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Verfasst: So 7. Aug 2005, 22:29
von Homernoid
Da stimme ich Dir zu, Raico.

Verfasst: So 7. Aug 2005, 23:29
von OL-DIE
Hallo Raico,

das ist natürlich eine unschöne Sache. Mir ist allerdings dieser Effekt noch nicht aufgefallen. Weder bei meinem alten Philips CD-100, noch bei dem neueren Sony CDP-XE 520 (gekauft 1998). Gerade habe ich eine ältere DENON-CD getestet (Highlights CD 3, Meisterwerke der Klassik, erschienen bei stereoplay, 1984). Ich weiß natürlich nicht, ob diese CD mit Emphasis versehen ist, aber nach deiner Aussage steht es zu vermuten. Die CD hört sich technisch einwandfrei an, ohne übertriebene Höhen.

Vielleicht gibt es die Möglichkeit, diese speziellen CDs zu kopieren, notfalls über den analogen Weg. Es käme wohl auf einen Versuch an. Dieses Thema sollten wir demnächst vertiefen :wink: .

Gruß
OL-DIE

Verfasst: So 7. Aug 2005, 23:49
von Koala
Korrekt heißt das ganze "preemphasis" oder pre-emphasis" und ist eine Anhebung der Frequenzen oberhalb von 3.500 Hz um 6 dB/Okt., bei entsprechend ausgestatteten Playern wird anhand der preemphasis-Bits im Subcode der CD mittels de-emphasis die Anhebung wieder ausgeglichen. Neben aktuellen Laufwerken sind u.a. auch zahlreiche Brennprogramme nicht in der Lage diese Bits zu manipulieren, die ahead AG bspw. sieht von einer Implementierung in Nero ab, weil die Nachfrage nicht bestünde...

greetings, Keita

Verfasst: So 7. Aug 2005, 23:54
von OL-DIE
Hallo,
gerade habe ich mir noch mal meine ältesten CDs angeschaut. Hierbei habe ich auch eine mit der Kennzeichnung "Index" gefunden (DENON, PCM Digital Recording, "Die große Silbermannorgel des Domes zu Freiberg", J.S.Bach, Hans Otto, 1982). Hierbei sind Track 1, 8 und 12 mit Index versehen. Damit fängt mein CD-Spieler jedoch ebenfalls nichts an, allerdings wird die Aufnahme korrekt wiedergegeben.

Gruß
OL-DIE

Verfasst: Mo 8. Aug 2005, 08:05
von Raico
Hallo OL-DIE,

exakt die Hans-Otto-CD ist eine davon!

Da ich annehme, dass du trotz eines ähnlich fortgeschrittenen Alters wie ich es erreicht habe, den Frequenzanstieg ab 3500 Hertz hören könntest, gehe ich davon aus, dass dein Player besagtes Bit erkennt und die CD richtig wiedergibt. Wenn er schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, ist auch anzunehmen, dass er es kann. Dass die Player Indices ignorieren, kommt sehr viel häufiger vor und hat mit der Pre-Emphasis-Schaltung nichts zu tun.

Bei mir klingt diese Denon-CD sehr scharf und hart.
Vielleicht sollten wir diese Scheibe demnächst mal genauer unter die Lupe nehmen!

Gruß!
Raico

Verfasst: Mo 8. Aug 2005, 10:49
von OL-DIE
Hallo Raico,

wie gesagt, in meinem Player abgespielt klingt die CD tonal völlig ausgewogen, keine Spur von Härte oder Schärfe. Ich denke, dass es eine Lösung für das Problem gibt (nein, ein neuer Player ist nicht gemeint :wink: ).
Vielleicht sollten wir diese Scheibe demnächst mal genauer unter die Lupe nehmen!
Das denke ich auch!

Gruß
OL-DIE

Verfasst: Mo 8. Aug 2005, 12:32
von Raico
Hi Koala!
Können neue Wandler-Chips das generell nicht mehr, oder sind diese beiden Funktionen einfach nur stillgelegt?
Meine mich zu erinnern, dass zumindest bei den Steuerungsfunktionen (Skip, Zeitanzeigen etc) manche Geräte von Hause aus schon mehr können als über ihre Bedientasten oder die der Fernbedienung abrufbar ist.
(Beispielsweise lag bei meinem früheren Opera Audio-Player von Hause aus die Restspielzeit-Anzeige brach. Erst mit Hilfe einer anderen Fernbedienung konnte ich sie abrufen.)

