StefanB hat geschrieben:Ich will mich ja nicht einmischen, aber :
Wie produktiv im Sinne von sinnvoll kann es sein, wenn der eine gerade im Selbstfindungprozess befindliche dem anderen selbiges vorwirft ?
Selbstfindung find ich gut.Argaween hat geschrieben:Und ich, falls du das meinst , befinde mich nirgendwo.
...
Ich hab es nicht nötig mich in einem Selbstfindungsprozess zu befinden.
Das ist einfach nur was für Leute, die meinen, das nur eine einzige Sache richtig wäre und die sich da in was reinrennen was unnötig ist.
... und denke öfters über den Tellerrand hinaus und tiefer als meine Freunde
Es ist ein gewaltiger Irrtum im Schwange.
Wenn ihr um neun Uhr abends im Theater einer Aufführung beiwohnt, die Handlung aber in den Morgenstunden spielt und die Schauspieler beim Frühstück gezeigt werden, dann nehmt ihr die Zeit als innerhalb des Theaterstücks gegeben an. Ihr tut dann auch so, als wäre es Morgen.
Jeder von euch ist momentan in eine Aufführung viel größeren Ausmaßes verwickelt, bei der ihr euch alle über gewisse Grundvoraussetzungen einig geworden seid, die den Rahmen abgeben, innerhalb dessen das Stück stattfinden kann. Die Voraussetzungen sind, daß die Zeit eine Reihe von aufeinander folgenden Augenblicken ist, daß eine objektive Welt unabhängig von eurer eigenen Schöpfung und Wahrnehmung existiert, daß ihr an eure physischen Körper, die ihr angelegt habt, gebunden seid und daß euch durch Raum und Zeit Grenzen gesteckt sind.
Zu anderen, aus den gleichen Gründen gemachten Voraussetzungen gehört die Idee, daß euch alle Wahrnehmung durch die körperlichen Sinne zukommt; mit andern Worten: daß alle Information von außen kommt und keine von innen kommen kann. Ihr seid deshalb genötigt, euch auf die Handlung des Stückes mit aller Intensität zu konzentrieren. Diese verschiedenen Schauspiele, diese schöpferischen Zeitstücke repräsentieren nun das, was ihr Leben nennen würdet.
Das Experiment, das die Welt verändern könnte, würde auf der Grundanschauung beruhen, daß die Menschen der Natur ihrer Überzeugungen entsprechend ihre eigene Realität schaffen. Das Experiment wurde noch nicht gewagt. Das Christentum war nur eine verzerrte Form dieser Grundwahrheit - d. h. das organisierte Christentum, das ihr kennt. Ich spreche hier nicht von den ursprünglichen Lehren. Die haben kaum eine Chance gehabt.
In vielen philosophischen Schulen wird diese Art von Vorstellung aufrechterhalten - die Seele, die einem ursprünglichen Geber zurückerstattet wird oder die irgendwo zwischen Sein und Nichtsein in einen nebulösen Zustand zerfließt. Die Seele ist jedoch in erster Linie schöpferisch. Man kann sie von vielen verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten. Ihre Eigenschaften lassen sich bis zu einem gewissen Grade ermitteln, und in der Tat könnten die meisten meiner Leser diese Eigenschaften selber herausfinden, wenn sie stark genug motiviert wären und ihr Hauptinteresse in dieser Richtung läge. Die Seele oder Wesenheit ist als solche die am höchsten motivierte, energiegeladenste und gewaltigste Bewußtseinseinheit, die wir in allen Universen kennen.
Sie ist Energie, die in einem euch ganz unvorstellbaren Maße konzentriert ist. Sie hat ein unbegrenztes Potential, muß sich aber ihre eigene Identität erarbeiten und ihre eigenen Welten aufbauen. Sie trägt in ihrem Innern die Bürde allen Seins. Ihr Persönlichkeitspotential übersteigt eure Begriffe. Ich möchte daran erinnern, daß ich hierbei von eurer eigenen Seele oder Wesenheit rede, ebenso wie von der Seele oder Wesenheit ganz allgemein. Ihr seid eine der Manifestationen eurer eigenen Seele. Wie viele von euch würden eure Realität, eure gesamte Realität auf euren jetzigen Erfahrungsbereich beschränken wollen? Das tut ihr aber, wenn ihr euch einbildet, euer gegenwärtiges Selbst mache eure ganze Persönlichkeit aus, oder wenn ihr darauf besteht, daß eure Identität unverändert in alle Ewigkeit aufrechterhalten werde.
