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Verfasst: Sa 1. Feb 2003, 13:34
von Philipp
Habe selber ca. 10-15 GB MP3s (wechselt des öfteren), kann also auch ein Wörtchen mitreden.
MP3 nutze ich vor allem, um neue Bands/Musiker kennenzulernen, wenn ich dann die Musik gut finde, wird meistens sowieso die CD gekauft. Aber zum Ausprobieren, was einem so gefällt, und um den musikalischen Horizont zu erweitern, sind MP3-Tauschbörsen wirklich genial! (Zur Musikindustrie: Ich schätze, in den 3 Jahren, seit ich MP3s höre, hat sich die Anzahl der pro Jahr gekauften CDs locker verzehnfacht!!!)
Die weitverbreitete Annahme, 128 kbit seien CD-Qualität, ist natürlich Schwachsinn. Allerdings ist der Unterschied auf PC-Böxchen möglicherweise wirklich nicht hörbar. Aber schließlich sind wir hier im Nubert-Forum... 160 kbit sind schon recht ordentlich, und bei 192 kbit muss ich zugeben, dass mir kein Unterschied mehr zur Audio-CD auffällt, höchstens bei sehr komplexen Sinfonie-Orchester-Passagen o.ä. Allerdings habe ich auch nicht die NuWave10, sondern die NuBox460. Ist zwar auch schon recht ordentlich, aber die Wave10 ist nochmal ein anderes Niveau...
Deshalb habe ich meine komplette Sammlung weitgehend in 192 kbit angelegt und fahre damit auch ziemlich gut.
CDs brenne ich eigentlich sehr selten, eigentlich nur in dem Fall, dass mir die Musik zwar ein paar Mal anhören würde, sie mich aber nicht derartig vom Hocker reisst, dass ich mir gleich die CD für 15-16 Euro kaufen möchte. (Vor allem Musik, die ich dann eh nur auf Partys abspiele)
Ab einer Bitrate von 192 kbit ist das größere Problem für die Klangqualität nicht mehr die Bitrate, sondern der Brennvorgang. Zumindest bei meinem Brenner (zugegebenermaßen ein ziemliches Billig-Produkt) kommen immer wieder kleine Knackser vor, selbst wenn ich mit einfacher (!) Geschwindigkeit brenne. Allerdings denke ich mal, bei einem GUTEN Brenner und vernünftigen Rohlingen (kein Aldi...) wird sich das Problem in Grenzen halten. Ich brenne übrigens keine MP3-CDs, sondern konvertiere die Tracks vorher zu Audio (geht sehr komfortabel in NERO).
Soweit meine Erfahrungen und Ansichten zur Lage der Nation...
Verfasst: Sa 1. Feb 2003, 15:04
von Scholli
Die Qualität der MP3's hängt nicht nur von der Bitrate ab, sondern auch vom verwendeten Encoder. Der Xing-Encoder schneidet die Frequenzen oberhalb von 15 kHz einfach ab, ebenso LAME in der Standarteinstellung (lässt sich mit Schalter '--lowpass' jedoch ändern).
Außerdem gehen beim encoden auch Musikinformationen verloren, egal mit welcher Bitrate encoded wird.
Inwieweit aber Klangunterschiede feststellbar sind, hängt von dem vorhandenen Equipment und den Hörgewohnheiten ab.
Ich benutze MP3 nur zur 'Musikberieselung' bzw. im Auto.
Verfasst: Sa 1. Feb 2003, 16:30
von chipmunk
Hallo Blap und ihr anderen!
Ich stimme Dir (Blap) zu, die spirituelle Erfahrung ist nicht zu vernachlässigen.
Was wäre denn zum Beispiel Musik des Münchner Labels ECM auf mp3 ? Dazu gehört einfach die zusätzliche Kartonumhüllung der CD, das spartanische Booklet, welches ich meist mit einer gewissen Ehrfurcht durchblättere.
Außerdem brauche ich mir keine Gedanken darüber zu machen, welche Bitrate die CD denn nun enthält, ich für meinen Teil kann die CD einfach genießen.
