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Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.

Fragen und Antworten zu Nubert Aktivlautsprechern
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BoogieMark4
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Registriert: Do 27. Dez 2018, 13:27

Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.

Beitrag von BoogieMark4 »

Hallo und ein gutes neues Jahr für Euch !

Was bestelle ich zum Vergleich mit einer A-600 ? A-300 oder X-4000 ?
Irgendwo konstatierte ein Testbericht der A-300 eine ganz latente Mitten-Schwäche aufgrund des größeren Tief-Mitteltöners. Ist das so - und wie verhält sich im Vergleich die X-4000 ? Die X-3000 sehe ich als lediglich als Upgrade zu meiner A-20 an, was Größe und Chassis betrifft. Oder ist die X-Serie anders abgestimmt ?

Für Interessierte, hier die Langfassung:

Ich benutze in voller Zufriedenheit ein Paar NuPro A-20 (seit Frühjahr 2013). Damals stieg ich -nach langer, langer Zeit des HiFi Hörens- in die Welt des Home Recordings ein und fand in den A-20 Monitore, die meine damaligen JBL Control 1 quasi vom Tisch fegten. Die wurden kurz darauf an einen dankbaren Musiker-Freund dauer-verliehen :D

Mit den A-20 habe ich jahrelang recht erfolgreich gearbeitet. Viele Mixing Jobs, hier und da auch CD-Mastering. Meine Mixe ließen sich jeweils klanglich gut auf auf Consumergeräte portieren. Die Musikbranche findet sich langsam damit ab, dass für Viele Bluetooth Lautsprecher das höchste der Gefühle sind. Ansonsten seufzen wir quasi, dass wir stundenlang rumschrauben, damit es dann über den Handy-Lautsprecher oder Budget-In-Ears gehört wird... nun ja.

Immer wieder mal äugte ich nach einer Lösung mit mehr Bass-Potenzial. Bei Besuchen im Monitor-Studio von Just Music in Berlin kam (ok, ohne direkten Vergleich) immer das gleiche raus: Keine der dortigen Boxen konnte mich in einem akzeptablen Preisbereich überzeugen - erst wesentlich größere bzw. preislich in einem Rahmen des 3-4fachen.

Letztlich habe ich mir vor zwei Wochen dann doch die ADAM A77X kommen lassen - und kurz darauf den Vorzugspreis der neuen A-Serie der NuPros entdeckt. Somit gab ich dann doch nochmal der A-600 eine Chance. Bisher war sie aufgrund meines Setups (Nahfeld) von der Größe aus der engeren Wahl.

Die A77X gingen vorgestern zurück. Sweetspot zu klein, ich saß im Nahfeld quasi angenagelt. Das war -abgesehen vom für das Geld in meinem Setup nicht ganz überzeugenden Sound- der Hauptgrund.

Die A-600 spielten vom Fleck munter auf. Nach zwei Tagen die also mehr versprachen machte ich mir jetzt die Mühe, die A-600 und die A-20 gegeneinander antreten zu lassen. Mit rosa Rauschen Pegel-abgeglichen, dass ist für den Tontechniker Ehrensache 8)

Was soll ich sagen.. subjektiv war ich fast erschrocken, wie ich bisher mit den A-20 klar kommen konnte! Sicherlich immer noch brauchbare Monitore (wenn man sie kennt, was zugegeben bei jedem Monitor die halbe Miete ist).

Doch die A-600 weitaus runder und souveräner. Von der sich sich auftuenden Mixing-Philosophie-Frage will ich hier nicht nur soviel sagen: Manch erfolgreicher Mixing Engineer schwört auf nicht-Schöntöner. Z.B. die berüchtigte Yamaha NS10 oder den Mixcube. A la: wenn es auf plärrigen, mittenlastigen Speakern gut klingt, wird es beim Konsumenten auch im worst-case-scenario passabel sein. Und ein bisschen ist da was dran.

Aus meiner Sicht nochmal: Die A-20 mit gut definierten Mitten, aber keinem Tiefbass. Im Vergleich zur A-600 sogar relativ wenig Top End (..ob die Hochtöner gealtert sind?). Nuanciert, weder zu analytisch noch zu homogen.
Die A-600 souverän, Bassbereich konturiert ohne zu prahlen, Mittenbereich...womögich ein Tick zu HiFi statt Monitor-mäßig. Das lässt mich noch aus oben besagten Gründen zögern: Ich befürchte das Szenario, dass ich Mixe weitaus mehr auf Mitten-Kompatibilität gegenchecken muss. Das wäre dann mehr als kontraproduktiv!

Ein paar Anmerkungen:
• Hörraum 5,8m x 7,2m x 2,8m. Gut voll gestelltes Wohnzimmer, weder zu hellhörig noch zu bedämpft. Mein Studio Setup macht ein Drittel des Raumes aus, leicht aus der Mitte heraus. Stereo-Basisbreite ca. 1,2m
• Hörlautstärke selten über 70dBA, maximal ca. 80dBA - auch wegen des Mieters über uns :roll:
• Ein Subwoofer Einsatz kommt für mich aus verschiedenen Gründen als Lösung nicht in Frage.
• Das berüchtigte Digital-Prasseln der A-600 (und anderer) bei geringen Lautstärken und bei fade-outs ist ärgerlich. Doch ich teste noch etwas. Habe den Eindruck, dass es geringer ist, wenn der Gain in der Box hoch ist, statt sie digital hoch an zu fahren und dann mit -30dB statt -12dB zu betreiben. Mein 900€ Audio Interface von RME werde ich dafür nicht austauschen. Das ist nun wirklich eine Marke mit exzellenten Treiber-Updates und Profi-Qualitäten.
• Natürlich könnte ich die A-20 als Vergleichslautsprecher behalten. In der Branche nicht ungewöhnlich. Doch ein Freund wurde schon hellhörig, dass ich mir neue bestelle - und scharrt jetzt mit den Hufen. Und eine Re-Finanzierung wäre schon nett...


