Seite 2 von 3
Verfasst: Mi 29. Mär 2006, 14:03
von Henry
Hallo ++Stefan++,
was "in den Grundstock einer Klassik-Sammlung gehört" (Zitat whitko), daran Scheiden sich sicherlich die Geister. Nach welchen Kriterien hast du dir denn die im Einstiegs-Post genannten Werke ausgesucht?
Spielst du ein Instrument (Klavier, Violine, evtl. Cello)? Dann kannst du ja nach entsprechenden Konzerten Ausschau halten. Ansonsten würde ich zunächst bei Orchestermusik bleiben und mich stichprobenartig durch die "großen" Epochen kämpfen:
Barock (J. S. Bach, evtl. noch Händel),
Klassik (für den Einstieg Haydn, Mozart und insb. Beethoven),
Romantik (u.a. die Sinfonien von Bruckner, Brahms und Mahler, aber ab hier wird es bereits "unübersichtlich"...),
Moderne (neben Strawinsky u.a. Bartok, Debussy und Schoschtakowitsch, wobei die Moderne noch vielfältiger als die Romantik und darüber hinaus alles andere als mein Spezialgebiet ist
).
Scheinbar geht es dir besser als vielen anderen Klassik-Einsteigern - du hast Zugriff auf eine bereits existierende Sammlung. Schnapp dir einfach, was sie hergibt! Was dir besonders gefällt nimmst du als Ausgangspunkt für weitere Exkursion in entweder andere Werke desselben Komponisten oder aber zu stilistischen "Verwandten".
Verfasst: Mi 29. Mär 2006, 17:04
von BlueDanube
Henry hat geschrieben:Ansonsten würde ich zunächst bei Orchestermusik bleiben....
Das würde ich nicht!
Die Größe der Besetzung ist doch ebenfalls Geschmacksache - ich mag zB. Sonaten und kleine Besetzungen sehr gerne!
Verfasst: Mi 29. Mär 2006, 18:58
von Henry
Eigentlich hast du natürlich recht, und ++Stefan++ sollte auch mal in die Sonaten, Trios, Quartette, Quintette etc. reinhören, die die elterliche Sammlung hergibt. Allerdings ist m.E. (mit welchem ich aber auch daneben liegen kann
) der
Einstieg in die Klassik, um den es hier geht, mit Orchestermusik leichter. Vielleicht, weil man es doch noch eher gewohnt ist, die volle Tutti-Breitseite vorgesetzt zu bekommen (z.B. auch in Filmmusiken), als "permanentem Solieren" oder dem filigranen Zusammenspiel mehrerer gleichberechtigter Einzelstimmen zu folgen.
Nichtsdestotrotz sind kleine und kleinste Besetzungen sicherlich lohnenswert!
Verfasst: Do 30. Mär 2006, 21:01
von nisiboy
Also die Königsdisziplin ist doch die Oper. Nach meinem Geschmack natürlich. Vor allem, wenn man sich dann mal in ein entsprechendes Haus getraut hat und eine wundervolles Gesamtkunstwerk live genießen konnte. (Z.B: Turandot an der Hamburgischen Staatsoper)
Ich muss gestehen, dass ich, wenn ich nur Orchestrales höre, meistens nach einiger Zeit anfange, etwas anderes nebenbei zu machen. Bei gesungenen Stücken passiert mir das viel seltener.
Deshalb: Oper.
Am besten in Verbindung mit einem handelsüblichen Opernführer, damit man einigermaßen weiß, worum es in dem jeweiligen Stück geht.
Da werden mir auch die Klassiker nicht langweilig. Meine Einstiegsdrogenempfehlungen:
Mozart - Zauberflöte
Wagner - der fliegende Holländer
Puccini - Tosca + Turandot
Grüße aus dem Norden
Nisiboy
Verfasst: Do 30. Mär 2006, 22:49
von Steppenwolf
Das Thema gab es hier auch schon mehrfach.
++Stefan++, warum wieder ein neuer Thread?
Verfasst: Fr 31. Mär 2006, 16:36
von ++Stefan++
Weil ich ihn eigendlich nocht als "Einsteigerklassik" gemeint habe.
