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Verfasst: Sa 28. Jan 2006, 15:01
von g.vogt
Hallo,
Hirscheissich hat geschrieben:Hatte mal einen Bose 901 VI Equalizer am Vollverstärker Yamaha A-870 an den PreOut/MainIn-Anschlüssen: Dort rauschte es vernehmlich, ganz im Gegensatz zum Einschleifen über TapeIn/TapeOut...
Ich nehme mal laienhaft an, dass der Equalizer nicht mit der durch die vorgeschaltete Lautstärkeanhebung in der Vorstufe erhöhten Spannung zurechtkam, während an den Tape-Anschlüssen die Signale ja unverändert bleiben...
der Effekt ist erklärbar, dein Erklärungsversuch beruht jedoch auf einem Irrtum. Der Pegel heutiger Line-Quellen wie bspw. CD-Player reicht locker aus, um Endstufen voll auszusteuern. Der Vor"verstärker" ist also im engeren Sinne kein Verstärker, auch wenn er mitunter schon einige aktive Verstärkungsstufen hat (aber es gibt ja auch passive Vorstufen).
Der Pegel, der letztlich am Vorstufenausgang bei Zimmerlautstärkestärke herauskommt, ist durch den Lautstärkeregler gemindert und erheblich niedriger als der Line-Pegel am Eingang des Vorverstärkers, der üblicherweise auch weitgehend unverändert am Tape-Anschluss anliegt.
Hängt der EQ also zwischen Vorstufenaus- und Endstufeneingang, dann erhält er bei Zimmerlautstärke ein deutlich gemindertes Eingangssignal und auch der Pegel seines Ausgangssignals ist entsprechend geringer. Dieses Ausgangssignal und bspw. eben auch das Rauschen des EQ gelangen dann ungemindert an den Endstufeneingang.
Dagegen arbeitet der Equalizer an Tape-Monitor in der gleichen Situation (Zimmerlautstärke) mit einem deutlich höheren Eingangssignal, hat ein dementsprechend hohes Ausgangssignal und dieses wird dann am Lautstärkeregler deutlich abgesenkt - und mit dem Nutzsignal dann eben auch Störsignale des EQ.
Exkurs: Aus selbigem Grunde verschlechtert sich beim Anschluss des ABL/ATM an einem AVR per Zone2-Trick der Fremdspannungsabstand oft deutlich. Der Zone2-Eingang (=Eingang Vorstufe) erhält ebenso bei Zimmerlautstärke ein deutlich geringeres Signal, die für die zweite Zone eingestellte Lautstärke ist entsprechend hoch, die Störgeräusche der Vorstufe gehen ungemindert an die Endstufe weiter. Man tut also gut daran, wenn man - soweit dies ohne Übersteuerung möglich ist - den Ausgangspegel der für den Zone2-Trick vorgesehenden Kanäle per Setup erhöht und in gleichem Maße die Zone2-Lautstärke mindert.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Sa 28. Jan 2006, 17:01
von Amperlite
Gut erklärt, Gerald!
Theoretisch ist der Anschluss des ABL/ATM am Tape-Monitor besser, weil das Modul immer volle Spannung bekommt.
Ich wage aber durchaus zu sagen, dass die Qualität des AT-Moduls so hoch ist, dass man in der Praxis auch zwischen PreOut und MainIn keinen Unterschied hören kann.
Manchmal ist diese Anschlussart sogar von Vorteil, z.B. bei sehr hoch ausgesteuerten CDs.
Mit der "Californication" der "Red Hot Chilli Peppers" schaffe ich es sogar zwischen Preout/MainIn, den Eingang meines NAD zu übersteuern, wenn der Bassregler ziemlich weit rechts steht. Die Spannungen die dort dann aber anliegen sind für ein Kleinsignalkabel aber fast schon "pervers" hoch.
Verfasst: Sa 28. Jan 2006, 17:07
von 0711er
Habe es soeben auch getestet.
Wenn ich den Amp bis zum Anschlag aufdrehe höre ich mit ATM ein helles Rauschen. Auf der 12Uhr-Position ist es nurnoch kaum wahrnehmbar. Ohne ATM ist kein Rauschen wahrenehmbar, egal welche Reglerposition.