Ich danke schon jetzt, falls Ihr -speziell zu A-300, X-3000, X-4000 im Verleich zur A-600 etwas beitragen könnt.

beste Grüße
Frank
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Kardamon
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Re: Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.

Beitrag von Kardamon »

Bestelle natürlich die X-4000 zum Vergleich mit der A600.
Bitte. Die anderen genannten sind meiner Ansicht zu abgeschlagen.
Gruß
Kardamon
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aaof
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Re: Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.

Beitrag von aaof »

Ich würde die A300 dennoch mitnehmen zum testen. Einige Hörberichte zur X fielen nicht immer so deutlich zu Gunsten der neuen Serie aus.

Außerdem: die A300 prasseln nicht! Das ist für mich gerade in Bezug auf die A600 immer noch ein Unding. Eine Abhörbox im Nahbereich die sowas zeigt. 8O Käme nicht in Frage.
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Re: Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.

Beitrag von Zweck0r »

Oder die Nuvero 60, die auch richtigen Tiefbass kann (35/31 Hz bei -3/-6 dB laut Stereoplay-Test). Dazu einen günstigen Yamaha R-S700 (bzw. einen der Nachfolger), der gerade fürs Nahfeld Leistung im Überfluss bietet, und so gut wie rauschfrei ist.
BoogieMark4
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Re: Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.

Beitrag von BoogieMark4 »

Danke für die bisherigen Beiträge.

Die NuVero60 wären interessant. Könnte ich jedoch aus Kostengründen erst später im Jahr vergleichen, da ich mit Endstufe da in Richtung 2k € komme. Da kämen dann auch Neumann oder Focal Aktivboxen in den Blick; mit NuPro wäre ich da in Preis-/Leistung bisher deutlich drunter.

Sind die im Präsenzbereich etwas offener als die A600 ? Man könnte den A20 vorwerfen, dass sie im Vergleich mit der A600 -übertrieben gesagt- quäken. Umgekehrt ist einer meiner größten Einschränkungen der A600, dass sie ca. 2-4kHz latent gescoopt abgestimmt sind. Für "Hifi" Hören verlockend und auf längere Strecken auch ermüdungsfreier. Doch, wie erwähnt, ich mache und mische Musik damit und da brauche ich eher brutal ehrliche obere Mitten/untere Höhen.

Weitere Praxisfrage: Auch wenn sie nicht prasselt: Hat die A300 auch dieses digitale Muting ? Wenn ein Streaming Titel unvermittelt mit einem Impuls beginnt, wird die Transiente z.B. einer ersten Kick-Drum verschluckt. Ich habe nicht vor, wie ein anderer Nutzer hier, einen Dither einzuschleifen...
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Re: Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.

Beitrag von Zweck0r »

Im direkten Vergleich mit den Behringer B2031 klangen die Bee Gees auf den NV 60 ein bisschen weniger "plärrig" und etwas weiter weg, der AKG K701 war ungefähr dazwischen. Die Mittenschalter standen allerdings m.W. die ganze Zeit auf "Neutral" (Mittensenke auf Achse, neutral unter Winkeln, siehe Anleitung).

Die Neumänner kenne ich nicht, allerdings kann die KH120 im Tiefgang nicht mithalten (46 Hz/-6 dB), und die KH310 ist doppelt so teuer.
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Othmar
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Re: Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.

Beitrag von Othmar »

Off Topic:

Über diesen Fred hier bin ich mordsmässig froh.
Selten werden einem solch intime Einblicke in die Musikproduktion offenbart; vor allem die Abmischungen für die weltweite Masse (also die Quäker-Lautsprecher auf den Endgeräten von Milliarden Menschen) interessieren mich brennend.

Da ist es quasie das Sahnehäubchen, wenn sich Leute die soviel Ahnung vom Mixen haben, über die zur Disposition stehenden NuBert's und anderer Boxen austauschen.

Ich finde, Ihr seid die wahren Exyperten und nicht die vor Versprechen übequellenden bunten Prospekte der HiFi- resp. Monitor-Hersteller.

Danke nochmals für Eure Wortspenden.

Wohlgesonnene Grüße aus den weissen Bergen!
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BoogieMark4
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Re: Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.

Beitrag von BoogieMark4 »

Ich habe gesehen, es gibt hier sogar ein Off Topic Forum.

Vielleicht gibt es da auch einen "Fred" (Thread?) für Ironiespenden.
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Othmar
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Re: Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.

Beitrag von Othmar »

Irrtum, sprach der Igel und stieg von der Klobürste: Das war mein voller Ernst.

Gruß aus den weissen Bergen!
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Häuptling

Re: Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.

Beitrag von Häuptling »

Englisch ist toll. Das Thema bekommt unglaublich viel mehr Substanz. Nicht.

Ich bin über Fred auch froh. War das der Themenersteller?
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