Durch einen Beitrag in einem anderen Forum habe ich erfahren, dass in der aktuellen Stereoplay ein Beitrag zur Raumakustik enthalten ist. Als Teil dieser Diskussion wurde dem Heft eine CD beigelegt, auf der u. a. verhältnismäßig fein abgestufte Sinustöne von 150 Hz bis 1 Hz enthalten sind, um eventuelle Resonanzen im Hörraum aufzudecken.
Wir war bewusst, dass jeder Raum zum Dröhnen angeregt werden kann. Das ist immer dann der Fall, wenn eine halbe Wellenlänge oder ein ganzzahliges Vielfaches davon in eine Raumdimension hineinpasst.
Also habe ich mir die Zeitschrift mal gekauft und die CD eingelegt. Die Dröhnfrequenz war schnell gefunden: bei ca. 34 Hz vibrierte der ganze Raum, eine geschlossene Tür zum Nachbarraum öffnete sich plötzlich wie von Geisterhand. Nun kommt diese Frequenz verhältnismäßig selten vor, aber z. B. bei dem auch auf der CD enthaltenen Orgelstück war das durchaus der Fall.
Um ein wenig analytischer an die Sache heranzugehen, benutzte ich den Raumakustik-Rechner bei Hunecke und fand meine Hörerfahrung bestätigt. Der Frequenzgang insgesamt war verhältnismäßig neutral, nur eben bei besagten 34 Hz hatte ich einen Ausreißer von ca. 10-15 dB nach oben. Durch "Hinzuschalten" der bei Hunecke angebotenen Absorber ließ sich zwar die Nachhallzeit meines Raumes stark reduzieren, nicht aber der Peak bei 34 Hz.
Also schob ich "virtuell" meine Boxen und den Hörplatz durch den Raum, wanderte aber nur von einer im Bassbereich problematischen Situation zur nächsten. Also verfrachtete ich, ebenfalls virtuell, meine Anlage in andere Räume und spielte dort ebenfalls mit den Parametern (auch andere Boxen konnt ich hier wählen).
Meine Erfahrungen kann man kurz zusammenfassen: egal welche Boxen und egal welcher Raum gewählt wurde, stets gab es massive Probleme (Einbrüche oder Überhöhungen) im Bassbereich. So katastrophal habe ich mir das Raumakustik-Problem nicht vorgestellt. Ich denke, die CD deckt die Schwächen eines Raums sehr gut auf, assoziiert aber auch, dass man dagegen durch Verwendung von Absorbern oder anderen Maßnahmen Abhilfe schaffen kann. Dies scheint im Bereich der Nachhallzeit eines Raumes auch durchaus der Fall zu sein, nicht aber in Bezug auf die Raumresonanzen.
Von daher bin ich mit meiner Überhöhung bei 34 Hz zwar nicht glücklich, kann aber angesichts der sehr tiefen Frequenz und der in anderen Räumen vorhandenen sehr viel stärkeren Nichtlinearität ganz gut damit leben. Ich frage mich nur, wie es anderen geht, die ihre Boxen in Wohnzimmern stehen haben und dort nicht so verhältnismäßig optimale Bedingungen schaffen können wie ich.
Mich würden andere Berichte über diese Problematik sehr interessieren.
Gruß,
Markus.
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Raumakustik-Berechnung (länger aber interessant)
- BlueDanube
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Ich habe mich auch schon mit dem Hunecke-Rechner gespielt und ganz genau dieselbe Erfahrung gemacht.
Aber:
1) Eine Überhöhung von 15-20dB im Bassbereich ist zwar wirklich schlimm. Wenn man aber diese auf unter 10dB drücken kann, ist nicht mehr so stark hörbar. Im Bassbereich ist unser Ohr auf Laustärkeschwankungen nicht mehr sooo empfindlich.
2) Was wirklich wesentlich ist, ist die massive Reduzierung der Nachklingdauer im Bass. Da hilft schon ein Weckrücken von der Wand einiges. Wenn Boxen in der Ecke stehen, kann man einzelene Bassimpulse kaum unterscheiden, es ist ein diffuser Bassbrei.
3) Dass die Hunecke-Absorber im Tiefbass keine großartige Wirkung haben, sieht man ja schon in der (geringen) Änderung der Nachhallzeit im Bass. Diese Absorber wirken durch das Bremsen der Luftteilchen. Das funtioniert am Besten im Schnellemaximum der stehenden Welle. An der Wand ist aber das Schnelleminimum! Der Absorber müsste also etwa einen Wandabstand von Lambda/4 haben um optimal zu wirken. Das ist bei 34Hz ein Abstand von 2,5m!!!
Die Absorber sind maximal 70cm von der Ecke wirksam, daher lässt unterhalb von 120Hz die Wirkung allmählich nach. Im Tiefbassbereich wirken nur Membranabsorber, weil sie den Schalldruck dämpfen und der hat sein Maximum genau an der Wand.
Ich selbst habe eine 10dB Überhöhung bei 50Hz und bei 80Hz. Wirklich stören im Sinn von Dröhnen tut das nicht.
