aaof hat geschrieben: Wer hier noch glaubt, dass Nubert damit einen völlig eigenen Weg geht, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann.
.....
Ich glaube bestimmt nicht an den Weihnachtsmann. Und das eine Firma Nubert nicht aus völligem Eigennutzen diese Boxenserie in China produziert, dürfte auch klar sein. Aber immerhin hat sie das von Anfang an auch gesagt und nicht ( wie andere Firmen ) verschwiegen.
aaof hat geschrieben:
Wer aber so wie ich, teilweise in die Produktionen Einblick hat, darf beruhigt sein. Es wird dort noch nach unseren Standards gebaut.
Du bist wahrlich nicht der Einzige, der Einblicke in eine Produktion hat. Ich arbeite in einer Produktion und habe so auch einen gewissen Überblick, was wie und wo aus Deutschland abgezogen wird und z.B. in China produziert wird.
Viele Firmen ( egal ob aus Europa oder Amerika ) müssen inzwischen in China produzieren, um dort den Markt überhaupt beliefern zu können. Ansonsten werden deren Produkte über Strafzölle so teuer, daß es unrentabel ist.
aaof hat geschrieben:Die Maschinen werden hier noch gebaut und dort rübergeschifft und eben von Chinesen bedient.
So? Das trifft vielleicht auf einen Teil zu, aber inzwischen gibt es auch in Fernost Maschinenhersteller, die z.B. Stanzpressen oder ganze Fertigungsanlagen herstellen und damit den eigenen Markt beliefern.
aaof hat geschrieben:
Hier in Deutschland gibts ggf. noch ein QM. Das Engineering sitzt hier in Deutschland. Sind wir doch froh darüber, sonst könnten wir uns hier wahrscheinlich bald keinen Toaster mehr leisten.
Das mag schon stimmen, aber ehrlich gesagt, sind wir doch auch teilweise selber Schuld. Wer immer nur nach der ' G-i-g - Methode ' konsumiert, braucht sich über solche Entwicklungen nicht wundern.
aaof hat geschrieben:
Und wer sich die Preise von Pc's oder Tv's ansieht, sollte die Frage nach Made in Germany ehh vergessen. Fraglich wird nur unsere Zukunft werden, wenn die Chinesen selbst entwickeln und forschen. Und hier gibts Anfänge die mir Angst machen.
Das kann man aus zweierlei Sicht sehen. Einerseits freut man sich als Käufer über sinkende Preise, andererseits sieht man es als produzierender Mitarbeiter eher andersrum. Wenn nämlich die benötigten Teile aufgrund des Wettbewerbes immer billiger werden, wird nach anderen Fertigungsmöglichkeiten gesucht und die befinden sich meistens im Ausland.
aaof hat geschrieben:
Wenn es aber so wie in Polen oder Tschechien läuft, wird sich auch das einpendeln. Heute gehts nach Rumänien oder in die Ukraine, da erstgenannte Länder durch gestiegenen Wohlstand wohl zu teuer werden.
Und morgen sind auch diese Länder zu teuer, dann geht es irgendwo anders hin, wo die Firmen Subventionen abräumen.
aaof hat geschrieben:
Und wenn deutsche Hersteller (wie einer der die Blu-Ray erst möglich macht) net mehr so blöd ist, die Schlitzaugen mit Kameras in seine Fertigungsanlagen zu lassen, wird hier auch alles wieder besser. Sagt mal, wie blöd muss man eigentlich sein???!!!
Das ist aber nicht erst seit jetzt ein Problem, schon als ich noch meine Lehre machte, kamen immer wieder asiatische 'Kunden' mit Kameras in unsere Firma.
Aber das jahrzehntelange Knowhow lässt sich nicht fotografieren. Das mussten auch diese Länder spüren.
aaof hat geschrieben:
Und die dämlichen Amerikaner denen hier ehh fast alles gehört, fördern das auch noch.
'Money sells' , das ist doch der Wahlspruch. Unsere Firma wurde vor 12 Jahren im Konkurs von einem großen amerikanischen Konzern übernommen, das im Laufe der Jahre noch weitere ( weltweite ) Unternehmen aufkaufte.
Ich erinnere mich noch an die anfänglichen Besuche der Käufer, die überrascht von unserer Produktivität waren. Anscheinend ist das in den USA nicht ganz so.
Ein Jahr vor der letzten Krise haben sich die Ami's etwas übernommen und wir wurden zum Verkauf ausgeschrieben. Als einziges gewinnbringendes Unternehmen gehören wir jetzt seit ein paar Monaten einer amerikanischen Investorenfamilie, die wohl nicht darauf aus ist, ihr Kapital in möglichst kurzer Zeit zu vervielfachen, sondern die aufgekauften Unternehmen langfristig zu halten.
aaof hat geschrieben:
Ps: da viele führende Unternehmen ín Deutschland ja Aktienunternehmen sind, gehts nur noch nach Wertschöpfung. Da man beim Personal kaum noch sparen kann, ......
Wertschöpfung hin oder her, ohne einen gewissen Einsatz an Kapital und Personal, das auch qualifiziert ist, kann heutzutage keine Firma mehr langfristig überleben.
Firmen, die heute noch am Personal sparen, gehen den falschen Weg und überleben den Wettbewerb wohl kaum.
Dazu fällt mir noch ein Spruch aus meiner Lehrzeit ein : "Wenn's dem Chef gut geht, geht es auch den Mitarbeitern gut"
Leider gilt das heute wohl nicht mehr, da das Unwort 'Wertschöpfung' über dem Wohl des ( produzierenden ) Mitarbeiters steht.
Schade.