Da ich nun kein Geld im Überfluß habe, treffe ich meine Kaufentscheidungen meist überlegt, die CD gewinnt damit für mich aber auch einen gewissen Wert, den ich durchaus zu schätzen weiß.
Ich glaube, daß ich so viel bewußter Musik höre, als wenn ich 100 GB auf dem Rechner habe.
Obwohl ich zugeben muß, daß die Möglichkeit, unbekannte Künstler einfach einmal probezuhören und dann erst die Kaufentscheidung zu treffen, sicherlich für den einen oder anderen sehr praktisch sein kann.
Grüße
chipmunk
Verfasst: Sa 1. Feb 2003, 17:11
von gereon
100gb ist bei einer bitrate von 192 garnicht mehr sooo viel, ca. 1000 stunden musik. also ca. 1000 cds. ich denke das ist bei meiner eigenen cd-sammlung (ca.1200) zu verantworten. von den mp3s höre ich natürlich nur wenige regelmäßig, aber von interessanten künstlern kann ich mir so viel schneller einen überblick verschaffen und brauche mich ausserdem wegen einem guten lied auf nem album nicht direkt das ganze album anschaffen. natürlich hat die cd für mich auch einen anderen wert als ne mp3 sammlung, klassik nimmt von den 1000 stunden auch nur ca 100 ein, der rest ist clapton, dylan, springsteen, bowie, pat metheny, sheryl crow, jewel, led zepelin, mark knopfler, till brönner, radiohead, sting, pink floyd, etcetc. viele keith jarrett oder jan gabarek-platten hab ich selbst im original von ecm, also ich denke nicht dass ich ein schlechtes gewissen den plattenfirmen gegenüber haben bräuchte
die booklets sind teilweise natürlich schon sehr interessant, aber die interpreten kennt man ja sowieso meistens schon, ein lebenslauf ist also meistens so gut wie überflüssig (internet gibts zur not auch noch), und näheres zu den stücken findet man mindestens genauso gut in guter literatur, z.b. MGG, oder noch kompakter in den harenberg musikführern.
insgesamt ist aber das mac-system mit dem "i-tunes"programm dem media player deutlich vom komfort überlegen, kann ich nur jedem empfehlen.
Verfasst: Sa 1. Feb 2003, 18:29
von LPJ23
Hi! Ich selber praktiziere es auch, neue Alben und Künstler zunächst als MP3 aus dem Netz zu ziehen und erstmal probe zu hören - wenn sie mir gefallen, dann bestelle ich die CD. So schützt man sich elegant vor CD-Fehlkäufen, und der Musikindustrie, bzw. dem Künstler ist finanziell auch Genüge getan... so sollten doch eigentlich alle happy sein! Und wenn die Musikindustrie mal wieder mehr in die Musik und nicht in neue Kopierschutzverfahren investieren würde, dann würden die CD-Verkäufe auch wieder steigen - vielleicht wäre es ja auch mal möglich, die Preise für CDs zumindest etwas runterzuschrauben? Wenn man z.T. 18-19 Euro für eine CD auf den Tisch legen soll, dann ist das meiner Meinung nach "leicht" überzogen... Södele, und nun allen noch viel Spass beim Musik hören! Gruß, Lars
Verfasst: Sa 1. Feb 2003, 19:11
von pinglord
ansonsten kann man natürlich auch, wie man es schon eh und je gemacht hat, sich einfach mal die CDs von nem Freund leihen, oder kaufen und wieder verkaufen. Wie man es schon eh und je gemacht hat (wenn ich meinem Vater glauben schenken darf), könnte man dabei dann natürlich auch von der einen oder anderen sache eine Kopie anfertigen.
Das geht nicht erst seit mp3. Ich sage, die Unterhaltungsgiganten sind einfach nur verbohrt und gierig. Anstatt mp3/ogg als das Medium der Zukunft für populäre Musik als Chance zu sehen, neue Marktmöglichkeiten zu erschliessen, versuchen sie, diese Technik ganz auszurotten.
Verfasst: Sa 1. Feb 2003, 20:04
von LPJ23
schliesse mich dem Vorredner an - früher hat man auch auf Musikkassetten kopiert, heute eben auf CD. Nur sind bei CDs natürlich Kopien über mehrere "Generationen" ohne Qualitätsverlust möglich...das war bei Vattern noch anders....
