Hallo,
leider habe ich irrtümlich den Beitrag von StefanB, auf den ich hier antworten wollte, gelöscht. Ich konnte ihn aber wenigstens als Textdatei wiederherstellen. Hier also ist zunächst der versehentlich gelöschte Beitrag:
StefanB hat geschrieben:T. Bien hat geschrieben:Hallo zusammen,
Was denInterferenz-Bausatz betrifft: Jede Mehrwegebox ist bekanntlich eine Interferenz-Schleuder. Je mehr Chassis beteiligt sind, umso schlimmer können sich die Interferenzen auswirken, wenn man mit der Filterung der Frequenzbereiche nicht aufpasst. Schaut man die nuVero 14 an, dann fährt einem zunächst der Schreck in die Glieder bei so vielen Chassis, dazu noch auf einer solch großen Höhe verteilt (von unterem bis oberem Chassis ca. 1,10m).
Aber der Knaller bei der nuVero 14 ist ja gerade, dass sie trotz dessen noch viel weniger interferiert als alle Konkurrenzprodukte, welche wir zum Vergleich hatten! Jeder, der sie gehört hat, kann es bestätigen. Auch die Messungen zeigen es: Selbst bei 15° oberhalb der Hochtöner-Ebene ist die Abweichung vom Soll weniger als 2 dB. Unterhalb der Hochtöner-Ebene ist es ähnlich.
Die Begründung, der gnädigere Klang der nuVero 14 käme vom Interferenzbausatz her, ist somit für mich nicht nachvollziehbar. Wenn dem so wäre, dann müsste eher die nuLine 122 gnädiger klingen, denn sie interferiert nachweislich stärker als die nuVero.
Da haben sie mich gründlich missverstanden. Klar kann man den zu Übertragenden F-Bereich auf mehr als 3 Chassis, also "feiner", aufteilen und dabei z.B. den Vorteil des besser passenden Verhältnisses Chassis-Größe zu Übertragungsbereich ausnutzen. Und man kann diese Einzelwege dann auch ordentlich steil trennen und weniger miteinander interferieren lassen.
Läßt man den sensiblen Mittenbereich aber von mehr als einem Chassis wiedergeben, so kommt es unweigerlich zur akustischen Interferenz zwischen diesen beiden Chassis.
Ich habe selber jahrelang einen solchen Schönklinger besessen, eine Dynaudio Contour 1.8 mk II, und war felsenfest von seiner speziellen, nie nervenden Mittenwiedergabe durch seine im relevanten Bereich parallel arbeitenden Chassis überzeugt. Bis ich mir eines Tages Van Halens "Jump" darüber nicht mehr anhören konnte, weil der Synthie wie ein weichgespültes Harmonium klang, meinerseits die Begeisterung für diese Dynaudio-"Qualität" schwand und ich merkte, dass hier etwas böse im argen lag.
Und nein, das liegt nicht an der berühmten Dynaudio 6dB Einkopplung des HT. Den kann man steiler trennen, das ändert nicht viel.
Auch im Bereich der PA/Profi-Beschallung nutzt man dieses Prinzip. Eine Dynacord CP 12/3 mit ihren Doppelmitteltönern klingt im Stimmbereich viel "schöner" als ihre große Schwester, die CP 15/3, mit ihrem Solo-MT. Ich nutze beide wegen ihrer Qualitäten bei meinen Beschallungsaktivitäten, im kleinen Rahmen, wenn es nicht so auf Reichweite ankommt, nehme ich so oft es geht, die 12Žer. Ist einfach angenehmer bei Stimmwiedergabe.
T. Bien hat folgendes geschrieben:
T.Bien hat geschrieben:Ich würde sagen, hören Sie sich doch die nuVero 14 einfach mal an.
Schöne Grüße,
Thomas Bien
Das haben ja jetzt andere getan. Deren Hörberichte decken sich voll mit meiner Aussage.
Stefan
Und hier ist meine Antwort darauf:
Hallo StefanB,
die Art, wie Sie argumentativ an das Thema herangehen, wird in der Literatur manchmal als Rösselsprung bezeichnet: Man springt, ähnlich wie beim Schach, von einem Argument zum nächsten, ohne direkt erkennbaren Bezug zueinander.
Ich habe nichts dagegen, wenn Jemand im Forum schreibt, er hat die Box X gehört und sie gefällt ihm nicht. Hier aber wird eine dem Schreiber unbekannte Box (weder gesehen noch gehört noch gemessen) abgewertet aufgrund von überwiegend positiv formulierten Hörberichten Anderer (warum ist eine schön klingende Box automatisch ein Schönklinger?). Eigenschaften, die Andere gut finden, werden aufgrund einer Hörerfahrung mit komplett anders konstruierten Produkten negativ ausgelegt und obendrein sachlich falsch begründet. bzw. es werden haltlose Begründungen geliefert.
