interessant fand ich ja auch, daß an der Schule die paar Deutschen sich bemühen, gebrochenes Deutsch zu sprechen, um nicht aufzufallen...
Ich denke da kommen mehrere Probleme zusammen.
Das erste ist tatsächlich ein städtebauliches Problem.
§1 Baugesetzbuch:
(6)
2. die Wohnbedürfnisse der Bevölkerung, die
Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen, die Eigentumsbildung weiter Kreise der Bevölkerung und die Anforderungen kostensparenden Bauens sowie die Bevölkerungsentwicklung,
3. die
sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung, insbesondere die Bedürfnisse der Familien, der jungen, alten und behinderten Menschen, unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer sowie die Belange des Bildungswesens und von Sport, Freizeit und Erholung,
Darauf soll man bei neuen Planungen wert legen. Ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, könnte man damit weitermachen:
§171e Baugesetzbuch
(2) Städtebauliche Maßnahmen der Sozialen Stadt sind Maßnahmen zur Stabilisierung und Aufwertung von durch soziale Missstände benachteiligten Ortsteilen oder anderen Teilen des Gemeindegebiets, in denen ein besonderer Entwicklungsbedarf besteht.
Hier wurde jahrelang versäumt, einzugreifen. Es sind regelrechte Ghettos in einigen Stadtteilen entstanden. Das "Problem" ist IMHO
gerade nicht "Multikulti", sondern das Nichtvorhandensein von Menschen aus VIELEN UNTERSCHIEDLICHEN Kulturen in bestimmten Stadtteilen. Oft überwiegt eine bestimmte Einwanderergruppe in einem solchen Viertel, aus dem die ursprüngliche Bevölkerung schon seit Jahren weggezogen ist.
Die Einwanderer kommen hier an und kommen in einem solchen Viertel prinzipiell über die Runden, ohne sich mit Deutschland und seiner Landessprache beschäftigt haben zu müssen. Das war auch früher in New York so, mit seinem Little Italy, Little Germany etc...
imacer hat geschrieben:
Der hohe Ausländeranteil ist sicher nicht das Problem, es sind nur wenige (und immer wieder dieselben) Gruppen die auffällig sind. Probleme mit Dänen, Franzosen, Amerikanern, Schweden oder Spaniern sind mir weniger geläufig, sicher nicht nur, weil diese prozentual unterrepräsentiert sind.
Ich denke auch am meisten auffällig sind die Türken.
Für einen Türken denke ich gibt es bei der Integration auch mehr Hürden:
1) im Gegensatz zu Spaniern und Dänen und co., aber auch im Gegensatz zu den Deutschen vor 100 Jahren in New York kommen sie aus einem anderen Kulturkreis
2) dazu kommt ein ganz spezieller archaischer Ehrbegriff mancher türkischen Männer
3) Im Gegensatz zu den Europäern gibt es eine weitverzweigte Familie, die oft im selben Viertel wohnt
+ in Einwanderervierteln findet soziale Kontrolle durch die Miteinwanderer statt und eben nicht durch die Deutschen;
-->kein Zwang, sich den hiesigen Gebräuchen anzupassen, keine Integration.
Und deutsch sprechen muß man hier auch nicht mehr...
4) starker türkischer Nationalstolz und starkes Identitätsbewußtsein, mit dem die Deutschen nicht mithalten können. Es gibt für sie offenbar keinen Grund stolzer auf den deutschen Paß zu sein als auf den türkischen. Die Polen im Ruhrgebiet im letzten Jahrhundert haben sich z.B. weit schneller assimiliert. Und die deutschen Auswanderer in den USA wollten nach 1933 von ihrer deutschen Herkunft nichts mehr wissen....
Irgendeine Wissenschaftlerin hat letztens auch mal festgestellt, daß die türkischen "Gastarbeiter" der 1. generation besser integriert sind als die Söhne und Töchter, die sie aus der Türkei nachgeholt haben, weil die erste Generation sich eben den Deutschen mehr anpassen mußte.
5) natürlich kamen tendenziell nur diejenigen Einwanderer ins Land, die sich wirtschftliche Verbesserung davon versprochen haben, die wirtschaftliche/soziale/geistige Elite kam eher seltener, weil sie in ihrem Land gut leben konnten.
Soviel zum kulturellen Teil.
Dann fehlts natürlich an Arbeitsplätzen und Ausbildungsplätzen für die Kinder und Jugendlichen, die in der "Ghettofalle" sitzen. Aber so lange die Kids dann in der Sozialhilfe in ihrem Ghetto versauern, gibt es auch keinen Grund, wegzuziehen. Das Ghettoleben ist schön bequem und man hat ein vertrautes Umfeld.
Hier müßte man IMHO mal ansetzen und den Bewohnern klar machen, daß sie sich und ihren Kindern so keinen wirklichen Gefallen mehr tun, sondern die Gesellschaft belasten und ihr Gebiet in eine soziale Abwärtsspirale schicken.
Es müßte IMHO einen Weg geben, sozialhilfebeziehende Einwandererghettobewohner aus den Vierteln rauszunehmen und sie besser in der Stadt oder im Land zu verteilen.... damit die soziale Kontrolle durch die Deutschen ausgeübt wird und ein gewisser Integrationsdruck entsteht.
Auch scheinen die Behörden, vermutlich aus finanziellen Gründen, mit der Situation nicht fertig zu werden.
Normalerweise haben die Lehrer ja schon Instrumente, wie Eltern in die Sprechstunde zu zitieren.
Es hieß ja, daß es meistens "nur" etwa ein Viertel der Schüler sind die den Unterricht dafür massiv stören.
Also: Die 6-7 Eltern in die Sprechstunde vorladen. Notfalls per Einschreiben mit Übersetzung. Und evtl. mit Dolmetscher in der Sprechstunde. Und ihnen dann erzählen, daß das Kind mit Autoritäten klarkommen muß, wenn es später eine Chance haben will. Und damit in der Schule massive Probleme hat und andere vom Lernen abhält... Und dann gibts ja noch theoretisch Maßnahmen wie Jugendamt und co.... nur wahrscheinlich alles zu teuer und zu mühsam und zu wenig Sozialarbeiter.....
Ich habe auch erstaunt gelesen, daß die Lehrer in der Schule mit Flaschen beworfen werden....was spräche dagegen, bei Stundenbeginn die Schüler nur die Schreibsachen aus der Tasche nehmen zu lassen und alle
Taschen in die Ecke neben dem Eingang zu legen??