auch wenn rudijopp bezüglich dem "genötigt fühlen durch Spekulationen" recht hat,
ist es vielleicht keine schlechte Idee, einige grundsätzliche technische Details des
DXD Moduls auch schon vor dem nuDay zu klären.
Zunächst zur Disskusion des DXD Moduls in Mehrkanalsystemen:
Das DXD Modul ist eine Lösung für Stereo!
(Daher hat es auch keinen gesonderten Basseingang für den LFE Kanal.)
Der "straightforward" Anschluss ist so gedacht:
Code: Alles auswählen
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| Quelle |
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| stereo line out |
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V
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| stereo line in |
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| Vorverstärker |
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| pre out |
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V
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| stereo in |
|__________________________________|
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| DXD Modul |
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| sat out | sub out 1 | sub out 2 |
| stereo | mono | mono |
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V V V
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| main in | "line in" | "line in" |
|__________|___________|___________|
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| Endstufe | Subwoofer | Subwoofer |
| | array | array |
| Sats | vorne | hinten |
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|__________|___________|___________|
Anschlussvarianten zielführend, wie z.B. LFE und Bassanteile von "kleinen" Boxen
auf die Frontkanäle umleiten lassen und vom DXD Modul auf die vorderen Satelliten
und DBA Subs aufteilen lassen. Das DXD Modul schafft den zeitlich richtigen Bezug
zwischen den Fronts und dem Bass; der AVR sollte dies für die restlichen Kanäle
auf die Fronts bezogen machen (wobei die kleine Gesamtdurchlaufzeit des Moduls
berücksichtigt werden könnte).
Zur Linearisierungs-Frage (ABL/ATM):
Eigentlich ist es recht interessant, das Kikl bereits die beiden hierfür wesentlichen
Informationen genannt bzw. Fragen gestellt, aber nicht "kombiniert" hat: Ja, grund-
sätzlich ist es möglich die für die Bassliniarisierung notwenigen Filter auf dem DXD
Modul laufen zu lassen, wenn man ausreichend "Headroom" zur Verfügung stellt,
was auf Kosten des Signal-Rausch-Verhältnisses geht.
Vorstellen kann man sich das so: wenn insgesamt 100dB Dynamikumfang zur ver-
fügung stehen und es wird ein einfacher Hoch- oder Tiefpass betrieben, der einen
Druchlassbereich mit "Verstärkung" 1 (U_a/U_e) hat und im Sperrbereich kleiner als
1, dann entspricht der Abstand zum Rauschen den gesamten 100dB.
Code: Alles auswählen
____________ _ _
/ | / \___|__10dB____
/ | / |
/ | 100dB / | 90dB
/ | / |
/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\ /\/\/\/\/\/\/\/\/\/\
ungs-Kurve" mit mehr als +10dB (Bass Boost), dann wird der höchste Punkt der Filter-
kurve auf 100dB gesetzt, wobei der "normale" Druchlassbereich auf z.B. 90dB landet,
woduch nur 90dB Rauschabstand verbleiben:
In diesem Punkt ist die "Analogwelt" der digitalen etwas voraus. Daher kommen im
DXD Modul sehr gute (und vor allem teure) Wandler von Burr Brown zum Einsatz.
Mit einem schaltungstechnischen Kniff kann man deren Dynamikumfang nochmals
verbessern: wir verwenden zwei davon parallel pro Kanal.
In wie weit wir diesen Kompromiss eingehen werden, wird sich im Praxistest zeigen.
Für die optimale Anwendung mit zwei Satelliten und vier Subwoofern muss ohnehin
nichts linearisiert werden. Erst bei einem "gemischten" DBA, beispielsweise Standlaut-
sprecher vorne und Subwoofer hinten, wird es interessant. Wenn der Tiefgang der
Standlautsprecher nicht ausreicht, müsste man entweder die Subs "begrenzen" ,
oder die Standboxen etwas erweitern . Allerdings müssen dabei die Phasengänge
ebenfalls angepasst werden, da sonst die Kompensationswirkung geschmälert wird.
Bei einem gemischten DBA würde man die Satellitenausgänge des Moduls für die
Standlautsprecher verwenden, da diese die besseren Wandler haben. Die Rauschband-
breite eines reinen Subkanals ist wesentlich geringer als die eines Full Range Kanals,
daher wären noch bessere Wandler unnütz.
Zur Anzahl der (hinteren) Woofer: es sollten schon mindestens zwei sein, je nach
Raum und oberer Grenzfrequenz des DBAs. Klar, wenn der Raum nur so breit wie hoch
ist, könnte man das selbe Argument wie in der Vertikalen gelten lassen und nur einen
verwenden. Wenn der Raum sehr viel breiter als vier Meter ist und das DBA bis 80Hz
betrieben wird, sollte man vielleicht sogar mehr als vier Woofer insgesamt einplanen.
Auch für mich ist die bisherige Diskussion bezüglich der IIR und FIR Filter interessant
(man lernt immer etwas dazu ). Mit FIR Filtern ist es tatsächlich möglich, den Phasen-
gang unabhängig vom Frequenzgang einzustellen bzw. zu linearisieren. Oftmals werden
beide Filtertypen angewendet, wobei der Frequenzgang dem IIR Filter anvertraut wird,
da FIR Filter "Ringing" verursachen können.
Die Rechenleistung des Prozessors im DXD Modul reicht nicht für FIR Filter aus, da
müsste der nächst größere rein. Aber mit IIR Filtern kann man, bzw. können wir bereits
allerhand anrichten. Es ist mit ein paar Tricks sogar möglich, die bei Sub-Sat-Systemen
typische Gruppenlaufzeit von etwa 7ms gut zu minimieren (circa Faktor 3, was neben-
bei bemerkt noch um Klassen besser ist, als das was AVRs alles anstellen).
Wie bereits erwähnt, hängt es stark von der Software ab, was das DXD Modul alles
können wird. Um hier flexibel zu bleiben, besitzt das Modul einen USB Anschluss, über
welchen nicht nur die Systemsoftware an sich aktualisiert, sondern eventuell auch
Konfigurationsdateien geladen werden können. Diese würden dann einem die Arbeit ab-
nehmen, die drei Parameter für zig Filter von Hand einzugeben. Die Werte wären genau
auf die (nubert) Lautsprecher abgestimmt, wodurch insgesamt ein besseres Ergebnis
erzielt werden kann, als durch Einmessen (gute Serienkonstanz vorausgesetzt).
Denkbar wäre auch ein grafisches Benutzerinterface, mit welchem die Filterbänke völlig frei konfigurierbar wären...
Zunächst aber eins nach dem anderen; ich bin froh, dass die Nullserie unterwegs ist
und mit diesen Geräten steht erstmal eine Betatestphase an. Bei der bisherigen Historie
und Komplexität des Projekts fällt es schwer über Machbares und Termine zu sprechen.
Viel Hörspaß wünscht
Daniel Belcher