MeikelTi hat geschrieben:Dennoch war meine unrsprüngliche Frage eher grundsätzlicher Natur: Kann mir jemand die Begriffe „pre out“, „auftrennbaren Endstufen“ und „12-Uhr-Einstellung“ näher erläutern?
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MeikelTi hat geschrieben:Wer kann mich "aufklären"?
Ich hoffe dass ich dich soweit aufklären kann. Das meiste davon hat Stefan bereits geschrieben.
[1] Auftrennbare Endstufen: Diese Formulierung ist soweit nicht ganz korrekt, meint es doch eher eine Auftrennung von Vorstufe und Endstufe. Die Vorstufe gibt das ankommende Signal einer Quelle an die Endstufe weiter. Die Vorstufe regelt so ziemlich alles, also sofern eingestellt (Höhen, Mitten, Bässe, Abstände, EQ und natürlich den Pegel). Die Endstufe als solches macht "eingentlich" aus dem wenigen ankommenden Strom
mehr Strom. Daher auch der Name Endverstärker. Bei den meisten Stereo-Verstärkern ist die Vorstufe intern mit der Endstufe direkt verkabelt. Will man also ein ATM oder einen Prozessor oder was auch immer dazwischen schleifen, so geht das hier nicht. Ein auftrennbarer Verstärker hingegen hat rückseitig einen sog. Pre-Out und einen Main-In. Klassischerweise sind diese Anschlüsse mittels Bügeln direkt verbunden.
[2] Pre-Out:Der Pre-Out alleine hingegen ist schon häufiger an Stereo-Verstärkern zu finden, bei AV-Receivern noch öfters. Damit kann man das Vorstufen-Signal mittels Cinch- oder auch XLR-Kabel an eine dedizierte Endstufe weitergeben. Im Prinzip ist das ein geregelter Line-Out, der Subwoofer-Ausgang eines AVR ist im Grunde das gleiche, nur dass über diesen Kanal nicht das volle Signal ausgegeben wird, sondern nur die Frequenzen für den Sub.
[3] Main-In:Der Main-In ist dann passend zum Pre-Out ein direkter Zugang zu den Endstufen. Hier bitte niemals einen CD-Player oder so direkt anschließen. Das würde dann mit max. Pegel aus der Endstufe donnern. Manche Hersteller wie Pioneer, Marantz und Co bieten bei größeren Geräten auch einen sog. PowerAmpDirect an. Mein PM8003 hat sowas zum beispiel. Das ist ein direkter Zugang zu den Endstufen und kann über die gleichnamige Taste aktiviert werden. Dann schaltet sich der Amp in eine Art Endstufenmodus. Bei mir ist das sehr praktisch, denn ich nutze zum Musikhören nur den Stereo-Amp, bei Filmen lasse ich ihn dann als Endstufe für meinen AVR die Front-LS befeuern.
[4] 12-Uhr-Stellung: Mit der 12-Uhr Stellung ist der Regler des Stereo-Verstärkers gemeint. Viele Meinungen gehen dahin, dass ein klassischer Stereo-Amp seine maximale Leistung bereits bei Stellung 12:00 Uhr erreicht. Ja nach Material kann das aber natürlich abweichen und erst später zutreffen.
Ich denke wenn du einen Amp ohne Endstufen-Zugang mit dem Pre-Out eines AVR verbindest, macht es Sinn, vorher einen gewissen Pegel für den gewählten Eingang festzulegen. Dann kannst du nach der Einmessung immer wieder diesen Pegel voreinstellen und hast dann wieder die eingemessene Grundlage. Ich denke aber, dass der Cambridge pro Eingang einen festen Pegel speichern kann, oder?
Viele Grüße
Flo