Die Komponisten Stravinski ist ja eigendlich nicht der "normale" Einstieg, daher hatte ich den Beitrag auch mit ??? versehen.
Manche Tipps (habe ich mittlerweile gemerkt) waren mir auch zu "seicht" oder "melodisch" (Zauberflöte), daher kann es sich hierbei durchaus um etwas Neues als Beitragsidee handeln.
Musikalisch bin ich eigendlich nicht, d.h. ich habe es noch nie erprobt.
Stravinsky --> nach wem müsste ich dann weiter in CD Sammlungen sehen.
Was mir bei Progressiv ROCK oder sei es auch METAL (nehme das eigendlich nicht so genau, und hasse Musikschubladendiskussionen) recht gut gefällt ist das analytische hören verschiedener übereinandergelegter Melodien (und das separieren derjenigen) in einem gewissen Klangrahmen.
Toccata geht da teilwiese ja in diese Richtung.
Verfasst: Fr 31. Mär 2006, 16:56
von nisiboy
++Stefan++ hat geschrieben:Was mir bei Progressiv ROCK oder sei es auch METAL (nehme das eigendlich nicht so genau, und hasse Musikschubladendiskussionen) recht gut gefällt ist das analytische hören verschiedener übereinandergelegter Melodien (und das separieren derjenigen) in einem gewissen Klangrahmen.
Na das hört sich für mich so an, als wenn Du unbedingt eine große Prise Wagner nehmen solltest. Er ist der Meister, wenn es darum geht, mehrere Melodiebögen übereinander zu legen und ineinander zu verschmelzen. Auch ein Tütchen Richard Strauß (Salome) könnte Dich wahrscheinlich erheitern.
Grüße aus dem Norden
Nisiboy
Verfasst: Sa 1. Apr 2006, 00:04
von TomTom
++Stefan++ hat geschrieben:
Was mir bei Progressiv ROCK oder sei es auch METAL (nehme das eigendlich nicht so genau, und hasse Musikschubladendiskussionen) recht gut gefällt ist das analytische hören verschiedener übereinandergelegter Melodien (und das separieren derjenigen) in einem gewissen Klangrahmen.
Da würde ich jetzt einfach mal: Nicolo Paganini in den Raum werfen
Der "Teufelsgeiger" hat doch so manches im Repertoire, was noch heute von vielen Prog-Gitarristen verwendet wird.
Ultra-schnelle Arpeggios, wahnwitzige Soli, etc.
Ist imho in keinster Weise "Klassik für Einsteiger", aber für Prog-Fans durchaus als Alternative anzusehen.
Hör mal was von Paganini an! Mir als Prog-Fan und Gitarrist gefällt das sehr gut
Gruß Tom
Verfasst: Sa 1. Apr 2006, 11:21
von BlueDanube
nisiboy hat geschrieben:Also die Königsdisziplin ist doch die Oper.
Ich habe mit Opern ein Problem...
Es ist nicht die Musik selbst, sondern die Tatsache, dass man in einer Oper nie mehr als 2-3 perfekte Sänger erlebt (wäre sonst unbezahlbar)!
Quietschende Soprane und übertriebene Vibrato zum Überdecken der Unsicherheit beim Intonieren finde ich einfach grauenhaft....
....aber Edita Gruberova in der Wr. Staatsoper war zum Beispiel ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde!
Verfasst: Sa 1. Apr 2006, 12:40
von Henry
++Stefan++ hat geschrieben:Was mir bei Progressiv ROCK oder sei es auch METAL (nehme das eigendlich nicht so genau, und hasse Musikschubladendiskussionen) recht gut gefällt ist das analytische hören verschiedener übereinandergelegter Melodien (und das separieren derjenigen) in einem gewissen Klangrahmen.
Dann solltest du Blue Danubes Hinweis beherzigen und dir kammermusikalische Werke vornehmen, da kann man teilweise wunderbare ineinander verwobene Tonfolgen finden. Ist aber nicht so mein Gebiet, daher keine konkreten Tipps.