Deren Hörberichte decken sich voll mit meiner Aussage.
Das setzt dem Ganzen die Krone auf: Die Hörberichte von Anderen Forumsteilnehmern decken sich angeblich "voll" mit einer von Ihnen gemachten, nicht belegbaren Aussage, welche aufgrund Ihres Hörberichtes eines anderen Produktes entstand.
Sorry, aber ich finde das ehrlich gesagt nicht sehr professionell. Ob das zudem besonders nett gegenüber unserer Firma ist, lasse ich mal dahingestellt
.
Läßt man den sensiblen Mittenbereich aber von mehr als einem Chassis wiedergeben, so kommt es unweigerlich zur akustischen Interferenz zwischen diesen beiden Chassis.
Dieser Satz suggeriert, dass die akustische Interferenz für den sensiblen Mittenbereich etwas ganz Scheußliches ist.
Jetzt aber mal Butter bei die Fische: Immer dann, wenn mehrere Chassis im Spiel sind, kommt es zur Interferenz. Natürlich auch bei einer Chassis-Doppelanordnung. Aber nicht nur da: Bei jedem Übergang eines Chassis zum anderen (Mitteltöner zu Tieftöner oder Mitteltöner zu Hochtöner) kommt es zur Interferenz.
Aber man muss dann auch fragen: Ist es eine konstruktive (=Schalladdition) oder destruktive Interferenz (=Schallauslöschung)? Sie meinen also die destruktive Interferenz. Schauen wir uns doch die nuVeros mal genauer an:
Im Falle der nuVero 11, 14 und CS7 treten Schallauslöschungen sowohl horizontal als auch vertikal erst bei sehr extremen Winkeln auf. Selbst bei Winkeln bis +/- 20° (!) sind keine Schallauslöschungen messtechnisch nachweisbar (beim Center liegend, bei den Standboxen stehend). Das ist sogar besser als bei den meisten Zweiwege-Kompaktboxen und lässt sich anhand von Messkurven zweifellos belegen.
Halten wir also fest: Die Mitteltöner der nuVeros werden bei üblichen Hörwinkeln voll im Bereich der Schalladdition (=konstruktive Interferenz) betrieben. Dies deckt sich mit den vielen Berichten, dass gerade bei außermittiger Beschallung der Klangeindruck immer noch überraschend stabil bleibt. Das hat aber mit Schönklinger nichts zu tun.
Ich habe selber jahrelang einen solchen Schönklinger besessen, eine Dynaudio Contour 1.8 mk II
Bei dieser Box werden zwei 17cm-Tiefmitteltöner parallel bis 2600 Hz betrieben und mit 6 dB/Oktave an den darüber sitzenden Hochtöner angekoppelt. Bei der nuVero 14 werden zwei 7cm-Mitteltöner bis 1900 Hz betrieben und mit 24 dB/Okt. gefiltert. Der Hochtöner sitzt zwischen beiden Mitteltönern. Jedem, der sich etwas auskennt, ist klar, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen werden.
Und nein, das liegt nicht an der berühmten Dynaudio 6dB Einkopplung des HT. Den kann man steiler trennen, das ändert nicht viel.
Haben Sie das ausprobiert? Oder kennen Sie Jemand, der es ausprobiert hat?
Zudem warten wir alle noch gespannt auf eine schlüssige Erklärung dafür, warum eine doppelte Mitteltöner-Anordnung automatisch zu einem Schönklang führen soll. Nur weil zufällig zwei Produkte (eines davon ein Beschallungslautsprecher!) nicht so klingen, wie Sie sich das vorstellen?
Hier wird meiner Meinung nach wieder der klassische Fehler begangen, einen Höreindruck auf einen von unzähligen akustischen Eigenschaften, die alle irgendwie miteinander verkoppelt sind, zu reduzieren und durch diesen erklären zu wollen.
Ich freue mich auf jeden Diskussionsbeitrag, aber bitte beim nächsten mal etwas schlüssiger argumentieren. Es ist sonst jedes mal sehr mühsam und zeitraubend, darauf zu antworten.
Und noch mal: Bevor Sie wieder anfangen zu philosophieren, hören Sie sich die nuVeros bitte an. Ich verspreche Ihnen, es tut garantiert nicht weh. Letztes Wochenende wäre eine super Gelegenheit dafür gewesen (nuVero-Day). Schade, dass Sie sie verpasst haben.
Gruß,
T. Bien