Seite 2 von 4
Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 14:32
von jost
ich fand das rennen irgendwie lustig, der hoehepunkt von meiner seite aus, war als sich ferrari sich fast gegenseitig abgeschossen haetten *g*
aber sonst, tragisch....
mann muss es ja auch mal so sehen, die F1 lebt im prinzip ja nur von den Zusschauern, also sollte man den Zuschauern auch was bieten, ....
haette bridgestone diese probleme gehabt, waer es ja nicht "so tragisch" gewesen, da ja immerhin ueber die haelfte noch gefahren waeren.....
deswegen sollt man auch so argumentieren, dass die zuschauer nicht "verarscht" werden....
Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 14:47
von Homernoid
Leben sie wirklich vom Zuschauer?
Haben die sich nicht schon verselbstständigt wie der Fußball auch?
Für mich ist sowas kein Sport mehr. Da geht es eigentlich grundsätzlich nur um Kohle, um mehr nicht.
Man hat es ja gestern wieder deutlich gesehen...
Wäre es ein Rennen FÜR die Zuschauer gewesen, dann hätten die Teams die Strafen in Kauf genommen und wären mit and. Reifen gefahren. Diese Option gab es ja immer! Der Sicherheitsaspekt ist zwar der wichtigste, doch stand der dann ja nicht mehr zur Debatte, wenn man solche Optionen wie Reifentausch hat.
Ich fand dieses gestern mehr als peinlich - von allen Seiten.
Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 14:51
von mralbundy
ganz so einfach ist es dann eben doch nicht , wie es sich der Zuschauer macht.
Alleine schon die Tatsache, dass es keine WM-Punkte gegeben hätte, falls die Schikane gekommen wäre, hätte viele Fragen aufgeworfen:
wer bezahlt den Teams nun die Aufwendungen für das Rennen ?
mögliche Schadenersatzforderungen weil es kein richtiger GP Lauf wäre !
und letztlich wäre auch diese Lösung sportlich unfair gewesen, nämlich Bridgestone gegenüber, die einen besseren Job gemacht haben und dieses nicht in Resulatet / Punkte umsetzen können.
Der Schuldige ist einzig und allein bei Michelin ! Die Jungs dort sollen eigentlich auf eigene Kosten einen reinen Michelin-Show Grand Prix in US veranstalten und alle Leute einladen, die in Indy dabei waren
Selbst schuld - wenigstens EINE Reifenmischung hätte ja etwas konservativer sein müssen !
Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 17:08
von jost
ja schon, aber dann kann man sagen, dass jede sportart nur noch fuers geld da ist und nicht fuer die zuschauer...
@mralbundy, an der mischung lag es ja nicht, sonder an der konstruktion der reifen,..... das hauptproblem war nur, dass der reifen den druck von aussen nicht aushielt, also wenn das auto in die steilkurve reinfaehrt, dann muss der reifen dafuer sorgen, dass das auto nicht nach aussen getragen wird. problem ist nur, dass das regelrecht aufs gummi geht. Das gummi wird, waehrend man in diese kurve reinfaehrt, um so mehr von der felge gedrueckt eher schnell man ist, und da kann eben passieren, dass dann zwischen felge und gummi ein loch entsteht und dadurch luft herraustritt.....
aber das soll jetzt nicht vom eigendlichen thema ablenken....
Michelin-Show waer was. aber der nachteil wiederum, bridgestone wird benachteiligt, weil dadurch dann Michelin an die oeffentlichkeit komm. "Hey michelin veranstaltet sowas, ich kauf nur noch Michelin-Reifen"..... ok ist wohl bissle weit gesponnen, aber das sollte man dann dabei auch bedenken
Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 17:11
von Koala
jost hat geschrieben:"Hey michelin veranstaltet sowas, ich kauf nur noch Michelin-Reifen"..... ok ist wohl bissle weit gesponnen, aber das sollte man dann dabei auch bedenken
Ist es mitnichten, denn genau aus diesem Grund engagieren sich Michelin und Bridgestone ja in der Formel 1
greetings, Keita
Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 18:49
von emo
Hallo Al,
mralbundy hat geschrieben:
...
Der Schuldige ist einzig und allein bei Michelin !
...
Wäre schön wenn du solchen absolut formulierten Sätzen ein IMO oder IMHO zur Seite stellen würdest.
Ich glaube zu diesem "Rennen" gibts es so viele Meinungen, da es wohl nie Einigkeit über die "Schuldfrage" geben wird.
Aber daran ist die Formel 1 selbst schuld. Es gibt wohl wenig "Sportarten" wo die Regeln so schwammig formuliert sind, wie bei der Formel 1. Wie kommt es sonst zu den immer wieder auftretenden Versuchen der "Interpretation" der Regeln.
