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Abwrackprämie - der Pott ist leer

Hier dreht es sich um (fast) alles...
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Christian H
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Beitrag von Christian H »

HeldDerNation hat geschrieben: Ich hab Fahrzeugtechnik studiert und bilde mir ein, das zu wissen.
Das ist schön. Ich sage dazu: Alle Theorie ist grau. Mein "Gegenbeweis" steht in meiner Garage.
HeldDerNation hat geschrieben: Wie soll der E-Motor denn bitte auf Autobahnen bei relativ konstantem Tempo sparen helfen? Er läuft da überhaupt nicht.
Und das zusätzliche Gewicht erzeugt einfach generell zusätzlichen Widerstand, der den Verbrauch steigert.
Und wie der da läuft! Sehe ich ebenfalls jeden Tag. Zudem hat der Motor durch das Atkinson-Prinzip wenig Drehmoment, das der E-Motor mit 470 NM wunderbar ergänzt - auch auf der Autobahn.
HeldDerNation hat geschrieben: Sollte dein Prius kein Getriebe haben, würde ich mal schleunigst in die Werkstatt fahren ;)
Nein, ein Getriebe im eigentlichen Sinne hat er tatsächlich nicht, sondern ein Power-Split-Device von der Grösse einer 33cl-Cola-Dose.
HeldDerNation hat geschrieben: Btw Anlasser und Lichtmaschine fehlen nicht, sondern sind durch den E-Motor ersetzt, der auch nochmal ordentlich Gewicht auf die Waage bringt.
Dieser E-Motor (MG1) wiegt 22.5 kg.
HeldDerNation hat geschrieben: Jeder halbwegs moderne Diesel? Beispielsweise im Golf mit Doppelkupplungsgetriebe.
Eben nicht, da ich erstens von einem Benziner sprach und zweitens den Diesel mit Automatik von der Grösse eines Prius sehen will, der mit 1/3 Stadt-Anteil unter 5 Liter bleibt. Da beachte ich schon gar nicht mal, dass Diesel 10 % mehr Energie enthält (und somit mehr CO2 ausstösst) und er zum Vergleich also nicht 4.5 bis 4.9 sondern nur 4 bis 4.4 Liter brauchen dürfte, damit er in der Effizienz gleichauf liegen würde. Ich kenne so ein Auto nicht - und ich kenne viele...
HeldDerNation hat geschrieben: Ich sage ja übrigens nicht, dass Hybride generell schlecht sind, aber sie sind nicht das Allheilmittel, als welches sie teilweise verkauft werden.
Das sage ich auch nicht, hier sind wir uns ja wieder einig :wink:

Aber genug OT - geht ja hier ums Abwracken 8)

Gruss Christian
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Christian H hat geschrieben:Nein, ein Getriebe im eigentlichen Sinne hat er tatsächlich nicht, sondern ein Power-Split-Device von der Grösse einer 33cl-Cola-Dose.
Ich danke dir für diesen Impuls, mir das endlich mal genauer anzusehen. Zugegeben, verstanden habe ich nicht alles, aber erstaunt festgestellt, was für ein komplexes Maschinchen im Prius arbeitet 8O
Wahrhaftig, kein Vergleich zu diesen Golfs mit Hilfsmotor, die VW mal im Versuchsstadium laufen hatte.

http://www.priuswiki.de/wiki/PSD
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bony
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Beitrag von bony »

HeldDerNation hat geschrieben:Sollte dein Prius kein Getriebe haben, würde ich mal schleunigst in die Werkstatt fahren ;)
Wie schon oben erwähnt, ist das Prius-Getriebe bestechend simpel. Komplex ist die Elektronik, die das Zusammenspiel steuert. Die (stufenlose) Übersetzung ergibt sich aus Überlagerung von Benzin- und Elektroantrieb. Allerdings heißt das auf der Autobahn dann auch, dass meist Benzin- und Elektromotor gleichzeitig laufen. Der Strom muss natürlich per Benzinantrieb erzeugt werden, da ja kaum aus Bergabfahrt und Bremsenergie ein "Überschuss" entsteht, der aus der Batterie abgerufen wernden kann. Da dürften die Wirkungsgradverluste schon nicht unerheblich sein, auch wenn beim komplexen Wechselspiel aus Be- und Entladen der Batterie der Verbrennungsmotor in einem möglichst günstigen Bereich betrieben wird. Den größten Vorteil hat so ein System halt schon in der Stadt, wo viel Bremsenergie rückgewonnen werden kann.
Der Prius fährt schon auch auf der Langstrecke sehr sparsam. Allerdings meine ich auch, dass das inzwischen auch ähnlich motorisierte Mittelklassewagen hinbekommen. Vorteil des Hybrid ist aber, dass das Auto auch mit einem relativ klein Dimensionierten Verbrennungsmotor noch gut motorisiert ist, weil im Bedarfsfall schnell Drehmoment vom Elektromotor bereit steht.

