teite hat geschrieben:Dröhnende Raummoden brauchen einige Zeit, um sich "aufzuschaukeln", klar. Da hab ich ja auch schon Einstellungen gefunden, mit denen ich gut leben kann. Soweit kein Problem mehr.
ABER wenn die Box im Anregungsminimum steht, hab ich dann den umgekehrten Effekt (sprich: kurze Impulse kommen noch laut und deutlich, lange Impulse werden abgeschwächt)? Klingt für mich plausibel (ich mag Symmetrie), widerspricht aber meiner Hörerfahrung - nach meiner Einschätzung, ist das Ergebnis einer Sinuston-Einmessung bei den Bereichen, die angehoben werden müssen, schon relativ gut fürs Musikhören zu gebrauchen!
Weiß da jemand mehr drüber?
Die Mähr von den kurzen Bassimpulsen...
Na so extrem würde ich das nicht sagen...
teite hat geschrieben:Ein Ton der sich nur aus Frequenzen bis 80Hz zusammensetzt, kann kein wirklich kurzer Impuls sein. Das was den Impuls ausmacht, sind harmonische Oberwellen, die für die Raummodenbetrachtung unerheblich sind.
Klar, ein harter Impuls, den zB. eine Trommel produziert, lebt von den Obertönen.
Es ist aber schon ein wesentlicher Unterschied, ob ein Basston von einer Bassgitarre oder von einem Keyboard kommt!
Speziell wenn mehrere kurz angeschlagen Töne gespielt werden, hört man raumakustisch einen Unterschied zu einem Dauerton.
teite hat geschrieben:Die Frage ist jetzt, wie lange ein Sinussignal bei einer Raummode braucht, um sie anzuregen. Meine Vermutung ist, das spätestens mit der 2. Vollwelle eine Anregung vorhanden ist. Selbst wenn ein Ton nur eine Vollwelle lang ist, bleibt das extrem langsame Ausschwingen.
Wenn die erste Reflexion sich mit der direkt abgestrahlten Welle überlagert gibt es schon die ersten Effekte, aber die Luftschwingungen schaukeln sich später noch weiter auf - erst dann hat man eine Resonanz, die nicht so schnell abklingt.
Audiovision hat vor einigen Jahren einen fundierten Bericht (inkl. Messungen) darüber gebracht.
teite hat geschrieben:Mir ist jedenfalls eine dröhnfreie Basswiedergabe lieber, als eine besondere Linearität, die es im Bass eh nicht gibt.
Das sehe ich auch so!
teite hat geschrieben:Wobei natürlich unstrittig ist das es besser ist die Moden zu dämpfen (Plattenresos) oder durch besondere Basslautsprecher und Aufstellung gar nicht erst anzuregen.
Auch das unterstreiche ich!
Allgemein ist noch zu sagen, dass es ein großer Unterschied ist, ob die Delle im Frequenzgang durch einen nicht angeregten Frequenzbereich zwischen zwei Moden oder durch Lautsprecher-/Hörplatz-Position im Knoten einer stehenden Welle entsteht.
Im ersten Fall kann man mit einem Equalizer sehr gut ausgleichen - im zweiten Fall ist das praktisch aussichtslos ... da stürzen eher die Wände ein (dort hat ohnehin eine Pegelüberhöhung), bevor man am Hörpplatz einen ausgeglichenen Pegel erhält.