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Verfasst: Fr 1. Jul 2005, 11:13
von *-chipmunk-*
Frank Klemm hat geschrieben:
Die Festigkeit von Glas hängt von der Art des Glasses, vorhandenen Beschädigungen
und der Dicke ab.
und auch von der art des auflagers. z.b. punktuell oder linear
ebenso von der art der lasteinleitung. z.b. punktuell, linienförmig oder flächig. auflagernah oder -fern.
ich wäre mit solchen berechnungsansetzen (die 5 minuten formel aus dem fachbuch) etwas vorsichtiger. im schadenfall könnte man dich haftbar machen.
statiker verdienen nicht umsonst ihr geld mit solchen berechnungen. im schadenfall haben die dann eine berufshaftpflichtvericherung. und vor allem haben die mit sicherheit etwas mehr erfahrung als du.
gruß chip
Verfasst: Fr 1. Jul 2005, 11:30
von Corwin
Bei Glasplatten ist für die Belastbarkeit vorrangig die innere Spannung wichtig:
Die Kanten müssen abgeschliffen werden und es dürfen weder Risse noch Kratzer vorhanden sein,
da durch Kerbwirkung extreme Spannungen aufgebaut werden können welche die reale belastbarkeit
auf einen Bruchteil der theoretischen Belastbarkeit senken. Eine ultradicke platte wird dann auch nicht unbedingt helfen.
Zu beachen ist auch die Lagerung der platten.
Die Last sollte gut verteilt werden.
Im Baumarkt sieht man oft Racks welche die Platte auf der Hinterseite an einer stelle "einklemmen" ohne Dämpfung.
Da würde ich unbedingt davon absehen, einen 30 Kilo Amp draufzupacken. Dann braucht draussen nur ein LKW vorbei zu fahren und es knallt

Verfasst: Fr 1. Jul 2005, 12:08
von *-chipmunk-*
jetzt müsstest du dem interessierten laien (nicht mir) nur noch erklären, was er unter kerbwirkung verstehen soll. fachbegriffe sind für fachgespräche da, nicht um einem hifi-menschen glasplattenstatik zu erklären.
die inneren spannungen im glas von denen du sprichst treten ja durch die von außen wirkenden lasten auf. ein kleiner riss an der richtigen stelle wird nicht viel ausmachen. ein kleiner riss an der falschen stelle wird das gebilde zum einsturz bringen.
gruß chip
Verfasst: Fr 1. Jul 2005, 12:43
von Frank Klemm
*-chipmunk-* hat geschrieben:
Ich wäre mit solchen berechnungsansetzen (die 5 minuten formel aus dem fachbuch) etwas vorsichtiger.
Welches Fachbuch?
*-chipmunk-* hat geschrieben:
im schadenfall könnte man dich haftbar machen.
Probier's mal. Es gibt mindestens 3 driftige Gründe, warum Du scheitern würdest.
Statiker verdienen nicht umsonst ihr geld mit solchen berechnungen. im schadenfall haben die dann eine berufshaftpflichtvericherung. und vor allem haben die mit sicherheit etwas mehr erfahrung als du.
Glaser sind auch keine Statiker. Das merkt man häufig daran, daß sie viel zu große
Dicken angeben, teilweise mehr als das Doppelte dessen, was Dir ein Statiker nennen
würde, wenn es um sicherheitsrelevente Installationen geht.
Hier steht eine Grünpflanze auf einer Glasscheibe (4 mm Billigglas), für die mir
ein Glaser 10 mm Sicherheitsglas (dazwischen ist ein Faktor von 1:25 in der Festigkeit)
andrehen wollte.
Ich gebe zu, daß die 4 mm nicht viel Reserve hat, aber da wird im dümmsten Fall eine
Grünpflanze beschädigt.
Verfasst: Fr 1. Jul 2005, 12:49
von mralbundy
OK, ist zwar sicher nicht exakt die passende Antwort, aber dennoch:
nehmt doch einfach Granit !!! Sieht (imho) schöner aus, kostet nicht viel mehr und ist wesentlich "tragfähiger"
CIAO
Verfasst: Fr 1. Jul 2005, 13:11
von Frank Klemm
mralbundy hat geschrieben:OK, ist zwar sicher nicht exakt die passende Antwort, aber dennoch:
nehmt doch einfach Granit !!! Sieht (imho) schöner aus, kostet nicht viel mehr und ist wesentlich "tragfähiger" :wink:
Granit ist nicht tragfähiger.
Glas ist ein verdammt harter Werkstoff, unterschätze das nicht.
