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Verfasst: Mo 14. Nov 2005, 00:49
von teite
Hallo,
Vondralbra hat geschrieben:
teite hat geschrieben:Wenn man aber Metallchassis innerhalb ihrer normalen Arbeitsbereichen betreibt, sollte das handlebar sein.
bedeutet auch eine entsprechend Frequenzweiche die sich in der Regel nicht mit harmonischer Phase auszeichnet, denn sie hat entweder eine hohe Steilflankigkeit, einen extremen Saugkreis, oder vermutlich mit beiden großen Übeln zu kämpfen. Das ist eigentlich der absolute Dealkiller für Metallmembranen da bei der elektrischen Korrektur die Impulsantwort baden geht.
Gut über die Aussagekraft der Impulsantwort gibt es unterschiedliche Meinungen unter den LS-Entwicklern. Ich stimme dir aber zu, das man die Resos unbedingt ausserhalb des aktiven Arbeitsbereiches halten muss.

Ich bin auch selber kein grosser Freund von Metallmembranen, ob die Hersteller dabei nur die Optik im Sinn haben ist schwer zu sagen.

Interessant wäre noch eine detailliertere Betrachtung der Schallabstrahlung bei Metallmembranen. So ganz klar ist mir das noch nicht, ev. kann da Frank K. noch was zu sagen:

Durch die grössere innere Schallgeschwindigkeit und die grössere Härte ergibt sich ja auch eine andere Schallanregung der Luft, dh. die Schallwelle ist weniger verbogen als bei einer PP-Membran. Vermutlich dürfte das einen grösseren Strahlungswiderstand bewirken und damit einen verbesserten Wirkungsgrad.

Mittlerweile gehört der Thread wohl ins Forum Lautsprecher-Basiswissen...

cu,
Stefan

Verfasst: Mo 14. Nov 2005, 12:30
von Vondralbra
teite hat geschrieben:Durch die grössere innere Schallgeschwindigkeit und die grössere Härte ergibt sich ja auch eine andere Schallanregung der Luft, dh. die Schallwelle ist weniger verbogen als bei einer PP-Membran. Vermutlich dürfte das einen grösseren Strahlungswiderstand bewirken und damit einen verbesserten Wirkungsgrad.
Hi, sorry - aber Schallwellen "biegen" sich nicht - Sie folgen einer bestimmten physikalischen Ausdehnung. Ich denke was gemeint ist sind Interferenzen die z.B. bei Eigenschwingungen der Membran entstehen und den Frequenzgang wellen können. Dies ist bei vielen Membranmaterialien aber mittlerweile kein großes Problem mehr, viele Typen erreichen auch die akustische Stabilität von Metallmembranen, in der Regel sogar weitaus breitbandiger (ohne großen Peak).
Ich sehe die Vorteile von Metallmembranen einseitig eher im Grund- und Tiefton wo sie ihre einzige Stärke vielleicht auch auspielen können und teils schneller Ausschwingen als weichere Materialien, nicht aber im Wirkungsgrad.

SG

Armin

Verfasst: Mo 14. Nov 2005, 16:52
von teite
Hallo,
Vondralbra hat geschrieben:Hi, sorry - aber Schallwellen "biegen" sich nicht - Sie folgen einer bestimmten physikalischen Ausdehnung. Ich denke was gemeint ist sind Interferenzen die z.B. bei Eigenschwingungen der Membran entstehen und den Frequenzgang wellen können.
Das war wohl etwas missverständlich geschrieben.

Wenn man sich mal anschaut, wie eine Membran von der Schwingspule her angeschubst wird, pflanzt sich die Welle innerhalb der Membran mit der materialspeziefischen Geschwindigkeit von innen nach aussen fort. Im gleichen Masse wie die Membran angeregt wird, wird auch die Luft in unmittelbarer Nähe der Membran angeregt, es entsteht eine Schallwelle.

Da aber die inneren Bereiche der Membran eher angeregt werden als die äusseren, ensteht keine ideale Halbkugel-Schallwelle, sondern eine "verbogene". Je schneller und stabiler das Membranmaterial ist, desdo effektiver ist die Schallanregung, was sich in der Grösse des Strahlungswiderstands/-impedanz darstellt.