Nun ist Wesenheit ein anderer Ausdruck für Seele. Es handelt sich nämlich nicht einfach darum, eine Definition der Seele oder Wesenheit zu liefern, denn um auch nur eine Ahnung von ihr in logischer Hinsicht zu bekommen, müßtet ihr sie zuerst in geistiger, psychischer und elektromagnetischer Hinsicht verstehen und müßtet außerdem das Wesen von Bewußtsein und Tat grundsätzlich erkannt haben. Doch ist es möglich, die Natur der Seele oder Wesenheit intuitiv zu erfassen, und in vieler Hinsicht ist intuitives Wissen jeder anderen Wissensform überlegen.
Eine Voraussetzung für ein intuitives Verständnis der Seele ist das Verlangen danach. Ist das Verlangen stark genug, dann werdet ihr automatisch zu Erfahrungen hingeführt werden, die ein lebendiges, eindeutiges, subjektives Wissen in euch hervorbringen.
Erst einmal ist die Seele nicht etwas, das man hat. Sie ist, was man ist. Ich verwende vorzugsweise den Ausdruck »Wesenheit« anstelle von Seele, einfach deswegen, weil die erwähnten Mißverständnisse mit dem Wort »Wesenheit« weniger verknüpft sind und weil hier weniger religiöse Obertöne im institutionellen Sinn mitschwingen.
Die Schwierigkeit ist, daß ihr die Seele oder Wesenheit so häufig als ein vollendetes, statisches »Ding« anseht, das euch gehört, das ihr aber nicht seid. Die Seele oder Wesenheit - mit andern Worten: eure persönlichste, machtvolle innere Identität - wandelt sich ständig und muß sich ständig wandeln. Sie ist lebendig, empfänglich, neugierig. Sie bildet das Fleisch und die Welt, die ihr kennt, und befindet sich im Zustand des Werdens. Nun setzt man in der dreidimensionalen Realität, in der euer Ich hauptsächlich zentriert ist, beim Werden ein Ziel oder einen Bestimmungsort voraus - eine Vollendung dessen, was im Werden begriffen war. Doch die Seele oder Wesenheit ist im Grunde in andern Dimensionen zu Hause, wo die Erfüllung nicht an die Erreichung von Zielen gebunden ist, ob geistiger oder anderer Art.
Die Seele oder Wesenheit befindet sich immer im Fluß, sie geht durch Lernprozesse und Entwicklungen, die mit subjektivem Erleben, statt mit Raum und Zeit, zu tun haben. Dies ist nicht annähernd so mysteriös, wie es klingt.
Jeder Mensch spielt ein Spiel, in dem das egoistische, bewußte Selbst vorgibt, nicht zu wissen, was das Gesamtselbst mit Sicherheit weiß. Da das Ich aber ebenso entschieden ein Teil des Gesamtselbst ist, muß es zwangsläufig unterschwellig an dessen Wissen teilhaben. In seiner intensiven Einstellung auf die physische Realität tut es jedoch so, als wisse es nichts, bis es sich in der Lage sieht, die Information auf physischer Ebene nutzbar zu machen. Das Ich zieht es vor, sich sozusagen als Kapitän am Steuerrad zu fühlen, da es ja das Ich ist, das am unmittelbarsten mit den manchmal stürmischen Wogen der physischen Realität umgehen muß und sich deshalb nicht gerne von dieser Arbeit ablenken läßt.
Die Persönlichkeit ist eine »Gestalt« stets im Wandel begriffener Wahrnehmungen. Ihr könnt euch nicht selber verstehen, bevor ihr euch nicht von der Vorstellung freigemacht habt, daß die Persönlichkeit ein »Hier- und-jetzt-Attribut« des Bewußtseins sei.
Tatsache ist, daß jeder von euch sich seine eigene physische Realität selber schafft; und en masse schafft ihr sowohl den Glanz als auch den Schrecken, der innerhalb eures irdischen Erfahrungsbereichs existiert. Bevor ihr nicht erkennt, daß ihr die Schöpfer von alledem seid, werdet ihr euch weigern, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Ihr könnt auch das Unglück der Welt nicht dem Bösen anlasten. Ihr seid heute differenziert genug, um zu erkennen, daß das Böse eine Projektion eurer eigenen Psyche ist; aber ihr seid heute auch noch nicht weise genug, um zu wissen, wie man seine Kreativität in konstruktive Bahnen lenkt.
