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Keramikkalotten in High-End-Lautsprechern

Grundlegende Fragen und Antworten zu Lautsprechern
teite
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Beitrag von teite »

Moin,
raw hat geschrieben: Übrigens: Bei der KE25SC gibt es diese Pegelüberhöhung praktisch nicht, weil in ihrem Frontgitter ein (durchsichtiges) Plastikplättchen eingeklebt ist. Der Schall wird an diesem Plättchen reflektiert. Es ist so dimensioniert und positioniert, sodass sich genau bei der Resonanzfrequenz eine destruktive Interferenz ergibt, die die Pegelüberhöhung wegfiltert.
Oh das ist ja interessant, dann weis ich auch wieso diese Plättchen auch bei anderen Hochtönern mit Metallkalotte verbaut sind. ;)

Hat das keine sonstigen negativen Effekte im Übertragungsbereich?
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raw
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Beitrag von raw »

Hallo teite! 8)

Das Plättchen hat eigentlich nur positive Konsequenzen. Durch die Reflexion an ihm gibt es sogar eine leichte Pegelerhöhung unter 20kHz. Das ist grade gut, um den durch die Schwingspuleninduktivität verursachten leichten Pegelabfall zu hohen Frequenzen auszugleichen. Dann ist da ja noch der der eigentliche Sinn und Zweck.

Hier eine Messung der TAF27PLUS bzw. 27TAFC/G Alu-Kalotte von Seas mit (blau) und ohne (rot) diesem Plastikplättchen ("Diffusor"):
Bild

Wie man sieht, liegt die destruktive Interferenz bei einer etwas niedrigeren Frequenz als die der Membranmode. Ich denke, das Plättchen ist einen Tick zu weit von der Membran weg. Aber im Grunde ist das auch OK so - vielleicht war das unter gegebenen Umständen auch der beste Kompromiss: Die Pegelüberhöhung wurde verringert und die verbleibende Überhöhung ist nun weiter weg vom Hör-Frequenzbereich.

Die Messung stammt von "ton-feile" aus dem HiFi-Forum. Hier die dazugehörige Präsentation seiner Boxen:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-267-29.html

Hier der Link zum Datenblatt des Hochtöners:
http://www.seas.no/index.php?option=com ... Itemid=106


Herr Nubert hat doch mal über einen Hörvergleich über die gehörmäßigen Auswirkungen der Membranresonanz bei Alukalotten geschrieben - ich finde den Beitrag aber nicht mehr mit meinen Suchbegriffen. Hilfe, g.vogt. 8) 8) 8)
Zweck0r
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Beitrag von Zweck0r »

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Beitrag von BlueDanube »

raw hat geschrieben:Herr Nubert hat doch mal über einen Hörvergleich über die gehörmäßigen Auswirkungen der Membranresonanz bei Alukalotten geschrieben
Ach, das waren noch Zeiten, als sich G.Nubert und M.Ruhnke im nuForum duellierten..... :D
Gruß
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Beitrag von Rank »

Zweck0r hat geschrieben:http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... =1467#1467

Grüße,

Zweck
Bin mir jetzt aber nicht so ganz sicher, ob man Alukalotten und Keramikkalotten wirklich in einen Topf werfen sollte (Äpfel und Birnen haben ja auch gewisse Ähnlichkeiten, sind aber trotzdem sehr unterschiedlich).


Gruß
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Beitrag von raw »

Rank hat geschrieben:Bin mir jetzt aber nicht so ganz sicher, ob man Alukalotten und Keramikkalotten wirklich in einen Topf werfen sollte
Doch klar, warum nicht. Die Kalottenmembran ist jeweils sehr steif und hat fast keine innere Dämpfung. Hochtöner mit solchen Membranen haben am oberen Ende ihres Übertragungsbereichs immer stark ausgeprägte Membranmoden. Oben hab ich ja zwei Hochtöner von Seas gezeigt - einen mit Magnesium-Membran, einen mit Alu-Membran. Bei dem Membranmaterial der KE25SC handelt es sich um "keramisiertes Aluminium": http://www.stereo.de/index.php?id=282
Allesamt haben diese Hochtöner eine starke Resonanz irgendwo zwischen 20 und 30 kHz. Unterhalb dieser Resonanzfrequenz schwingen die Membranen praktisch kolbenförmig. Da ist jegliche Kaffeesatzleserei uninteressant. :)

Das meint auch GInder-Nettzer:



8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8)
teite
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Beitrag von teite »

Hallo raw! :)

Danke für die Infos, sehr interessant.
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Beitrag von Rank »

raw hat geschrieben:...
... Bei dem Membranmaterial der KE25SC handelt es sich um "keramisiertes Aluminium": http://www.stereo.de/index.php?id=282
...


Allerdings handelt es sich bei allen Keramik-Treibern um industrielles Oxidkeramik Al2O3, welches aus Aluminiumoxid hergestellt wird (und deshalb bei der Zeitschrift STEREO auch mal gerne als "keramisiertes Aluminium" bezeichnet wird).

Insofern gibt es rein werkstofftechnisch keinen nennenswerten Unterschied zwischen dem Visaton Keramik-Hochtöner und den Karamik-Treibern von Accuton (Thiel & Partner).
http://www.lautsprechershop.de/hifi/accuton.htm

Die Visaton-Kalotte könnte zwar theoretisch ihre weiße Keramik-Einfärbung auch durch eine oberflächliche Anodisierung bekommen haben, trotzdem glaube ich aber nicht, dass man bei Visaton so dreist ist und eine Aluminium-Kalotte mit Oberflächenbehandlung dann als "Keramik-Hochtöner" bewirbt.


Gruß
Rank
Inder-Nett

Re:

Beitrag von Inder-Nett »

Rank hat geschrieben:Die Visaton-Kalotte könnte zwar theoretisch ihre weiße Keramik-Einfärbung auch durch eine oberflächliche Anodisierung bekommen haben, trotzdem glaube ich aber nicht, dass man bei Visaton so dreist ist und eine Aluminium-Kalotte mit Oberflächenbehandlung dann als "Keramik-Hochtöner" bewirbt.
Naja, ich habe hier ein paar Visaton-Titankalotten, die sind auch nicht wirklich aus Titan... wirkt eher wie ein hauchdünn beschichteter Kunststoff.
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