Mir ist klar, dass ich diese Buckel nur wegbügeln kann, wenn ich einige Membranabsorber ins Wohnzimmer stelle. Derzeit befasse ich mich noch mit der Theorie (die Berechnung ist nicht ganz einfach!). Demnächst möchte ich mir ein paar Absorber bauen und ausprobieren (zum Kaufen sind sie mir zu teuer).
Aber:
1) Eine Überhöhung von 15-20dB im Bassbereich ist zwar wirklich schlimm. Wenn man aber diese auf unter 10dB drücken kann, ist nicht mehr so stark hörbar. Im Bassbereich ist unser Ohr auf Laustärkeschwankungen nicht mehr sooo empfindlich.
2) Was wirklich wesentlich ist, ist die massive Reduzierung der Nachklingdauer im Bass. Da hilft schon ein Weckrücken von der Wand einiges. Wenn Boxen in der Ecke stehen, kann man einzelene Bassimpulse kaum unterscheiden, es ist ein diffuser Bassbrei.
3) Dass die Hunecke-Absorber im Tiefbass keine großartige Wirkung haben, sieht man ja schon in der (geringen) Änderung der Nachhallzeit im Bass. Diese Absorber wirken durch das Bremsen der Luftteilchen. Das funtioniert am Besten im Schnellemaximum der stehenden Welle. An der Wand ist aber das Schnelleminimum! Der Absorber müsste also etwa einen Wandabstand von Lambda/4 haben um optimal zu wirken. Das ist bei 34Hz ein Abstand von 2,5m!!!
Die Absorber sind maximal 70cm von der Ecke wirksam, daher lässt unterhalb von 120Hz die Wirkung allmählich nach. Im Tiefbassbereich wirken nur Membranabsorber, weil sie den Schalldruck dämpfen und der hat sein Maximum genau an der Wand.
Ich selbst habe eine 10dB Überhöhung bei 50Hz und bei 80Hz. Wirklich stören im Sinn von Dröhnen tut das nicht.
Mir ist klar, dass ich diese Buckel nur wegbügeln kann, wenn ich einige Membranabsorber ins Wohnzimmer stelle. Derzeit befasse ich mich noch mit der Theorie (die Berechnung ist nicht ganz einfach!). Demnächst möchte ich mir ein paar Absorber bauen und ausprobieren (zum Kaufen sind sie mir zu teuer).
Gruß
BlueDanube
nuVero140,nuLineCS40,RS6,NAD T778,Oppo BDP-103D,Humax ESd-160s,Technics SL-PS70,Epson EH-TW9400
nuLineCS150,Sony TA-FA3ES
nuBox311,Pro-Ject Stereo Box S2
nuPro A200,Akai EWI 5000,Dynasample XpressO
BlueDanube
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Hallo Leidensgenosse
auch ich habe eine Überhöhung von ca 12dB bei 50 und 70Hz.
Da ich mit den Möglichkeiten des Boxenrückens am Ende bin, überlege ich ebenfalls ob ich einen Absorber bauen soll.
Wo hast Du die Absorberformeln gefunden. Ich habe bis jetzt viele Unterschiedliche Sachen im Netz dazu gelsen.
Hast Du schon konkrete Pläne für einen Absorber? - Wie soll er aussehen(Größe?)
Gruß
Mike
auch ich habe eine Überhöhung von ca 12dB bei 50 und 70Hz.
Da ich mit den Möglichkeiten des Boxenrückens am Ende bin, überlege ich ebenfalls ob ich einen Absorber bauen soll.
Wo hast Du die Absorberformeln gefunden. Ich habe bis jetzt viele Unterschiedliche Sachen im Netz dazu gelsen.
Hast Du schon konkrete Pläne für einen Absorber? - Wie soll er aussehen(Größe?)
Gruß
Mike
- BlueDanube
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Die seriöseste Formel findest Du hier:
http://fasae.ibpmw.uni-essen.de/ibpm/st ... 7.htm#2606
wobei überhaupt das ganze Buch interessant ist
http://fasae.ibpmw.uni-essen.de/ibpm/st ... re/Schall/
Hier ein Bericht über Selbstbau:
http://www.mk-musikproduktion.de/Absorber_1.doc
Abgesehen von der schwingenden Rückwand hat dieser Kollege nicht berücksichtigt, dass mit der Bedämpfung die Resonanzfrequenz sinkt (um wieviel???)
Einige interessante Aspekte werden auch hier besprochen:
http://www.raumakustikforum.de/
Suchtip für Goggle: Membranabsorber, Plattenabsorber, Plattenresonator
http://fasae.ibpmw.uni-essen.de/ibpm/st ... 7.htm#2606
wobei überhaupt das ganze Buch interessant ist
http://fasae.ibpmw.uni-essen.de/ibpm/st ... re/Schall/
Hier ein Bericht über Selbstbau:
http://www.mk-musikproduktion.de/Absorber_1.doc
Abgesehen von der schwingenden Rückwand hat dieser Kollege nicht berücksichtigt, dass mit der Bedämpfung die Resonanzfrequenz sinkt (um wieviel???)
Einige interessante Aspekte werden auch hier besprochen:
http://www.raumakustikforum.de/
Suchtip für Goggle: Membranabsorber, Plattenabsorber, Plattenresonator
Gruß
BlueDanube
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