Re: MP3
Verfasst: So 2. Feb 2003, 02:11
von Frank Klemm
ctheurer hat geschrieben:Da ich auch mal wieder dem Kazaa-Fieber verfallen bin, wollte ich mal die werte nuBert Gemeinde nach Klang- und Qualitätserfahrungen mit MP3 fragen. Hört ihr irgendwelche Unterschiede zwischen 128, 160 oder 192 kBit/s?
Dass ein deutlich (!) hörbarer Unterschied zwischen Audio CD (16 bit @ 44,1 kHz) und MP3 vorhanden ist, ist spätestens seit Existenz der nuWave 10 an meiner Anlage offenbar. Oder wie sind eure Hörerfahrungen mit dem Konservenfutter...?
Und falls jemand von Sony Music oder Komplizen meinen Beitrag liest: ein Stapel heruntergeladener MP3s führt bei mir regelmäßig dazu, auf die amazon.de Page zu wechseln und die entsprechende CD zu ordern...!
Das hängt sehr stark vom Material und vom Encoder ab.
Es gibt gute Coder, z.B. Lame und einige Encoder von FhG. Je nach Material wird die Kodierung zwischen 192 und 550 kbps
transparent. Typisches Popmaterial braucht so zwischen 210 und 240 kbps, um ununterscheidbar zu werden.
Anhörbar wird es ab ca. 160 kbps mit akzeptablen Artefakten.
Es gibt schlechter Coder, z.B. Xing, Blade, einige FhG-Coder sowie die ISO Referenzimplementierung (die eigentlich kein MP3 erzeugt, weil jeder Block als defekt markiert ist), die klingen selbst bei 320 kbps (der höchsten offiziell erlaubten Datenrate) so, daß mir das Blut aus den Ohren tropft.
Ansonsten gibt es bei Klassik/Live immer das Problem, daß MP3s immer nur Vielfache von 1152 Samples lang sein können. Das führt zu Störungen zwischen Titeln, die zwar etwas verdeckt werden können, aber häufig immer noch hörbar sind.
Was ich mir von Tauschbörsen runtergeladen habe, war meist wenige Minuten später wieder gelöscht.
- schlechte CD-Rips mit Knacksern und Aussetzern - schlechte Coder
- zu geringe Datenraten (meist nur 128 kbps) - Download-Abbrüche
- defekte MP3-Dateien Geeignet zim Probehören vor dem CD-Kauf
Frank Klemm
MP3 auf nuWave 10.
Verfasst: So 2. Feb 2003, 14:31
von Mäx
Hallo,
ich höre ebenso bei 192kBps keinen Unterschied mehr zur Audio-CD (obwohl ich die nuWave10 habe !); allerdings höre ich auch keine Klassik-Musik als MP3, sondern nur Rock, Pop, Indi, u.Ä.
Es liegt sicherlich nicht nur an der Bitrate, sondern auch am Brenner, am Player (hab' den DVD-1600 v Denon --> super für MP3)
und natürlich am MP3-Encoder.
Die ALDI-Rohlinge (Fabrikat TEVION) sind m.E. von guter Qualität; hatte bisher keine Probleme damit (sind übrigends Silberlinge).
Gruss,
Max
klangqualität mp3
Verfasst: Mo 3. Feb 2003, 19:10
von hoki
ich bin etwas skeptisch bezügich der aussagen vieler auch in diesem thread, dass die klangqualität bei 128 kbps eigentlich zu schlecht für "gute" stereo anlagen sei...
kann sich jemand noch an den grossen mp3-test bei c't im letzten jahr erinnern, wo sowohl musikexperten (produzenten, solisten usw.) als auch "normalsterbliche" teilnehmen konnten und die unterschiedlichen kompressionsraten nur schwerlich bis gar nicht auseinander halten konnten? so weit ich mich erinnere, wurde manchmal auch die kompimierte version dem original klanglich vorgezogen
mich würde es mal interessieren, ob diejenigen, die behaupten, z.b. zwischen 192kbps und dem original deutliche unterschiede zu hören, das auch in einem blindtest schaffen würden?
mfg,
hoki