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Re: AW-1000 und High-End
Verfasst: Mo 31. Mai 2004, 23:10
von Koala
yawg hat geschrieben:Oder wie wärs mit nem AW-2200, also vier Woofern aus dem AW-550 in einer schönen Säule? Dream on ...
Oder einem AW-4000, in Kürze bei Nubert
greetings, Keita
Verfasst: Di 1. Jun 2004, 11:35
von Corwin
Ich muss leider Sagen daß der AW-1000 (so toll er bei Filmen ist) mit echtem HIFI Stereo nicht passt.
Es ist mit den gebotenen Mitteln fast ausgeschlossen einen brauchbaren übergang zu den Hauplautsprechern zu finden. Der klang wird leicht "schwammig" (hehehe der musste einfach 'rein

), unpräzise.
Es stellen sich hörbare laufzeitprobleme ein.
Die benutzung der "Weiche" im sub lässt das ganze dan völlig zur Katastrophe werden.
Mit 'nem gut bedienbaren para EQ und einem Messmikrofon sähe das anders aus, denn ein guter Sub ist er nunmal.
Das Problem teilen selbstverständlich auch alle andern subs ohne weiter "Eingriffsmittel".
Ob die Problematik bei jedem zum tragen kommt liegt an der Qualität des equipments und den Hörgewohnheiten.
Z.B. finden 80 % aller Kinobesucher den sound toll. Ein Hifi fan verliert bei solchen aussagen schon mal die letzte Malzeit

Verfasst: Di 1. Jun 2004, 13:19
von yawg
Corwin hat geschrieben:Ich muss leider sagen, daß der AW-1000 (so toll er bei Filmen ist) mit echtem HIFI Stereo nicht passt. ...
Z.B. finden 80 % aller Kinobesucher den Sound toll. Ein Hifi Fan verliert bei solchen Aussagen schon mal die letzte Malzeit