Die meisten werden mit dem Ausdruck »Muskelstarre« vertraut sein. Ihr habt statt dessen eine »Ich-Starre« entwickelt; ihr seid von einer geistigen Starrheit befallen, wobei die intuitiven Teile des Selbst entweder verleugnet oder bis zur Unkenntlichkeit entstellt werden.
Es ist bloß, weil eure gegenwärtige Existenz auf einen einzigen, engen Bereich so unbedingt eingestellt ist, daß ihr eure Begriffe und eure Vorstellungen vom Selbst so eng definiert und diese dann auf euer Seelenkonzept übertragt. Ihr bangt um eure physische Identität und beschränkt euren Wahrnehmungsbereich aus Angst, darüber Hinausgehendes nicht handhaben zu können, ohne die Selbstheit einzubüßen.
Die Seele hat keine Angst um ihre Identität. Sie ist sich ihrer selbst gewiß. Sie ist eine ewig Suchende. Sie fürchtet nicht, von Erfahrungen oder Wahrnehmungen überwältigt zu werden. Würdet ihr euch mit der Natur der Identität gründlicher auskennen, dann würde euch beispielsweise die Telepathie keine Angst machen, denn hinter der Angst davor steht die Sorge, daß eure Identität durch die Suggestionen oder Gedanken anderer unter den Tisch gefegt werden könnte. Kein psychologisches System ist geschlossen, kein Bewußtsein ist geschlossen, was auch immer der Augenschein innerhalb eures Systems vortäuschen mag.
Die Erfahrung kommt in einer als auf das höchste gesteigerte Inspiration. Solche Information tritt gewöhnlich innerhalb bereits gefestigter, ausgeprägter Persönlichkeitsstrukturen auf und verlangt nicht nur eine empfänglichere und verantwortungsbewußtere Einstellung zum Leben, sondern auch ein Mitgefühl für alles Lebendige, das vorher vielleicht gefehlt hatte. Dieses Mitgefühl bringt eine Sensibilität mit sich, die stark, fordernd und intensiv ist. In allen solchen Fällen sind bestimmte Charaktereigenschaften stark ausgeprägt: Die Fähigkeit zur Innenschau und zu tiefer Konzentration, die Bereitschaft, die scharfen Konturen des physisch orientierten Selbst in der Kontemplation aufzugeben, und ein intensiver Wissensdrang. Sie nehmen die Lösungen, die ihnen andere anbieten, nicht einfach hin, sondern bestehen darauf, nach eigenen Lösungen zu suchen. Diese Suche kann manchmal ziellos wirken. Es steckt aber eine feinnervige Ungeduld, eine göttliche Unzufriedenheit dahinter, die solche Menschen antreibt. Diese Eigenschaften müssen mit der inneren Zuversicht gekoppelt sein, daß relevante Erkenntnis auf direktem Weg empfangen werden kann. Der Zuwachs an Wissen muß von der physischen Persönlichkeit dann integriert werden; aber unabhängig davon liegt es in der Natur gültigen Wissens dieser Art, sein Licht auszusenden und seinen Weg zu machen. Oft sind sie sich dieser Grundeigenschaft gar nicht bewußt.Viele Individuen haben außergewöhnliche, völlig gültige und intensive Bewußtseinserweiterungserfahrungen hinter sich, und das neue Wissen mit früheren Überzeugungen in eine lebendige Wechselbeziehung gebracht und die Änderungen vorzunehmen, die für die Handhabung solcher Sensibilität notwendig sind. Insoweit als es seiner eigenen Vision treu bleibt, stehen ihm nun Expansionsmöglichkeiten offen, zu denen es sonst kaum Zugang gefunden hätte. Oft steht die empfangene Information in offenem Widerspruch zu früheren Vorstellungen und Überzeugungen. Dies erklärt auch die manchmal explosive, aufdringliche Natur solcher Erfahrungen, die ja nicht notwendig wäre, wenn es keine Barrikaden gäbe. Der Kontext, in dem solches Wissen in Erscheinung tritt, ist daher recht unterschiedlich. In manchen Fällen findet der Rahmen selbst zum letzten Mal Verwendung; das ursprüngliche inspirierte Wissen - das Wissen als solches - sprengt diesen Rahmen dann und wächst über den Kontext hinaus, der sein Nährboden war.
Zum Menschsein gehört ein fein unterscheidendes Arbeiten des Bewußtseins. Viele Menschen haben Angst vor ihren eigenen Gedanken. Sie legen sich auch keine Rechenschaft über sie ab. Ihre Glaubenssätze übernehmen sie von anderen.
