horch! hat geschrieben:
Was ist denn deiner Meinung nach Verstärkerclipping? Irgenwelche mysteriös entstehenden Spannungsimpulse?
....
Mag ja sein, dass ich falsch liege, aber momentan kann ich das nicht sehen, da müsste mir jemand aufzeigen, wo mein Denkfehler liegt...
Meinen letzten Beitrag nicht gelesen
Eine übersteuerte Aufnahme ist eine übersteuerte Aufnahme - das hat mit der Clippinggrenze der Endstufe
höchstens indirekt etwas zu tun.
Bei der übersteuerten Aufnahme entstehen die Verzerrungen lediglich durch die Überschreitung vom Aufnahme-Headroom.
Dadurch werden dann tatsächlich die Signalspitzen abgeschnitten und aus einem Sinussignal wird ein Rechtecksignal.
Der Verstärker behandelt die schrecklich klingende Aufnahme wie jedes andere Signal auch - er verstärkt es einfach.
Dieses schrecklich klingende Signal ist und bleibt dann klanglich so schrecklich wie es ist - und zwar für immer - egal mit welchem Player, welchem Verstärker, welchen Lautsprechern -
weil eben diese Verzerrungen auf der Aufnahme gespeichert sind.
Für das klangliche Resultat der übersteuerten Aufnahme kann der Verstärker daher auch erstmal gar nix (Garbage in => Garbage out).
Beim Verstärker können aber auch deutlich erhöhte Verzerrungen entstehen, wenn dieser nicht mehr in der Lage ist, das hineingehende Signal
unverändert zu verstärken - das passiert spätestens dann, wenn dem Verstärker die Puste ausgeht.
Hierfür genügt es der Endstufe einfach mehr Pegel abzuverlangen, als das Netzteil "sauber" liefern kann - und das passiert manchmal früher als man denkt.
Das sieht dann in etwa so wie hier aus:
http://www.fl-electronic.de/live_connec ... stung.html
Neben den "Klangverfälschungen" enstehen dann auch "Mischprodukte" die sich auf das Signal aufaddieren.
An dieser Stelle springt dann bei PA-Endstufen normalerweise auch die Clipping-LED an.
Dank zahlreicher viel zu lauten Aufnahmen glauben manche Leute fälschlicherweise, dass noch reichlich Reserven am Verstärker vorhanden sind, nur weil der geliebte Lautstärkeregler ja erst auf 20% aufgedreht ist
In der Realität kann dann aber (gerade weil laute Aufnahmen nicht vorhandene Reserven vorgaukeln) vielleicht schon das Limit vom Netzteil erreicht sein, denn ob nun eine relativ leise Aufnahme per Vorverstärker auf Maximalpegel gebracht wird, oder eine sehr laute Aufnahme bereits bei relativ niedriger Lautstärkeeinstellung das Netzteil an's Limit bringt macht für die Endstufe hierbei keinen Unterschied, da in beiden Fällen die Eingangsspannung an der Endstufe identisch sein kann.
Gruß
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