whitko hat geschrieben: Fakt ist doch: ER HAT SICH BEMÜHT.
Hallo,
nun, dann will ich mich auch mal bemühen.
Vor einiger Zeit habe ich in einem anderen Forum mal etwas zum Thema Stromversorgung geschrieben. Ich kopiere das Ganze mal hier rein:
Störungen im Hausstromnetz
Erst mal muss man unterscheiden zwischen Störungen, die nur kurzzeitig auftreten und Störung die länger anhaltend vorhanden sind.
Kurzzeitig auftretenden Störungen sind z.B.:
- Kurzzeitige Spannungs-Schwankungen und Unterbrechungen, wenn andere Geräte ein- oder ausgeschaltet werden.
- Hochfrequente Störungen bei der Betätigung von Schaltern (Abreißfunken)
- Spannungespitzten durch das Ein- und Ausschalten von induktiven Lasten (Motoren) oder Überspannungen durch Gewitter
Solche Störungen haben alle eins gemeinsam, sie treten nur kurzfristig auf und können auch nur einen kurzfristigen Einfluss auf die Anlage haben. Weil solche Störungen erhebliche Werte annehmen können, sind sie durch Störgeräusche (z.B. Knacken) hörbar.
Bei einer gut zusammengestellten Anlage sind aber selbst solche hohen kurzfristigen Störungen in der Regel kein Problem.
Wie schon gesagt, sind diese Störung nur kurzfristiger Natur und können somit nicht für länger anhaltende Einflüsse verantwortlich sein, so z.B. für klangliche Veränderungen.
Kommen wir also zu den Störungen, die langfristiger Natur sind.
Langfristige auftretenden Störungen sind z.B.:
- Unter- oder Überspannung die länger anhalten ist.
- Netzoberwellen (weil z.B. die Spitze des Sinus abgeflacht wird)
- Hochfrequente Störungen (z.B. durch Schaltnetzteile, einstrahlenden Sendern usw.)
Gehen wir die Störungen einzeln nacheinander durch.
Unter- oder Überspannung
Wenn man denn diese in Verdacht hat, dass sie die Anlage beeinflusst, so ist es doch kein Problem mit einem Multimeter die Netzspannung zu kontrollieren, wenn man mal wieder eine Beeinflussung vermutet oder hört. Die Messungen kann man auch von einer zweiten Person durchführen lassen, die einem das Ergebnis nicht mitteilt. Erst später wird dann nachgeschaut, ob es zwischen den gehörten klanglichen Einflüssen und den Spannungsmessungen eine Korrelation gibt. So bekommt man sicher heraus, ob die Ursache eine Unter- oder Überspannung ist.
Netzoberwellen
Diese entstehen z.B., wenn Schaltnetzteile oder insbesondere konventionelle Netzteile stoßartig Strom dem Stromnetz entnehmen. Dadurch werden die Spitzen des Sinus abgeflacht. Hier ein Beispiel einer Messung, die in einem 9-stöckigen Haus durchgeführt wurde:
Die Hausverkabelung ist schon etwas älter. Die Messung wurde an der selben Netzleiste durchgeführt, an der noch ein Computer, ein Monitor und ein Drucker betrieben wurde. In dem Haus werden überhaupt viele Computer mit Schaltnetzteile betrieben. Somit wird wohl in vielen anderen Haushalten der Sinus gar besser aussehen.
Nun, wie es auch sei, dieser Sinus muss nun bei einem konventionellen Netzteil den Trafo passieren, gelangt zur Gleichrichtung, die nun aus dem Sinus dieses erzeugt:
Dass das mal ein Sinus war, ist kaum noch zu erkennen. Spielt es da noch ein große Rolle, wenn der Ausgangsinus etwas abgeflacht war?
Hochfrequente Störungen
Wenn man sich den Netzsinus mit einem Oszi anschaut, so erkennt man hochfrequente Störungen durch eine breite unscharfe Linie. Schaue wir uns nochmals den Sinus aus dem 9-stöckigen Haus an:
Sieht man sich die Linie an, so ist sie nicht verbreitert. Ein Kästchen in dem Diagramm entsprechen 100 V. Die Breite der Linie liegt unterhalb 1/10el Kästchen, was 10 V entspricht. Als Effektivwert umgerechnet wären dies 3,5 V. Somit wissen wir schon, dass die HF-Störungen unterhalb von 3,5 V lagen. Wie groß waren sie aber nun wirklich?
Um dies zu klären, schauen wir uns die Messungen in einem Industriebetrieb an, bei dem man in der Regel mehr Störungen als im Haushalt erwarten kann. Die Messung wurde an einer Netzleiste durchgeführt, an der auch mehrere Geräte mit Schaltnetzteilen angeschlossen waren, so unter anderem ein Computer und ein Monitor. Im Stockwerk darüber arbeiteten mehrere Maschinen.
Aufgrund des Messverfahrens lagen die tatsächlichen Werte doppelt so hoch. Dennoch waren sie deutlich unterhalb von 10 mV, was etwa 0,004% der Netzspannung entspricht.
Nun, jetzt wisst Ihr etwas mehr über die Störungen, die im Normalfall in einem Haushalt auftreten. Ob dies nun hörbare Auswirkungen hat oder nicht, dass soll jeder für sich selber bewerten.
Zum Schluss noch der Hinweis, dass hochfrequente Netz- und auch andere Störungen meist nicht über das Netzteil in ein Gerät eindringen können, sondern eher über die Verbindungskabel zwischen den Geräten. Treten also Einflüsse durch hochfrequente Störungen auf, so sollte man auch mal einen Blick auf die Verbindungskabel werfen, denn gerade im High-End-Bereich wird gerade hier oft eine ungeeignete Verkabelung eingesetzt.
Gruß
Uwe