alle 3,33e-10 = 0,3ns der Schaltzustand und das bei beiden Kernen gleichzeitig. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber die meisten Dualcores können auch nur mit gleicher Taktfrequenz laufen - alles andere wäre wohl sehr aufwending ohne das es viel bringen würde. Zum Stromsparen wäre die Reduzierung der Spannung effizienter.
Es ist also wirklich auch auf kleinster Ebene alles parallel. Als hätte man einfach 2 Taschenrechner. Das wichtige ist nur, das derjenige der sie füttert:
1) 2 unabhängige Rechenaufgaben bekommt (Threads)
2) die Verbindung zum Prozesser schnell genug, damit man nicht auf Daten warten muss (FSB bzw. Hypertransport beim AMD)
dann läuft alles nicht nur parellel, sondern auch mit optimaler - also fast doppelter - Geschwindigkeit.
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Arbeitsweise von Computerprozessoren
- Sirarokh
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Von Gleichzeitigkeit zu reden ist in diesem Fall ohnehin schwierig, da ein "Rechenvorgang" ja kein kontinuierlicher, zeitlich begrenzter Prozess im eigentlichen Sinne ist, sondern eher ein vordefinierter Zustand, der sich unter den gegebenen Voraussetzungen (Befehl, Wert) jedesmal wieder einstellen wird.
Der Takt gibt lediglich vor, wann dieser Zustand ausgelesen wird und der nächste Zustand eingestellt wird. Natürlich braucht der Prozessor ein wenig Zeit, bis er sich auf einen neuen Zustand "eingependelt" hat, so dass eine auslesbare, konstante Spannung anliegt, aber das ist keine Frage der Schaltdauer (die auf mikrophysikalischer Ebene zwar messbar wäre, aber Größenordnungen unter der Taktfrequenz liegt).
Bei geeigneter Kühlung ist ein Prozessortakt beinahe unbegrenzt erhöhbar, was aber auch (fast) allein mit der maximalen Betriebstemperatur und nicht mit der Maximalgeschwindigkeit des Halbleitermaterials zu tun hat. (Könnte man sicherstellen, das sich das Silizium an keiner Stelle erwärmt, könnte man einen beinahe unendlich schnellen Prozessor bauen). Der limitierende Faktor ist also die Wärmeentwicklung durch den Stromfluss und den Schaltprozess und nicht die tatsächliche Schaltdauer (wärend derer aber die meiste Wärme entsteht, die restliche Zeit ist gewissermaßen "Ablkühlzeit").
Der Takt gibt lediglich vor, wann dieser Zustand ausgelesen wird und der nächste Zustand eingestellt wird. Natürlich braucht der Prozessor ein wenig Zeit, bis er sich auf einen neuen Zustand "eingependelt" hat, so dass eine auslesbare, konstante Spannung anliegt, aber das ist keine Frage der Schaltdauer (die auf mikrophysikalischer Ebene zwar messbar wäre, aber Größenordnungen unter der Taktfrequenz liegt).
Bei geeigneter Kühlung ist ein Prozessortakt beinahe unbegrenzt erhöhbar, was aber auch (fast) allein mit der maximalen Betriebstemperatur und nicht mit der Maximalgeschwindigkeit des Halbleitermaterials zu tun hat. (Könnte man sicherstellen, das sich das Silizium an keiner Stelle erwärmt, könnte man einen beinahe unendlich schnellen Prozessor bauen). Der limitierende Faktor ist also die Wärmeentwicklung durch den Stromfluss und den Schaltprozess und nicht die tatsächliche Schaltdauer (wärend derer aber die meiste Wärme entsteht, die restliche Zeit ist gewissermaßen "Ablkühlzeit").
Selig ist, wer nichts zu sagen hat und trotzdem schweigt.
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nuWave 105, CS-65, RS-5, NAD C370, Denon AVR 2106 und 'n Beamer[/size]
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Auch unter dieser Betrachtung finden die Schaltvorgänge gleichzeitig und parallel statt. Genauso wie meine beiden Taschenrechner gleichzeitig und parallel zueinander Rechnen - wenn auch nicht syncron.Sirarokh hat geschrieben:Von Gleichzeitigkeit zu reden ist in diesem Fall ohnehin schwierig, da ein "Rechenvorgang" ja kein kontinuierlicher, zeitlich begrenzter Prozess im eigentlichen Sinne ist, sondern eher ein vordefinierter Zustand, der sich unter den gegebenen Voraussetzungen (Befehl, Wert) jedesmal wieder einstellen wird.