Hier könnte man einen Riegel vorschieben, indem das Ganze wirklich eindeutig festgelegt würde. Bleibt die Frage, ob das gewollt ist.
Das einzigste was bei den Regeln beständig ist, ist die Sicherheit das im nächsten Jahr wieder was geändert wird. Das zeigt doch deutlich welches sportliche Interesse dahinter steht. Gar keins.
Um es noch deutlicher auszudrücken: Ich denke, wer der angeblich schnellsten Rennserie Rillen in den Reifen verordnet, die sich während des Rennens sowieso auflösen, wer Reifenwechsel untersagt, außer wenn der Reifen defekt ist (klar, der Reifen geht immer genau in der Boxengasse kaputt und nicht bei Tempo 300), der handelt fahrlässig und setzt bewußt Menschenleben aufs Spiel. Das hier irgendwann die Grenzen erreicht werden muss nun auch ein Milliardär wie Herr Ecclestone einsehen.
Deshalb freue ich mich, daß ihm das genau in Amerika passiert ist, den ich denke, daß gerade im prozessfreundlichen Amerika nun die Schadenersatzklagen verstärkt kommen werden und er nun ein kleine "Quittung" für seine Gier bekommt.
emo
Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 20:11
von teite
Hallo,
Der eigentliche Gag an der Geschichte ist übrigens, das ich eigentlich vorhatte, mit ein paar Kumpels in die Staaten zu fliegen und sich das Rennen dort anzuschauen.
Das hat nur wegen Terminproblemen bei mir nicht geklappt. Ich glaub, ich hätte da angefangen unbeteiligte Sachgegenstände zu zerlegen vor Wut.
Zum Thema selber, ich hab noch nie so herzhaft gelacht wie beim Start dieses F1 Grand Prix. Echt die Lachnummer des Jahrhunderts. Zum Glück konnte man noch auf ARD umschalten wo Mexico gegen Brasilien spielte. Bei dem schönen Wetter hatten wir nämlich schon den TV in Garten geschleppt und gegrillt in freudiger Erwartung des Rennens.
Aber auch wieder typisch FIA und typisch Ferrarri. Sind beides Pharagraphenreiter und Leute ohne Sportsgeist. Ferrarri ist mir übrigens schon öfter mit sportlich unfairen Praktiken aufgefallen, ob es Teamorder oder Verpfeifen von anderen Teams ist. Klingt vielleicht hart, aber das ist meine Meinung.
Ich finde man hätte eine Lösung im Interesse der Zuschauer vor Ort und an den TVs finden
müssen, egal welche. Da gibt es keine Entschuldigung.
Geil war auch der Anruf von Ralf Schumacher bei RTL, einfach köstlich.
cu,
Stefan
Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 20:19
von Koala
emo hat geschrieben:mralbundy hat geschrieben:Der Schuldige ist einzig und allein bei Michelin !
Wäre schön wenn du solchen absolut formulierten Sätzen ein IMO oder IMHO zur Seite stellen würdest.
Wer sonst sollte das ganze verbockt haben? Michelin wußte um den neuen Belag in Indianapolis, schließlich ist die Formel 1 nicht die einzige Serie, die von Michelin (mit)versorgt wird und u.a. in Indianapolis stattfindet. Umso unverständlicher wird das ganze, wenn man bedenkt, daß Michelin seit zwei Jahren ausgiebig Pneus für NASCAR-Fahrzeuge testen soll und derzeit plant die NASCAR-Serie für die kommenden ein, zwei Jahre exklusiv mit Reifen zu versorgen (derzeit ist Goodyear exklusiver Partner der NASCAR-Series).
Es gibt wohl wenig "Sportarten" wo die Regeln so schwammig formuliert sind, wie bei der Formel 1. Wie kommt es sonst zu den immer wieder auftretenden Versuchen der "Interpretation" der Regeln.
Bzgl. der Reifen steht alles notwendige in den FIA sporting regulations, darunter die Anzahl der erlaubten Reifensätze, deren Beschaffenheit und die möglichen Sanktionen im Falle von Regelverstößen...
Um es noch deutlicher auszudrücken: Ich denke, wer der angeblich schnellsten Rennserie Rillen in den Reifen verordnet, die sich während des Rennens sowieso auflösen, wer Reifenwechsel untersagt, außer wenn der Reifen defekt ist (klar, der Reifen geht immer genau in der Boxengasse kaputt und nicht bei Tempo 300), der handelt fahrlässig und setzt bewußt Menschenleben aufs Spiel.
