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Manger MSW Standbox gegen NuLine/NuWave/NuVero?

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
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BlackMac

Manger MSW Standbox gegen NuLine/NuWave/NuVero?

Beitrag von BlackMac »

Hallo,

ich weiss es klingt etwas verrückt aber hat vielleicht jemand schon die Manger Standboxen (MSW Manger Biegenwellenwandler) gegen eine NuLine 122 oder gar NuVero verglichen? Es würde mich mal interessieren wieviel Potential im Biegewellenwandler von Manger steckt. Ist das Prinzip dem konventionellen Lautsprecher überlegen oder gibt es doch gravierende Nachteile, die gerne verschwiegen werden? Ist eine sehr gut konstruierte Box mit klassischer Technik der MSW Konstruktion überlegen?

Gruss,
Jorge
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Amperlite
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Beitrag von Amperlite »

Er hat sogar gravierende Nachteile.

http://www.visaton.de/vb/showthread.php ... genumber=1
AH hat geschrieben:Hallo,

Vorteil:

- Große Bandbreite. Dies führt automatisch zu einem linearphasigen Verhalten in einem großen Übertragungsbereich.

Nachteile:

- extrem verengte Richtcharakteristik oberhalb 3kHz aufgrund 70mm-Schwingspule. Der effektive Strahlerdurchmesser kann daher nicht unter 70mm verkleinert werden, hier verhält sich das System ähnlich einem Kolbenschwinger mit 70mm Durchmesser.

- hohe nichtlineare Verzerrungen

- welliger Amplitudenfrequenzgang (zwangsläufig ebenfalls welliger Phasenfrequenzgang)

Bewertung:

Der Vorteil des linearen Phasenganges ist im Einsatzbereich des Manger-Wandlers nach Lehrmeinung der Psychoakustik unhörbar. Da auch die Bandbreite des Manger-Systems begrenzt ist, kommt es um 200Hz dann doch zu Phasendrehungen durch den notwendigen Einsatz einer Frequenzweiche.

Die Nachteile des Manger-Wandlers sind nach Lehrmeinung der Psychoakustik sehr wohl hörbar.

Der Manger-Wandler ist ein gutes Beispiel für eine "verunglückte" Konstruktion, wo bestimmte elektroakustische Parameter (Phasenfrequenzgang) weit unter die Wahrnehmungsschwelle hinaus auf Kosten anderer Parameter optimiert wurden, deren Werte über der Wahrnehmungsschwelle liegen.

Eine verbesserte Version eines solchen Übertragungssystems wäre ein Koaxialsystem mit digitaler Frequenzweiche, die linearphasig ausgeführt ist. Ein solches System hätte alle Vorteile des Manger, jedoch viel weniger Nachteile.

Gruß

Andreas
Tantris hat geschrieben:Hallo,

ich möchte mich vollständg AHs Aussagen anschließen und noch meine damit korrelierenden Höreindrücke des Mangers schildern. Ich beziehe mich jedoch nur auf Boxentypen mit jeweils einem MSW, es soll auch Konstruktionen geben, wo deren 3 pro Box eingebaut sind, was zumindest in der Theorie eine Verbesserung bzgl. Directivity verheißt.

Die sehr starke Richtwirkung im Bereich >3kHz und sehr schwache Richtwirkung im Bereich darunter führen zu einer sehr präsenzbetonten, aber dunklen Räumlichkeitswahrnehmung. Der tatsächliche Sweet-Spot ist äußrest gering, verläßt man die ideale Hörzone von wenigen Grad, wird dsa Klangbild "quäkig", höhenarm und sehr unangenehm, die räumliche Abbildung bricht zusammen.

Die Verzerrungen des FG sowie der exorbitant hohe Klirr war zu meinem Erstaunen bei bestimmten Musikrichtungen nicht störend, z.B. bei Kammermusik, es klang ein wenig ungewohnt, aber nicht breitbandig verfärbt. Bei anderen Tonaufnahmen wiederum - vor allem Vokalmusik und Rockmusik - waren diese Wiedergabefehler nicht mehr zu ertragen, es "plärrte" und verzerrte stark, gerade hochdramatische Stimmen waren weder zu erkennen noch zu goutieren, sondern "krischen". Beim Klirr war die Abhängigkeit vom Pegel auffällig, bei mittleren Lautstärken scheint der Klirr exorbitant anzusteigen. Dreht man den Regler etwas zurück, war es wieder relativ zu ertragen. Im Modell "Swing" von Manger waren die Verzerrungen, wohl aufgrund zu tiefer Trennung, gänlich unerträglich, unabgängig von der Lautstärke.

Die Ortungsschärfe empfand ich bei ganz fester Kopfposition als gut. Auffällig war, das Phantomschallquellen zwar scharf und gering ausgedehnt, aber grundsätzlich dunkler erschienen als über Vergleichslautsprecher. Ich führe das auf die bereits erwähnte plötztlich und stark einsetzende Bündelung zurück und denke, es könnte ein Grund dafür sein, warum manche Hörer dem MSW "natürliche Schallquellendarstellung" nachsagen, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann.

Gruß, T.

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BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Hallo Amperlite,

Danke für die grosszügigen und sehr interessanten Informationsquellen! :wink:

Es muss ja einen Grund geben warum das Manger Chassis nicht so weite Verbreitung findet. Die technischen Hintergründe aus diversen Beiträgen waren sehr interessant. Man glaubt garnicht wie wichtig die Abstrahlcharakteristik sein kann. So wie ich das sehe kann das Manger Chassis nur mit vereinzelten Parametern glänzen. Die restlichen Parameter, die ein gutes Chassis ausmachen dafür eher nicht - eine ziemlich unausgewogene Mischung. Eine koaxiale Anordnung mehrerer, klassischer Chassis ist sicherlich eine bessere Lösung (beispielsweise wie von ME Geithain eingesetzt).

Gruss,
Jorge
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