Die beiden Kerne rechnen aber sogar syncron zueinander, da sie von der gleichen Clock versorgt werden. Es findet also sogar der Übergang zum nächsten Schaltzustand gleichzeitig statt.
Ohne mich jetzt zuweit aus dem Fenster wagen zu wollen, aber meines Wissens nach ist das nicht ganz korrekt. Auch Halbleiterbauelemente haben ein charakteristesch Schaltzeit, die sie nicht unterschreiten können, unabhängig von Wärmeverlusten. Einerseits sollte sich das schon logisch ergeben, dass vor noch 20 Jahren CPUs praktisch kaum eine Wärmenetwicklung hatten und trotzdem nicht einfach hochgetaktet wurde bis sie am thermischen Limit anstanden.Sirarokh hat geschrieben: Bei geeigneter Kühlung ist ein Prozessortakt beinahe unbegrenzt erhöhbar, was aber auch (fast) allein mit der maximalen Betriebstemperatur und nicht mit der Maximalgeschwindigkeit des Halbleitermaterials zu tun hat. (Könnte man sicherstellen, das sich das Silizium an keiner Stelle erwärmt, könnte man einen beinahe unendlich schnellen Prozessor bauen). Der limitierende Faktor ist also die Wärmeentwicklung durch den Stromfluss und den Schaltprozess und nicht die tatsächliche Schaltdauer (wärend derer aber die meiste Wärme entsteht, die restliche Zeit ist gewissermaßen "Ablkühlzeit").
Der tiefere Grund liegt aber wohl im Aufbau eines Halbleiterschaltelements. Die Elektronen brauchen schlicht eine bestimmte Zeit, bis sie aus der Sperrschicht "abgesaugt" wurden und der Übergang leitend wird. Diese zeit wird jedoch immer kürzer durch den immer kleineren Strukturfaktor, wodurch auch die pn Übergangszone kleiner wird und weniger Elektronen schneller abfliessen.
Es gibt also auch eine physikalische Grenze die höhere Taktraten verhindert bei gegebener Strukturgröße. Natürlich setzen viele andere Faktoren weit früher ein und momentan sind das eben thermische Probleme, was Intel beim P4 schmerzhaft feststellen mußte.
![Wink ;)](./images/smilies/icon/wink.gif)
P.S.: Ich sollte mal wieder einen Blick ins Festkörperskriptum werfen um meine Thesen ein bischen untermauern zu können - aber ich glaub das spar ich mir lieber und lausche etwas der Musik die meine beiden hübschen NW125 verläßt.
![Smile :)](./images/smilies/nuforum/icon_smile.gif)
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Video: Panasonic TX-P50GT30|Marantz SR6007|nuLine WS-14|nuPro AW-350
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- Sirarokh
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wie gesagt: Natürlich existiert auch da eine Obergrenze, sie liegt jedoch weit entfernt von der thermischen Grenze.
Die alten Prozessoren übertakten würde nicht sehr viel bringen, da sie unter anderem im Vergleich zu aktuellen Modellen nur sehr wenige Transistoren besitzen. Wir liegen da ja heute glaube ich im zweistelligen Millionenbereich pro Core. (Im Vergleich zu den anfänglichen mehreren Hundert ein Witz!)
Was ich sagen wollte: Zwar geschieht die Schaltung tatsächlich parallel, allerdings nimmt der eigentliche Schaltvorgang nur einen recht geringen Teil der Zeit ein, die innerhalb eines Taktes vergeht.
(Aber ich bin kein Profi, wenn ihr da Genaueres wisst, korrigiert mich bitte)
Die alten Prozessoren übertakten würde nicht sehr viel bringen, da sie unter anderem im Vergleich zu aktuellen Modellen nur sehr wenige Transistoren besitzen. Wir liegen da ja heute glaube ich im zweistelligen Millionenbereich pro Core. (Im Vergleich zu den anfänglichen mehreren Hundert ein Witz!)