Das Atm ist in die Tape-Monitorschleife integriert, es kann also durchaus an dieser Schaltung liegen. Werde bei Gelegenheit nur eine Kabelbrücke als Tape-Monitorschleife einsetzen. Werde dann berichten.
Andi
Verfasst: Sa 28. Jan 2006, 20:34
von rudijopp
Moin Moin,
kurz meine Meinung - wenn gewünscht...
...das hier...
Hirscheissich hat geschrieben:Anschlusswerte: Eingangsimpedanz 47 kO, Ausgangsimpedanz 1 kO, nutzbarer Dynamikbereich 106 dB, Rauschen (A-bewertet) >90 dB.
Ich nehme mal laienhaft an, dass der Equalizer nicht mit der durch die vorgeschaltete Lautstärkeanhebung in der Vorstufe erhöhten Spannung zurechtkam, während an den Tape-Anschlüssen die Signale ja unverändert bleiben... äh...
...ist wohl der richtige Ansatz
Das ABL/ATM selbst hat weit höheren Signal-Rauschabstand als jedes Gerät, welches sich in unseren heimischen Gefilden befindet.
Desweiteren ist es von der Ein- und Ausgangsimpedanz so ausgelegt, dass es "fast" überall problemlos eingeschleift werden kann.
Trotzdem hatte ich mal den Fall, dass das ABL beim direkten einschleifen vor der Endstufe eines Amp zu erhöhtem Grundrauschen des Gerätes geführt hat. Das ABL selber rauscht doch aber nicht!? Warum also? Impedanzproblem? Schon möglich... Als das ABL dann vor der Lautstärkeregelung - direkt hinter der Quellenwahl - eingeschleift wurde, war alles wieder so, wie es sein soll - absolut rauschfrei, denn das ist der
Denon-PMA1500R-MKII nunmal, selbst wenn voll aufgedreht
bis denn dann,
der Rudi
Verfasst: Sa 28. Jan 2006, 22:48
von stv
Nabend!
Sorry, dass ich bisher keine Rückmeldung gegeben habe. War gestern und heute auf einer betrieblichen Tagung.
Erstmal danke an Amperlite und Gerald und auch die anderen - werde morgen weiter testen und dann berichten.
@0711er:
Bei mir ist es anders. Das Rauschen ist immer gleichlaut, unabhängig vom Lautstärkeregler! Siehe 1. Posting.
Gruß, Stefan
Verfasst: So 29. Jan 2006, 19:24
von stv
Moin,
so - vorab, es hat sich erledigt. Die Lösung war recht simpel.
1) Habe zuerst den Tipp von Amperlite befolgt: Also das Kabel, das sonst vom Pre-Out mit dem ATM-Eingang verbunden war, direkt rein in den Main-In. Rauschen weg! Ok, also ATM doch Schuld.
2) Zur Sicherheit habe ich noch den AV-Receiver vom ATM entfernt, vielleicht verursacht dieser ggf. Störungen. Auch Fehlanzeige.
3) Genervt hatte ich mich fast mit dem Rauschen abgefunden, das ich nun auch am Hörplatz (~3m) vernehmen konnte, so leise war es also dann doch nicht
4) Dann fiel mir schlussendlich noch eine andere Möglichkeit ein - einfach mal einen anderen Platz für das ATM probieren. Also das ATM 20-30cm angehoben und siehe da => Rauschen verschwunden. Dann das ATM 30cm weiter rechts wieder abgesetzt => Immer noch kein Rauschen. => Zufrieden stehen gelassen
Tja, manchmal ist die Lösung so einfach, dass man gar nicht an derartiges denkt! Ich bin zufrieden, auch wenn ich gerne den "Übeltäter" wüsste. Das ATM ist nun weiter entfernt von TV oder Center. Kann mir aber bald nicht vorstellen, dass die beiden Geräte dafür verantwortlich sein sollen...
Hier könnt ihr noch die "alte" ATM-Position sehen. Mittlerweile sieht zwar alles nicht mehr provisorisch aus, aber die Komponenten stehen noch immer so.
http://www.nubert-forum.de/nuforum/albu ... ic_id=3307
Die neue Position ist auf der rechten Seite vom DVD-Player.
