Verfasst: Mo 17. Apr 2006, 23:23
Irrtum, dagegen sprechen 2 Fakten:Thilo Maurer hat geschrieben:Ich dachte immer genau dafür wäre ein Forum da? Die Gurus (in diesem Fall du) helfen den Idioten (in diesem Fall mir).
1. Ein Forum ist bestenfalls zum Austausch von Erfahrungen, nicht aber zum Ersatz fehlender Grundlagen-Ausbildung geeignet.
2. In einem Forum sind die Rollen (insbesondere die Authoritäten) sehr unklar verteilt, was dazu führt, dass (wie man bei diesem Thema wieder mal besonders anschaulich sieht) Halbwissende aus deplazierten Fachbegriffen durchaus beeindruckende, aber deshalb keineswegs fundierte Artikel verfassen können und dabei gegenüber anderen Halbwissenden einen beachtlichen Eindruck an Kompetenz vortäuschen können.
Allein die Tatsache, wie Du weiterhin mit dem völlig ungeeigneten Terminus "Group Delay" manipulierst, beweist, dass eine solche Diskussion keinen Sinn hat.Thilo Maurer hat geschrieben:...Die Zeitdauer des Enschwingens stellt Delay Nummer 1 dar. das Asschwingen ein meistens noch größeres Delay Nummer 2. Das Problem an deiner <<Argumentation>> liegt darin begründet, dass (siehe Minimal-Phasen-Filter) das Chassis etwa im Bereich 40 - 120 Hz arbeitet, ausserhalb abfällt (daher krümmung im Amplitudengang -> Gruppenlaufzeit). Dazu addiert sich das (quasi vollig getrennt arbeitende) Bassreflexrohr im Bereich 20 - 40 Hz (sehr schmalbandig -> noch höhere Gruppenlaufzeit). Ingesamt ergibt sich ein übles Group Delay.
Solange Du nicht dazu bereit bist, Dich mit den Grundlagen der Filter-Theorie etwas fundierter auseinanderzusetzen wirst Du das Problem als solches nicht tiefer durchleuchten können.
Diese Ansicht ist genauso weit verbreitet wie sie falsch ist.Thilo Maurer hat geschrieben:Völlig entgegen deiner <<Argumentation>> lässt sich jeden Signal mittels einer Fouriertransformation in voneinander unabhängige Sinus Wellen zerlegen...
Hier wird von Heerscharen Halbwissender die Fouriertransformation mit der "schnellen Fouriertransformation" (FFT) verwechselt.
Die schnelle Fouriertransformation liefert eine vereinfachte spektrale Darstellung, welche keinesfalls als Basis für eine Rücktransformation geeignet ist. Heir sieht tatsächlich jedes Signal wie "die Summe voneinander unabhängiger Sinuswellen" aus.
Die Fouriertransformation liefert als Ergebnis eine komplexe Funktion mit dem Amplitudenverlauf im Real- und dem Phasenverlauf im Imaginärteil (jeweils als Funktion der Frequenz) und hat zu allem Überfluss die unangenehme Eigenschaft, dass sie nur für zeitsymmetrische Signale (d.h. symmetrisch zum Zeitpunkt T=0) definiert ist und die Ergebnis-Funktion sowohl für positive, als auch für negative Frequenzen berücksichtigt werden muss, um überhaupt zusammen mit dem Phasengang wieder für eine korrekte Rücktransormation geeignet zu sein.
Dabei ist (als sinnbildliche Veranschaulichung) der Phasenverlauf genau die Größe, welche den elementaren (und keinsefalls zu vernachlässigenden) Zusammenhang zwischen den verschiedenen Amplitudenwerten (d.h. ggf. zwischen Grund- und Oberwellen) darstellt.
Schon mal eine korrekte Aussage, dummerweise nicht verstanden!Thilo Maurer hat geschrieben:... die GLZ ist hörbar. Diese ist die Steigung der Phase.
Da der Phasengang selbst minimalphasiger LR-Filter keine konstante Steigung hat kann man für ein solches Filter auch keinesfalls von einer frequenz-unabhängigen Gruppenlaufzeit ausgehen.
Diese Betrachtung würde bestenfalls für schmalbandige Filter gelten, welche NF-Filter per Definition nicht sein können.
Da auch in Computern keine Zeitmaschinen implementierbar sind halte ich diese Aussage schlichtweg für "nicht zuende gedacht".Thilo Maurer hat geschrieben:Im Computer lassen sich auch selbstverständlich "negative Group Delay Filters" erzeugen.
Der FIR-DSP stellt nichts weiter dar, als die Computer-Implemenierung des Faltungs-Integrals.Thilo Maurer hat geschrieben:Contra: Der Frequenzgang eines FIR Filter ist (entgegen deiner <<Argumentation>>) sehr wohl sauber definiert. Bei einer gerigen Anzahl von Taps (etwa 8192 oder weniger) ergeben sich natürlich unerwünschte Schwankungen im Filterspektrum. Bei einer genügend großen Anzahl von Taps (mehr als 65536) lassen sich diese auf ein unhörbares Minimum reduzieren. Heutzutage sind Filterlängen von 65536*8 kein Problem mehr.
Wieviele Abtastwerte (bzw. Taps) notwendig sind, um eine saubere Filter-Kurve zu implementieren hängt vordergründig von der zu erzielenden Filter-Bandbreite ab.
Wie sauber die dabei erzielte Filter-Kurve ist hängt (bei Tief- bzw. Bandpass-Implementierungen) vordergründig von der tolerierbaren Verzögerung ab.
Der Frequenzgang des FIR-DSP ist natürlich "sauber defininiert", sofern man die Laplace-Transformierte der jeweils implementierten Stoß-Antwort als "sauber definierten Frequenzgang" bezeichnen kann...
Diskutiere nicht mit Xxxxxx.Thilo Maurer hat geschrieben:Was haben wir daraus gelernt?
Sie ziehen Dich auf ihr Niveau
und schlagen Dich dort mit Erfahrung.
In diesem Sinne werde ich mich aus dieser Diskussion auch wieder ausklinken.