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Verfasst: Mi 27. Jul 2005, 18:41
von burki
Hi,
ach einer sehr komfortablen und leicht verständlichen Methode.
bedenke (wenn Du einen halbwegs "hohen Anspruch" hast): Jede LP gehoert (natuerlich auch abhaengig vom Zustand) eigens bearbeitet.
Ich hatte fuer eine LP immer ein volles Wochenende benoetigt, bis ich mit dem Ergebnis halbwegs zufrieden war.
Dabei ist da Problem nicht das Setzen von Track-Marken, sondern die behutsame (es soll ja moeglichst wenig Dynamik verloren gehen) und trotzdem effekte Bearbeitung des Ausgangsmaterials.
Mit der Onboardkarte wirst Du da aber eh nicht besonders gluecklich werden und im Enddeffekt habe ich eben auch die mir wichtigen (falls ueberhaupt erhaeltlich !) Aufnahmen alle auf CD nachgekauft bzw. hoere schlicht und ergreifend das Orginal.
Gruss
Burkhardt

Verfasst: Mi 27. Jul 2005, 18:51
von OL-DIE
Hallo SoNie,

ich denke, du meinst einen speziellen Phono-Vorverstärker. Die meisten aktuellen Verstärker haben leider keinen Phono-Eingang mehr. Bei Reichelt gibt es z. B. diesen Phono-Vorverstärker:Klick

Meine Methode ist vermutlich relativ einfach: PC außen vor :roll: . Allerdings ist die ganze Sache schon ziemlich zeitraubend, da haben meine Vorredner schon Recht. Eine LP lässt sich halt nur mir 33 1/3 Umdrehungen pro Minute abspielen. Und das Überspielen von MD auf Audio CD findet ebenfalls im single-speed-Modus statt.

Durch das Wandeln analog->digital geht übrigens tatsächlich etwas Klangqualität verloren. Das ist aber eigentlich nur im Direktvergleich hörbar. Ist aber minimal.

Gruß
OL-DIE

onboardkarte....

Verfasst: Mi 27. Jul 2005, 18:52
von SoNie
... ist Schrott, ist mir schon bewusst, aber ich benutze sie sonst nur:
- für Sound von Games
- für MP3-Schrott ...
von dem her brauch ich sonst keine bessere.

Naja, der Zeitaspekt ist schon unglaublich in diesem Falle, ich glaub da wäre ein nachkaufen wirklich überdenkenswert.
Hoher Anspruch ist hier auch eher relativ, es geht eigentlich nur darum die LP's komfortabel zu archivieren ....

... aber irgendwie bekomme ich das Gefühl nicht los ich habe die gesamte Aktion unterschätzt....

Verfasst: Mi 27. Jul 2005, 19:08
von g.vogt
Hallo SoNie,
Ich meine mich aber zu entsinnen vor etwas längerer Zeit im Stiftung Warentest (bitte nicht prügeln wenn ich diese Zeitschrift hier zitiere) gelesen zu haben, dass es Module gibt, die man zwischen Plattenspieler und PC irgendwie dazwischenschließt um den gesamten Vorgang zu erleichtern. Weiß da jemand zufällig was dazu?
viel Lärm um nichts. Dieses "Modul" ist nix weiter als ein Phonovorverstärker und den brauchst du nicht, wenn dein Phonoeingang am Verstärker was taugt. Mag sein, dass da gleich noch irgendeine Special Edition eines sonst brauchbaren Bearbeitungsprogrammes dabei ist.
SoNie hat geschrieben:thx Ol-DIE,

ist auch ne Anregung, klingt für mich der relativ wenig Ahnung von Audio-bearbeitung am PC hat auch nach einer sehr komfortablen und leicht verständlichen Methode.
OL-DIEs Methode ist natürlich auch nicht schlecht - wenn man über die erforderlichen Geräte sowieso schon verfügt. Ansonsten ist es viel Holz für eine Lösung, die man billiger am PC realisieren kann.

Der Onboardsound ist meistens nicht gut geeignet. Natürlich kannst du den trotzdem mal ausprobieren; häng den PC an den Tapeausgang des Verstärkers (dazu brauchst du ein Kabel mit Cinchanschlüssen auf der einen Seite und 3,5mm-Klinke auf der anderen), verwende irgendein einfaches Programm, pegel mit Signal halbwegs brauchbar ein und nimm dann aber ohne laufende Quelle auf. Anschließend kannst du dir schon mal anhören, was da eventuell an Dreck mit aufgezeichnet wird (ruhig mal den PC nebenher beschäftigen ;-)). Ansonsten gibts für weniger als 100 Euro beispielsweise eine einfache, aber recht anständige Karte von M-Audio, die sollte für solche Zwecke schon taugen.