Eine ganz andere Sache ist möglicherweise, dass eine "knappe Motorisierung" bei so einem Konzept eine ganz andere Akzeptanz hat als bei einem konventionellen Antrieb, wo man ja gerne lieber doch noch mal ein paar Euros für den nächst größeren Motor drauflegt. :wink:
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Christian H
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Beitrag von Christian H »

bony hat geschrieben:Der Strom muss natürlich per Benzinantrieb erzeugt werden, da ja kaum aus Bergabfahrt und Bremsenergie ein "Überschuss" entsteht, der aus der Batterie abgerufen wernden kann.
Grundsätzlich stimmt das, aber du wärst überrascht, wieviel Strom aus einmal Abbremsen von z.B. 130 auf 100 km/h erzeugt wird. Und selbst Rollenlassen an leichten Gefällen produziert Strom. Und gerade in Deutschland möchte ich die Autobahn mal sehen, auf der man stundenlang ohne Abbremsen oder sogar Stau fahren kann :wink:
bony hat geschrieben: Der Prius fährt schon auch auf der Langstrecke sehr sparsam. Allerdings meine ich auch, dass das inzwischen auch ähnlich motorisierte Mittelklassewagen hinbekommen.
Ja, ausschliesslich auf Langstrecken sind Diesel und einige Benziner durchaus sparsam, aber mein Leben spielt sich nicht nur auf Langstrecken ab. Zudem ist der Prius bis ca. 130 km/h meist immer noch sparsamer und darüber interssiert's mich hier in der Schweiz (und im Rest der Welt mit Tempolimit) sowieso nicht.
bony hat geschrieben: Eine ganz andere Sache ist möglicherweise, dass eine "knappe Motorisierung" bei so einem Konzept eine ganz andere Akzeptanz hat
Och soo "knapp" ist die Motorsierung nun auch wieder nicht. Immerhin sind 10.9 s von 0 - 100 für eine Automatik-Mitteklasse nicht so schlecht. Und: 470 NM Drehmoment machen auf Passfahrten auch Spass :wink:

Gruss Christian
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tomdo
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Beitrag von tomdo »

bony hat geschrieben:Mich würde fast mal interessieren, ob die NSF die Abwrackprämie spürt, weil die Leute Autos statt nuVeros kaufen (wobei ich denke, dass der NSF-Umsatz trotzdem noch stimmt).
Einige werden wohl auch beides tun…
mcBrandy hat geschrieben:Gekauft haben nur Haushalte, die eh schon einen Neuwagenkauf geplant haben. Warum dann nicht auch noch die 2.500 Euro mit einstreichen.

Was wurde gekauft: Kleinwagen, weil hier prozentual die größte Ersparnis war.

Was wird weiter passieren. Kleinwagenkäufe werden extrem zurück gehen. Mittel- und Oberklasse wird ganz normal weiter gekauft werden. Somit ist "hoffentlich" nur ein Einbruch bei den Kleinwagen bis Golfklasse zu erwarten.
Naja, Haushalte brauchen da aber nicht nur die Kleinwagen.
Mit 2 Kindern im Gepäck reicht z.B. ein Fiat 500 nicht.

Mit etwas Glück wird die Weltweite Nachfrage wieder steigen und so die Hersteller retten.
Die Händler wird es aber, davon bin ich überzeugt, so oder so treffen im kommenden Jahr!

Ich rechne hier mit vielen Schließungen.
Christian H hat geschrieben: Nochmals kurz OT zum Prius bzw. Hybrid:

Ich möchte ja niemandem zu nahe treten, aber woher kommen euere Informationen vom Ammenmärchen, dass Hybrid nur in der Stadt etwas bringt und sowieso viel zu schwer ist? Etwa von objektivem "Fachjournalismus" deutscher Auto-Lobby-Blättchen...?

Im Gegensatz zu vielen fahre ich selbst einen Prius und muss also nichts vermuten oder aus Tests zitieren. Fakt ist, der Hybrid hat seinen grössten Vorteil zwar in der Stadt, spart aber auch auf Autobahnen und Landstrasse noch etwas. Dass z.B. der Prius nicht das perfekte Auto für Geschwindigkeiten über 150 km/h ist, liegt nicht primär am Hybrid, sondern am Auto selbst (dafür gibt's ja dann Lexus...).
Die Batterie des Prius wiegt gerade mal 38 kg, dafür fehlen Anlasser, Lichtmaschine und Getriebe, nimmt sich im Endeffekt also nichts.