Gruß, Stefan
Verfasst: So 29. Jan 2006, 20:44
von g.vogt
Hallo stv,
stv hat geschrieben:4) Dann fiel mir schlussendlich noch eine andere Möglichkeit ein - einfach mal einen anderen Platz für das ATM probieren. Also das ATM 20-30cm angehoben und siehe da => Rauschen verschwunden. Dann das ATM 30cm weiter rechts wieder abgesetzt => Immer noch kein Rauschen. => Zufrieden stehen gelassen
schön, dass sich das Problem erledigt hat, aber ich kann deine Fehlerbeseitigungsmaßnahme eigentlich nur verstehen, wenn da statt "Rauschen" das Wort "Brummen" stehen würde
Nun gut, in TV-Nähe kann das Brummen schon recht oberwellenhaltig klingen, mehr so wie ein - hmm - Schnarren. Klassischer Fall von
Obertonhörer
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: So 29. Jan 2006, 23:12
von stv
g.vogt hat geschrieben:Hallo stv,
stv hat geschrieben:4) Dann fiel mir schlussendlich noch eine andere Möglichkeit ein - einfach mal einen anderen Platz für das ATM probieren. Also das ATM 20-30cm angehoben und siehe da => Rauschen verschwunden. Dann das ATM 30cm weiter rechts wieder abgesetzt => Immer noch kein Rauschen. => Zufrieden stehen gelassen
schön, dass sich das Problem erledigt hat, aber ich kann deine Fehlerbeseitigungsmaßnahme eigentlich nur verstehen, wenn da statt "Rauschen" das Wort "Brummen" stehen würde
Ok Gerald - wegen mir lass' ich das auch als Brummen durchgehen
Es war aber kein typisches "50Hz Brummen". Im Gegenteil, das meiste war aus HT und TMT zu vernehmen.
g.vogt hat geschrieben:
Nun gut, in TV-Nähe kann das Brummen schon recht oberwellenhaltig klingen, mehr so wie ein - hmm - Schnarren. Klassischer Fall von
Obertonhörer
Nöö, lt. dem Test bin ich Grundtonhörer
Die Ursache wüsste ich natürlich nach wie vor gern! Auf jeden Fall scheint die EMV meiner Komponenten nicht gerade berauschend zu sein ...
Gruß, Stefan
Verfasst: So 29. Jan 2006, 23:38
von g.vogt
stv hat geschrieben:Ok Gerald - wegen mir lass' ich das auch als Brummen durchgehen
Naja, Rauschen und Brummen sind zwei recht verschiedene Geräusche und haben meistens unterschiedliche Ursachen - deswegen ist es schon wichtig, das richtig zu benennen. Brummen bedeutet für mich typische 50 Hz Netzfrequenz mit eher sinusförmiger Wellenform. Rauschen ist ein breitbandiges Frequenzgemisch, technisch zu erleben zwischen zwei Ukw-Sendern (wenn kein Muting dies unterdrückt), natürlich zu erleben bspw. bei einem Wasserfall. Wenn das Störgeräusch zwar eine tiefe Grundfrequenz hat, aber schärfer klingt als Netzbrummen, dann würde ich es je nach Intensität der Oberwellen eher als Schnarren oder Surren bezeichnen.
Es war aber kein typisches "50Hz Brummen". Im Gegenteil, das meiste war aus HT und TMT zu vernehmen.
Vermutlich eine Störung, die vom Fernseher ausgeht, die Vertikalablenkung verursacht solche schnarrenden Brummgeräusche und die Ablenkspule des TV strahlt dieses Störfeld oft kräftig aus - das fängt sich dann das ATM mitunter ein, ich muss es bei mir auch mit gebührendem Abstand zum TV betreiben (der Netztrafo des AVR ist deutlich unkritischer).
Verfasst: Di 31. Jan 2006, 20:14
von 0711er
Hallo,
ich hatte euch ja einen Test versprochen ob das Rauschen bei eingeschleiftem ATM, vom ATM kommt oder nicht.
Ich habe einfach mal das ATM nicht an Tape-Monitor gehängt, sondern zwischen Pre-Out und Main-In. Das Rauschen ist komplett weg. Es scheint bei mir also durch die Tape-Schleife reinzukommen.
Andi