Wäre es also machbar, einem Player nachträglich in Bezug auf Index-Erkennung und Pre-Emphasis auf die Sprünge zu helfen und diese vielleicht nur brachliegenden Funktionen zu aktivieren?

Verfasst: Mo 8. Aug 2005, 13:41
von maks
"Nachträglich" ist bei Hifi Geräten ja immer so eine Sache.
Selbst wenn so eine Funktion noch irgendwo im Wandlerchipsatz enthalten ist, wäre es schwierig dieses nachträglich zu aktivieren. Mit Begriffen wie "Firmware" und "Update" haben es Hifi-Hersteller bei den meisten Produkten ja nicht so - und gerade bei CD Player, dir ja ohnehin nicht aus sehr viel "Intelligenz" bestehen (ein DVDP oder ein Recevier braucht dessen unglauc mehr) wird das sicher ganz schwierig.

Ich kann mir auch gut vorstellen, daß die deamphasis Schaltungen auch gar nicht direkt im Wandler enthalten sind, sondern wahrscheinlich analoge Schaltkreise die den Wandlern nachgeschalten sind. Naja...

Ich kann mich erinnern, in einem der üblichen Verdächtigen der Hifi Zeitschriften (Audio oder Stereoplay glaub ich) einen Test von Multinorm DVDP gelesen zu haben, wo sie genau dieses Feature (deemphasis) noch beachtet haben. Sie haben eben den Frequenzverlauf bei Aufnahmen mit und ohne preemphasis bit geplottet und da gabs auch einige Player die das nicht korrekt geradegebogen haben.

Interessant wäre es, das ganze ansonsten "händisch" auszubügeln - sprich die CD zu grabben und dann mit bereits geradegebogenen Frequenzverlauf zu brennen.

Eine Möglichkeit wäre zB:

http://www.feurio.de/

Das kann zumindest das preemphasis Bit korrekt auslesen, was das genau bedeutet bleibt noch zu überprüfen, sprich: kann es also den Frequenzverlauf vor dem Brennen korrigieren und das preemphasis zurücksetzen, oder kopiert es doch nur 1:1 die CD und setzt halt auch das preemphasis bit richtig in den Subchannel Daten mit.

so long...
maksl

Verfasst: Mo 8. Aug 2005, 15:08
von Koala
Hallo Raico,
Raico hat geschrieben:Können neue Wandler-Chips das generell nicht mehr, oder sind diese beiden Funktionen einfach nur stillgelegt?
rein theoretisch müßten alle Player mit einem CDDA-Logo in der Lage sein die pre-emphasis-Bits auszuwerten und und ggf. mit de-emphasis darauf zu reagieren, da pre-emphasis im Red Book niedergeschrieben ist und somit immanenter Bestandteil der Audio-CD-Definition ist. Mangels Brenner kann ich leider nicht ausprobieren, wie sich mein Player von anno dunnemals auf diese Bits reagiert, interessieren würde es mich aber schon... :roll:

Übrigens war die Angabe von "ab 3.500 Hz" ein bißchen arg grob, konkret fängt der Bereich der Betonung bei 3.183 Hz an und endet bei 10.610 Hz (entsprechend den beiden emphasis-Intervallen 50 µs und 15 µs, (2 * pi * t) ^ -1). FYI, falls jemand auf die Idee kommt solche CDs manuell zu korrigieren ;)
Wäre es also machbar, einem Player nachträglich in Bezug auf Index-Erkennung und Pre-Emphasis auf die Sprünge zu helfen und diese vielleicht nur brachliegenden Funktionen zu aktivieren?
Möglich ist das sicherlich, sofern die Funktionalitäten implementiert sind (wovon ich wie o.g. ausgehe, auch Indizes sind im Red Book verankert). Ob man sich allerdings bis zur Firmware durchkämpfen und diese anpassen kann, steht auf einem anderen Blatt...

greetings, Keita

Verfasst: Mo 8. Aug 2005, 16:58
von Raico
Viele sind es ja nicht. Schon vor zwei oder drei Jahren las ich irgendwo, der Anteil liege unter 1 % (des Bestands? Der verkauften Cds?)
Bei der Index-Erkennung geht es immerhin nur um den Komfort. Bei Pre-Emphasis ist aber halt die Klangqualität betroffen, und das ist schon ärgerlich.
Da hat man damals die CD als verschleißfrei und dauerhaft gepriesen.... So ist es ja auch (siehe allerdings meinen anderen neuen Thread zur Lebensdauer von CDs) - und dann wird von den geschichtslos denkenden Geräteproduzenten auf kaltem Wege ein Teil der "historischen" CDs kaltgestellt. Schade!