Natürlich ist der Hybridantrieb nur eine Zwischenstufe und kein Allheilmittel. Aber momentan erachte ich ihn als effizienteste Antriebsart. Ich verbrauche im Schnitt 4.5 bis 4.9 Liter bei ca. 30 % Stadt und 70 % Autobahn. Welcher andere Mittelklasse-Beziner mit Automatik schafft das?
Habe dazu mal einen Bericht gesehen, wonach ein Prius durch das weniger Ausgeschiedene das zuvor
mehr Produzierte zur Herstellung in seinem Lebenslauf nicht reinholt. (gemeint ist die Umweltbelastung)

Inwiefern das stimmt weiß ich mangels Fachkenntnis nicht, ist für mich aber auch nicht wichtig,
da ich auf der suche nach einem Kombi war und auch ein Auto wollte, welches mir gefällt.
Hier schied der Prius ziehmlich schnell aus!

Eine Frage habe ich dennoch dazu: wie verhält sich das mit der Passfahrt und dem maximalen
Drehmoment? Bergauf kann ja eigentlich fast nur der Benzinmotor zur Verfügung stehen...

Nochmal zum Thema Umweltprämie/Abwrackprämie:
Ökologisch gesehen sind sicher die Autos gut dastehend, die lange fahren und damit ihre
Anfangsbelastung auf viele Jahre verteilen anstatt schon nach kurzer Zeit wieder einer neuen Anfangsbelastung
zu bedürfen (Neuwagen).

Aber der Haken daran - das passt nicht zur Konsumgesellschaft(Wirtschaft), mal abgesehen davon,
dass wir selber auch ab und an was neues haben wollen.

Und nochmal OT:
Vielleicht sollte man ja die Umweltbelastung bei der Herstellung selbst besteuern!?

Da ist sie wieder - die Polwirkung :lol:
Viele Grüße
Thomas

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Christian H
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Beitrag von Christian H »

tomdo hat geschrieben: Nochmal zum Thema Umweltprämie/Abwrackprämie:
Ökologisch gesehen sind sicher die Autos gut dastehend, die lange fahren und damit ihre
Anfangsbelastung auf viele Jahre verteilen anstatt schon nach kurzer Zeit wieder einer neuen Anfangsbelastung
zu bedürfen (Neuwagen).
Genau das meinte ich weiter oben: Es ist alles andere als ökologisch, ein gut funktionierendes Auto mit geregeltem Kat und z.B. Euro 3 Einstufung zu verschrotten, um danach einen Neuwagen zu kaufen, der vielleicht etwas weniger verbraucht.
tomdo hat geschrieben: Habe dazu mal einen Bericht gesehen, wonach ein Prius durch das weniger Ausgeschiedene das zuvor
mehr Produzierte zur Herstellung in seinem Lebenslauf nicht reinholt. (gemeint ist die Umweltbelastung)
Das dürfte diese unsinnige US-Studie sein, wonach ein Hummer eine bessere Ökobilanz haben soll. Diese wurde später fachlich absolut widerlegt (u.a. wurde angenommen, der Prius hält nur 160'000 km und müsse dann für viel Geld entsorgt werden).

Andere Studien (u.a. Toyota) geben an, dass der Prius sogar um ca. 37 % weniger CO2 bei der Produktion verbraucht als ein herkömmliches Auto (z.B. mit "Null-Abfall-Werken" und Recycling-Kunststoffen). Die Zusatzverbrauch der Batterie wird mit ca. 350 kg CO2 angegeben und sie kann ebenfalls recycelt werden.
tomdo hat geschrieben: Eine Frage habe ich dennoch dazu: wie verhält sich das mit der Passfahrt und dem maximalen
Drehmoment? Bergauf kann ja eigentlich fast nur der Benzinmotor zur Verfügung stehen...
Nein, der E-Motor läuft da so gut wie immer mit. Der Strom wird dann einerseits direkt vom Verbrenner erzeugt und andereseits durch Energierückgewinnung vom Abbremsen vor jeder Kurve.

Und wieder zur Abwrackprämie:
tomdo hat geschrieben: Aber der Haken daran - das passt nicht zur Konsumgesellschaft(Wirtschaft), mal abgesehen davon,
dass wir selber auch ab und an was neues haben wollen.
Das dürfte wohl eines der grössten Probleme in Zukunft sein. Man muss ja die Produkte beinahme mit "Sollbruchstellen" versehen, damt genug schnell was Neues gekauft wird. Aber da sind wir tatsächlich alle ein wenig selbst schuld daran - die einen mehr, die anderen weniger.

Gruss Christian
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Beitrag von tomdo »

Christian H hat geschrieben:
tomdo hat geschrieben: Eine Frage habe ich dennoch dazu: wie verhält sich das mit der Passfahrt und dem maximalen
Drehmoment? Bergauf kann ja eigentlich fast nur der Benzinmotor zur Verfügung stehen...
Nein, der E-Motor läuft da so gut wie immer mit. Der Strom wird dann einerseits direkt vom Verbrenner erzeugt und andereseits durch Energierückgewinnung vom Abbremsen vor jeder Kurve.
Da muss aber das Straßenprofil auch mitspielen - sonst sinkt die verfügbare Leistung.
Viele Grüße
Thomas

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