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Asymmetrischer Hochtöner ? ...

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
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Asymmetrischer Hochtöner ? ...

Beitrag von Rank »

Hallo zusammen,

kennt von euch jemand die genaue Entstehungsgeschichte vom asymmetrischen Hochtöner?
Mich würde vor allem interessieren warum dieser eingeführt wurde.


Hintergrund der Frage ist folgender:

Beim Musikhören mit meinen Nulines 120 empfand ich die Hochtonauflösung meiner Nubi's immer als etwas zurückhaltend, vor allem klang es aber im Hochton nie ganz so "unangestrengt & stimmig" wie ich es gerne gehabt hätte.

Nach endlosem experimentieren & Boxenrücken, vertauschte ich hierbei einmal versehentlich die linke & rechte Box ... und siehe da, die Auflösung wurde zwar nicht besser, aber plötzlich klang der Hochtonbereich etwas "stessfreier" (aber mit dem unangenehmen Nebeneffekt, dass die Bühne zu sehr in die Breite gezogen wurde und auch die Ortbarkeit abnahm).

Als Hauptverantwortlichen, des bei normaler Aufstellung etwas "streßigen" Hochtonbereichs, konnte ich recht schnell meine Schrankwand zwischen den beiden Lautsprechern ausmachen. Hier scheint es wohl durch die angewinkelte Lautsprecheraufstellung (+ nach innen schielendem Hochtöner) richtig grässliche Reflektionen an meinem mittig aufgestellten Schrank (teilw. mit Glasflächen) zu geben.

Also was tun? ... die Lautsprecher einfach weniger anzuwinkeln war nicht besonders praktikabel (ohne mir andere Nachteile einzuhandeln). Da meine Lautsprecher bedingt durch die Schrankbreite eh schon etwas zu weit auseinander stehen (in Relation zum Hörabstand), bin ich fast schon gezwungen diese "nach innen" angewinkelt aufzustellen. Die 120er etwas weiter vorzuziehen brachte klanglich in meinem WZ auch mehr Nachteile wie Vorteile mit sich, da dies einen zu geringen Abstand zum Hörplatz zur Folge hatte.

Nach vielen weniger erfolgreichen Exerimenten wurde lange überlegt ... hmmm ...Altbau, hohe Räume, ...
... dann wurden von mir die Torx-Schrauben vom Hochtöner gelöst & testweise die Hochtöner in die verschiedensten Positionen verdreht. Und siehe da! ...mit "nach oben schielenden" Hochtönern hörte sich plötzlich der gesamte Hochtonbereich deutlich stressfreier & auch "besser aufgelöst" an.
Weitere Vorteile fielen mir auch sofort beim Hören im Nahfeld auf, da klang der Übergang zum Mitteltonbereich irgendwie noch etwas geschmeidiger & schlüssiger (vermutlich dadurch, dass das Zentrum vom HT jetzt näher zum Mitteltöner gerückt ist).
Ausserdem kann ich mich jetzt auch im Nahfeld stehend vor den Boxen aufhalten, ohne dass der Hochtonbereich sich ein klein bisschen zurückhaltend anhört & feinste Details verschwinden (was vorher der Fall war).
Vor allem ist aber die "unangenehme Schärfe" im Hochtonbereich verschwunden (die vermutlich durch die Reflektionen an den Möbeln enstanden war). Die Wiedergabe von scharfen S/Z-Lauten ist auch relativ "gutmütig" geworden.
Zudem scheint nun auch mein Hörraum etwas gleichmäßiger vom Höchtöner "ausgeleuchtet" zu werden (IMHO bessere Verteilung vom oberen Frequenzspektrum).



Edit:
Eine weitere "gehörmäßige Beobachtung" hätte ich fast vergessen.
Durch den nun sehr klaren (nicht mehr "verwaschenen") Hochtonbereich, kann ich nun sogar gehörmäßig deutlich besser unterscheiden, ob die Hochtongitter (von NL Exclusiv) angebracht sind oder nicht (vorher gelang es mir nicht, hier wirklich deutliche Unterschiede zu hören). Als logische Konsequenz spielen meine Nunline 120 jetzt ohne jegliche Lautsprechergitter (die Lautsprechergitter sind zwar bestimmt nicht die schlechtesten, aber vielleicht könnte der Zulieferer irgendwann mal die Lautsprechergitter noch etwas "weitmaschiger" & "luftdurchlässiger" gestalten).