Ihr bestimmt die Struktur eurer Erfahrungen durch eure Glaubensüberzeugungen und Erwartungen selber. Diese persönlichen Vorstellungen, die ihr euch von euch selbst und der Natur der Realität macht, wirken sich auf die Inhalte eures Denkens und Empfindens aus. Ihr haltet eure Ideen über die Realität für wahr und über jeden Zweifel erhaben. Sie scheinen sich von selbst zu verstehen. In eurer Einbildung sind das feststehende Tatsachen, die auf der Hand liegen, so daß sie nicht überprüfungsbedürftig zu sein scheinen.
Deshalb werden sie gemeinhin als selbstverständlich hingenommen. Sie werden nicht als das, was sie sind, als bloße Glaubensüberzeugungen über die Realität erkannt, sondern für Eigenschaften der Realität gehalten.
Solche Vorstellungen scheinen unanfechtbar und so sehr ein Teil von euch selbst zu sein, daß es euch nie in den Sinn kommen würde, über ihre Gültigkeit nachzudenken. Sie erhalten das Gewicht stillschweigender Voraussetzungen, und diese färben natürlich auf eure persönlichen Erfahrungen ab und gestalten sie.
Manche Menschen überprüfen beispielsweise ihre religiösen Überzeugungen nicht, sondern nehmen sie als gegeben hin. Anderen fällt es ziemlich leicht, solche als bloße Annahmen zu erkennen.
Das Bewußtsein dient als ein hervorragendes Wahrnehmungsinstrument des Ich, das auf die Tatsachenwelt gerichtet ist. Vermöge des Bewußtseins blickt aber auch die Seele nach außen. In gewissem Sinne ist das Ich das Auge, durch das das Bewußtsein seine Wahrnehmung bezieht, oder es ist, könnte man auch sagen, der Brennpunkt, durch den es die physische Realität betrachtet. Doch verändert es seinen Brennpunkt im Laufe des Lebens ständig. Das sich selber scheinbar gleichbleibende Ich ist tatsächlich in ständiger Wandlung begriffen.
Das Bewußtsein ist ein Instrument, das die verschiedenen Dimensionen der Realität registriert. Das Bewußtsein, wie ihr es kennt, ist hochgradig spezialisiert. Die physischen Sinnesorgane vermitteln die Wahrnehmung der dreidimensionalen Welt, aber sie können aufgrund ihrer eigentümlichen Beschaffenheit auch die Wahrnehmung anderer, ebenso gültiger Dimensionen verhindern. Die meisten von euch sind mit eurem alltäglichen, körperlich orientierten Selbst identifiziert. Es würde euch nie einfallen, euch mit nur einem Teil eures Körpers zu identifizieren und alle anderen Teile zu ignorieren, und dennoch tut ihr nichts anderes (Lächeln), wenn ihr euch einbildet, das egoistische Selbst trüge die Last eurer Identität.
Jeder Mensch erfährt seine eigene, einmalige Realität, die sich von der aller anderen unterscheidet. Diese Realität entspringt seiner inneren Seelenlandschaft, dem Humusboden seiner Gedanken, Gefühle, Erwartungen und Überzeugungen. Wenn ihr glaubt, daß euer inneres Selbst gegen euch statt für euch arbeitet, dann behindert ihr seine Funktion - oder ihr zwingt es aufgrund eurer Überzeugungen, sich auf bestimmte Weise zu verhalten. Euer Bewußtsein hätte eigentlich die Aufgabe, euch über eure Situation in der physischen Realität reinen Wein einzuschenken: es hätte durchaus den dazu notwendigen Klarblick, aber daran hindern es die Vorurteile eures falschen Denkens und Glaubens, eure Überzeugungen.
Es gibt jedoch eine gültige Wahrheit, die künstlich errichtete Wahmehmungsbarrieren einreißt, ein Axiom, das falsche und einengende Vorstellungen hinfällig macht, nämlich:
D a s . S e l b s t . i s t . u n b e g r e n z t.
Die Richtigkeit dieser Feststellung steht, unabhängig davon, ob ihr an diese Wahrheit glaubt oder nicht, fest. Diesem Axiom ist ein weiteres anzufügen
E s . g i b t . k e i n e . S c h r a n k e n . f ü r . d a s . S e l b s t.
Wo solche von euch empfunden werden, sind sie das Resultat falscher
Glaubensüberzeugungen. Hier schließt sich die schon erwähnte Tatsache an:
I h r . s c h a f f t . e u c h . e u r e . e i g e n e . R e a l i t ä t.
Macht was draus !!