Feurio ist ein CD-Brennprogramm, das findest du unter www.feurio.de. Es läuft als Shareware uneingeschränkt, nervt dann aber nach hunderten CDs durch lange Countdowns. Es verfügt über eine einfache Aufnahmefunktion und man kann Trackmarken setzen und einfache Schnitte vornehmen. Dabei werden diese Aktionen in einer "Paralleldatei" gespeichert und erst beim Brennen umgesetzt, das geht selbst auf "alten Möhren" blitzschnell.

Das wäre eine Ausstattung für den Start, wenn du dann mehr willst, musst du dich halt noch nach einem Programm wie Steinberg Clean x.irgendwas umsehen ;-)
...aber irgendwie bekomme ich das Gefühl nicht los ich habe die gesamte Aktion unterschätzt...
Du bist hier unter Verrückten :!: ;-)
Meinereiner hat mit der von mir beschriebenen Methode schon etliche Kassetten und Schallplatten digitalisiert. Allerdings war da der Anspruch geringer, es ging eben bspw. um fürchterlich ausgelutschte Schallplatten und Kassetten mit nicht mehr beschaffbaren Aufnahmen, wo es einfach um eine besser handhabbare Kopie, im Einzelfall mit mäßiger Nachbearbeitung, ging. Und wenn die ausgeleierte Kassette sonst zur Tanzübungsbeschallung im Ghettoblaster dudelte und nun die von einem noch funktionierenden Kassettendeck überspielte Kassette als CD nun in einer normalen Hifi-Anlage, dann ist der Eindruck schon brauchbar ;-)

Wenn du dagegen hochwertige Schallplatten mit 0% Verlust digitalisieren willst, dann ist es vielleicht einfacher, die Schätzchen wie gehabt abzuspielen...

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mi 27. Jul 2005, 19:19
von SoNie
Also ich muss schon sagen, wenn ich meinen Wissens/Kenntnisstand von heut Vormittag mit dem Jetzt vergleiche, dann bin ich einfach nur noch baff.
Ich muss schon sagen, es ist unglaublich wieviel Wissen innerhalb der kurzen Zeit auf mich eingeprasselt ist und mir doch dann relativ schnell die Augen geöffnet hat wie schwer sowas zeitlich umzusetzen ist und ich es auch technisch untschätzt hatte.

Ich muss an dieser Stelle einfach mal ein riesen Lob an das gesamte Forum loswerden, es ist einfach unglaublich ....

Es soll jetzt keine Wertung sein, Gott bewahre, aber insbesondere die ausführliche und mir als Laien einfach einleuchtende Darstellung von Herrn Vogt finde ich bemerkenswert....

Vielen Dank vom überwältigten sonie

Verfasst: Mi 27. Jul 2005, 19:22
von burki
Hi,
Du bist hier unter Verrückten Exclamation Wink
aber Gerald 8) :D ...

@SoNie,
weiss ja nicht, wie alt Du bist, doch natuerlich haben wir (zumindest alle meine Kumpels und ich) frueher auch jede LP als erstes auf Kassette gebannt (um die wertvolle LP zu schonen), was natuerlich dann ruckzuck ging (man wollte die Scheibe ja ersteinmal eh in Ruhe hoeren) und fuer die damaligen Ansprueche zumeist reichte.
Nur heute hast Du eben gaenzlich andere Moeglichkeiten und glaube mir, wenn Du einmal anfaengst das Quellenmaterial zu bearbeiten, dann kann das einen "fast endlosen Rattenschwanz" nach sich ziehen und ein Fehler bei der Aufnahme zu einem gaenzlich unzufriedenen Gemuetszustand :wink: fuehren ...
Gruss
Burkhardt

Verfasst: Mi 27. Jul 2005, 19:35
von SoNie
Allright,
da mag wohl was dran sein ....
Meiner einer ist 22 Jahre jung und hatte als Aufgabe bekommen die Plattensammlung des Alten Herren zu digitalisieren ... dies ist nun angesichts des unglaublichen Zeitaufwandes in Schall und Rauch aufgegangen .... 8O