Also nochmal die Frage: Kennt von euch jemand die genaue Entstehungsgeschichte vom asymmetrischen Hochtöner?
(z.B. Links zu Kommentaren der Nubert-Entwicklung oder sonstige Infos).



Gruß

Rank
Zuletzt geändert von Rank am So 30. Mär 2008, 03:43, insgesamt 1-mal geändert.
neuman356
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Beitrag von neuman356 »

Vorweg, ich kenne leider keinen Beitrag/Link hier im Forum zum
Thema asymmetrische Höchtöneranordnung (war zu faul zum Suchen),
würde jetzt aber mal frei von der Leber weg behaupten, dass die asymmetrische Anordnung einfach dem Bafflestep geschuldet ist.
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Beitrag von Rank »

Hallo zusammen,

werd' mal versuchen meine Frage(n) etwas präziser zu formulieren:

Arbeitet das Membran vom asymmetrischen Hochtöner parallel zur Schallwand ? (also für mich sieht es so aus).
Denn dies würde ja bedeuten, dass das asymmetrische Abstrahlverhalten lediglich durch den Mittenversatz vom Hochtöner entsteht (was man ja auch durch einen versetzten Einbau eines normalen Hochtöners in die Box hätte bewerkstelligen können).

Oder gibt es vielleicht noch andere konstruktive Merkmale die das asymmetrische Abstrahlverhalten unterstützen?

Also ich konnte auf die schnelle keine weiteren Unterschiede feststellen (auch der Radius der "Schallführung" um die Kalotte sieht für mich umlaufend gleich aus).

Oder habe ich etwas übersehen :?:


Gruß

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Caisa

Beitrag von Caisa »

Richtig, du könntest das gleiche auch mit einer normalen Kalotte erreichen die aussermittig versetzt in der Schallwand verbaut ist. Aber durch den Versatz der Membran in der Frontplatte der Hochtöner scheint die Box von der Optik her insgesamt symetrisch. Ist also IMHO eher optischer denn technischer Natur. Das aussermittige Abstrahlverhalten des Hochtöners an sich hat hingegen schon technischen Hintergrund. Damit soll erreicht werden, dass sich negative Kanteneffekte an der Schallwand esser verwischen.
knobbo
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Beitrag von knobbo »

Ich tippe mal darauf, dass die Bauform ganz konkrete wirtschaftliche Gründe hat. So muss nur ein Schallwand-"Modell" für rechte und linke Boxen hergestellt werden. Und da das nu-Logo rotationssymmetrisch ist, reicht auch ein HT, der einfach nur um 180° gedreht eingebaut wird...
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Beitrag von Rank »

Hallo zusammen,

und danke für die Antworten!

Für mich klingen eure Antworten zum asymmetrischen Hochtöner sehr plausibel (und decken sich weitgehend auch mit meiner Ansicht).

Vermutlich gehen halt in meinem Hörraum bzw. bei meiner Lautsprecheraufstellung die theoretischen Vorteile vom "nach innen schielenden" Hochtöner "flöten" (bedingt durch die dadurch eher noch verstärkt auftretenden Reflektionen an den "mittig" aufgestellten Möbeln).

Ich denke auch, dass der mögliche Klanggewinn durch die "nach innen schielenden" Hochtöner in der Praxis nur dann auch eine hörbare Verbesserung bringen wird, wenn es auch möglich ist die Lautsprecher annähernd optimal & vor allem relativ "frei" aufzustellen.
Bei einer angewinkelten Aufstellung mit wuchtigen Möbeln zwischen den Stereo-Lautsprechern, wird die Nuline 120 IMHO eher etwas "aufstellungskritischer" durch die "nach innen schielenden" Hochtöner.

Zum oben beiläufig erwähnten Thema "Durchlässigkeit vom Lautsprechergitter" habe ich übrigens nur wenige Modelle bei Mitbewerbern gefunden, die eine besser (also durchlässiger) gestaltete Lochung haben - aber es gibt welche!



