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Verfasst: Sa 28. Dez 2002, 13:23
von g.vogt
Hallo Toschi,

da ich diese Zeitschrift nicht abonniere, sondern nur gelegentlich kaufe oder aus der Bibliothek hole, kann ich dir nicht mehr sagen, in welchem Surroundreceiver-Test das war (es ist schon länger her, betraf - glaub ich - noch DolbySurround), aber wegen der extremen Zahlen kann ich mich an die Sache noch erinnern.

Ich hab noch eine Ausgabe 8/02 rumliegen. Test auf Seite 56:
Da ist zum Beispiel ein JVC, der hat 94 Watt bei Stereo und bricht bei Surround auf 12 Watt ein. Klangbeurteilung Stereo ++, Dolbydigital +, Dts ++.
Oder der Kenwood, Stereo 86 Watt, 5-Kanal nur noch 21, Klangbeurteilung +, +, ++ (Reihenfolge wie oben).
Oder Denon, 90/26 Watt, 0, 0, ++.
Nur befriedigende Umwelteigenschaften wegen Stromverbrauch: z.B. Harman, Onkyo. Gerade dies sind Marken, deren kraftvollen Klang ich schätze; Harman wird auch hier im Forum immer wieder begeistert beschrieben.

Mit internetten Grüßen

Verfasst: Sa 28. Dez 2002, 17:49
von BlueDanube
Eine mögliche Erlärung ist, dass die Tester vor der nuWave 8 eine bassarme und in den Höhen total überbetonte (verfärbende Box) gehört haben und dann kam ihnen die nuWave dumpf vor.
Das ist ebenso wenn man fünf Minuten in eine rote Lampe schaut - erscheint einem weißes Licht blau.
Die sind eben einer Täuschung aufgesessen, weil sie keine Ahnung haben!

Verfasst: Sa 28. Dez 2002, 19:02
von AH
cisler schrieb:
"der gleiche Tester, der vor drei Wochen sich mit Waschmaschine und Waschpulver
herumgeschlagen hat, testet nun Lautsprecherboxen...
Egal ob der gute Mann nun Dipl-Ing. ist oder nicht, ist er wirklich in der Lage alle Produkte
fachgerecht zu beurteilen?
Mit Sicherheit nicht."

Dies zeugt davon, daß der Artikel unzureichend gelesen wurde. Der wichtigste Punkt eines Artikels ist jener, der mit "ausgewählt, geprüft, bewertet" überschrieben ist, in dem die Testverfahren beschrieben werden.
Weiters ist es wichtig, die Beurteilungen en detail zu lesen, da ein gutes Produkt aufgrund mangelhafter Bedienungsanleitung oder ähnlich wenig relevant erscheinender Eigenschaften oft schnell abgewertet wird.

Das Procedere bei Lautsprecher-Hörtests läuft meiner Erinnerung nach wie folgt ab: In einem "wohnzimmerählichen" (was auch immer das sein) Raum wird ein Blindest mit Jury aus 20 Tonmeisterstudenten durchgeführt und die Lautsprecher werden anhand von Gegensatzpaaren z.B. hell-dunkel, verfärbt-unverfärbt auf einer Skala bewertet. Der Test wird mehrfach durchgeführt, so daß die Lautsprecher in unterschiedlicher Reihenfolge mehrfach bewertet werden.
Eine statistische Auswertung stellt sicher, daß die Urteile wenig urteilssicherer Probanden (also solche, die eine Box in einem Durchgang anders bewerteten, als im nächsten) nicht in die Bewertung einfließen.
Der Hörtest genügt meiner Einschätzung nach durchaus einem wissenschaftlichen Anspruch.
Fehlbeurteilungen sind vielleicht am ehesten möglich, da die Aufstellung der Lautsprecher meiner dunklen Erinnerung nach möglicherweise nicht identisch ist, da auf Herstellerangaben Rücksicht genommen wird, d.h. eine ausgewiesene Regalbox käme womöglich auch wirklich ins Regal (was andererseits auch eine gewisse Logik hat, aber die Vergleichbarkeit einschränken würde).

Gruß

AH

Verfasst: Sa 28. Dez 2002, 19:12
von AH
"d.h. eine ausgewiesene Regalbox käme womöglich auch wirklich ins Regal"

vielleicht ist es nicht ganz deutlich, was ich meinte: Wenn in der Bedienungsanleitung steht, es handele sich um eine Standbox, die mit soundsoviel Abstand zur Wand aufzustellen sei, dann wird sie möglicherweise (ich bin mir aber wirklich nicht sicher) auch frei aufgestellt, während ein in der Bedienungsanleitung als Regalbox ausgewiesener Lautsprecher ins Regal gestellt wird.
Falls das so ist, wäre dies einerseits konsequent, andererseits aber (siehe "wohnzimmerähnlicher Hörraum") nicht direkt vergleichbar.

Verfasst: Sa 28. Dez 2002, 19:19
von g.vogt
AH hat geschrieben:Der wichtigste Punkt eines Artikels ist jener, der mit "ausgewählt, geprüft, bewertet" überschrieben ist, in dem die Testverfahren beschrieben werden.
Hallo,
ich habe keine entsprechende Ausgabe der Stiftung Warentest zur Hand.
Allerdings lese ich diese Artikel immer ziemlich "genussvoll", und das von dir beschriebene Testverfahren habe ich in dieser (deiner) ausführlichen Darstellung noch nicht gelesen, an solche interessanten Details kann ich mich sonst meist erinnern.
Bei Waschmaschinen u.ä. steht meistens ziemlich ausführlich drin, wie diese Geräte geknechtet worden sind, aber an ausführliche Beschreibungen der Hörtests kann ich mich wirklich nicht erinnern.
So ausführliche Beschreibungen über Blindtests wie bei Nubert (Pegelanpassung, angeleuchtetes feinmaschiges Netz als Sichtschutz, Sichtschutz auch zwischen den Testhörern, kein Hinweis auf Art der getesteten Technik) habe ich noch nirgendwo sonst gelesen.
Mit internetten Grüßen

Verfasst: Sa 28. Dez 2002, 23:00
von toschi
an solche interessanten Details kann ich mich sonst meist erinnern
doch, es steht so in den stiftung warentestheften (zumindest in den neueren, in den älteren muss ich nochmal gucken), nur nicht so ausführlich wie AH es beschrieben hat.
aber das mit unterschiedlicher reihenfolge, test im wohnzimmerähnlichen hörraum und ausschluss von nicht urteilssicheren bewertern steht wirklich drinnen. Die zahl der bewerter ändert sich aber von test zu test, so weit ich weiß.

Test it!

Verfasst: So 29. Dez 2002, 14:36
von JH
Hi,

also am sichersten (auch dank Rückgabe in 4 Wochen) ist ein eigener Test, an Deiner Anlage und (wichtiger!) in Deinem Raum.

Was SWT angeht: Das Gesamtergebnis ist aufgeteilt (z.B. Funktion, Sicherheit, Umweltfreundlichkeit), deshalb die Details beachten.
Wenn Dir die SWT-Tests schon zu denken geben, schau mal in die Öko-Test: Funktion, Klang etc. werden erst gar nicht beachtet, dafür lernst Du etwas über den Schwermetallanteil in den Platinen und die Ausdünstungen aus Lack und Faserplatte.

In diesem Sinne viel Erfolg!

Gruß,
JH