Was ich sagen wollte: Zwar geschieht die Schaltung tatsächlich parallel, allerdings nimmt der eigentliche Schaltvorgang nur einen recht geringen Teil der Zeit ein, die innerhalb eines Taktes vergeht.
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Der x86 Urahn 8088: 29k at 3 µmSirarokh hat geschrieben:wie gesagt: Natürlich existiert auch da eine Obergrenze, sie liegt jedoch weit entfernt von der thermischen Grenze.
Die alten Prozessoren übertakten würde nicht sehr viel bringen, da sie unter anderem im Vergleich zu aktuellen Modellen nur sehr wenige Transistoren besitzen. Wir liegen da ja heute glaube ich im zweistelligen Millionenbereich pro Core. (Im Vergleich zu den anfänglichen mehreren Hundert ein Witz!)
Pentium: 3.1M at 0.8 µm
Core 2 Duo 291M (4MB Models) at 0.065 µm = 65nm
Verstehe aber nicht, was du genau mit dem Übertakten ansprechen willst. Natürlich würden diese alten CPUs sogar sehr gut, wahrscheinlich fast linear mit der Taktfrequenz skalieren, im Gegensatz zu den heutigen Typen. Der Grund ist einfach die wesentlich höhere Komplexität heutiger CPUs.
Das eine übertaktete alte CPU nicht schneller als eine moderne dadurch wird ist wohl selbstverständlich, trotzdem lassen sich die alten CPUs nicht weit übertakten, weil sie einfach nicht schneller schalten können.
Die CPUs werden zwar eher von thermischen Problemen begrenzt, aber ich glaub nicht, dass das weit von der Dauer des Einschwingzustandes weg ist. Davon abgesehen war die ursprüngliche Frage, ob die Vorgänge wirklich parallel und zeitgleich ablaufen und das tun sie ohne wenn und aber. Irgendwie wirds schon ein bischen esoterischSirarokh hat geschrieben: Was ich sagen wollte: Zwar geschieht die Schaltung tatsächlich parallel, allerdings nimmt der eigentliche Schaltvorgang nur einen recht geringen Teil der Zeit ein, die innerhalb eines Taktes vergeht.
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Weit entfernt würde ich nicht sagen...Sirarokh hat geschrieben:Natürlich existiert auch da eine Obergrenze, sie liegt jedoch weit entfernt von der thermischen Grenze.
![Rolleyes :roll:](./images/smilies/nuforum/icon_rolleyes.gif)
Eine hohe Verlustleistung (=Wärme) hat, abgesehen von der verwendeten Technologie (und Versorgungsspannung), im Wesentlichen 2 Ursachen:
1) Die riesige Anzahl von Transistoren
2) Schaltflanken, die nicht unendlich steil sind
Der zweite Punkt wirkt sich gerade dann aus, wenn man mit der Taktrate so hoch liegt, dass die Zustände nicht lange 0 oder 1 sind, sondern das Signal nur mehr aus Flanken besteht - also in dem Bereich, wo man sich schon der physikalischen Grenze der Schaltzeiten nähert!
Ein Schalter sieht prinzipiell so aus:
Code: Alles auswählen
Versorgungsspannung
|
|
/
| Transistor 1
\
|
|--------o Ausgang
|
/
| Transistor 2
\
|
|
Masse
Es fließt praktisch nie ein Strom von Versorgung gegen Masse.
Im Bereich der maximalen Taktrate sehen die Schaltzustände der Transistoren etwa so aus:
Code: Alles auswählen
Transistor 1 /\/\/\/\/\/\/\/\/\/\
Transistor 2 \/\/\/\/\/\/\/\/\/\/
D.h. wenn die Verlustleistung bei gesteigerter Taktrate stark ansteigt, ist auch die absolute physikalische Grenze nicht mehr weit.
Gruß
BlueDanube
nuVero140,nuLineCS40,RS6,NAD T778,Oppo BDP-103D,Humax ESd-160s,Technics SL-PS70,Epson EH-TW9400
nuLineCS150,Sony TA-FA3ES
nuBox311,Pro-Ject Stereo Box S2
nuPro A200,Akai EWI 5000,Dynasample XpressO
BlueDanube
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