Komisch, da muß doch wohl Dein Hörraum große Probleme machen. Ich bin ein wirklich kritischer Hörer und nicht so leicht zufriedenzustellen! Daß der AW-1000 bei mir so traumhaft paßt, hatte ich auch überhaupt nicht erwartet, da ja so viel über Inkompatibilität von Kolbenlautsprechern mit den Full-Range-ELS geunkt worden ist ...
Die vier Wochen Gratis-Test haben mich aber über den Tisch gezogen. Ein echtes Wunder also! Schade, daß ich diese Erfahrung nicht mit mehr "High-Endern" teilen kann. Oder wird hier der AW-1000 "theoretisch" abgemurkst?
Gruß, Jörg.
Verfasst: Di 1. Jun 2004, 13:31
von Corwin
Was meinst du mit "theoretisch abgemurkst" ?
Verfasst: Di 1. Jun 2004, 14:11
von yawg
Hallo,
"Theoretisch" abmurksen bedeutet in diesem Fall: Es kann nicht sein was nicht sein darf ...
Also daß Leute Sachen abkanzeln bzw. miesmachen, ohne die echt selbst ausprobiert bzw. gehört zu haben.
Das gleiche Problem hatte ich schon in zwei anderen Foren, die nicht wahrhaben wollten, was ich echt gehört habe, nämlich bedeutende Unterschiede bei Interlinks, dort ging's um das berühmte olle RG214, ein HF-Industriekabel, versilbertes dickes Coax, kostet ca. 6,-/m von der Rolle, immer noch meine Lieblingsverkabelung. Ja, ich kenne auch andere, echt teure "High-End"-Interlinks ...
Einmal bin ich sogar als "dummdreist" bezeichnet worden, weil ich wo einen Unterschied gehört hatte. Der Betreffende ging von rein theoretischen Vorraussetzungen aus. Dazu muß ich sagen, daß ich früher auch ein totaler Skeptiker war. Aber ich traue immer noch meinen Ohren.
Gruß, Jörg.
Verfasst: Di 1. Jun 2004, 14:54
von Corwin
Zur info.
Ich benutze einen AW 1000. Soviel zu theoretisch.
Verfasst: Di 1. Jun 2004, 18:08
von OL-DIE
Hallo alle miteinander,
in meinem Hörraum setze ich zusätzlich zu meinen Hauptlautsprechern 2 Stück AW-1000 sowie einen passiven Doppelsub (Transmission-Line, Eigenkonstruktion) ein. Das Bass-Trio (eigentlich sind es 4 Sub's wegen der zweikanaligen TL) ergänzt sich in meinem Hörraum und meiner Aufstellung akustisch sehr schön. Insofern kann ich Jörg's Aussage gut nachvollziehen. Die Tiefbässe sind nicht ortbar, präzise und es ergibt sich bei mir eine sehr gleichmäßige Verteilung derselben im Raum. Deshalb, und nicht wegen der schier grenzenlosen Basspotenz, treibe ich diesen Aufwand.
Die Aussage, dass zusätzliche Sub's in reinen Stereo-Anwendungen nicht passen, kann ich nicht bestätigen. Allerdings habe ich die Tieftöner meiner Hauptlautsprecher (ebenfalls Eigenkonstruktionen) mittels eines Eingriffes in deren Frequenzweiche von den tiefsten Frequenzen entlastet. Das habe ich in anderem Zusammenhang schon mal hier geschrieben:
http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic ... ght=#27714
Somit kann ich auch Corwin's Aussage gut nachvollziehen, ich sehe da keinen Widerspruch. Ohne die oben geschilderte Modifikation der Hauptlautsprecher hatte ich (vermutlich wegen der Raumakustik und einem in diesem Fall ungünstigen Parallellauf der tiefen Frequenzen) ebenfalls einen etwas unpräzisen Bass.
Die Sub's sind bei mir nicht symmetrisch im Raum angeordnet, der große Passiv-Sub befindet sich sogar an der Seitenwand des Hörraumes!
Hier noch mal die Bilder meiner Lautsprecher-Anordnung:
Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass gerade der AW-1000 ein sehr gut geeigneter und anpassungsfähiger Sub auch im Stereobereich ist. Interessant, aber eigentlich nicht überraschend, dass das Zusammenspiel auch mit Jörg's Martin-Logan CLS IIz so gut klappt.
Gruß
OL-DIE
Verfasst: Di 1. Jun 2004, 22:40
von yawg
Hallo Oldie,
Sieht ja interessant aus, das sind doch Günthers große Pyramiden aus den 80ern, oder? Spielen die immer noch mit den originalen Treibern? Oder hast Du irgendwas modifiziert bzw. erneuert? Was steckt denn in dem TL-Schrank?
Dein Hörraum scheint mir akustisch eher schwierig zu sein, viel Glas und glatte Flächen und dann auch noch Parkett!
Auf jeden Fall Danke für Deinen relativierenden Bericht. Hast Du schon mal gut aufgestellte Elektro- oder Magnetostaten gehört? Wenn ja, Deine Meinung?
Alle Folienhörer die ich kenne, wollen nichts anderes mehr. Die beste Weiche ist halt keine Weiche. Zum echten Musikerlebnis mit den Teilen gehört aber m. E. immer ein guter Sub, am besten mit Aktivweiche ...
Gruß, Jörg.
Verfasst: Mi 2. Jun 2004, 01:28
von OL-DIE
Hallo Jörg,
zu deinen Fragen die folgenden Antworten:
Es handelt sich bei den Pyramiden um Nachbauten der Nubert-Pyramiden aus den 80ern. Seinerzeit habe ich die Originale im Hörstudio in Aalen gehört (damals noch in der Stuttgarter Straße) und mich klanglich und optisch in die Dinger "verguckt"

. Allerdings waren die Originale damals für mich nicht erschwinglich und so wagte ich eine Eigenkonstruktion. Abweichend vom Original jedoch als Dreiwegsystem (1 HT-Kalotte, 1 MT-Kalotte, 1 Tiefmitteltöner). Konstruktionsdetails der Originale waren mir damals (und auch heute) nicht bekannt. Lediglich die Maße und die Angaben aus dem Prospekt (siehe nuSeum) konnte ich als Anhaltspunkte heranziehen. In der Höhe habe ich die Pyramiden aber etwas "gestreckt" (auf den Fotos kaum ersichtlich). Mir erschien damals die Höhe ein wenig zu gering (Hochtöner in etwa auf Ohrhöhe...).
Zur zweiten Frage: Ja, die Schallwandler haben nach wie vor die seinerzeit verwendeten Treiber. Da bei meinen Pyramiden alle 4 Schallwände mit je 3 Chassis bestückt sind und nach oben eine weitere MT/HT-Kalotte abstrahlt werkeln bei mir pro Box 13 Chassis. Damit ist mit guten Verstärkern eine Überlastung kaum möglich (verwende zur Zeit den PM 14 von Marantz). Außerdem verwendete ich im Tieftonbereich Chassis mit gewebeverstärkten Sicken. Vom Sickenzerfall sind meine LS daher nicht betroffen. Im Hochtonbereich arbeitet der Isophon KK-10 (kennt heute kaum noch jemand). Kommt ohne das eventuell zur Verharzung neigende Ferro-Fluid aus und macht mir daher heute ebenfalls noch Freude. Die Frequenzweiche habe ich fast außschließlich mit Folien-Kondensatoren bestückt, so dass die altersbedingte Austrocknung von Elkos ebenfalls kein Thema ist. Tja, und so sind sie nicht gestorben und leben auch noch heute