So stell ich mir das jedenfalls vor, man müsste sich mal intensiver mit der Theorie des Kolbenstrahlers befassen. ;)

cu,
Stefan

Verfasst: Mo 14. Nov 2005, 16:53
von Malcolm
Minimales Membrangewicht erhöht nicht die Schnelligkeit und Dynamik, sondern nur den Wirkungsgrad!
Und was ist mit dem Ein-/ und Ausschwingverhalten? Das müsste bei einer leichteren Membran auch besser aussehen (Masseträgheit). Und nicht ist schlimmer als ein langweiliger, weil total unspontaner Lautsprecher mit schlechtem EIn- und Ausschwingverhalten.

Verfasst: Mo 14. Nov 2005, 17:15
von Vondralbra
Nur noch 2 Gedanken:

1. Der genannte Effekt tritt erst zu hohen Frequenzen hin verstärkt auf
2. Wer sagt denn das metallische Konen leichter sind als Kunststoff oder Papier???

3. Die Betrachtugsweise bringt nichts, da der Wunsch Vater des Gedankens ist....

SG

A.

Verfasst: Mo 14. Nov 2005, 17:16
von tiyuri
Malcolm hat geschrieben:
Minimales Membrangewicht erhöht nicht die Schnelligkeit und Dynamik, sondern nur den Wirkungsgrad!
Und was ist mit dem Ein-/ und Ausschwingverhalten? Das müsste bei einer leichteren Membran auch besser aussehen (Masseträgheit). Und nicht ist schlimmer als ein langweiliger, weil total unspontaner Lautsprecher mit schlechtem EIn- und Ausschwingverhalten.

Daher gilt es auch, zwischen der Masse, der Steifigkeit, dem Antrieb, der Dämpfung und weiteren Parametern einen möglichst guten Kompromiss zu finden - gedämpft wird inzwischen ja nicht nur mechanisch, sondern auch elektrisch (bzw. magnetisch). Wird die Masse einer Membran aufgrund zu kleiner Steifigkeit erhöht, müssen Antrieb und Dämpfung natürlich entsprechend angepasst werden.

Verfasst: Di 15. Nov 2005, 13:58
von Frank Klemm
Malcolm hat geschrieben:
Minimales Membrangewicht erhöht nicht die Schnelligkeit und Dynamik, sondern nur den Wirkungsgrad!
Und was ist mit dem Ein-/ und Ausschwingverhalten? Das müsste bei einer leichteren Membran auch besser aussehen (Masseträgheit).
Nein.
Wenn eine Membran doppelt so schwer ist, verringert sich die Membranauslenkung
für tiefere und höhere Frequenzen in gleicher Weise.

Newton:
F = m * a

Doppelte Masse heißt halbe Beschleunigung, halbe Geschwindigkeit und halber
Weg. Für alle Frequenzen oberhalb der Resonanzfrequenz.
Eine Verdopplung der Masse wirkt sich frequenzneutral aus.
Masse an sich selbst ist NICHT frequenzneutral (doppelte Frequenz:
halbe Geschwindigkeit, viertel des Weges).

Verfasst: Mi 16. Nov 2005, 13:58
von Frank Klemm
Vondralbra hat geschrieben:
teite hat geschrieben: Durch die grössere innere Schallgeschwindigkeit und die grössere Härte ergibt sich ja auch eine andere Schallanregung der Luft, dh. die Schallwelle ist weniger verbogen als bei einer PP-Membran. Vermutlich dürfte das einen grösseren Strahlungswiderstand bewirken und damit einen verbesserten Wirkungsgrad.
Hi, sorry - aber Schallwellen "biegen" sich nicht.
Schallwellen biegen sich in Medien mit Schertensor, d.h. in Festkörpern oder
glasartigen Kristallen.

Verfasst: Mi 16. Nov 2005, 19:04
von tiyuri
Frank Klemm hat geschrieben:Schallwellen biegen sich in Medien mit Schertensor, d.h. in Festkörpern oder
glasartigen Kristallen.

Das wären schon sehr merkwürdige Stoffe, da Glas anamorphe und Kristalle kristalline Festkörper verkörpern ;-)

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