Verfasst: Mi 27. Jul 2005, 21:17
von g.vogt
Hallo SoNie,
SoNie hat geschrieben:...aber insbesondere die ausführliche und mir als Laien einfach einleuchtende Darstellung von Herrn Vogt finde ich bemerkenswert....
du machst mich ganz verlegen :oops:
Zudem habe ich es in gewissem Sinne leichter als bspw. Burkhardt - der hat nämlich erheblich mehr Fachwissen, gerade auf dem Gebiet der digitalen Signalverarbeitung und weiß um die Probleme, ist aber auch ein ziemlicher Perfektionist.
Ich habe bei meinen Digitalisierungsversuchen bestimmt nicht alles richtig und schon gar nicht perfekt gemacht, aber für meine Zwecke hat es hingelangt und war vergleichsweise einfach ;-)
SoNie hat geschrieben:Meiner einer ist 22 Jahre jung und hatte als Aufgabe bekommen die Plattensammlung des Alten Herren zu digitalisieren ... dies ist nun angesichts des unglaublichen Zeitaufwandes in Schall und Rauch aufgegangen .... 8O
Aber wir sind vielleicht auch ein bisschen am Ziel vorbeigeschossen :roll:
Es war ja nicht unbedingt unser Ansinnen (ich spreche da mal ganz unverschämt im Namen aller), dich von dem Vorhaben abzubringen. Wenn da die geballte Erfahrung einschließlich erlebter Misserfolge auf einen einprasselt, dann kann man auch den Mut verlieren. Aber das sollst du doch gar nicht :!:

Es reicht ja, wenn du einfach nur etwas gezielter an die Aufgabe herangehst:
Welche Fehler sollte man von vorherein vermeiden?
(meinereiner hat erst nach drei Platten gemerkt, dass ein Störgeräusch den relativ brauchbaren Onboardsound verzierte :oops:)
Was ist eine brauchbare Minimallösung (anhörbare Sicherheitskopie), wie weit kann man die Geschichte treiben?
Welche Platten sollen digitalisiert werden und warum?
(ich könnte mir bspw. vorstellen, dass dein Vater einige unersetzliche Schätzchen hat, wo sich der Aufwand dann eben doch lohnt)

Rohlinge sind spottbillig und solange die guten schwarzen Scheiben nicht auf den Müll fliegen hast du doch ein paar Versuche gut 8)

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mi 27. Jul 2005, 21:26
von Koala
g.vogt hat geschrieben:Es reicht ja, wenn du einfach nur etwas gezielter an die Aufgabe herangehst:
Hier wären die erste Frage "was will ich zu welchem Zweck archivieren?", denn davon hängt alles weitere ab. Wenn es darum geht Raritäten o.ä. zu konservieren, um das Original zu schonen, wäre der Aufwand zwar relativ hoch, eine Weg an der Archivierung würde jedoch nicht vorbei führen (und sei es, daß man einen Dienstleister damit beauftragt). Dient das ganze jedoch in erster Linie der Bequemlichkeit, sollte man sich tatsächlich fragen, ob sie den Gesamtaufwand wert ist, immerhin verbringt man schon einige Tage und Wochen damit das "nackte Signal" auf die Platte zu bannen...

greetings, Keita

Verfasst: Mi 27. Jul 2005, 22:25
von burki
Hi,
auch wenn jetzt etwas OT: Muss in diesem Zusammenhang immer an einen thread (ich weiss wirklich nicht mehr wo :roll: ) denken, in dem ein Ami sich eine LKW-Ladung LPs liefern lies und dann fragte, wie er diese dann digitalisieren sollte.
Soetwas bedeutet IMHO eine jahrelange Arbeit in der raren Freizeit, in der man z.B. genuesslich Musik (ja, das geht durchaus auch mit der LP) hoeren koennte.
Wenn dann noch doch "falsche" Rohling verwendet wurden, so dass nach einigen Monaten oder Jahren sich das "Produkt" in Wohlgefallen aufloest, koennte der Aerger ueberaus gross sein.
Ich verwende meine "Digitalisierungsversuche" ausschliesslich im Auto (selbst auf der Schlafzimmeranlage bin ich damit nicht mehr zufrieden), doch soll dieses posting natuerlich niemanden davon abhalten seine LPs zu digitalisieren.
Gruss
Burkhardt