.
Zu der großen passiven Transmission-Line habe ich
in diesem Thread etwas geschrieben (bitte etwas scrollen).
Kurz gesagt, hat die TL einen 4m langen Tunnel, welcher nur einmal (nach 2m Tunnellänge) gefaltet ist. Somit vermeide ich weitgehend die den TL's eigenen Probleme mit Resonanzen an den Knickstellen des Tunnels. Der Tunnel ist zweimal vorhanden, die "Box" habe ich hierzu mit einer Trennwand in der Mitte versehen. Die Frequenzweiche der Box ist passiv. Trotz der unüblichen Konstruktion habe ich diesen Riesen noch heute im Einsatz, er rundet das Klangbild noch ein wenig nach unten ab. Trotz der beiden AW-1000 höre ich bei entsprechender Musik (Orgel...) sofort heraus, wenn ich die TL abschalte! Außerdem sorgt sie für eine besonders gleichmäßige Verteilung der Tiefbässe im Raum (sie koppelt an das obere Raumvolumen an), während die 1000er am Boden tätig sind. Trotz der Sub's ist meine Anlage nicht basslastig, es sei denn, das Musikstück ist entsprechend abgemischt. Das kommt heute allerdings ziemlich häufig vor. Dann vibriert halt unvermittelt die Luft.
Zu meinem Hörraum: er hat eine Größe vom etwa 37m² und wurde vor 4 Jahren durch einen Wintergartenanbau erweitert. In diesem Bereich ist das Glasdach und bildet eine akustisch sehr vorteilhafte schräge Decke. Die hinter den Hauptlautsprechern vorhandenen Glasflächen (nur halbhoch) machen meinen Hörraum tatsächlich relativ "hell" (akustisch gesehen), was ich aber durch den Einsatz von Pflanzen und Gardinen an den seitlichen Fensterflächen relativieren konnte. Auf dem Boden liegt zusätzlich ein großer kreisrunder Teppich, welcher viel akustische Helligkeit nimmt.
Wichtig ist, dass meine Pyramiden (Rundumstrahler) weit von der Rückwand und den Seitenwänden weg stehen. Somit kann das Ohr den Direktschall vom Reflexionsschall gut unterscheiden und somit stellt sich die für Rundumstrahler typische Räumlichkeit bei gutem Impulsverhalten ein. Aufgrund der relativ großen Membranfläche (auch im Mittel- und Hochtonbereich) spielen die Pyramiden sehr lebhaft, zupackend, direkt und "unangestrengt". Die Chassis müssen halt weniger Hub machen als Konstruktionen mit wenigen Einzelchassis (kleiner Membranfläche) um einen bestimmten Schalldruck zu erzeugen.
Zu den Elektro- oder Magnetostaten: Nein, diese Lautsprechergattung habe ich noch nicht gehört. Einen elektrostatischen Kopfhörer allerdings schon. Den Hersteller weiß ich nicht mehr, der Klang war aber sehr gut. Tönte sehr direkt und fein auflösend. Hat mir seinerzeit sehr gut gefallen.
Gruß
OL-DIE
Verfasst: Mi 2. Jun 2004, 09:46
von Corwin
Ol-Die
wie hast du das Problem der unterschiedlichen Laufzeiten in den Griff bekommen (da deine Subs nicht auf einer "Kreisbahn" um die Hörposition angeordnet sind.
Gerade der "hinterher hinkende" Bass von Subs stört mich enorm beim Musikhören.
Besonders komplexe Rythmusläufe auf einem E-Bass z.B. klingen mir immer etwas zu verschwommen.