Gruß

Rank
Zuletzt geändert von Rank am Sa 29. Mär 2008, 01:07, insgesamt 3-mal geändert.
raw
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Beitrag von raw »

N'Abend Rank,

ehrlich gesagt, finde ich die beschriebenen Unterschiede für so nicht möglich. Ich könnte wetten, dass die Links-Rechts-Unterschiede in den Frequenzgängen unter Winkeln höchstens +-1dB betragen.
Ich würde beinahe behaupten, Nubert macht es hauptsächlich wegen der Schönheit der Messwerte und weniger wegen klanglichen/hörbaren Vorteilen. Der daumenbreite Versatz bügelt wahrscheinlich nur eine sehr kleine Welligkeit bei 4...6kHz aus.
Da der Versatz so gering ist, hat sich während deiner Versuche hauptsächlich bei diesen hohen Frequenzen (um etwa 5kHz) etwas getan.
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Beitrag von Rank »

raw hat geschrieben:N'Abend Rank,

ehrlich gesagt, finde ich die beschriebenen Unterschiede für so nicht möglich. Ich könnte wetten, dass die Links-Rechts-Unterschiede in den Frequenzgängen unter Winkeln höchstens +-1dB betragen.
Ich würde beinahe behaupten, Nubert macht es hauptsächlich wegen der Schönheit der Messwerte und weniger wegen klanglichen/hörbaren Vorteilen. Der daumenbreite Versatz bügelt wahrscheinlich nur eine sehr kleine Welligkeit bei 4...6kHz aus.
Da der Versatz so gering ist, hat sich während deiner Versuche hauptsächlich bei diesen hohen Frequenzen (um etwa 5kHz) etwas getan.
Hallo raw,

deine Zweifel sind durchaus berechtigt!
Die von mir beschriebenen klanglichen Unterschiede sind in der Tat eher gering, aber im meinem Raum dennoch recht deutlich hörbar.

Wie sich das bei den Messwerten im Labor auswirkt, ist mir sowieso "schnuppe", denn ich muss ja in meinem Raum hören (und da sind halt diese Gegebenheiten, aus denen ich das beste machen muss).

Deine Vermutung mit "Schönheit der Messwerte" trifft IMHO genau den Nagel auf den Kopf, da ja bei Lautsprechertests zumeist auch eine Messung unter 30 Grad Winkel durchgeführt wird.

Die von mir ausgeführte "90 Grad Verdrehung" der Hochtöner, habe ich auch eigentlich nur durchgeführt (und anschließend für besser befunden), weil IMHO hauptsächlich die Reflektionen an meinen Möbeln deutlich hörbar minimiert werden.
Dass ich den Klang nun auch im Nahfeld besser finde, kann man vielleicht auch in die Schublade "klangliche Vorlieben" stecken (liegt aber möglicherweise auch am nun etwas geringer gewordenen Abstand zum Mitteltöner & daran, dass ich mich auch recht häufig stehend vor den Lautsprechern aufhalte).

Ich möchte auch gar nicht die konstruktive Gestaltung der Nulines in Frage stellen!
Warum ich diese "Hochtöner-Verdrehung" als besser klingend empfinde, kann man wohl am ehesten der Kategorie "Raumakustik & optimierung der Aufstellung" zuordnen (oder aus rein klanglicher Sichtweise, als letzten Feinschliff betrachten).
Wer weiß auch schon genau, was sich da in der Schallausbreitung in unterschiedlichsten Räumen so alles verändern kann (bzw. die Summe vom Direktschall & "indirekten Schall" - jeder Raum reagiert halt irgendwie anders).

Selbstvertändlich gelten die von mir beschiebenen Klangeindrücke auch nur für meinen Hörraum:
Rank hat geschrieben: ...
Als Hauptverantwortlichen, des bei normaler Aufstellung etwas "streßigen" Hochtonbereichs, konnte ich recht schnell meine Schrankwand zwischen den beiden Lautsprechern ausmachen.
Hier scheint es wohl durch die angewinkelte Lautsprecheraufstellung (+ nach innen schielendem Hochtöner) richtig grässliche Reflektionen an meinem mittig aufgestellten Schrank (teilw. mit Glasflächen) zu geben.
...
Da meine Lautsprecher bedingt durch die Schrankbreite eh schon etwas zu weit auseinander stehen (in Relation zum Hörabstand), bin ich fast schon gezwungen diese "nach innen" angewinkelt aufzustellen.

...Bei einer angewinkelten Aufstellung mit wuchtigen Möbeln zwischen den Stereo-Lautsprechern ...Altbau, hohe Räume, ...
...
...mit "nach oben schielenden" Hochtönern hörte sich plötzlich der gesamte Hochtonbereich deutlich stressfreier & auch "besser aufgelöst" an.

Gruß

Rank
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