10 mm Glas kann man schon einiges zutrauen, 10 mm Granit (freitragend)
sieht schon eher als Verschnitt aus, richtige Granitplatten fangen ab 15 mm
Dicke an.
Verfasst: Fr 1. Jul 2005, 13:19
von sleepyjoe
mralbundy hat geschrieben:
nehmt doch einfach Granit !!!
Nö, dann könnte man ja nicht so oft den Staubwedel schwingen ...
Frank, ich wäre da etwas vorsichtiger mit der Umsetzung theoretischer Werte in praktische Ergebnisse / Handhabung. Wenn man bspw. einen 35 KG Amp nicht gleichzeitig mit allen seinen vier Füssen, sondern "aus Versehen" beim Absetzen auf die Glasplatte lediglich erst die Last punktuell durch das Aufsetzen eines einzigen Fusses auf die Glasplatte gibt, ist schon mal alle Theorie zur Lastverteilung im Eimer.
Setzt man das Gerät "aus Versehen" zu hart auf, kann bei zu geringer Gewichtsreserve ebenfalls die Platte zu Bruch gehen. Alle genannten theoretischen Werte gehen davon aus, dass das Gewicht schon auf der Platte ruht, aber nicht, wie es auf die Platte drauf kommt.
Und wenn einem so ein 35 KG Amp auch nur 2 cm über der Platte aus der Hand rutscht und aufschlägt, ist eine knapp bemessene Glasplatte 'putt. Schlimmstenfalls sogar eine ausreichend dicke Platte; und da ist ESG eine gute Wahl. (Was ja mal passieren kann, wenn man 35 KG mit ausgestreckten Armen versucht in ein Rack zu bugsieren...

)
Greetz
Stefan
Verfasst: Fr 1. Jul 2005, 13:20
von sleepyjoe
Frank Klemm hat geschrieben:
Granit ist nicht tragfähiger.
Glas ist ein verdammt harter Werkstoff, unterschätze das nicht.
10 mm Glas kann man schon einiges zutrauen, 10 mm Granit (freitragend)
sieht schon eher als Verschnitt aus, richtige Granitplatten fangen ab 15 mmDicke an.
Wer sagt das und wo steht das?
Verfasst: Fr 1. Jul 2005, 13:32
von *-chipmunk-*
Frank Klemm hat geschrieben:*-chipmunk-* hat geschrieben:
Ich wäre mit solchen berechnungsansetzen (die 5 minuten formel aus dem fachbuch) etwas vorsichtiger.
Welches Fachbuch?
keine ahnung. das in dem du geblättert hast. meinetwegen hast du die formel auch aus einer hoffentlich sicheren internetquelle oder von einem statiker.
Frank Klemm hat geschrieben:*-chipmunk-* hat geschrieben:
im schadenfall könnte man dich haftbar machen.
Probier's mal. Es gibt mindestens 3 driftige Gründe, warum Du scheitern würdest.
naja, selbst wenn. du weißt wie ich das meine. unbedarfte leute rennen los, machen es wie du es vorgibst und peng geht's in die hose. das kann ärger geben. wie auch immer der dann aussieht. ==> im zweifelsfall dicke augen
Frank Klemm hat geschrieben:*-chipmunk-* hat geschrieben:
Statiker verdienen nicht umsonst ihr geld mit solchen berechnungen. im schadenfall haben die dann eine berufshaftpflichtvericherung. und vor allem haben die mit sicherheit etwas mehr erfahrung als du.
Glaser sind auch keine Statiker. Das merkt man häufig daran, daß sie viel zu große
Dicken angeben, teilweise mehr als das Doppelte dessen, was Dir ein Statiker nennen
würde, wenn es um sicherheitsrelevente Installationen geht.
glücklich ist, wer einen statiker kennt. oder man traut sich so wie du zu, selbst zu rechnen. alle anderen vertrauen dem glaser und müssen dann halt mal draufzahlen. ist wie beim selbstbau eines carports. die zimmerleute werden mit einmal ganz ängstlich, wenn man sie nach holzquerschnitten fragt.
gruß chip
Verfasst: Fr 1. Jul 2005, 13:37
von mralbundy
sleepyjoe hat geschrieben:
Wer sagt das und wo steht das?
Zu 1:
Frank.
Zu 2:
2 Postings über Dir
Wollte damit nur anregen, einfach auch Granit in die Überlegunen mit einzubeziehen. Hat mich wirklich überrascht, dass (zumindest bei mir im Ort) eine 2cm dicke Nero-Assolutto (hoffentlich richtig geschrieben) nicht teurer war, als eine entsprechende Glasscheibe.
CIAO