Man kann nicht die gesamte Verantwortung auf einen Verband oder deren Reglements abwälzen,
das wäre aberwitzig und unverantwortlich. Die Reglements dienen u.a. dazu auch schwächeren Teams, deren Etats keine außerplanmäßigen Extrawürste erlauben, eine wenn auch bescheidene Chance auf Meisterschaftspunkte zu geben. Wozu nahezu uneingeschränkte technische und sportliche Regeln führen können, hat man ja in zahlreichen Rennserien wie Formel 1, DTM etc. in der Vergangenheit gesehen.
Das hier irgendwann die Grenzen erreicht werden muss nun auch ein Milliardär wie Herr Ecclestone einsehen.
Welche Grenze? Daß nur noch die finanzstarken Teams Aussicht auf Punkte haben? Oder gar die waghalsigsten Fahrer auf den Treppchen stehen? Wenn man weiß, daß die Pneus für die gesamte Renndistanz herhalten müssen, fährt umsichtiger und vermeidet Dinge Bremsplatten. Wenn man doch einmal Bockmist verzapft hat, muß man in den sauren Apfel beißen und ggf. vorzeitig das Rennen beenden. Daß Unfälle wie unlängst bei Häkkinnen passieren, ist natürlich die Kehrseite der Medaille und sollte Anlaß sein das Regelement diesbzgl. zu überdenken, das Reglement in seiner Gesamtheit für untauglich zu erklären halte ich jedoch für zu einfach.
greetings, Keita
P.S.: Bei fremdverschuldeten Reifenschäden sehen die sporting regulations übrigens einen Reifenwechsel vor, ebenso für präventive Zwecke
Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 21:32
von emo
Koala hat geschrieben:
Daß Unfälle wie unlängst bei Häkkinnen passieren, ist natürlich die Kehrseite der Medaille und sollte Anlaß sein das Regelement diesbzgl. zu überdenken, das Reglement in seiner Gesamtheit für untauglich zu erklären halte ich jedoch für zu einfach.
greetings, Keita
P.S.: Bei fremdverschuldeten Reifenschäden sehen die sporting regulations übrigens einen Reifenwechsel vor, ebenso für präventive Zwecke
Dieser Fall (ich denke du meinst Raikkonen) zeigt doch wie hilflos das Team war. Sie wussten nicht, ob der Reifen noch hält, oder ob sie ihn lieber reinholen und eventuell doch eine Strafe kassieren, weil der Reifen ja nur einen Bremsplatten hatte und noch gar nicht "richtig kaputt" war.
Dort hätte viel mehr passieren können. Im schlimmsten Fall wäre er jetzt tod. Muss sowas erst eintreten? Dann doch lieber sowas wie jetzt in Indianapolis.
emo
Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 22:44
von Koala
emo hat geschrieben:Dieser Fall (ich denke du meinst Raikkonen) zeigt doch wie hilflos das Team war. Sie wussten nicht, ob der Reifen noch hält, oder ob sie ihn lieber reinholen und eventuell doch eine Strafe kassieren, weil der Reifen ja nur einen Bremsplatten hatte und noch gar nicht "richtig kaputt" war.
Natürlich meinte ich Raikkonen...
Das Team war überhaupt nicht hilflos, sondern hat aufgrund des minimalen Vorsprungs (ca. 1,5 Sekunden vor Alonso) und der - wie sich nun herausgestellt hat falschen - Einschätzung, daß das Fahrzeug den Vibrationen bis zum Ende des Rennens standhält, sich dafür entschieden durchzufahren. Ron Dennis hat nach dem Rennen in einem Interview gesagt, daß sie die Lage falsch eingeschätzt hätten, Ross Brawn soll daraufhin gesagt haben, daß sein Team den Reifen vermutlich gewechselt hätte...
Ungeachtet der evtl. verhängten Sanktion(en) hätte McLaren also mit einem Reifenwechsel in jedem Fall den Sieg aus der Hand geben müssen, stellt sich nur die Frage, ob evtl. drohende Sanktionen die Team-Entscheidung beeinflußt haben (könnten).
Dort hätte viel mehr passieren können. Im schlimmsten Fall wäre er jetzt tod. Muss sowas erst eintreten? Dann doch lieber sowas wie jetzt in Indianapolis.
Es war eindeutig ein Fahrerfehler und für solche Fälle sieht das aktuelle Reglement eben Sanktionen vor, selbstverschuldete Fehler fallen also stärker ins Gewicht als es früher der Fall war. Wenn sich Team und Fahrer jedoch auf das Risiko einlassen, muß man evtl. Folgen ihnen zur Last legen und nicht dem Reglement.
greetings, Keita